Course Schedule


Lehrveranstaltungen

Im Zeughaus: Materielle Kultur (Seminar)

Dozent/in: Lisa Conrad

Termin:
wöchentlich | Donnerstag | 10:15 - 11:45 | 04.04.2019 - 04.07.2019 | C 14.201 Seminarraum

Inhalt: Unter dem Stichwort der „Materiellen Kultur“ geht es in diesem Seminar um kulturwissenschaftliche Ansätze, die materielle Gegebenheiten zum Ausgangspunkt ihrer Analysen nehmen. Darunter fallen Objekte, Werkzeuge und Bauten; die Dinge und das Zeug, mit denen Menschen tagtäglich hantieren. Wir lesen beispielhaften Studien aus der Ethnologie, der Konsumforschung und der Technikforschung. Außerdem werden die Studierenden ausgehend von Alltagsgegenständen eigene Recherchen, Beobachtungen und Analysen anstellen. Es geht darum, Objekte als Quelle aufzufassen, die umfassende Auskünfte über soziale und ökonomische Zusammenhänge einer Gesellschaft geben.

Macht und Herrschaft in den Künsten (Seminar)

Dozent/in: Lisa Gaupp, Volker Kirchberg

Termin:
Einzeltermin | Di, 02.04.2019, 13:50 - Di, 02.04.2019, 16:05 | C 12.112 Seminarraum
wöchentlich | Dienstag | 13:50 - 16:05 | 16.04.2019 - 28.05.2019 | C 12.112 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 22.06.2019, 10:00 - Sa, 22.06.2019, 17:00 | C 12.112 Seminarraum
Einzeltermin | So, 23.06.2019, 10:00 - So, 23.06.2019, 18:00 | C 12.112 Seminarraum

Inhalt: Konzepte der Macht und Herrschaft sind seit Beginn im Fokus soziologischer Studien. Klassiker wie Marx, Weber, Gramsci, Adorno, Foucault, Bourdieu etc., machten sie zu zentralen Themen. Es gibt kaum einen (makro-)soziologischen Diskurs, der diese Begriffe nicht behandelt. In der allgemeinen Soziologie dominiert aber eher ein theoretisch-abstrahierender Machtbegriff, der sich einer empirischen Überprüfbarkeit häufig entzieht. Dispositive, Zwänge und Gewalt sind relationale Konzepte, mit denen die „Durchsetzung eines eigenen Willens auch gegen Widerstreben“ (Weber) empirisch erklärt werden kann. Es ist unsere Überzeugung, dass das „Durchsetzen eines eigenen Willens“ für die Erklärung makro-, meso- und mikrosoziologischer Strukturen und Prozesse der Produktion, Imagination, Vermittlung, Kritik und Konsumption der Künste wichtig ist. Dazu gehört auch, die Künste ursächlich als Mittel gesellschaftlicher Machtdurchsetzung zu verstehen, wie es Adorno vor mehr als 70 Jahren mit der Kulturindustrie ausdrückte oder wie man Bourdieus Distinktion verstehen kann. Auf der Tagung des Arbeitskreises der Soziologie der Künste am Do., den 22. und am Fr., den 23. November 2018 an der Leuphana Universität in Lüneburg wurden Weiterentwicklungen von Konzepten der Macht durch die Künste und in den Künsten neben empirischen Studien präsentiert und diskutiert. Das Seminar steht im Kontext des Tagungsbandes, der von den Dozent*innen gemeinsam mit Hon.-Prof. Dr. Alenka Barber-Kersovan in der Reihe „Kunst und Gesellschaft“ beim VS-Verlag/Springer herausgegeben wird. Der Begriff der Politiken im Sinne von policies (Richtlinien) steht bei diesem Tagungsband dabei theoretisch wie empirisch im Mittelpunkt. Politiken sind auch in den Künsten Ausdruck des Kampfes zwischen gesellschaftlichen Zwängen (structures) und den Möglichkeiten zum Handeln (agencies). In diesem Sinne behandelt die Soziologie der Künste das politische Changieren zwischen Struktur und Handeln von Künstler*innen und Künsten. Unter anderem werden folgende Fragen in der Publikation behandelt: Wer bestimmt wie und wo welche Normen, Richtlinien und mind sets in den Künsten? Wie werden Normen, Regularien und Werte durch die Künste manipuliert? Wer definiert welche Diskurse in Feldern der Künste? Welche Personen, Organisationen und Netzwerke sind mächtig oder unterdrückt? Welche Mechanismen können zur Überwindung mächtiger Strukturen, also zur Innovation und newness in und durch die Künste beitragen? Wo zieht man Grenzen zwischen Kritik, Avantgarde und dem Neuen auf der einen Seite und Affirmation, Establishment und Vergewisserung des Alten auf der anderen Seite? Welche Konventionen bestimmen zeitgenössische Ausübungen der Künste und welche Formen von mavericks (Becker) können sich dagegen durchsetzen bzw. werden sanktioniert? Lassen sich subversive informelle künstlerische Formen gegen etablierte formale Richtlinien ausfindig machen und erklären (im Sinne des Neo-Institutionalismus)? Mit welchen ästhetischen Mitteln wird Macht in den Künsten heute dargestellt bzw. affirmiert? Was sind dagegen zeitgemäße ästhetische Mittel von Gegenkulturen und -künsten?