Course Schedule


Lehrveranstaltungen

Bildhauerei und Performance im medialen Wandel seit 1960 (Seminar)

Dozent/in: Elena Zanichelli

Termin:
Einzeltermin | Di, 07.01.2014, 18:15 - Di, 07.01.2014, 19:45 | C 5.310 Seminarraum | Einführungssitzung
Einzeltermin | Sa, 11.01.2014, 12:00 - Sa, 11.01.2014, 18:00 | C 5.310 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 18.01.2014, 12:00 - Sa, 18.01.2014, 18:00 | C 14.201 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 24.01.2014, 00:00 - So, 26.01.2014, 00:00 | extern | Berlin-Exkursion

Inhalt: Die Frage nach dem Wechselverhältnis zwischen bildnerischen und aufzeichnenden Medien lässt sich in und seit den 1960er Jahren erneut stellen: Ab Ende der 1960er Jahre steht im Vordergrund von Videoaktionen und -performances zum einen der medial vermittelte, jedoch unmittelbar wirkende Kontakt mit dem Publikum. Zum anderen gilt die Fotokamera zunehmend als Instrument der Bildhauerei, welche die Fotografie als Notizblock und Dokumentationsmittel zugleich verwendet. Die Ausstellung lens-based sculpture wirft „einen neuen Blick auf skulpturale und fotografische Erscheinungsformen in der Kunstgeschichte: Die wichtigsten historischen Kreuzungspunkte des raum-plastischen und fotografischen Denkens wie die frühen bahnbrechenden Ansätze von Marcel Duchamp und Étienne-Jules Marey werden neben aktuellen, weniger bekannten skulpturalen Werken gezeigt, die das fotografische Paradigma ins Dreidimensionale erweitern.“ (Pressemitteilung, Ausstellung gemeinsam von den Kunsthistorikern Herbert Molderings und Friedemann Malsch sowie den Bildhauern Bogomir Ecker und Raimund Kummer kuratiert) Der Besuch der Ausstellung lens-based sculpture. Die Veränderung der Skulptur durch die Fotografie in der Akademie der Künste am Hanseatenweg soll den Blick auf die Vielschichtigkeit der Positionen lenken, in denen ‚das Fotografische’ mehr und mehr das skulpturale Schaffen prägte und in die Richtung neuer experimenteller und sozialer Kontexte erweiterte, u.a. bei Arbeiten von Joan Jonas, Bruce Nauman, Valie Export und George Segal. (Ausstellungsbesuch am 25.-26.1.) Anhand ausgewählter Videoarbeiten aus dem Video-Forum des Neuen Berliner Kunstvereins soll außerdem nach der Rolle technischer Medien im Zusammenhang mit der Entstehung und der Aufzeichnung künstlerischer Aktionsformen gefragt werden. Dabei rückt das Wechselverhältnis zwischen Körperaktion und Videoeinsatz in Arbeiten von u.a. Valie Export, Vito Acconci und Joan Jonas ins Zentrum. (Archivbesuch am 24.1.)

Künstlerische Strategien im Umgang mit Geschichte (Projektseminar)

Dozent/in: Christoph Behnke

Termin:
Einzeltermin | Di, 15.10.2013, 14:15 - Di, 15.10.2013, 15:45 | C 11.320 Seminarraum
wöchentlich | Dienstag | 14:15 - 15:45 | 22.10.2013 - 31.01.2014 | C 5.124 Seminarraum

Inhalt: Der im Sommer diesen Jahr von der Leuphana Universität (Innovationsinkubator) vergebene Daniel Frese Preis zur Förderung zeitgenössischer Kunst (http://www.kim-art.net/preis2013.html) ist dem Thema "Kunst und Geschichte" gewidmet. In der Ausschreibung für den Preis heißt es: "Als ein Kennzeichen unserer Epoche gilt ihr »Zukunftsmangel«, ihre Rückwendung in die Geschichte und ihr Aufzeichnungseifer. Es wird historisiert, archiviert, gespeichert und erinnert. In dieser Lage verspricht die Befragung der Kunst zum Umgang mit Geschichte wichtige Einsichten“. Wie ‚Geschichte‘ repräsentiert werden kann – vermeintlich ‚objektiv‘ in der Historiographie und ‚subjektiv‘ eingefärbt in der Kunst – ist in den letzten Jahrzehnten sowohl geschichtsphilosophisch reflektiert als auch in der Kunst erläutert worden. Kann die Geschichtswissenschaft einen ‚Wahrheitsanspruch‘ erheben oder handelt es sich um bloße Fiktionen im Gewand faktischer Repräsentationen – so wurde z.B. im Rahmen der Postmoderne gefragt, womit die Historiographie in die Nähe der Kunst gerückt ist. In jüngerer Zeit kam es in der zeitgenössischen Kunst zu einem ‚historiographic turn‘, der u.a. im Format des Reenactments (‚Wiederaufführung‘) künstlerische Beiträge geliefert hat, die den Umgang mit ‚Geschichte‘ sowohl in populären Medien als auch in der akademischen Historiographie aufgreifen. Das Projektseminar wird Grundlagentexte zum Verhältnis von Kunst und Historiographie lesen sowie einschlägige künstlerische Arbeiten zum Thema ‚Kunst und Geschichte‘ vorstellen (u.a. Christian Boltanski, Gerhard Richter, Jochen Gerz). Außerdem werden die Künstler/innen der Ausstellung ‚Some issues on history‘ (Arbeitstitel) im Schloss Agathenburg/Stade vorgestellt. Das Seminar wird an der Eröffnung Ende Oktober teilnehmen. Außerdem werden im Lauf des Semesters Gastvorträge durchgeführt, die ebenfalls im Rahmen des Seminars erörtert werden (u.a. Sven Lütticken, Sven Beckstette, Susanne Leeb). Ausgewählte Literatur: Assmann, Aleida (2009): Re-framing memory. Between individual and collective forms of constructing the past. In: Tilmans, Karin, Frank van Vree, J.M. Winter (Hg.) 2009: Performing the Past: Memory, History, and Identity in Modern Europe. S. 35-50 Leeb, Susanne (2009): »Flucht nach nicht ganz vorn. Geschichte in der Kunst der Gegenwart«, in: Texte zur Kunst 76, S. 29–45. Lütticken, Sven (Hg.) (2005): Life, Once More. Forms of Reenactment in Contemporary Art. Witte de With, Center for Contemporary Art, Rotterdam Runia, Eelco (2006): Presence. In: History and Theory 45(February 2006), S. 1-29

Projekte von Kunstraum und KIM (mit Exkursionen) (Seminar)

Dozent/in: Ulf Wuggenig

Termin:
wöchentlich | Donnerstag | 16:15 - 17:45 | 14.10.2013 - 31.01.2014 | C 5.019 Seminarraum
Einzeltermin | So, 27.10.2013, 14:00 - So, 27.10.2013, 21:00 | extern | Exkursion: Schloss Agathenburg bei Stade
Einzeltermin | Do, 30.01.2014, 18:00 - Do, 30.01.2014, 21:00 | extern | Exkursion: Rathaus der Hansestadt Lüneburg

Inhalt: Das Seminar bezieht sich auf Projekte und Veranstaltungen im Rahmen des Kunstraum der Leuphana Universität und des Kunstprojekts KIM im Innovationsinkubator. Dieses realisiert im Wintersemester sowohl eine Ausstellung mit den Preisträger/innen des Daniel Frese Preis 2013 und internationalen Künstler/innen, als auch die Preisverleihung des Daniel Frese Preis 2014 im Rathaus der Hansestadt Lüneburg. Die Ausstellung mit dem Titel "Some Issues of History" findet auf Schloss Agathenburg bei Stade statt. Es erfolgt eine Beschäftigung mit den Künstler/innen und ein Austausch mit den Kurator/innen, (Cornelia Kastelan, Valérie Knoll) sowie der künstlerischen Leiterin von Agathenburg (Bettina Roggmann). außerdem die Teilnahme an der Eröffnung im Rahmen einer Exkursion in das in der Nähe von Stade gelegene Schloss am 26.10. . Die Teilnahme an Vorbereitung und Preisverleihung des Daniel Frese Preis 2014 wird durch Beschäftigung mit der einschlägigen Literatur über Kunstpreise und die Bildung von symbolischem Kapital im Kunstfeld vorbereitet. Im Wintersemester sind im Rahmen von Kunstraum und KIM außerdem eine Reihe internationaler Gäste zu Besuch, Künstler/innen, Kurator/innen und kunstdiskursrelevante Theoretiker/innen (z.B. u.a. Susanne Leeb, Sven Lütticken, Marina Vishmid). Das Seminar besucht diese Veranstaltungen. Schließlich sind zwei weitere Schwerpunkte geplant, die Vorbereitung einer kleinen Ausstellung und ein Besuch der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig: a) Ausstellung mit STIH + SCHNOH Die Berliner Künstlergruppe STIH + SCHNOCK (http://www.stih-schnock.de/) bereitet zur Zeit in den USA eine Ausstellung am Saint Louis Art Museum unter dem Titel: “The German Connection – Raft With Stranded Objects“ vor. Sie beschäftigt sich mit Kulturtransfer im weiteren Sinn. Die Künstler/innen schreiben „Wir untersuchen diverse Kunstwerke aus deutschem Besitz im Museumsbestand, und davon gibt es viele - SLAM hat die größte Beckmann Sammlung der Welt, Richters “Betty“, zahlreiche Polkes, Kiefers, viel von Beuys, etc. Im Mittelpunkt unserer Untersuchungen steht ein verschollenes Reichstagsmodell aus weißem Gips (10 X 6 m), das der Kaiser zur Weltausstellung nach Chicago schickte. Der Rücktransport war zu teuer, deshalb wurde es entsorgt und vom Field Museum an das Art Museum ins "deutsche" Saint Louis transportiert. Es verschwand auf mysteriöse Weise im Jahr 1917 und ist seitdem nicht auffindbar. Das Museum wusste bis jetzt nichts davon, aber wir haben (auch Dank Mike Cullens Hinweis) die Archiveintragung mit Karteikarte gefunden und mit vorhandenen Fotos vom Modell in eine ganze Serie von Arbeiten verwandelt. Diese und andere Arbeiten werden wir jetzt im gesamten Museum inszenieren, auch im neuen Chipperfield-Bau; unsere Eröffnung ist am 24. September. Dazu kommen noch ein paar andere Betrachtungen, wie die Transfergeschichte einer mittelalterlichen Madonna eines Überlebenden (Katzenstein Madonna) und die kulturpolitische Abhandlung eines ostdeutschen Spions, der an der Washington University studierte (unter falschem Namen), Anmerkungen zu Beuys erstem USA-Aufenthalt mit dem Koyoten, und anderes.“ Siehe auch die folgenden Hinweise zur Ausstellung in St. Louis und links: Saint Louis Art Museum September 27, 2013–January 5, 2014 Renata Stih & Frieder Schnock The German Connection - Raft With Stranded Objects see: http://www.slam.org/Exhibitions/currents107.php Essay by Tricia Paik, Associate Curator of Modern and Contemporary Art locations: Galleries 338, 301, 237, 242, 245, and Sculpture Hall Lecture at SLAM auditorium on Tuesday, September 24th at 6 pm http://news.stlpublicradio.org/post/art-connects-german-and-st-louis-history Auf der Basis des Materials von Renata Stieh und Frieder Schnock und der Dokumentation der Ausstellung in St. Louis ist für November eine Ausstellung im Kunstraum der Leuphana Universität Lüneburg geplant. Thema sind die Forschungsvorgänge der Künstler/innen, der Aufbauprozess und Publikumsreaktionen in St. Louis. b) Exkursion Kunsthochschule Leipzig Schließlich ist auch eine Exkursion an die Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst geplant, in jüngerer Zeit hervorgetreten durch die Neue Leipziger Schule (Neo Rauch u.a.). An der Hochschule erfolgt ein Austausch mit Prof. Beatrice von Bismarck, Mitbegründerin des Kunstraum der Leuphana Universität Lüneburg, zu Gemeinsamkeiten und Differenzen der Ausbildung an Kunsthochschulen und Universitäten sowie zum geplanten gemeinsamen Workshop mit internationalen Gästen im SS 2014. P.S. Eine Auflistung von Veranstaltungen im Rahmen von KIM im WS 13-14 findet sich unter Material.

Services: Kunst als Dienstleistung (Projektseminar)

Dozent/in: Hannes Loichinger

Termin:
wöchentlich | Dienstag | 18:15 - 19:45 | 14.10.2013 - 31.01.2014 | C 5.325 Seminarraum

Inhalt: In den frühen 1990er Jahren gab es in Europa und den USA zahlreiche Ausstellungen, in denen die beteiligten Künstler/innen dazu aufgefordert wurden, neue Arbeiten für spezifische Situationen zu liefern. Diese Form der künstlerischen Aktivität berief sich, ungeachtet ihrer partiellen Materialisierung in künstlerischen Objekten, auf den Dienstleistungsbegriff, wie er von Marx, aber auch der Mainstream-Ökonomie, verwendet wird. Sie wurde als „Projektarbeit“ bezeichnet. Es wurde angenommen, dass projektorientierte künstlerische Praktiken, die sich auf Institutionskritik, politisch-dokumentarische Traditionen sowie auf ortsspezifische Kunst beziehen, eine Gemeinsamkeit teilen: In ihnen wird ein Arbeitsaufwand geleistet, der entweder über eine spezifisch materielle Produktion hinausgeht oder unabhängig von ihr ist und der auf dem Markt nicht zusammen mit einer solchen objektbasierten Produktion gehandelt werden kann. Bevor Themen wie „immaterielle Arbeit“ und „Artistic Research“ forciert Einzug in den Kunstdiskurs hielten, oder der Soziologe Luc Boltanski und die Wirtschaftswissenschaftlerin Ève Chiapello die „projektbasierte Polis“ diagnostizierten, kuratierten der Kunsthistoriker Helmut Draxler und die Künstlerin Andrea Fraser die ‚Arbeitsgruppen-Ausstellung’ „Services“ (1994) im Kunstraum der Leuphana Universität Lüneburg. In dieser diskutierten Künstler/innen, Kurator/innen und Wissenschaftler/innen auf transdisziplinärer Basis die Bedingungen und Verhältnisse projektorientierter künstlerischer Praktiken im künstlerischen Feld. Im Seminar werden die in „Services“ und der begleitenden Publikation „Games, Fights, Collaborations“ (1996) verhandelten Fragestellungen sowohl historisch als auch aus heutiger Perspektive erarbeitet. Neben den wöchentlichen Seminarterminen sind verschiedene Begegnungen mit Akteuren im Feld der zeitgenössischen Kunst vorgesehen sowie eine Exkursion an eine berühmte Kunsthochschule, die Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, aus der u.a. die neue Leipziger Malerei Schule (Neo Rauch u.a.) hervorgegangen ist. Dort steht u.a. Beatrice von Bismarck, Mitbegründerin des Kunstraums und maßgeblich Beteiligte am geplanten Workshop 2014, zum Austausch über „Services“ und die Leipziger Hochschule zur Verfügung. Vorläufige Literatur: Julia Bryan-Wilson. 2009. Art Workers. Berkeley / Los Angeles: University of California Press. Kunstraum der Universität Lüneburg (Beatrice von von Bismarck, Beatrice, Diethelm Stoller und Ulf Wuggenig) (Hg.). 1996. Games, Fights, Collaborations. Ostfildern-Ruit: Cantz. Marion von Osten / Institut für Theorie der Gestaltung und Kunst (Hg.). 2003. Norm der Abweichung. Zürich: Edition Vollmer. Paolo Virno. 2007 [2004]. A Grammar of the Multitude. Los Angeles: Semiotexte.