Course Schedule


Lehrveranstaltungen

"Mediengenealogie - Zum "historischen Sinn" der digitalen Gegenwart (Seminar)

Dozent/in: Clemens Apprich

Termin:
wöchentlich | Donnerstag | 10:15 - 11:45 | 04.04.2016 - 21.04.2016 | C 16.124 Seminarraum
wöchentlich | Donnerstag | 10:15 - 11:45 | 28.04.2016 - 10.07.2016 | C 1.312 Seminarraum

Inhalt: Mediengenealogie meint einen Zugriff auf die mediale Gegenwart aus ihrer Geschichte heraus. Um „in Erfahrung zu bringen, wie sich verschiedenartige Wahrheitsspiele gebildet haben“ (Foucault), fragt die Mediengenealogie nach den Mechanismen und Prozessen, die zur Herausbildung der spezifischen Macht- und Wahrheitsstrukturen in unserer digitalen Gegenwart geführt haben. Die genealogische Methode wird damit selbst zum Bestandteil der zu untersuchenden Wahrheitsspiele: Nicht nur Geschichte und Gegenwart, sondern auch unsere Position als Analysierende des Medienalltags kommt so in den Blick. Insbesondere digitale Kulturen und ihre Medien bieten der Mediengenealogie einen breiten Fundus. Eine ›Geschichte des Gewordenseins‹ digitaler Technologien, wie sie hier im Anschluss an Michel Foucaults Überlegungen zu einer genealogisch-historischen Methode formuliert wird, konfrontiert das Digitale jenseits seines vermeintlichen Ursprungs mit seiner geschichtlichen Kontingenz. Ein solch multi-lineares und nicht-totalisierendes Geschichtsverständnis, welches sich weniger für einen spezifischen, alles erklärenden Ursprung, als für die vielen diskursiven Manifestationen interessiert, teilt die Mediengenealogie daher mit der bereits etablierten Medienarchäologie. Während aber die archäologische Untersuchung historische Aussageanordnungen, das heißt diskursive Formationen zu einer gegeben Zeit untersucht, ohne sich im Speziellen für das Davor oder Danach zu interessieren, geht es der genealogischen Untersuchung um genau diesen dynamischen Prozess, um den Wandel von einer diskursiven Formation zu einer anderen. Die Genealogie beinhaltet ein historisches Verfahren, welches über die Analyse von Diskursanordnungen hinausreicht: Nicht wie etwas eingerichtet ist, sondern wie etwas eingerichtet worden ist oder eingerichtet wird steht im Mittelpunkt der Analyse.

Kairos und Chronos. Theorie und Geschichte der Fotografie nach ihrem vermeintlichen Ende (Seminar)

Dozent/in: Markus Rautzenberg

Termin:
wöchentlich | Donnerstag | 10:15 - 11:45 | 04.04.2016 - 10.07.2016 | C 11.008 Lernwerkstatt

Inhalt: Obwohl bereits in den siebziger Jahren angesichts des beginnenden digitalen Zeitalters das Ende der Fotografie vorausgesagt wurde, ist dieses Medium heute so lebendig und allgegenwärtig wie noch nie. Nicht nur, dass durch die Integration von Kameras in jedes Smartphone visuelle Kommunikation durch Fotografie den Alltag durchdrungen hat, auch die Kunstwelt hat einen Boom des Interesses an der Fotografie zu verzeichnen, dessen Ende noch nicht absehbar ist. In diesem Seminar werden wir uns vor dem Hintergrund des digitalen Medienumbruchs mit der Geschichte der Fotografie und deren Theorie beschäftigen. Dabei stehen vor allem medientechnische, ästhetische sowie epistemologische Gesichtspunkte im Mittelpunkt.