• Unternehmensnachfolge aus rollentheoretischer Sicht
  • Existenzgründung und Existenzsicherung - Erfolgsfaktoren für Freie Berufe im Gesundheitswesen
  • Freiberufliche Existenzgründung und Gründungserfolg – Empirische Analyse mit Daten der FFB-Online-Befragung für die Freien Berufe
  • Existenzgründungen von Freiberuflern und Unternehmern – Eine Mikroanalyse mit dem Sozio-ökonomischen Panel
  • Rechtliche Aspekte der Existenzgründung durch Unternehmensnachfolge in der Region Lüneburg
  • Aktuelle wirtschafts- und steuerrechtliche Reformgesetze: verbesserte Rahmenbedingungen für Existenzgründer?
  • Gründungsneigung, Unternehmerperson und Gründungserfolg
  • Virtuelles Kompetenzzentrum für Existenzgründung und -sicherung
  • Unternehmensnachfolgeprozesse in Klein- und Mikrounternehmen
  • Entrepreneurship – Ökonometrische Studien zur Selbständigkeit

Unternehmensnachfolge aus rollentheoretischer Sicht

Prof. Dr. Albert Martin, Dipl.-Kfm. Volkwin Müller

Blickwinkel eines speziellen sozialwissenschaftlichen Ansatzes. Die Grundthese der Arbeit besteht darin, dass die Unternehmensnachfolge vor allem dann zu einem erfolgreichen Unternehmen wird, wenn sich die Arbeitsbeziehungen zwischen Inhaber und Nachfolger in einem auf sich verändernde Rollen hin ausgerichteten Prozess entwickeln. Die Aufarbeitung der einschlägigen Fachliteratur und die Herausarbeitung von Funktionserfordernissen einer ertragreichen Zusammenarbeit wurden zu einer Typisierung von Rollenkonstellationen zusammengeführt, die über die beiden Hauptakteure hinaus weitere Rollenträger im Unternehmen einbezieht. Die Arbeit befindet sich in der empirischen Phase, in die ca. 30 Unternehmen einbezogen werden. Die Arbeit fügt sich in das Gesamtprojekt zu den mittelständischen Führungsstrukturen ein und beleuchtet vertieft den sozio-dynamischen Prozess der Unternehmensführung und Zukunftssicherung.

 


Status: abgeschlossen          Beginn: 10/1997          Ende: 5/2008

 


Publikationen:

Müller, V. (2008), Nachfolgertypen und Rollenkonflikte im Nachfolgeprozess von Familienunternehmen. München (Hampp).

Existenzgründung und Existenzsicherung - Erfolgsfaktoren für Freie Berufe im Gesundheitswesen

Prof. Dr. Joachim Merz, Dipl.-Ök. Dagmar Ackermann

Das Thema greift sowohl die Aspekte der Existenzgründung und Existenzsicherung als auch die Problematik Freier Berufe im Gesundheitswesen auf. Durch die demographischen und ökonomischen Entwicklungen der vergangenen Jahre ist das Gesundheitswesen verstärkt in den Fokus betriebswirtschaftlicher Forschung gelangt. Durch das seit 2004 geltende GKV-Modernisierungsgesetz mit den Änderungen im SGB V hat besonders die Frage nach dem Erfolg der Tätigkeit niedergelassener Ärzte an Aktualität gewonnen. Neben der Deckelung der Budgets sind insbesondere systematische Qualitätssicherung und Kooperationen Themen, mit denen sich niedergelassene Ärzte in Zukunft verstärkt auseinandersetzen müssen.
Die Daten der in 2002 durchgeführten Befragung niedergelassener Ärzte in Bereich der KV Nordrhein und der KV Niedersachsen wurden im Berichtszeitraum hinsichtlich des Erfolgsverständnisses niedergelassener Ärzte untersucht. Ökonomischer Erfolg, persönliche Zufriedenheit und Freizeit sind die Erfolgskomponenten, in die sich Erfolg gliedert. Mit Hilfe einer Regressionsanalyse konnten signifikante Erfolgsfaktoren identifiziert werden. Im Zentrum der Erfolgsfaktoren steht die Fachgruppe, in der ein Arzt tätig ist, ergänzt von der Kompetenz der Mitarbeiter und dem zeitlichen Engagement. Zum Erhebungszeitpunkt konnte noch keine besondere Bedeutung des Qualitätsmanagements und der Kooperationen in der Stichprobe nachgewiesen werden, obwohl sich ihre wachsende Bedeutung schon zum Befragungszeitpunkt abzeichnete. Es bleibt abzuwarten, ob und wie sich dies nach dem GKV-Modernisierungsgesetz ändern wird.

 


Status: laufend          Beginn: 11/2000          Ende: 2005

 


Publikationen:

Ackermann, D. (2006), Erfolgsfaktoren für Existenzgründung und Existenzsicherung freiberuflich tätiger Ärzte, Schriftenreihe des Forschungsinstituts Freie Berufe (FFB) der Universität Lüneburg, Band 15, NOMOS Verlagsgesellschaft, Baden-Baden.

Merz, J., Ackermann, D. und H. Stolze (2004), Erfolg und Erfolgsfaktoren freiberuflich tätiger Ärzte – Ergebnisse der FFB-Ärztebefragung für Niedersachsen, FFB-Diskussionspapier Nr. 43, Fachbereich Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Universität Lüneburg, Lüneburg.

Merz, J., Ackermann, D. und H. Stolze (2004), Erfolg und Erfolgsfaktoren freiberuflich tätiger Ärzte – Ergebnisse der FFB-Ärzteumfrage für Niedersachsen, in: Merz, J. und J. Wagner (Hrsg.), Perspektiven der MittelstandsForschung – Ökonomische Analysen zu Selbständigkeit, Freien Berufen und KMU, Merz, J., Schulte, R. und J. Wagner (Serien Hrsg.), Entrepreneuship, Professions, Small Business Economics, CREPS-Schriftenreihe Vol. 1, Lit Verlag, Münster, 165-190.

Merz, J. (Hrsg.) (2002), Existenzgründung 2 – Erfolgsfaktoren und Rahmenbedingungen, FFB-Schriftenreihe Band 12, Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden.

Merz, J. (Hrsg.) (2001), Existenzgründung 1 – Tips, Training und Erfahrungen, FFB-Schriftenreihe Band 11, Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden.

Freiberufliche Existenzgründung und Gründungserfolg – Empirische Analyse mit Daten der FFB-Online-Befragung für die Freien Berufe

Prof. Dr. Joachim Merz, Dipl. Soz.Ök./Dipl. Btrw. Peter Paic

Mit diesem Forschungsprojekt wollen wir als Novum Erfolgsfaktoren für die freiberufliche Gründungsaktivität identifizieren und quantifizieren. Zentrale Bereiche sind einmal die Existenzgründung selbst, und zum anderen der Erfolg der neu gegründeten ‚Existenzen’.
Neu ist die Konzeption und Realisierung einer aktuellen Online-Befragung für die Freien Berufe. Die damit erhobenen Merkmale werden neben der eigenen Analyse auch mit den Informationen aus dem Sozio-ökonomischen Panel verglichen.
Im Berichtszeitraum wurde die online-Befragung ausgewertet, mit Ergebnissen aus anderen Datenbasen (z.B. Sozio-ökonomisches Panel) verglichen und entsprechende Publikationen erarbeitet.

 


Status:
laufend          Beginn: 8/2003          Ende: offen

 


Publikationen:

Merz, J. und P. Paic (2005), Zum Einkommen der Freien Berufe – Eine Ordered Probit – Analyse ihrer Determinanten auf Basis der FFB-Onlineumfrage, FFB-Diskussionspapier Nr. 52, Fachbereich Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Universität Lüneburg, Lüneburg.

Merz, J. und P. Paic (2005), Zum Einkommen der Freien Berufe – Eine Ordered Probit-Analyse ihrer Determinanten auf Basis der FFB-Onlineumfrage, in: Reinhard Schulte (Hrsg.), Ergebnisse der MittelstandsForschung, Merz, J., Schulte, R. und J. Wagner (Serien Hrsg.), Entrepreneuship, Professions, Small Business Economics, CREPS-Schriftenreihe Vol. 2, Lit-Verlag, Münster, 327-348.

Merz, J. und P. Paic (2005), Die FFB-Onlineumfrage Freie Berufe – Beschreibung und Hochrechnung, FFB-Dokumentation Nr. 12, Fakultät Wirtschafts-, Verhaltens- und Rechtswissenschaften, Universität Lüneburg, Lüneburg.

Merz, J. (Hrsg.) (2002), Existenzgründung 2 – Erfolgsfaktoren und Rahmenbedingungen, FFB-Schriftenreihe Band 12, Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden.

Simon, A. (2001), Existenzgründung von Unternehmern und Freiberuflern – Abläufe und Determinanten mit Daten des Sozio-ökonomischen Panels, Diplomarbeit, Lüneburg.


Vorträge:


Paic, P., Existenzgründung und Einkommen Freier Berufe – Ergebnisse aus dem Sozio-ökonomischen Panel und der FFB-Onlineumfrage Freie Berufe, Konferenz ‚Freie Berufe – Einkommen und Steuern’, Forschungsinstitut Freie Berufe (FFB), Universität Lüneburg, Lüneburg, 17.06.2005.

Existenzgründungen von Freiberuflern und Unternehmern – Eine Mikroanalyse mit dem Sozio-ökonomischen Panel

Prof. Dr. Joachim Merz, Dipl.-Soz./Dipl.Betrw. Ök. Peter Paic

Charakteristika und Bestimmungsfaktoren für eine Existenzgründung von Freien Berufen und Unternehmern in der Bundesrepublik Deutschland werden in diesem Projekt anhand des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP) für die Jahre 1991 bis 2001 untersucht.
Die Analysen erfolgen in zwei Ansätzen: im ersten Ansatz werden die Daten der 11 Panelwellen gepoolt; im zweiten Ansatz erfolgen panelökonometrische Analysen zur Quantifizierung der Existenzgründungsdeterminanten. Zentrales Untersuchungsziel ist die Beantwortung der Frage, ob es strukturelle und signifikante Unterschiede im Existenzgründungsverhalten zwischen Freiberuflern und Unternehmern gibt.
Mit den Mikrodaten des Sozio-ökonomischen Panels ist es möglich, neben den persönlichen Faktoren auch Charakteristika des mikrosozialen Umfelds in die Analyse einzubeziehen.

 


Status: laufend          Beginn: 6/2003          Ende: 6/2005

 


Publikationen:

Merz, J. und P. Paic (2006), Start-up success of freelancers – New microeconometric evidence from the German Socio-Economic Panel, FFB-Diskussionspapier Nr. 56, Fachbereich Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Universität Lüneburg, Lüneburg.

Merz, J. und P. Paic (2006), Erfolgsfaktoren freiberuflicher Existenzgründung – Neue mikroökonometrische Ergebnisse mit Daten des Sozio-ökonomischen Panels, FFB-Diskussionspapier Nr. 55, Fachbereich Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Universität Lüneburg, Lüneburg.

Paic, P. und H. Brand (2005), Die Freien Berufe im Sozio-ökonomischen Panel - Systematische Berichtigung der kritischen Wechsel innerhalb der Selbständigengruppe, FFB-Diskussionspapier Nr. 53, Fachbereich Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Universität Lüneburg, Lüneburg.

Merz, J. und P. Paic (2004), Existenzgründungen von Freiberuflern und Unternehmern – Eine Mikroanalyse mit dem Sozio-ökonomischen Panel, in: Merz, J. und J. Wagner (Hrsg.), Perspektiven der MittelstandsForschung – Ökonomische Analysen zu Selbständigkeit, Freien Berufen und KMU, Merz, J., Schulte, R. und J. Wagner (Serien Hrsg.), Entrepreneuship, Professions, Small Business Economics, CREPS-Schriftenreihe Vol. 1, Lit Verlag, Münster, 117-138.

Merz, J., Loest, O. und A. Simon (2001), Existenzgründung Wie werde ich selbständig, wie werde ich Freiberufler? Ein Leitfaden, in: Merz, J. (Hrsg.), Existenzgründung 1 – Tips, Training und Erfahrungen, Nomos Verlag, Baden-Baden, 1-38.


Vorträge:

Paic, P. (2005), Informationelle Zugänge für die empirische Untersuchung freiberuflicher Existenzgründungen, 3. CREPS Konferenz (CREPS 2005)‚ Fortschritte in der MittelstandsForschung’, Universität Lüneburg, Lüneburg, 24./25.11.2005.

Merz, J. und P. Paic (2005), Start-up success of freelancers – New microeconometric evidence from the German Socio-Economic Panel, Workshop „Entrepreneurship Research with German Micro Data“, Center for Research in Entrepreneurship, Professions, and Small Business Economics (CREPS), e-novum, Universität Lüneburg, 05.10.2005.

Paic, P. (2005), Existenzgründung und Einkommen Freier Berufe – Ergebnisse aus dem Sozio-ökonomischen Panel und der FFB-Onlineumfrage Freie Berufe, Konferenz ‚Freie Berufe – Einkommen und Steuern’, Forschungsinstitut Freie Berufe (FFB), Universität Lüneburg, Lüneburg, 17.06.2005.

Rechtliche Aspekte der Existenzgründung durch Unternehmensnachfolge in der Region Lüneburg

Akad. Rat Jörg Richter, Dr. Susanne Braun

Neben einer originären Existenzgründung lässt sich der Weg in die Selbstständigkeit auch derivativ in Form einer Unternehmensnachfolge realisieren. Das Angebot zum Erwerb beste-hender Unternehmen ist groß, da sich jährlich in ca. 71.000 Betrieben in Deutschland die Frage der Unternehmensnachfolge stellt, zu denen viele kleinere und mittlere Unternehmen zählen. Innerhalb des Familienverbunds ist eine Unternehmensübernahme nicht mehr selbstverständlich, häufig werden Unternehmen an Mitarbeiter oder externe Führungskräfte „übergeben“.
Die Suche nach einem geeigneten Unternehmen für eine derivative Existenzgründung ges-taltet sich schwierig. Sie ist ein komplexer Prozess, der von einer Vielzahl von Determinan-ten abhängt. Dazu gehören vor allem die Übergabefähigkeit des Unternehmens und das Rückzugsverhalten des bisherigen Unternehmensinhabers. Ferner wird die Übernahmebe-reitschaft des Existenzgründers eine Rolle spielen, der sich mit wesentlich anderen Tätigkei-ten und Themenbereichen auseinander setzen muss als bei einer originären Gründung. Alles das muss auch eine professionelle Beratung simulieren, will sie den Nachfolge- und Grün-dungsprozess erfolgreich begleiten.
Im Rahmen von CREPS – thematischer Schwerpunkt Existenzgründung – werden zunächst die Besonderheiten und rechtlichen Gestaltungsmöglichkeiten dieser derivativen Existenz-gründung unter Berücksichtigung erfolgreich gestalteter Beraterprozesse diskutiert. An-schließend soll eine empirische Analyse für die Region Lüneburg Aufschluss über die kon-krete Situation der Existenzgründung durch Unternehmensnachfolge geben.

 


Stand: laufend          Beginn: 9/2007          Ende: offen

 


Publikationen:

Braun S. und J. Richter (2007), Die Familienstiftung: rechtliche Grundlagen und ausgewählte Rah-menbedingungen der Unternehmensnachfolge, Arbeitsbericht der Fakultät II – Wirtschafts-, Verhaltens- und Rechtswissenschaften – der Leuphana Universität Lüneburg, Nr. A350, ISSN 1865-9535.

Aktuelle wirtschafts- und steuerrechtliche Reformgesetze: verbesserte Rahmenbedingungen für Existenzgründer?

Akad. Rat Jörg Richter/Dr. Susanne Braun

Existenzgründungen erfolgen in einem komplexen und sich ständig verändernden Umfeld, insbesondere ist es das feingliedrige Netz rechtlicher und ökonomischer Wirkungszusammenhänge, das den Rahmen unternehmerischen Handelns bestimmt. Dabei zeigt sich, dass Existenzgründer infolge ihrer geringeren personellen und finanziellen Ressourcen gegenüber größeren, etablierten Unternehmen strukturell benachteiligt sind.
Die Forderung der Wirtschaftsverbände, die Bedingungen für Unternehmensgründungen nachhaltig zu verbessern und zu vereinfachen, ist zu einem festen Bestandteil europäischer und nationaler Wirtschaftspolitik geworden. Fast jede der in den letzten Jahren getroffenen zahlreichen (Modernisierungs )Maßnahmen hat das Ziel direkter oder mittelbarer Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen, wobei maßgeblich über eine Vereinfachung des rechtlichen und administrativen Rahmens eine spürbare Verbesserung erreicht werden soll. Ob dies für das unternehmerische Umfeld von Existenzgründungen zutrifft, untersucht der vorliegende Beitrag. Dabei sind die kumulierenden Wirkungen von Vorschriften unterschiedlicher Regelungsmaterien ebenso zu berücksichtigen wie die konkreten Belastungen, die durch die Befolgung inhaltlicher Pflichten für den Existenzgründer entstehen und von der gesetzgeberischen Folgenabschätzung nicht als Bürokratiekosten erfasst werden.
Den Untersuchungsgegenstand bilden die in den letzten fünf Jahren durchgeführten beziehungsweise aktuell angestoßenen gesellschafts- und steuerrechtlichen Gesetzesreformen in Deutschland, unter anderem die Modernisierung des GmbH-Rechts, die Änderungen des Umwandlungsrechts, die Einführung des elektronischen Handels- und Unternehmensregisters, die Modernisierung des Bilanzrechts sowie die Reformen zur Unternehmensbesteuerung und der Unternehmensnachfolge.
Die Analyse zeigt, dass die angestrebten Ziele der Rechtsklarheit, Kostenentlastungen und Erleichterungen bei der Unternehmensgründung nur bedingt erreicht werden. Sie sind allenfalls eingeschränkt geeignet, das abzubilden, was kleine Existenzgründungen als förderndes Umfeld benötigen. Die Untersuchung versucht eine Antwort darauf zu geben, wie der zu konstatierende Handlungs- und Regelungsbedarf de lege lata umgesetzt werden könnte.

 


Stand: laufend          Beginn: 04/2008          Ende: offen

 


Publikationen:


Braun S. und J. Richter, Aktuelle wirtschafts- und steuerrechtliche Reformgesetze: verbesserte Rahmenbedingungen für Existenzgründer?, im Erscheinen.

Gründungsneigung, Unternehmerperson und Gründungserfolg

Prof. Dr. Reinhard Schulte, Dipl.-Kffr. Mareike Deutschmann, Dipl.-Kffr. Silke Tegtmeier

Um die „unternehmerische Persönlichkeit“ ranken sich seit jeher vielfältige Legenden, die immer auch Spiegel der jeweils gängigen Forschungsströmungen, etwa in der betriebswirtschaftlichen Führungsforschung, waren. Der gegenwärtige Forschungsstand ist widersprüchlich und ernüchtert angesichts der Vielzahl entsprechender Forschungsansätze. Mit dem Projekt sollen die Entscheidung zur beruflichen Selbständigkeit, das „unternehmerische“ Verhalten und dessen Bedeutung für den Gründungserfolg untersucht werden.
Im Jahr 2005 wurden mehrere Erhebungen durchgeführt, die die Gründungsabsicht von Studierenden erfassen und beschreiben sollen. Außerdem wurde die Selbständigkeit von Frauen als spezieller Analysegegenstand vertieft. Beide Themen haben sich in entsprechenden Vorträgen und Publikationen niedergeschlagen.

 


Stand: laufend          Beginn: 2000          Ende: offen

 


Publikationen:

Tegtmeier, S. (2006), Personenzentrierte Einflussfaktoren der Gründungsaktivität – Stand, kritische Würdigung und Perspektiven des Trait Approach, in: Schöning, S., Richter, J. und H. Wetzel, (Hrsg.), Fokus IV – Forschungsbeiträge zur Existenzgründung, Frankfurt am Main.

Deutschmann, M. (2006), Weibliche Selbständigkeit und ihre Erfolgsaussichten – Defizitär oder einfach nur anders? in: Schöning, S., Richter, J. und H. Wetzel (Hrsg.), Fokus IV – Forschungsbeiträge zur Existenzgründung, Frankfurt am Main.

Tegtmeier, S. (2005), Existenzgründung als geplantes Verhalten – Forschungsansatz und erste Ergebnisse, in: Schulte, R. (Hrsg.): Ergebnisse der MittelstandsForschung, Band 2, Münster, 3-22.

Schulte, R. und C. Ostermann (2002), Unternehmerpersönlichkeit und Gründungserfolg Eine empirische Untersuchung im Lichte des Unternehmer-Check, Landes-Gewerbeförderungsstelle des nordrhein-westfälischen Handwerks (Hrsg.), Düsseldorf.

Virtuelles Kompetenzzentrum für Existenzgründung und -sicherung

Prof. Dr. Reinhard Schulte

Angesichts begrenzter institutioneller Beratungsangebote, eines schwer zu beurteilenden privaten Beratermarktes und einer unübersichtlichen Förderlandschaft mit komplizierten Antrags- und Abwicklungsformalitäten haben viele Existenzgründer und KMU erhebliche Schwierigkeiten, geeignete Kooperationspartner für ihre Gründungs- bzw. Innovationsprojekte zu finden. Das Projekt soll dazu beitragen, bisher lose Netzwerkstrukturen der Region zu einem "virtuellen Kompetenzzentrum für Existenzgründung und -sicherung" weiter zu entwickeln und das Schulungs- und Beratungsangebot für Gründungen und innovationsorientierte Unternehmen nachhaltig zu verbessern. Vor dem Hintergrund der angestrebten Netzwerkintegration wird insbesondere das Ziel verfolgt

  • die regionalen Kompetenzen qualifiziert zu erfassen, an gemeinsamen Standards auszurichten und zu innovationsorientierten Schulungs- und Beratungsangeboten zu bündeln und
  • für innovative Gründungs- und Unternehmensprojekte eine stärkere Einbindung der Hochschulen und eine Vergrößerung des bestehenden Beraterpools zu erreichen,


um damit das gesamte regionale Beratungsangebot für innovative Unternehmen und Gründungen nachhaltig zu verbessern. Es handelt sich um ein F&E-Projekt, bei dem der Lehrstuhl Gründungsmanagement schwerpunktmäßig mit der Erforschung des Beratungsbedarfs und der Entwicklung zielgruppengerechter Beratungs- und Schulungsmodule befasst ist.
Im Jahr 2005 wurden gemeinsam mit den Kooperationspartnern Fallstudienanalysen durchgeführt, die zu Lehrfallstudien ausgearbeitet wurden.

 


Status: laufend          Beginn: 2003          Ende: 2006

 


Publikationen:

Schulte, R. (2005), Existenzgründungsberatung: Nutzung, Qualitätswahrnehmung und Wirkungen, in: Schulte, R. (Hrsg.), Ergebnisse der MittelstandsForschung, Münster, 377-397.

Unternehmensnachfolgeprozesse in Klein- und Mikrounternehmen

Prof. Dr. Reinhard Schulte

Die erfolgreiche Gestaltung von Unternehmensnachfolgen gewinnt für die deutsche Wirtschaft zunehmend an Bedeutung. Nicht nur die zur Übergabe anstehenden Unternehmen, ihre Gesellschafter und Mitarbeiter sind von der erfolgreichen Gestaltung des Nachfolgeprozesses betroffen. Wegen der großen Zahl der in dieser Dekade anstehenden Übergaben – Schätzungen gehen derzeit von jährlich rund 71.000 betroffenen Unternehmen aus – stellt das Nachfolgeproblem wohl eines der bedeutendsten Themen der klein- und mittelständischen Wirtschaft insgesamt dar und erweist sich damit als zunehmend bedeutsam auch für die in Deutschland stark mittelständisch geprägte gesamtwirtschaftliche Entwicklung.
Eine zentrale Voraussetzung des Projektes ist die Idee, die Unternehmensnachfolge als Prozess zu interpretieren, weil zwischen Idee und erfolgreicher Umsetzung einer Übergabe typischerweise ein Zeitraum von einigen Jahren vergeht, der unterschiedliche Phasen mit spezifischen Aufgaben und Beratungsbedarfen umfasst. Das betroffene Unternehmen ist dabei in einer Sondersituation, auf die die Unternehmensführung vor und nach der formellen Übergabe längere Zeit Rücksicht nehmen muss. Innerhalb dieses Prozesses bedarf es eines zielgerichteten ganzheitlichen Prozessmanagements unter Berücksichtigung der verschiedenen daran beteiligten Interessengruppen, deren Zielvorstellungen für eine erfolgreiche Gestaltung des Nachfolgeprozesses in Einklang gebracht werden müssen. Größere Forschungslücken weist die empirische Forschung dabei gerade im Bereich kleiner und kleinster Unternehmen auf. Das Projekt verfolgt das Ziel, diese Erkenntnislücken weiter zu verringern. Ausgangspunkt war deshalb eine explorative Befragung von 54 Nachfolgeprozessen bei Klein- und Mikrounternehmen. Die ersten Ergebnisse zeigen, dass für mittlere und große Unternehmen geltende Erfahrungen und Erkenntnisse nicht auf Mikrounternehmen übertragbar sind. Nicht nur Übergebende, sondern auch Nachfolger brauchen Beratung und Unterstützung. Diese müssen auf ihre speziellen Anforderungen zugeschnitten sein. Eine prozessorientierte Perspektive hilft, Nachfolgeprozesse zu strukturieren, auf wechselnde Anforderungen auszurichten und in überschaubare Komponenten zu zerlegen.

 


Status: beendet          Beginn: 01/2005          Ende: 10/2005

Entrepreneurship – Ökonometrische Studien zur Selbständigkeit

Prof. Dr. Joachim Wagner

In diesem Projekt werden Bestimmungsgründe des Schrittes in die Selbständigkeit ökonometrisch untersucht. Datenbasis hierfür sind u.a. die im Rahmen der DFG-Projekte Regionaler Entrepreneurship Monitor (REM I und II) in den Jahren 2001 und 2003 durchgeführten repräsentativen Bevölkerungsbefragungen. Gegenstand früherer Arbeiten aus diesem Projekt waren: Der Einfluß persönlicher und regionaler Charakteristika auf den Übergang von Arbeitslosigkeit in Selbständigkeit; die Überprüfung von Lazears ‚Jack-of-all-trades‘-Theorie des Entrepreneurs; Verbreitung und Bestimmungsgründe des Ergreifens einer „zweiten Chance“ nach gescheiterter Selbständigkeit; die Rolle junger und kleiner Unternehmen als „Brutkästen“ für Gründer.

Projektarbeiten:
Im Berichtszeitraum wurde ein Aufsatz zu Unterschieden zwischen weiblichen und männlichen Gründern überarbeitet; die revidierte Fassung ist in Small Business Economics erschienen. Ferner wurde eine vergleichende Studie werdender und junger Gründer abgeschlossen. Diese Untersuchung, die als Diskussionspapier vorliegt, war ein Beitrag für die Tagung „Nascent Entrepreneurs: The Hidden Potential“, die von Simon Parker im September in Durham organisiert wurde.

Joachim Wagner organisierte am 5. Oktober 2005 einen Workshop zum Thema „Entrepreneurship Research with German Micro Data“. Er hat hier eine neue empirische Studie zu den Unterschieden zwischen „Gelegenheitsgründern“ und „Notgründern“ vorgestellt. Beiträge zu diesem Workshops wuden nach Begutachtungsprozess und Revision in einem zusammen mit Friederike Welter herausgegebenen Schwerpunktheft der RWI-Mitteilungen publiziert.

 

Status: laufend          Beginn: 2001          Ende: offen

 


Publikationen seit 2001 (Auswahl):


Wagner, J. (2007), What a difference a Y makes Female and male nascent entrepreneurs in Germany, Small Business Economics 28.

Wagner, J. (2006), Der Noth gehorchend, nicht dem eignen Trieb, Nascent Necessity and Opportunity Entrepreneurs in Germany, Evidence from the Regional Entrepreneurship Monitor (REM), RWI: Mitteilungen, Quarterly 54/55, 3-4, 287-303.

Wagner, J. (2006), Nascent Entrepreneurs, in: Parker, S.C. (Ed.), The Life Cycle of Entrepreneurial Ventures (International Handbook Series on Entrepreneurship, Volume 3), New York etc.: Springer 2006, 15-37.

Wagner, J. (2006), Are Nascent Entrepreneurs Jacks-of-all-trades? A Test of Lazear's Theory of Entrepreneurship with German Data, in: Applied Economics 38, 2415-2419.

Sternberg, R. und J. Wagner (2005), Zur Evidenz regionaler Determinanten im Kontext individueller Gründungsaktivitäten, Empirische Befunde aus dem Regionalen Entrepreneurship Monitor (REM), in: Zeitschrift für Wirtschaftsgeographie 49, 167-184.

Sternberg, R. und J. Wagner (2005), Personal and regional determinants of entrepreneurial activities: Empirical evidence from the Regional Entrepreneurship Monitor (REM) Germany, in: Jahrbuch für Regionalwissenschaft 25, 91-105.

Sternberg, R. und J. Wagner (2004), Start-up activities, individual characteristics, and the regional milieu: Lessons for entrepreneurship support policies from German micro data, in: Annuals of Regional Science 38, 219-240.

Wagner, J. (2004), Are young and small firms hothouses for nascent entrepreneurs? Evidence from German micro data, in: Applied Economics Quarterly 50, 379-391.

Wagner, J, (2003), Taking a second chance Entrepreneurial restarters in Germany, in: Applied Economics Quarterly 49, 255-272.

Wagner, J, (2003), Testing Lazear's Jack-of-all-trades View of Entrepreneurship with German Micro Data, Applied Economics Letters 10, 687-689.

Wagner, J. (2003), The impact of personal characteristics and the regional milieu on the transition from unemployment to self-employment: Empirical evidence for Germany, in: Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik 223, 204-222.

Vorträge seit 2001 (Auswahl):

Wagner, J. (2005), Nascent and infant entrepreneurs in Germany, Evidence from the Regional Entrepreneurship Monitor (REM), „Nascent Entrepreneurship: The Hidden Potential. A Research Conference.“ Durham Business School, Durham, 21.-23.09.2005.

Wagner, J. (2004), Are young and small firms hothouses for nascent entrepreneurs? Evidence from German micro data, 31st Conference of the European Association for Reseach in Industrial Economics, E.A.R.I.E. 2004, Berlin, 02.-05.09.2004.

Sternberg, R. und J. Wagner (2003), Personal and regional determinants of entrepreneurial activities: Empirical evidence from the Regional Entrepreneurship Monitor (REM), The Interdisciplinary European Conference on Entrepreneurship Research IECER, Regensburg, 13./14.02.2003.

Wagner, J. (2002), Taking a second chance – Entrepreneurial re-starters in Germany, Verein für Socialpolitik, Jahrestagung 2002, Innsbruck, 17.-20.09.2002.

Sternberg, R. und J. Wagner (2002), The role of the regional milieu for the decision to start a new firm: Empirical evidence for Germany, 42nd Congress of the European Regional Science Association ERSA, Dortmund, 27.-31.08.2002.