Course Schedule
Lehrveranstaltungen
Aisthesis und Anästhesie im Netz. Wie "erfahren" wir Digitale Kultur? (Seminar)
Dozent/in: Wolfgang Hagen
Termin:
wöchentlich | Donnerstag | 12:15 - 13:45 | 04.04.2016 - 10.07.2016 | C 5.326 (ICAM) | Nur nach Rücksprache den Raum ändern!!!
Inhalt: Das Internet hat unsere Lebensweise verändert und diese Veränderungen sind weiterhin im Gang. Die Theorien dazu sind dementsprechend inkohärent und vorläufig. Jedoch schält sich von den verschiedensten Ansätzen her ein Grundkonsens heraus: Obwohl es erst gut 20 Jahre 'auf der Welt’ ist, erhärtet sich mehr und mehr die Vermutung, dass der kulturelle Einschnitt, den das Internet - weltweit - vollzieht, in seiner Wirkung in etwa von der Bedeutung ist, die auch die Einführung des Buchdrucks gekennzeichnet hat. Wenn wir - um in dieser Analogie zu bleiben - der Buchdruck Nationalsprachen, Nationen, das transzendentale Subjet, die juristische Person, personale Individualität, Massenmärkte, Massen als soziale Form und Massenmedien befördert hat, - welche Einschnitte vollzieht hier das Internet? Alles ist heute im "Netz" verortet: finanzielle Daten, soziale Netzwerke, biologische Ökologien, visualisiert in Knoten und Linien, "Links" und "Hubs". Strukturell ähnelt damit am Ende das Bild einer Konzern-Organisation dem einer Facebook-NutzerIn mit vielen FreundInnen oder dem internationalen Geflecht eines terroristischen Netzwerks. Alles Netze, alles Vernetzung, alles gleich? Sind Netzwerke derart "anästhesierend", dass es ganz gleichgültig ist, was in ihnen geschieht und was mittels ihrer Struktur beschreibbar ist? Tatsächlich sind mathematische "Big Data"-Analysen, über Netzstrukturen ausgebreitet, für all die genannten Topologien gleichermaßen erfolgreich einsetzbar. Das Seminar diskutiert zunächst anhand verschiedener wissenschaftliche Quellen einige grundlegende und einige exemplarisch-phänomenale Themen der Internet-Entwicklung (Geschichte, Technik, Facebook, Twitter, Selfies). Im Anschluss daran werden die wesentlichen Konzepte und Verfahren der Sozialen Netzwerk Analyse erörtert. Hierbei geht um die soziometrischen Verfahren, die den "Mehrwert" der Digitalen Kultur erzielen und abschöpfen ("Social Capital" etc.). Die "Netzkritik" der australischen Theoretikerin/Künstlerin Anna Munster und die Konzepte des "Digitalen Selbst" (d.h. einer neuen personalen Subjektdefinition) stehen im letzten Viertel des Seminars zur Diskussion. Das Seminar beginnt am 14.4.2016
Collectivity in Art, Media, and Culture (Seminar)
Dozent/in: Christoph Brunner
Termin:
wöchentlich | Dienstag | 14:15 - 15:45 | 04.04.2016 - 10.07.2016 | C 6.317 Seminarraum
Inhalt: In contemporary culture, the notion collectivity takes on many forms and variations. From social movements, to artist or political groups, and social media, collectivity often denotes ties and bonds between individuals or entities with shared aims, beliefs, or challenges. In most cases collectivity describes not only a social or structural formation but also hints at an intrinsic quality exceeding the mere grouping of individuals/entities. The main research question of the "Lehrforschungsprojekt" is: How is collectivity a specific cultural phenomenon and what might be its potentials for inventing new forms of social practice today? Over the course of the semester we will work on individually chosen case studies in art, media and culture researching and analysing different forms of collectivity. The weekly sessions will deal with key texts on different conceptions of collectivity by Jean-Luc Nancy, Gilles Deleuze und Félix Guattari, Gilbert Simondon, Bruno Latour, Isabelle Stengers, Michael Hard and Toni Negri, and Paolo Virno amongst others. Either individually or in groups we will conduct discursive research on a specific field, i.e. art collectivies or specific facebook groups, and undertake field research, i.e. at the Hamburg off-space “Zustandszone” with its current exhibition cycle on “Gemeinschaft.” Part of the seminar will make use of the new Archipelago Lab allowing for experimental and collaborative cross-disciplinary formats of research.
Stadt als Möglichkeitsraum - Explorationen realer Utopien (Seminar)
Dozent/in: Volker Kirchberg
Termin:
wöchentlich | Dienstag | 14:15 - 15:45 | 04.04.2016 - 10.07.2016 | C 4.215 Seminarraum
Einzeltermin | Di, 02.08.2016, 17:00 - Di, 02.08.2016, 20:00 | C 4.215 Seminarraum
Einzeltermin | Di, 16.08.2016, 17:00 - Di, 16.08.2016, 20:00 | C 4.215 Seminarraum
Einzeltermin | Di, 30.08.2016, 17:00 - Di, 30.08.2016, 20:00 | C 4.215 Seminarraum
Inhalt: Das Lehrforschungsprojekt im Master Kulturwissenschaften wird zunächst Kriterien "verwirklichender Utopien" (real utopias) rekapitulieren und dann spezifische städtische Möglichkeitsräume auf die Realisierung insbesondere von Kriterien der sozialen und kulturellen Nachhaltigkeit überprüfen. Im Sommersemester 2015 haben wir im Modul "Creaivity and Sustainability" den Begriff der "reale Utopien" erarbeitet, v.a. wie er bei Eric Olin Wright beschrieben und bewertet wird. Zusätzlich haben wir bzw. werden wir Foucaults "Heterotopie", Baumans "Flüssige moderne Utopie", Blochs "konkrete Utopie" und Jamisons Orte der 'utopischen Praxis' diskutieren. (Städtische) Möglichkeitsräume werden - neben der Anwendung dieses Utopiebegriffes -auch als "Sehnsuchtsräume" (Bosshard et al. 2013), als Design einer 'prefigurativen Politik' (Sitrin 2007) oder als "Räume der Hoffnung" (Harvey 2000) bezeichnet. Wie weit sind sie aber wirklich materiell-physische bzw. mental-kognitive Orte der sozialen und kulturellen (Nachhaltigkeits-) Innovation (Duxbury und Murray 2010)? Wie weit sind sie "kreative Orte" im Sinne der Imagination, Mediation, des Experiments und der Kommunikation, also Vermittlung und Verbreitung nachhaltiger Lebensstile (Welzer and Rammler 2012)? Unter weiterer Zuhilfenahme dieser Texten zum Konstrukt des "Möglichkeitsraums" werden wir dann konkrete Orte, Plätze und Projekte in Hannover auswählen und gemeinsam mit den dort Wohnenden, Tätigen und weiter Nutzenden diese Räume als Möglichkeitsräume im o.g. Sinne einschätzen. Dieses Lehrforschungsprojekt ist Teil des Forschungsprojektes "Stadt als Möglichkeitsraum" (siehe www.leuphana.de/sam).