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Lehrveranstaltungen

Produktion / Reproduktion. (Weibliche) Arbeit in Kunst und Kino (Seminar)

Dozent/in: Eva Kuhn

Termin:
wöchentlich | Donnerstag | 08:15 - 09:45 | 17.10.2022 - 03.02.2023 | C 14.102 b Seminarraum | dringend Raum mit großer Leinwand und Verdunkelungsmöglichkeit benötigt

Inhalt: Die gesellschaftlichen Bewertungen von Arbeit und die gängigen Vorstellungen von Produktivität und Leistung wurden insbesondere in der zweiten Welle der Frauenbewegung einer umfassenden Analyse und Kritik unterzogen. Hingewiesen wurde beispielsweise auf den blinden Fleck in Karl Marx’s Kritik der politischen Ökonomie und aufgezeigt, inwiefern sich unbezahlte Haus- und Care-Arbeit als Bestandteil einer langfristigen, kapitalistischen Strategie erwiesen hat. Die Ausbeutung des Lohnarbeiters durch die „ursprüngliche Akkumulation“ (Marx) beruhe letztlich auf der Aus-beutung derjenigen, die die gesellschaftliche Arbeitskraft „in physischer, sexueller und emotiona-ler“ Hinsicht reproduzieren und aufrechterhalten (Dalla Costa 1973, Federici/Cox 1975). Solche Reflexionen fanden ihren Ausdruck nicht nur in der Politik und Theorie, sondern auch in einer feministisch motivierten Kunst- und Filmproduktion. Viele Anliegen von damals sind bis heute aktuell und werden in künstlerischen Arbeiten stets verhandelt. Im Zentrum des Seminars steht die Diskussion von künstlerischen Arbeiten/Filmen und Verfahrensweisen, die traditionell weib-liche Arbeit zum Thema haben (Mutterschaft, Haushalt, Care-Work, emotionale Arbeit, Sexarbeit etc.), sowie die damit verbundenen Rollen, (häuslichen) Räume und Zeitlichkeiten. Damit einher geht die künstlerische Reflexion von traditionell weiblicher Kreativität (wie beispielsweise Ko-chen und Textilarbeit). Es wird zu untersuchen sein, inwiefern sich diese Formen der Arbeit kapi-talistischen Produktivitätsvorstellungen widersetzen und auch als (selbst-) kritische Reflexionen von etablierten Produktionsformen in Kunst und Kino zu verstehen sind.