Vorlesungsverzeichnis

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Lehrveranstaltungen

"Erziehung vor Verdun". Der Erste Weltkrieg und die Rolle der Frontsoldaten (Seminar)

Dozent/in: Dagmar Bussiek

Termin:
wöchentlich | Dienstag | 16:15 - 17:45 | 12.10.2009 - 29.01.2010 | C 14.001 Seminarraum

Inhalt: Vor dem Hintergrund der neueren Forschung zum Generationenbegriff bzw. zu politischen Generationen fragt das Seminar nach den bestimmenden Erlebnissen und Prägungen der so genannten „Frontkämpfergeneration“ des Ersten Weltkrieges. Es handelte sich um Männer der Geburtsjahrgänge ca. von 1890 bis 1900, die ihre entscheidende Sozialisation im wilhelminischen Deutschland, in einem Klima von anmaßendem Nationalismus, Militarismus und Imperialismus erfahren hatten, die dann in jugendlichem Alter – oft freiwillig – an die Front gingen und mit dem Grauen der Massen- und Materialschlachten sowie der Erfahrung der militärischen Niederlage konfrontiert wurden. Obwohl das Seminar auch einen Blick auf die „große“ Geschichte des Krieges, d.h. auf militärstrategische Abläufe, politische Entscheidungen sowie wirtschaftliche und soziale Begleiterscheinungen wirft, steht im Mittelpunkt das Erleben des „einfachen“ Frontsoldaten, sofern es sich aus Feldpostbriefen, Erinnerungen von Überlebenden und anderen zeitgenössischen Quellen rekonstruieren lässt. Besonderes Augenmerk gilt dabei auch der späteren literarischen Aufarbeitung der Fronterfahrung durch überlebende intellektuelle Köpfe dieser Generation (z.B. Erich Maria Remarque, Arnold Zweig, Ludwig Renn, Ernst Jünger). Zur Abrundung und Ergänzung wird ein Blick auf die Situation der weiblichen Angehörigen der entsprechenden Geburtsjahrgänge an der „Heimatfront“ geworfen.

Geschichte des Kalten Krieges in internationaler Perspektive (Seminar)

Dozent/in: Hanno Balz

Termin:
wöchentlich | Mittwoch | 12:15 - 13:45 | 12.10.2009 - 29.01.2010 | C 16.203 Seminarraum

Inhalt: In den letzten Jahren hat sich in den Geschichtswissenschaften ein neuer Forschungsschwerpunkt namens „Cold War History“ herausgebildet. In diesem Seminar soll die Entwicklung des Kalten Krieges in internationaler Perspektive untersucht werden. Dabei wird der Blick über den Rand einer reinen Politikgeschichte hinausgehen und auch Fragen von Propaganda untersuchen und wie sich der Kalte Krieg auch auf Kultur und Medien auswirkte bzw. diese den Konflikt mitunter auch prägten. Gerade das Verstehen der ideologischen Auseinandersetzung unter den Vorzeichen des Kalten Krieges ermöglicht ein grundlegendes Verständnis der globalen Geschichte in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Rote Armee Fraktion vs. Bundesrepublik Deutschland, 1970-1998 (Seminar)

Dozent/in: Hanno Balz

Termin:
wöchentlich | Dienstag | 12:15 - 13:45 | 12.10.2009 - 29.01.2010 | C 14.103 Seminarraum

Inhalt: Kaum ein Thema der bundesdeutschen Zeitgeschichte erfährt bis heute eine solche mediale Aufmerksamkeit, wie der Angriff der RAF auf „das Herz des Staates“. Dabei war die Gründung einer „Stadtguerilla“ Ausdruck und Katalysator der globalen Protestbewegung der 1960er Jahre. Im Seminar soll es vor allem um den zeitgeschichtlichen und theoretischen Kontext einer Politik der RAF gehen, andererseits auch um die Reaktionen der staatlichen Institutionen. Ein Schwerpunkt wird dabei auf die Zeit 1970-78 gesetzt werden.

Die bundesdeutsche Presse und der Staat Israel 1949 bis 1965 (Seminar)

Dozent/in: Dagmar Bussiek

Termin:
wöchentlich | Donnerstag | 18:15 - 19:45 | 12.10.2009 - 29.01.2010 | C 12.111 Seminarraum

Inhalt: Im Mittelpunkt des Seminars steht die Rolle der bundesdeutschen Medien und ihrer Träger, der Journalisten, als politische Akteure im Prozess der Annäherung zwischen Israel und der Bundesrepublik Deutschland von 1949 bis zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen 1965. Dabei sind zwei Kernprobleme zu beachten: Erstens wird untersucht, wie sich die bundesdeutsche Öffentlichkeit im Angesicht des Holocaust gegenüber dem Staat Israel politisch positionierte. Dabei spielen Fragen von Schuld und „Wiedergutmachung“ ebenso eine Rolle wie die Konflikte zwischen Israelis und Arabern vor dem Hintergrund des Kalten Krieges. Zweitens wird untersucht, welche Auswirkungen die mediale Berichterstattung über Israel auf die nationale politische Kultur in der Bundesrepublik hatte. Journalisten werden dabei als wichtige Träger einer transnationalen Öffentlichkeit, als Teil einer international agierenden Elite begriffen. Das Seminar wurde im Kontext eines geplanten größeren Forschungsprojektes im Fach Sozial- und Kulturgeschichte an der Leuphana Universität Lüneburg konzipiert. Ein großer Teil der relevanten wissenschaftlichen Literatur ist bereits beschafft worden und kann für Referate und Hausarbeiten zur Verfügung gestellt werden. Im Rahmen des Themenbereiches können in besonderem Maße Anstöße für wissenschaftliche Abschlussarbeiten gegeben werden!