• Die Unternehmergesellschaft: ein innovatives Konzept für Kleinunter-nehmen und Unternehmensgründungen?
  • Einkommensreichtum und seine Ursachen – Die Bestimmungsfaktoren hoher Arbeitseinkommen
  • Führungsstrukturen und wirtschaftlicher Erfolg
  • Arbeitsbelastungen von Unternehmern
  • Einkommen und Einkommensverteilung von Selbständigen als Freie Berufe und Unternehmer und abhängig Beschäftigten
  • Die Einkommen Freier und anderer Berufe im internationalen Vergleich (Europa/OECD)
  • Bestimmungsfaktoren hoher Einkommen im internationalen Vergleich
  • Reichtum in Deutschland - Hohe Einkommen, ihre Struktur und Verteilung
  • Determinanten der Einkommensungleichheit in Deutschland
  • Werteorientierung in KMU: Das Konzept der Unterstützten Beschäftigung zwischen gesellschaftlicher Verantwortung und traditionellem ökonomischem Eigeninteresse

Die Unternehmergesellschaft: ein innovatives Konzept für Kleinunter-nehmen und Unternehmensgründungen?

Akad. Rat Jörg Richter, Dr. Susanne Braun

Die Situation für Unternehmensgründungen hat sich seit September 2003 durch die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs zur Niederlassungsfreiheit verändert. Als Reaktion auf den dadurch initiierten Wettbewerb der Gesellschaftsrechte und die Nachfrage nach einer auch für Kleinunternehmen adäquaten Rechtsform, erweitert nunmehr die Unternehmergesellschaft seit Ende 2008 das Angebot für die Gestaltung von Unternehmen. Sie ist eine GmbH mit vermindertem Stammkapital, die insbesondere Kleinunternehmern und Unternehmensgründern die Chance gibt, trotz geringem Startkapitals ihre wirtschaftlichen Aktivitäten unter dem Haftungsschirm einer juristischen Person auszuüben. Zusammen mit der Möglichkeit, die Unternehmergesellschaft durch die Verwendung einer Mustersatzung in einem vereinfachten Verfahren zu gründen, steht Kleinunternehmern und Unternehmensgründern nunmehr ein formales Starterset zur Verfügung. Die Novellierung des traditionellen Rechtskleids der GmbH durch Entbürokratisierung soll nach der gesetzgeberischen Zielvorstellung ein stärkeres Maß an Nachhaltigkeit bewirken, als dies bei der - oftmals wenig durchdachten - Flucht in ausländische Gesellschaftsformen, namentlich die der englischen Limited in der jüngeren Vergangenheit zu beobachten gewesen ist. Darüber hinaus gibt es erste Anzeichen, dass die Option zur Unternehmergesellschaft das vom Gesetzgeber so nicht gewollte Gründungsverhalten zulasten von Einzelunternehmen steuert. Dieser Frage will der Beitrag in einer ersten Momentaufnahme nachgehen.

Die Verfasser haben in einer empirischen Studie für den Zeitraum 2003 bis 2006 das Gründungsverhalten in der Region Lüneburg zur Limited untersucht und typisierende Aussagen gewinnen können (Existenzgründung: „Deutsche“ Limited als Rechtsformalternative?, in: J. Merz u. a. [Hrsg.], Neue Ansätze der MittelstandsForschung, Münster 2008, S. 313-333). Dieser Forschungsansatz soll für die Jahre 2007 bis Ende 2009 fortschrieben und auf die Unternehmergesellschaft übertragen werden.

Thematisch ist die Untersuchung in dem Themenkreis „Besonderheiten in der Situation kleiner und mittlerer Unternehmen verortet"

 


Status: laufend          Beginn: 2009          Ende: offen

 


Publikationen:

Braun, S. und J. Richter (2011), Die Unternehmergesellschaft: ein innovatives Konzept für Kleinunternehmen und Unternehmensgründungen?, in: Merz, J. (Hrsg.), Neue Ansätze der mittelstandsforschung, Band 4, Lit Verlag, 203-217.

Braun, S. und J. Richter (2010), Gründungsaktivitäten im Registerbezirk Lüneburg: eine empirische Studie zur Unternehmergesellschaft, Lüneburger Beiträge zur Gründungsforschung, Diskussionspapier Nr. 8.

Einkommensreichtum und seine Ursachen – Die Bestimmungsfaktoren hoher Arbeitseinkommen

Dr. Dierk Hirschel, Prof. Dr. Joachim Merz

Bestimmungsfaktoren hoher Einkommen im internationalen Vergleich untersuchen. Mit Hilfe unterschiedlicher nationaler Panel-Daten-Sätze werden verschiedene Einkommensfunktionen auf ihre Erklärungsgüte hinsichtlich hoher Einkommen geprüft. Im Berichtsjahr wurde vor allem am theoretischen Teil der Arbeit gearbeitet. Einem Überblick über unterschiedliche Erklärungsansätze der Einkommensbildung folgt die Operationalisierung einer Einkommensfunktion.
Schwerpunkt der Analysen im Jahr 2002 waren die empirischen Arbeiten mit der Panel Study of Income Dynamics (PSID, USA) und dem Sozio-ökonomischen Panel (SOEP). Hierzu gehört die Umsetzung der theoretischen Konstrukte in operable Form und die Analyse von Querschnitten und die Panelanalyse im Besonderen.
Die Dissertation von Dierk Hirschel wurde bereits 2003 erfolgreich abgeschlossen. Nach der Buchpublikation wurden im Berichtszeitraum Hypothesen und Ansätze in das Gutachten zu hohen Einkommen für den zweiten Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung eingebracht und Neuschätzungen vorgenommen.

 


Status: laufend          Beginn: 1/2001          Ende: 6/2006

 


Publikationen:

Hirschel, D. (2004), Einkommensreichtum und seine Ursachen – Die Bestimmungsfaktoren hoher Arbeitseinkommen, Hochschulschriften Band 82, 416 Seiten, Metropolis-Verlag Marburg, ISBN 3-89518-441-1.


Vorträge:

Merz, J. (2007), The Top of the Distribution – New High Income Evidence from German Income Tax Microdata for Entrepreneurs, Professions and Employees, ECINEQ 2007 Konferenz, DIW, Berlin, 12.-14.07.2007.

Merz, J. (2006), Reichtum in Deutschland – Ergebnisse, Methode und Datenlage, Konferenz ‘Reichtum in Deutschland’, SPD-Bundestagsfraktion, Deutscher Bundestag, Berlin, 23.10.2006.

Hirschel, D. (2006), Einkommensreichtum – Ergebnisse auf Basis der EVS – Status quo und künftiger Datenbedarf, 1. EVS-Nutzerkonferenz „Forschung mit der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe, GESIS/ZUMA, Mannheim, 29.-20.10.2006.

Führungsstrukturen und wirtschaftlicher Erfolg

Prof. Dr. Albert Martin

Die Motivation des Forschungsprogramms ergibt sich aus dem Tatbestand, dass sich das Bild des risikofreudigen Entrepreneurs oft genug als Klischee erweist. Unterschätzt wird vor allem der kollektive Charakter unternehmerischer Entscheidungsprozesse. Auch wenn in kleineren Unternehmen die Person des Unternehmers zweifellos das Geschehen maßgeblich prägt, die letztlich resultierenden Entscheidungen lassen sich nur unter Berücksichtigung des sozialen Handlungskontexts angemessen erklären. Besondere Bedeutung hat die formale und informale „Führungsstruktur“, d.h. die Konfiguration von grundlegenden und dauerhaften Merkmalen des Führungssystems, die das Handeln und die Handlungsstrategien der Unternehmensführung in bestimmte Bahnen lenken.
Empirisch fundiert wird das Projekt mit Hilfe von Unternehmensbefragungen und durch eine hinreichende Zahl von Fallstudien, die auch statistische Auswertungen zulässt. Es liegen mittlerweile etliche empirische Ergebnisse aus Unternehmenserhebungen vor. Auch im Rahmen eines Dissertationsprojekts zu dieser Thematik wurden empirische Erhebungen durchgeführt.

 


Status: laufend          Beginn: 1/1994          Ende: offen

 


Publikationen:

Martin, A. (2008), Individuelle oder kollektive Unternehmensführung? Die Bedeutsamkeit der kollektiven Führung für die unternehmerische Entscheidungsfindung und den Unternehmenserfolg in kleinen und mittleren Unternehmen. In: Bouncken, R.B./Jochims, T./Küsters, A. (Hrsg.): Steuerung versus Emergenz: Entwicklung und Wachstum von Unternehmen. 187-218. Wiesbaden (Gabler).

Zeise, Mark (2007), Führungsfähigkeiten und Basisfähigkeiten als Determinanten des Unternehmenserfolgs. München (Rainer Hampp Verlag).

Martin, A. (2006), Dialektische Verhältnisse. Führungsstrukturen in mittelständischen Industrieunternehmen, in: Merz, J. (Hrsg.), Fortschritte der Mittelstandsforschung, Münster (Lit-Verlag), 29-48.

Martin, A. (2006), Dialectical Conditions Leadership Structures as Productive Action Generators, in: Management Revue, 17, 420-447.

Martin, A. (2003), Tensegrität. Lebendige Balance in den Führungsstrukturen von Unternehmen und ihre Bedeutung für den unternehmerischen Entscheidungsprozess, in: Merz, J. und J. Wagner, (Hrsg.) Perspektiven der Mittelstandsforschung Ökonomische Analysen zu Selbständigkeit, Freien Berufen und KMU, 3-30, Münster (Lit-Verlag).

Martin, A. (1995), Führungsstrukturen und Entscheidungsprozesse, Schriften des Instituts für Mittelstandsforschung der Universität Lüneburg, Heft 1, Lüneburg.

Arbeitsbelastungen von Unternehmern

Prof. Dr. Albert Martin

Unternehmer gelten als besondere Akteure, die entsprechend ihrer Position mit anderen Arbeitsbedingungen konfrontiert sind als ihre Arbeitnehmer. Diese Auffassung wird nicht selten von der Vorstellung eines Herr-Knecht-Verhältnisses inspiriert, nach dem die Unternehmer vornehmlich dispositive und die Arbeitnehmer ausführende Tätigkeiten übernehmen. Häufig ist damit außerdem die Vorstellung verknüpft, Unternehmer bildeten eine einigermaßen homogene Gruppe. Schon ein flüchtiger Blick in die Statistik zeigt, wie wenig begründet diese Auffassungen sind. Die weitaus meisten Unternehmen, nämlich über 90%, haben weniger als 10 Mitarbeiter. In diesen Betrieben sind Unternehmer normalerweise nicht ausschließlich strategische Unternehmensführer, sie sind vielmehr in aller Regel auch in
hohem Maße „operativ“ tätig, d.h. sie arbeiten in der Produktion bzw. bei der Erstellung von Dienstleistungen aktiv mit („sie legen selbst Hand an“) und es ist daher zu erwarten, dass sie auch denselben Arbeitseinflüssen wie ihre Arbeitnehmer ausgesetzt sind. Andererseits ist zu erwarten, dass mit zunehmender Unternehmensgröße der Anteil dispositiver Aufgaben deutlich ansteigt, weshalb sich für die Unternehmer in größeren Unternehmen auch ein anderes Belastungsprofil ergeben dürfte. Das Projekt untersucht anhand unterschiedlicher Datenbasen die Arbeitsbelastungen von Unternehmern in unteschiedlichen Branchen und Unternehmensgrößen. Als theoretische Grundlage dienen stresstheoretische und motivationspsychologische Ansätze.

 


Status: laufend          Beginn: 1/2002          Ende: offen

 


Publikationen:

Martin, A. (2003), Arbeitsbelastungen des Alleinunternehmers in der Europäischen Union, in: Zeitschrift für Klein- und Mittelunternehmen. Internationales Gewerbearchiv, 51, 145-164.

Martin, A./Bartscher-Finzer, S. (2008a), Arbeitsbedingungen und deren Bedeutung für die Zufriedenheit unterschiedlicher Berufsgruppen. Schriften des Instituts für Mittelstandsforschung der Universität Lüneburg. Heft 21. Lüneburg.

Martin, A./Bartscher-Finzer, S. (2008b), Arbeitsbedingungen von Unternehmern. Schriften des Instituts für Mittelstandsforschung der Universität Lüneburg. Heft 22. Lüneburg.

Einkommen und Einkommensverteilung von Selbständigen als Freie Berufe und Unternehmer und abhängig Beschäftigten

Prof. Dr. Joachim Merz, Dipl.-Vw. Markus Zwick (Statistisches Bundesamt)

Zentrale Ressource, Motor wie Resultat gesellschaftlichen Handelns ist das Einkommen. Einkommen und seine Verteilung ist daher internationales Forschungsanliegen von Wohlfahrtsanalysen. Aufbauend auch auf eigenen Arbeiten des Forschungsinstituts Freie Berufe (FFB) zur internationalen Wohlfahrtsanalyse (FFB-Projekt: Wohlfahrtsanalysen erweiterter Einkommen - Extended Income Inequality and Poverty Dynamics of Labour Market and Valued Household Activities; sowie: The Well-Being of the Elderly in a Comparative Context: Equivalence Scales and the Cost of Disability, National Institute of Aging (NIA) Project) steht im Zentrum des neuen Projektes die Einkommenssituation und die Verteilungsanalyse (Ungleichheit, Armut) von Einkommen gerade der Selbständigen als Freiberufler, Unternehmer und der abhängig Beschäftigten eben mit besonderem Schwerpunkt auf den Selbständigen.
Die entsprechenden Mikroanalysen basieren auf einer speziellen 100.000er Stichprobe individueller Einkommensteuerinformationen von 1992 und 1995 und werden zusammen mit dem Statistischen Bundesamt bearbeitet und ausgewertet.
Im Berichtszeitraum wurden die Arbeiten dazu vor allem zu hohen Einkommen mit Schwerpunkt auf Unternehmer und Freie Berufe auf der Basis der aktuellen Mikrodaten der Einkommensteuerstatistik vertieft und die Ergebnisse vergleichend den Ergebnissen für die abhängig Beschäftigten gegenübergestellt.

 


Status: laufend          Beginn: 6/1998          Ende: offen

 


Publikationen:

Merz, J. und M. Zwick (Hrsg.) (2007), MITAX – Mikroanalysen und Steuerpolitik, Statistisches Bundesamt (Reihen-Herausgeber), Statistik und Wissenschaft, Band 7, Wiesbaden.

Merz, J. (2007), Polarisierung der Einkommen von Selbständigen? – Zur Dynamik der Einkommensverteilung von Freiberuflern und Unternehmern, in: Merz, J. (Hrsg.), Fortschritte der MittelstandsForschung, Merz, J., Schulte, R. und J. Wagner (Serien Hrsg.), Entrepreneurship, Professions, Small Business Economics, CREPS-Schriftenreihe Vol. 3, Lit Verlag, Münster, 395-415.

Merz, J. (2006), Polarisierung der Einkommen von Selbständigen? – Zur Dynamik der Einkommensverteilung von Freiberuflern und Unternehmern, FFB-Diskussionspapier Nr. 67, Fakultät II: Wirtschafts-, Verhaltens- und Rechtswissenschaften, Universität Lüneburg, Lüneburg.

Merz, J. mit M. Zwick (2006), Einkommensanalysen mit Steuerdaten – Mikroanalysen zu hohen Einkommen und Selbständigkeit und Mikrosimulation zu Politikalternativen der Einkommen-, Körperschaft- und Gewerbesteuer, FFB-Diskussionspapier Nr. 65, Fakultät II: Wirtschafts-, Verhaltens- und Rechtswissenschaften, Universität Lüneburg, Lüneburg.

Merz, J. und M. Zwick (2004), Hohe Einkommen – Eine Verteilungsanalyse für Freie Berufe, Unternehmer und abhängige Beschäftigte, in: Merz, J. and M. Zwick (Hrsg.), MIKAS – Mikroanalysen und amtliche Statistik, Statistik und Wissenschaft, Vol. 1, 167-193.

Merz, J. und M. Zwick (Hrsg.) (2004), MIKAS – Mikroanalysen und amtliche Statistik, Statistisches Bundesamt (Serien Hrsg.), Statistik und Wissenschaft, Vol. 1, Wiesbaden.

Merz, J. und M. Zwick (2002), Verteilungswirkungen der Steuerreform 2000/2005 im Vergleich zum ‚Karlsruher Entwurf’ – Auswirkungen auf die Einkommensverteilung bei Selbständigen (Freie Berufe, Unternehmer) und abhängig Beschäftigte, in: Wirtschaft und Statistik, 8/2002, 729-740.

Merz, J. und M. Zwick (2002), Konferenz: Mikroanalysen und amtliche Statistik (MIKAS), Universität Lüneburg, Lüneburg 23-24.1.2002.

Merz, J. (Hrsg.) (2002), Freie Berufe im Wandel der Märkte, FFB-Schriftenreihe Band 13, Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden.

Merz, J. (2000), The Distribution of Income of Self-employed, Entrepreneurs and Professions as Revealed from Micro Income Tax Statistics in Germany, in: Hauser, R. und I. Becker (Hrsg.), The Personal Distribution of Income in an International Perspective, Springer Verlag, Heidelberg, 99-128.

Merz, J. und D. Kirsten (1999), Extended Income Dynamics: Valueing Household Production and its Distributional Impacts – A Ten Years Panel analysis for Professions, Entrepreneurs and Employees, in: Merz, J. und M. Ehling (Hrsg.), Time Use – Research, Data and Policy, FFB-Schriftenreihe Band 10, Nomos Verlag, Baden-Baden, 351-382.


Vorträge:

Merz, J. (2007), Income Distribution and Income Richness – New Income and Top Income Evidence from German Income Tax Microdata for Entrepreneurs, Professions and Employees, Contemporary Perspectives on Justice, Flensburg University, 30.11.-01.12.2007.

Merz, J. (2005), Polarisierung der Einkommen von Selbständigen? – Zur Dynamik der Einkommensverteilung von Freiberuflern und Unternehmern, Konferenz, Center for Research in Entrepreneuship, Professions and Small Business Economics (CREPS 2005), Universität Lüneburg, 24.-25.11.2005.

Merz, J. mit M. Zwick (2005), Einkommensanalysen mit Steuerdaten – Mikroanalysen zu hohen Einkommen und Selbständigkeit und Mikrosimulation zu Politikalternativen der Einkommen-, Körperschaft- und Gewerbesteuer, Konferenz Mikroanalysen und Steuerpolitik (MITAX), Universität Lüneburg, Lüneburg, 6.-7.10.2005.

Merz, J. (2005), Hohe und niedrige Einkommen – Neue Ergebnisse zu Freien und anderen Berufen aus dem Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung, Konferenz Freie Berufe – Einkommen und Steuern (FB€St), Universität Lüneburg, Lüneburg, 17.-18.06.2005.

Die Einkommen Freier und anderer Berufe im internationalen Vergleich (Europa/OECD)

Prof. Dr. Joachim Merz, Dipl.-Vw., Dipl.-Ök. Dierk Hirschel

Mit Hilfe von Einkommensdaten der Luxemburg Income Study (LIS) werden in diesem Projekt die Einkommen von Freiberuflern in Italien, Frankreich, Deutschland, Polen, Spanien, Schweden und den USA verglichen. Diese Staaten aus Europa/OECD wurden nach wohlfahrtsstaatlichen Gesichtspunkten ausgesucht. Im Mittelpunkt stehen die Verteilung der Einkommen und ihre Entwicklung im Zeitverlauf. Für Deutschland bestehen die LIS-Daten aus den Informationen des Sozio-ökonomischen Panels.
Neben der Verteilungs- und Dekompositionsanalyse nach sozio-ökonomischen Gruppen wird die Umverteilung durch das landesspezifische Steuer- und Transfersystem analysiert und quantifiziert.

 


Status: laufend          Beginn: 10/2001          Ende: offen  

 


Vorträge:

Merz, J. und D. Hirschel (2002), Freie Berufe und Selbständige in Europa – Einkommen und Einkommensverteilung mit Mikrodaten des LIS-Projektes, FFB-Forschungskolloquium Freie Berufe, Mittelstand und empirische Wirtschaftsforschung, Fachbereich Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Universität Lüneburg, Lüneburg, 28.5.2002.

Bestimmungsfaktoren hoher Einkommen im internationalen Vergleich

Prof. Dr. Joachim Merz, Dipl.-Vw., Dipl.-Ök. Dierk Hirschel

In diesem Projekt werden Bestimmungsfaktoren hoher Einkommen im internationalen Vergleich untersucht. Mit Hilfe unterschiedlicher nationaler Panel-Daten-Sätze werden verschiedene Einkommensfunktionen auf ihre Erklärungsgüte hinsichtlich hoher Einkommen und ihrer Dynamik geprüft. Aufbauend auf ökonomischen Theorieansätzen mit unterschiedlichen Erklärungsansätzen der Einkommensbildung und der Operationalisierung einer Einkommensfunktion werden für die empirisch fundierte Mikroanalyse Paneldatensätze (vor allem Deutschland (SOEP) und USA (PSID)) herangezogen. Methodisch wird mit panelökonometrischen Ansätzen gearbeitet.

 


Status: laufend          Beginn: 1/2001          Ende: offen  

 


Publikationen:

Hirschel, D. (2004), Einkommensreichtum und seine Ursachen – Die Bestimmungsfaktoren hoher Arbeitseinkommen, Dissertationsschrift, Marburg.

Hirschel, D. und J. Merz (2004), Was erklärt hohe Einkommen der Selbständigen – Eine Mikroanalyse mit Daten des Sozio-ökonomischen Panels, in: Merz, J. und J. Wagner (Hrsg.), Perspektiven der MittelstandsForschung – Ökonomische Analysen zu Selbständigkeit, Freien Berufen und KMU, Merz, J., Schulte, R. und J. Wagner (Serien Hrsg.), Entrepreneuship, Professions, Small Business Economics, CREPS-Schriftenreihe Vol. 1, Lit Verlag, Münster, 265-286.

Hirschel, D. (2003), Individuelle Leistung und hohe Arbeitseinkommen, RWTH Aachen.

Reichtum in Deutschland - Hohe Einkommen, ihre Struktur und Verteilung

Prof. Dr. Joachim Merz, Dipl.-Vw. Markus Zwick

Die Bundesregierung hat 2004 einen neuen Armuts- und Reichtumsbericht erstellt. Im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung (BMGS) haben dafür Prof. Dr. Joachim Merz, Dr. Dierk Hirschel und Dipl.-Vw. Markus Zwick ein Gutachten zum Thema Einkommens-Reichtum erarbeitet. Diese Arbeiten bauen auf den Beitrag von Merz (2001) zu hohen Einkommen für den 1. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung auf. Auch für die laufenden Arbeiten wird dazu eng mit dem Statistischen Bundesamt (Dipl.-Vw. Markus Zwick) zusammengearbeitet.
Förderung: Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung (BMGS)

 


Status: laufend          Beginn: 6/2003          Ende: offen

 


Publikationen:

Merz, J. (2007), The Top of the Distribution – New High Income Evidence from German Income Tax Microdata for Entrepreneurs, Professions and Employees, ECINEQ 2007 Konferenz, DIW, Berlin, 12.-14.07.2007.

Merz, J. (2007), Polarisierung der Einkommen von Selbständigen? – Zur Dynamik der Einkommensverteilung von Freiberuflern und Unternehmern, in: Merz, J. (Hrsg.), Fortschritte der MittelstandsForschung, Merz, J., Schulte, R. und J. Wagner (Serien Hrsg.), Entrepreneurship, Professions, Small Business Economics, CREPS-Schriftenreihe Vol. 3, Lit Verlag, Münster, 395-415.

Merz, J. (2006), Polarisierung der Einkommen von Selbständigen? – Zur Dynamik der Einkommensverteilung von Freiberuflern und Unternehmern, FFB-Diskussionspapier Nr. 67, Fakultät II: Wirtschafts-, Verhaltens- und Rechtswissenschaften, Universität Lüneburg, Lüneburg.

Merz, J. (2006), Hohe und niedrige Einkommen – Neue Ergebnisse zu Freien und anderen Berufen aus dem Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung, FFB-Diskussionspapier Nr. 59, Fakultät II: Wirtschafts-, Verhaltens- und Rechtswissenschaften, Universität Lüneburg, Lüneburg.

Merz, J., Hirschel, D. und M. Zwick (2005), .Struktur und Verteilung hoher Einkommen - Mikroanalysen auf der Basis der Einkommensteuerstatistik, Gutachten zum zweiten Armuts- und Reichtumsbericht 2004 der Bundesregierung, Lebenslagen in Deutschland, Der zweite Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung, Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung, Berlin (http://www.bmgs.bund.de/download/broschueren/A341.pdf).

Merz, J. und M. Zwick (2005), Hohe Einkommen: Eine Verteilungsanalyse für Freie Berufe, Unternehmer und abhängig Beschäftigte mit Mikrodaten der Einkommensteuerstatistik, in: Schmollers Jahrbuch, Journal of Applied Social Sciences / Zeitschrift für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften 125. Jahrgang, Heft 2, 269-298.

Merz, J. und D. Hirschel (2004), Was erklärt hohe Arbeitseinkommen der Selbständigen – Eine Mikroanalyse mit Daten des Sozio-ökonomischen Panels, FFB-Diskussionspapier Nr. 44, Fachbereich Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Universität Lüneburg, Lüneburg.

Merz, J. und M. Zwick (2004), Hohe Einkommen – Eine Verteilungsanalyse für Freie Berufe, Unternehmer und abhängige Beschäftigte, in: Merz, J. und M. Zwick (Hrsg.), MIKAS – Mikroanalysen und amtliche Statistik, Statistik und Wissenschaft, Vol. 1, 167-193.

Merz, J. und D. Hirschel (2004), Was erklärt hohe Arbeitseinkommen Selbständiger – Eine Mikroanalyse mi Daten des Sozioökonomischen Panels, in: Merz, J. und J. Wagner (Hrsg.), Perspektiven der MittelstandsForschung – Ökonomische Analysen zu Selbständigkeit, Freien Berufen und KMU, Merz, J., Schulte, R. und J. Wagner (Serien Hrsg.), Entrepreneuship, Professions, Small Business Economics, CREPS-Schriftenreihe Vol. 1, Lit Verlag, Münster, 265-285.

Merz, J. (2003), Was fehlt in der EVS? – Eine Verteilungsanalyse hoher Einkommen mit der verknüpften Einkommensteuerstatistik für Selbständige und abhängig Beschäftigte, in: Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik, Vol. 223/1, 58-90.


Vorträge:

Merz, J. (2007), Income Distribution and Income Richness – New Income and Top Income Evidence from German Income Tax Microdata for Entrepreneurs, Professions and Employees, Contemporary Perspectives on Justice, Flensburg University, 30.11.-01.12.2007.

Merz. J. und P. Böhm (2007), Zum Einkommensreichtum Älterer in Deutschland – Ergebnisse aus der Lohn- und Einkommensteuerstatistik, Forschungsnetzwerk Alterssicherung, FNA-Workshop “Wohlstandsverteilung und Gesetzliche Rentenversicherung”, Berlin, 11.09.2007.

Merz, J. und M. Zwick (2006), Reichtum in Deutschland – Ergebnisse, Methode und Datenlage, Konferenz ‘Reichtum in Deutschland’, SPD-Bundestagsfraktion, Deutscher Bundestag, Berlin, 23.10.2006.

Merz, J. (2006), Einkommensreichtum – Ergebnisse auf Basis der EVS und der Einkommensteuerstatistik, 1. EVS-Nutzerkonferenz: Forschung mit der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe, Statistisches Bundesamt und ZUMA, Mannheim, 19./20.10.2006.

Merz,, J. (2005), Polarisierung der Einkommen von Selbständigen? – Zur Dynamik der Einkommensverteilung von Freiberuflern und Unternehemern, 3. CREPS Konferenz (CREPS 2005)‚ Fortschritte in der MittelstandsForschung’, Universität Lüneburg, Lüneburg, 24.-25.11.2005.

Merz, J. (2005), Hohe und niedrige Einkommen – Neue Ergebnisse zu Freien und anderen Berufen aus dem Zweiten Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung, Konferenz ‚Freie Berufe – Einkommen und Steuern’, Forschungsinstitut Freie Berufe (FFB), Universität Lüneburg, Lüneburg, 17.06.2005.

Determinanten der Einkommensungleichheit in Deutschland

Dipl.-Volksw. Paul Böhm, Prof. Dr. Joachim Merz

Die Analyse der personellen Einkommensverteilung ist ein zentraler Bestandteil der volkswirtschaftlichen Forschung. Neben der Armutsmessung ist die Quantifizierung der Einkommensungleichheit eine zentrale Größe in der Evaluierung politischer Maßnahmen. Gerade wegen der Funktion der Einkommensungleichheit als Maßstab gesellschaftlicher Entwicklung ist es von fundamentalem Interesse, die Faktoren eingehender zu analysieren, die zur Ungleichheit der Einkommen beitragen.

Bisherige Arbeiten befassen sich in erster Linie mit rein deskriptiven Betrachtungen der Einkommensungleichheit. Die meisten darüber hinausgehenden Studien thematisieren ausschließlich makroökonomische Einflussfaktoren der Einkommensungleichheit auf Länderebene.

Auf mikroökonomischem Gebiet wird zumeist die Methode der Dekomposition nach Subgruppen (Shorrocks 1982 und 1984) angewendet, um den Einfluss bestimmter Faktoren quantifizieren zu können. Allerdings wird hier nur der Einfluss von nur einer kategorialen Variable auf die Einkommensungleichheit betrachtet. Eine neuere Methode ist die Regressionsbasierte Dekomposition (Fields 2002, Murdoch und Sicular 2002, Shorrocks 1999), mit der sowohl mikroökonomische als auch makroökonomische Ansätze zur Erklärung der Einkommensungleichheit herangezogen werden können.

In der anzufertigenden Arbeit wird zunächst eine Übersicht über die bestehenden Theorien zur Erklärung der Einkommensungleichheit entwickelt. Darauf aufbauend wird im empirischen Teil der Arbeit der Einfluss der einzelnen Faktoren quantifiziert. Dies ermöglicht es, sowohl die Stärke als auch die Richtung des Einflusses der einzelnen Faktoren auf die Einkommensungleichheit zu identifizieren. Abschließend werden exemplarisch distributionspolitische Maßnahmen beschrieben und ihre Auswirkung auf die Einkommensungleichheit eingehend analysiert.

 


Status: laufend     Beginn: 2006    Ende: offen

 


Publikationen:

Böhm, P und J. Merz (2009), Reichtum in Niedersachsen und anderen Bundesländern – Ergebnisse aus der Steuer-Geschäftsstatistik 2003 für Selbständige (Freie Berufe und Unternehmer) und abhängig Beschäftigte, in: Habla, H. und Houben, H. (Hrsg.), Forschung mit Daten der amtlichen Statistik in Niedersachsen (FoDaSt), Statistik und Wissenschaft 12, S. 107-123, auch als: FFB-Diskussionspapier Nr. 75.

 

Vorträge:

 

Böhm, P. (2009), Determinanten der Einkommensungleichheit in Deutschland, Forschungskolloquium Freie Berufe, Mittelstand und empirische Wirtschaftsforschung, Fakultät II – Wirtschafts-, Verhaltens- und Rechtswissenschaften, Leuphana Universität Lüneburg, Lüneburg, 6. Januar 2009

Werteorientierung in KMU: Das Konzept der Unterstützten Beschäftigung zwischen gesellschaftlicher Verantwortung und traditionellem ökonomischem Eigeninteresse

Dr. Susanne Braun, Akad. Rat Jörg Richter

Die gleichberechtigte Teilhabe am allgemeinen Arbeitsmarkt von Menschen mit Beeinträchtigungen ist ein erklärtes Ziel der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik. Diese Feststellung ist nicht überraschend. Einerseits kann sie sich auf einen mehr oder weniger greifbaren breiten gesellschaftlichen Konsens stützen, andererseits entspricht sie dem verfassungsrechtlichen Benachteiligungsverbot sowie dem europäischen und internationalen Handlungsauftrag. Darüber hinaus kann sie anhand einer Vielzahl von Aktionen und Initiativen abgelesen werden. Aktuell ist es das Ende 2008 in Kraft getretene Gesetz zur Einführung Unterstützter Beschäftigung, das entsprechende Impulse setzen soll.

Das Instrument der Unterstützten Beschäftigung ist ein relativ junges Instrument. Im Gegensatz zu den tradierten Formen eines Nachteilsausgleichs steht im Mittelpunkt ein betrieblicher Ansatz, der berufliche Rehabilitation mit einer veränderten Sichtweise der involvierten Akteure verknüpft. Behinderte Menschen erhalten eine individuelle betriebliche Qualifizierung mit dem Ziel einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung. Im Vergleich zu außerbetrieblichen Berufsvorbereitungen und –ausbildungen mit den daran anschließenden Übergangsproblemen führt die Unterstützte Beschäftigung zu besseren Lernerfolgen. Darüber hinaus eröffnet sie dem Arbeitgeber die Möglichkeit, integrative Arbeitsmöglichkeiten und die dazu notwendigen Unterstützungsangebote individuell zu entwickeln.

Der Erfolg der Unterstützten Beschäftigung wird wie alle anderen Arbeitsmarktprogramme und Initiativen an der Anzahl der eingegangen Beschäftigungsverhältnisse am allgemeinen Arbeitsmarkt gemessen werden. Deren Nachhaltigkeit wird maßgeblich davon abhängen, wie es gelingt, sie in die einzelnen Wertschöpfungsprozesse und vor allem die jeweilige Unternehmensstrategie zu integrieren, dass heißt den Erwartungen und Vorstellungen eines Business Entrepreneurs zu entsprechen. Dazu wird es sicherlich nicht ausreichen, – so wie es der aktuelle Behindertenbericht der Bundesregierung bei KMU identifiziert – einen erheblichen Bedarf an Information und Know-how über die Ein- und Durchführung eines betrieblichen Eingliederungsmanagements entsprechend auszugleichen. Es fällt auf, dass die Unterstützte Beschäftigung in der Tradition bisheriger Arbeitsmarkt- und sozialpolitischen Maßnahmen zur Eingliederung Behinderter steht und an die „corporate social responsibility“ des Unternehmers appelliert, dass er auf freiwilliger Basis soziale Belange in seine Unternehmenstätigkeit integriere und damit als Social Entrepreneur soziale Mehrwerte schaffe. So gesehen verändert die Unterstützte Beschäftigung nicht viel. Letztlich schreibt sie das durch sozialrechtliche Rahmenbedingungen bestimmte System von Beschäftigungsaufgabe und Ausgleichsabgabe fort.

Damit konkretisiert sich eine für die Auseinandersetzung mit der Unterstützten Beschäftigung essenzielle Fragestellung: Inwieweit kann die Unterstützte Beschäftigung für den Business Entrepreneur zu wirtschaftlichen relevanten Mehrwerten führen und so der auf den ersten Blick als nachteilig empfundenen Bindung finanzieller und personeller Ressourcen entgegenwirken? Ein besonderes Problem dürfte in der Quantifizierbarkeit liegen. Einen ersten Anhaltspunkt hierzu können bereits bestehende betriebs- und finanzwissenschaftliche Modelle zur Unternehmensbewertung liefern, mit denen sich die Rolle von Unternehmensstrategien bei der Durchführung sozialer und ökologischer Maßnahmen aufzeigen lässt. Die gefundenen einzelwirtschaftlichen Ergebnisse lassen nicht nur Rückschlüsse auf die bestehende Konzeption der Unterstützten Beschäftigung als Instrument des Nachteilsausgleichs zu, sondern können auch wertvolle Anhaltspunkte für die Gesetzesfolgenabschätzung im Bereich der Sozialpolitik geben. Nachfolgend den deskriptiven Erkenntnissen sollen diese in einem zweiten Schritt durch eine empirische Untersuchung bei regionalen KMU verifiziert werden.

 


Status: laufend          Beginn: 2010          Ende: offen

 


Publikationen:

Braun, S. und J. Richter (2011), Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung Behinderter in KMU, in: Schöning, S., Richter, J. und A. Pape (Hrsg.), Kleine und mittlere Unternehmen: Finanz-, Wirtschafts- und andere Krisen, Verlag Peter Lang, 193-210.