Course Schedule


Lehrveranstaltungen

Medienkultur oder Spätkapitalismus? (Seminar)

Dozent/in: Christian Voller

Termin:
wöchentlich | Dienstag | 16:15 - 18:30 | 06.04.2020 - 10.07.2020 | C 5.325 Seminarraum

Inhalt: An alle Interessierten: Die Lehre wird in diesem Semester unter stark erschwerten Bedingungen stattfinden, aber sie wird stattfinden. Ob das eine richtige Entscheidung ist bzw. gewesen sein wird, weiß ich nicht, aber sie ist verbindlich. Auch das von mir angebotene Seminar wird also stattfinden – unter den Bedingungen sozialer Distanznahme und auf digitaler Basis. Allerdings sehe ich in der aktuellen Krise keine Chance, digitale tools auszuprobieren und sozial distanziert einfach weiterzumachen, sondern tatsächlich einen Einschnitt, dessen Folgen noch völlig unabsehbar sind und auf den vor allem mit Ruhe, Nachdenklichkeit und – im Falle angehender Kulturwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler – mit einer Besinnung auf das begriffliche Instrumentarium zu reagieren wäre, das uns zur Verfügung steht, um uns auf den ganzen Schlamassel vielleicht irgendwann einmal einen analytischen Reim zu machen. Anders gesagt: es ist nicht die Zeit für diagnostische Schnellschüsse, tagesaktuelle Analysen, die morgen schon veraltet sein werden, und einen fröhlich digitalisierten Kulturwissenschaftsbetrieb, sondern für eine Rückbesinnung auf jene Klassiker, die wirklich zu lesen uns allen oft die Zeit fehlt. Ich habe mich deshalb entschlossen, das ganze Seminar einem solchen Klassiker zu widmen und dabei zunächst auf Ihr Interesse und Ihre Fähigkeit zum konzentrierten Selbststudium zu setzen. Mein Vorschlag ist der Folgende: Sofern sie an dem Seminar teilnehmen möchten, besorgen Sie sich bitte das Buch "Dialektik der Aufklärung" von Theodor W. Adorno und Max Horkheimer (1944) in der günstigen Ausgabe des Fischer-Verlags. Der Buchhandel ist weiterhin in Betrieb, hier in Lüneburg können Sie sich das Buch bspw. bei Lünebuch bestellen, es wird Ihnen dann co2-neutral mit dem Fahrrad geliefert. Sobald sich eine Seminargruppe gefunden hat, können wir, zunächst ganz einfach per e-mail, besprechen, wie wir vorgehen wollen. Ich denke, wir sollten uns ein pad oder einen blog oder so etwas einrichten, auf das alle Zugriff haben, und auf dem wir die Lektüren gemeinsam diskutieren und besprechen können. Wie weit wir in dem Buch kommen, ist letztlich eine Frage, deren Antwort sich ergeben wird, das Ziel sollte aber cover to cover sein. Wir alle haben jetzt mehr Zeit zuhause und zumindest einen Teil dieser Zeit sollten wir nutzen, uns vom Rechner und der Informationsflut, die er uns entgegenspült, wenigstens ein paar Stunden abzuwenden. Ob wir dann in der zweiten Hälfte des Seminars wieder zur Präsenzlehre zurückkehren können, oder evt. im Modus der Video-Schaltung wenigstens etwas Präsenz simulieren wollen, werden wir den Umständen entsprechend und gemeinsam im Laufe des Semesters entscheiden. Kurz gesagt: das Seminar wird Ihnen vor allem die Möglichkeit bieten, ein wichtiges und klassisches Buch in Ruhe zu lesen und gemeinsam an Problemen zu arbeiten, die sich aus dieser Lektüre ergeben werden. Eine Chance für alle, die wirklich gerne und diszipliert einen komplizierten Text lesen und verstehen wollen; nichts für diejenigen, die multimediale Spektakel für die angemessene Lösung des derzeitigen Problems halten. Wie wir die gemeinsamen Arbeitsintervalle organisieren, möchte ich mit Ihnen gemeinsam besprechen, sobald sich eine verbindliche Seminargruppe zusammengefunden hat – ich bin hier auch auf Ihre Ideen und Hilfe angewiesen. Was die Prüfungsleistung betrifft, so schlage ich eine zweiteilige vor: innerhalb der ersten Seminarhälfte ist ein Lektüreprotokoll zu einer längeren Passage des Buches zu verfassen, die dann für alle Teilnehmenden einsehbar hochgeladen wird – auch einfach als Beitrag zu der Diskussion, die sich hoffentlich entspinnt. Zum Ende des Semesters ist dann ein kurzer Essay (3-5 Seiten) einzureichen, der ein Problem verhandelt und vielleicht löst, auf das Sie im Laufe Ihrer Lektüre gestoßen sind. Als Vorgeschmack dessen, was Sie erwartet, ein prägnantes, meines Erachtens seltsam zeitgemäßes Zitat aus der "Dialektik der Aufklärung": "Die Fatalität, durch welche die Vorzeit den unverständlichen Tod sanktionierte, geht ins lückenlos verständliche Dasein über. Der […] panische Schrecken, in dem die Menschen der Natur als Allheit plötzlich innewurden, hat seine Korrespondenz gefunden in der Panik, die heute in jedem Augenblick bereit ist auszubrechen: die Menschen erwarten, daß die Welt, die ohne Ausgang ist, von einer Allheit in Brand gesetzt wird, die sie selber sind und über die sich nichts vermögen." (35) Ich hoffe, dass sich dann doch ein paar Leute finden werden, die Interesse haben und verbleibe mit freundlichen Grüßen, Christian Voller

Museen und Digitale Kulturen (Seminar)

Dozent/in: Timon Beyes, Claus Pias

Termin:
Einzeltermin | Di, 21.04.2020, 14:00 - Di, 21.04.2020, 17:00 | C 7.307 Seminarraum | digitale Veranstaltung
Einzeltermin | Di, 28.04.2020, 14:00 - Di, 28.04.2020, 17:00 | C 7.307 Seminarraum | digitale Veranstaltung
Einzeltermin | Fr, 08.05.2020, 11:00 - Fr, 08.05.2020, 15:00 | C 7.307 Seminarraum | digitale Veranstaltung
Einzeltermin | Di, 19.05.2020, 12:00 - Di, 19.05.2020, 16:00 | C 7.307 Seminarraum | digitale Veranstaltung
Einzeltermin | Do, 11.06.2020, 10:00 - Do, 11.06.2020, 13:00 | C 7.319 Seminarraum | digitale Veranstaltung

Inhalt: *** UPDATE *** Aufgrund der kaum abzuschätzenden Entwicklung sind Forschungsaufenthalte an anderen Orten im Sommersemester nicht planbar und müssen entfallen. Wir möchten uns aber bemühen, das Seminar trotzdem durchzuführen – wenngleich in veränderter und auch für uns bislang unerprobter Form. Die Frage nach dem Verhältnis von Digitalisierung und Präsenzerfahrung, die für »Museen und digitale Kulturen« zentral ist, wird somit auch anhand Lehrveranstaltung selbst thematisiert werden. Das Seminar soll weiterhin an den vorgesehenen Terminen stattfinden. Dazu sind vorerst folgende Formate und Themen vorgesehen: 21.04.2020 – Einführung in das Thema; Kurzvorstellung grundlegender Texte zu Geschichte und Theorie; voraussichtl. Aufteilung der Teilnehmer/innen in Arbeitsgruppen zur Bearbeitung dieser Texte (Erarbeitung eines Thesenpapiers als Diskussionsgrundlage für die folgende Sitzung) 28.04.2020 – Kurzvorstellung und gemeinsame Diskussion der Texte anhand der Thesenpapiere; Vorstellung möglicher Forschungsthemen für Semesterarbeiten; Themenvergabe (Gruppenarbeit erwünscht; Aufbereitung von ersten Recherche-Ergebnissen für die folgende Sitzung) 08.05.2020 – Vorstellung von ersten Rechercheergebnissen, Thesen und Fragestellungen; Gastbeiträge der externen Experten Jörg Schulze und Carsten Siebert (zugeschaltet) 18.05.2020 – Vorstellung der Zwischenergebnisse; Feedback der externen Experten Jörg Schulze und Carsten Siebert (zugeschaltet) 19.05.2020 – individuelles Feedback für einzelne Studierende oder Arbeitsgruppen durch die Seminarleiter (feste Uhrzeiten) 11.06.2020 – Vorstellung der Forschungsergebnisse sowie Feedback und Diskussion in der gesamten Seminargruppe Über die praktikablen Formate werden wir uns gemeinsam verständigen, da sie selbst im Verlauf des Semesters erprobt werden, setzen hier aber zunächst auf Videokonferenz-Tools wie Zoom o.ä. _____ »Digitalisierung« ist in aller Munde. Doch was genau darunter zu verstehen ist, welche gesellschaftlichen und kulturellen Entwicklungen das betrifft und wie kulturelle Institutionen darauf reagieren, sind offene Fragen. Das Seminar zu »Museen und Digitale Kulturen« nimmt sich diesen Fragen sowohl aus medienhistorischer/-theoretischer als auch aus organisationstheoretischer Perspektive an - und zwar in konkreter Anbindung an an das „Digitorials“-Projekt, das von maze pictures mit Partnern wie dem Städel Museum, der Liebieghaus Skulpturensammlung, der Schweizerischen Migros Stiftung, dem Zentrum Paul Klee (Bern) und weiteren Partnern durchgeführt wird. Das Seminar wird also medienhistorische/-theoretische sowie organisationstheoretische Perspektiven mit der Beobachtung und Untersuchung konkreter Beispiele des so genannten „digitalen Wandels“ im Museumssektor verknüpfen. In Anbindung an den Lüneburger Forschungsschwerpunkt »Digitale Kulturen« und das »Centre for Digital Cultures (CDC)« wird das Seminar durch die Leiter des Digitorials-Projektes, Jörg Schulze und Dr. Carsten Siebert, verstärkt. Zum CDC und zum Forschungsschwerpunkt Digitale Kulturen siehe: https://www.leuphana.de/en/research-centers/cdc.html Zur Kooperation zwischen CDC und Museumssektor im Bereich digitaler Kulturen siehe beispielhaft: http://onlinekurs.staedelmuseum.de/