Das Joachim-Herz-Promotionskolleg für Rechtswissenschaft

Das Joachim-Herz-Promotionskolleg für Rechtswissenschaft bietet ein strukturiertes Promotionsprogramm im Bereich Recht und Transformation an (Link).

Dank der Förderung durch die namensgebende Joachim Herz Stiftung (Link) haben hochqualifizierte Juristinnen und Juristen an diesem Promotionskolleg die Möglichkeit, anspruchsvollen Dissertationsvorhaben zu Themen mit engem inhaltlichen Bezug zu Transformationsgeschehen nachzugehen. Details zu den Forschungsvorhaben und -schwerpunkten der Fellows können der entsprechenden Unterseite entnommen werden (Link).

Darüber hinaus verfolgt das Promotionskolleg das Ziel, rechtswissenschaftliches Wissen und Forschungsergebnisse zu Transformationsprozessen wirksam in der Gesellschaft darzugestellen und in den Diskurs mit Studierenden, Forschenden und Vertreterinnen und Vertretern der Zivilgesellschaft zu treten. Darauf zielen auch die Veranstaltungsformate dieser Einrichtung ab.

Thematischer Schwerpunkt

Spätestens seit der industriellen Moderne befördern technologische und soziale Entwicklungen die Gesellschaften des 20. und mehr noch des 21. Jahrhunderts in einen Zustand einer Dauertransformation und setzen sie einem permanenten Veränderungsdruck aus. Vielfältige gesellschaftliche Konflikte, divergierende Zielvorstellungen, widerstreitende Interessen sowie kollidierende Wertvorstellungen, die durch diese Transformationsprozesse hervorgerufen werden, führen zu großen Herausforderungen für ein friedliches, kooperatives gesellschaftliches Zusammenwirken (wie es sich aktuell z. B. anhand des Ukraine-Konflikts, der Dekarbonisierung oder der digitalen Transformation zeigt). Die Zukunftsfähigkeit von Gesellschaften im 21. Jahrhundert liegt vor diesem Hintergrund insbesondere in ihrer Fähigkeit, Disruptionen und sich daraus ergebende Transformationen gut zu bewältigen.

Dem Recht kommt in dieser Hinsicht eine zentrale Rolle zu. Es ist Voraussetzung für die Legitimität und Leistungsfähigkeit von Demokratien und Voraussetzung für Freiheit und Wohlstand, gerade auch im Hinblick auf tiefgreifende gesellschaftliche Transformationen. Doch schließen sich hieran Fragen nach den Möglichkeiten, Grenzen und der Legitimität politisch-gesellschaftlicher Steuerung, Stabilisierung und Ermöglichung an, die insbesondere im Spannungsfeld von Verrechtlichung und demokratischer Willensbildung zu sehen sind und die von der Rechtswissenschaft bearbeitet werden müssen.

Vor diesem Hintergrund umreißt Frau Prof. Dr.-Ing. Dr. Sabine Kunst, Vorstandsvorsitzende der Joachim Herz Stiftung, die juristischen und gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit, wie folgt:

Unsere Gegenwart ist geprägt von Transformationsprozessen wie einer zunehmend KI-basierten Digitalisierung oder der Suche nach einem konstruktiven Umgang mit den Folgen des Klimawandels. Das stellt uns vor politische und gesellschaftliche Herausforderungen, die auch juristisch bearbeitet werden müssen. Die Joachim Herz Stiftung fördert mit dem Kolleg die Ausbildung akademischer Fähigkeiten an den Schnittstellen zwischen Recht, Volkswirtschaftslehre und Politikwissenschaften, die zur Erforschung und Bearbeitung dieser Fragestellungen dringend nötig sind.

Joachim Herz Stiftung

Für die Joachim Herz Stiftung stellen Bildung, Wissenschaft und Forschung Grundpfeiler einer freien Gesellschaft dar. Daher fördert die Stiftung Projekte aus diesen Bereichen und trägt damit zu einem leistungsfähigen und toleranten Gemeinwesen bei.

Der Stifter und Namensgeber, der Hamburger Unternehmer Joachim Herz, hat die Stiftung und ihr Programm zusammen mit seiner zweiten Ehefrau Petra konzipiert. Nach der Stiftungsgründung im Jahre 2008 wurde seine grundlegende Überzeugung zu ihrer Handlungsmaxime erhoben:

Ein Mensch muss aktiv sein und nicht nur reagieren. Außerdem muss es ihm ermöglicht werden, das Bestmögliche aus seinen eigenen Chancen machen zu können.

Die Joachim Herz Stiftung fördert Bildung, Wissenschaft und Forschung in den Themenfeldern Wirtschaft, Naturwissenschaften und Persönlichkeitsbildung. Darüber hinaus wird innovative, anwendungsbezogene Forschung an den Schnittstellen zwischen Medizin, Natur- und Ingenieurwissenschaften gefördert.

Mit unterschiedlichen Stipendienprogrammen unterstützt die Joachim Herz Stiftung Einzelpersonen und fördert ihre Begabungen und ihr Engagement – zum Beispiel junge Wissenschaftler:innen in der Forschung oder junge Erwachsene auf ihrem Bildungsweg.

Weiterführende Informationen zur Joachim Herz Stiftung entnehmen Sie bitte dem Webauftritt der Stiftung (Link).

Leuphana Universität Lüneburg

Die Leuphana Universität Lüneburg entstand aus dem besonderen gesetzlichen Auftrag des niedersächsischen Landtags, Universität neu zu denken und eine Modelluniversität für den Bologna-Prozess zu schaffen.

Die Leuphana Universität Lüneburg wird getragen von einer Stiftung öffentlichen Rechts und versteht sich als Ort für freien Erkenntnisdrang, Einfallsreichtum, Persönlichkeitsentwicklung und gesellschaftliches Engagement. Für das Studium hat sie ein vielfach ausgezeichnetes Studienmodell mit drei Schools entwickelt, das bis heute in Deutschland einzigartig ist. Fünf Fakultäten sind Träger der Forschungsschwerpunkte der Leuphana in den Bereichen Bildung, Kultur, Nachhaltigkeit, Management und Entrepreneurship sowie Staatswissenschaften.

Fakultät Staatswissenschaften

Seit dem Sommersemester 2022 wirken an der Fakultät Staatswissenschaften die Fächer Politikwissenschaft, Rechtswissenschaft und Volkswirtschaftslehre als „Leuphana School of Public Affairs" mit derzeit 26 Professuren zusammen und schaffen ein in Deutschland neuartiges Profil zu Fragen öffentlicher Angelegenheiten mit entsprechender Sichtbarkeit und wissenschaftlicher Anerkennung.

Die Fakultät thematisiert in ihrer Forschung die großen Transformationen unserer Zeit und entwickelt dazu ihre vorhandenen Forschungsschwerpunkte zur Zukunft der Demokratie, zur Evidenzbasierung politischer Entscheidungen und zum Recht im Kontext gesellschaftlicher Transformation stetig fort. In interdisziplinärer Zusammenarbeit stellen die drei Fächer (unter anderem) aktuelle Fragen nach

  • der Legitimität und Leistungsfähigkeit von Demokratien, die gerade vor dem Hintergrund der jüngsten Verwerfungen in Politik und Gesellschaft in ihrer integrativen Kraft bedroht sind,
  • der Rolle des Staates im Verhältnis von privatrechtlicher und öffentlich-rechtlicher Regulierung,
  • der Begründung staatlicher Eingriffe in marktwirtschaftliche Prozesse und deren ex post-Evaluation.

Weitereführende Informationen erhalten Sie auf der Seite der Fakultät Staatswissenschaften (Link).