Course Schedule


Lehrveranstaltungen

Das Museum (Seminar)

Dozent/in: Lynn Rother

Termin:
wöchentlich | Montag | 16:15 - 17:45 | 06.04.2020 - 10.07.2020 | C 40.255 Seminarraum

Inhalt: Museen im 21. Jahrhundert sehen sich medienwirksam ausgetragenen Debatten um Provenienz und Restitution in einer scheinbar nie dagewesenen Intensität gegenübergestellt. Die Fragen um die Herkunft ihrer Sammlungsobjekte verändern nicht nur die öffentliche Wahrnehmung von Museen, sondern durch das Eingreifen der Politik auch die Museumspraxis als solche. Dieser Kurs wird die Diskussionen und deren Auswirkungen im Zusammenhang mit nationalsozialistischen und kolonialen Herkunftskontexten von Kulturgütern am Beispiel von europäischen Museen aktuell und historisch verorten.

Die Herausforderungen des Gegenwartstheaters aus theoretischer und empirischer Perspektive (Seminar)

Dozent/in: Anna Königshofer

Termin:
wöchentlich | Mittwoch | 14:15 - 15:45 | 15.04.2020 - 08.07.2020 | C 12.009 Seminarraum

Inhalt: DIE VERANSTALTUNG FINDET IM SOSE 2020 IN EINEM ONLINE-FORMAT STATT. Das Theater war und ist bereits vieles: moralische Anstalt zur sittlichen Erbauung der Gesellschaft, Kunstereignis für das kultivierte Bürgertum, Volksbühne und Kulturgüter des Proletariats, kritisches Forum, in dem die Gesellschaft sich selbst den Spiegel vorhält oder Kommunikationsmedium der Freien Szene, das seinem Publikum auf Augenhöhe begegnen möchte. Doch das Theater bzw. das Theatersystem befindet sich in der Krise und dass nicht erst seit Kurzem: Theaterhäuser werden geschlossen, weniger Mitarbeiter*innen produzieren immer mehr Stücke pro Spielzeit und die Zuschauer*innenzahlen sinken weiterhin. Mit der Krise kommt auch der Legitimitätszwang: was soll und kann das Theater des 21. Jahrhundert überhaupt leisten und für wen? Angesichts der Corona-Krise stellt sich diese Frage mit neuer Dringlichkeit - insbesondere für die Kulturschaffenden, die am oder mit dem Theater arbeiten. Wir wollen theoretisch und empirisch danach fragen, was wir über „das Theater“ und dessen künstlerisches, organisationales und gesellschaftliches Selbstverständnis und Rolle erfahren, wenn wir es in Zeiten einer seiner fundamentalsten Krise untersuchen. Im (verkürzten) Sinne des Soziologe Harold Garfinkel wird erst durch die Krise - dadurch das etwas nicht mehr funktioniert oder gestört wird - deutlich, wie es sonst funktioniert: Welche (fehlenden) Produktionsweisen, Organisations- und Förderstrukturen treten nun hervor, welche neue Kommunikations- und Vernetzungswege werden ausgebaut und welche digitalen Aufführungs- und Versammlungspraktiken erprobt? Und was lernen wir über das Theater als Kunstform, als Betrieb oder als Kulturgut, wenn wir die Reaktionen der kulturellen Institutionen, der Kulturschaffenden und des Publikums in den Blick nehmen? Das Seminar vermittelt einen theoretischen Einblick in und eine empirischen Auseinandersetzung mit den Herausforderungen der heterogenen, deutschsprachigen Theaterlandschaft unter den Vorzeichen der Corona-Pandemie.

Kultur - Arbeit - Wert (Seminar)

Dozent/in: Armin Beverungen

Termin:
wöchentlich | Donnerstag | 12:15 - 13:45 | 06.04.2020 - 10.07.2020 | C 40.255 Seminarraum | Digitale Veranstaltung

Inhalt: Spätestens seit den Thesen zur Kulturindustrie von Adorno und Horkheimer ist klar, dass Kultur ihr eigene Ökonomie besitzt. Nicht zuletzt durch die Diskurse rund um die creative industries wurde eine Ökonomisierung der Kulturproduktion in den letzten Jahrzehnten vorangetrieben. Heute wird besonders deutlich, wie das Internet und digitale Medien kulturelle Sparten verändern und ihre Ökonomien dabei umkrempeln. Dieses Seminar setzt hier an und versucht mit gegenwärtigen theoretischen Ansätzen die Ökonomien der Kulturen mit Bezug auf Wert und Arbeit zu erörtern, und mit Blick auf verschiedenste Kultursparten praktisch zu ergründen. Das Seminar wird geleitet von zwei Fragen: wie wird Kultur bewertet? Und wie wird der Wert der Kultur erzeugt? Dabei orientiert sich das Seminar an gegenwärtigen Debatten und Ansätzen in der cultural economy, economic sociology, sowie den valuation studies. Zur Beantwortung der ersten Fragen wird der Blick auf Prozesse und Praktiken des Bewertens und des Wertschöpfens gelegt: was zählt als wertvoll, wie wird etwas wertvoll gemacht, was zählt dabei als Kultur und was nicht? Bei der Beantwortung der zweiten Frage gilt ein besonderes Augenmerk der Arbeit: wie wird kulturelle Arbeit organisiert, wie wird sie bewertet, was zählt als Arbeit und was nicht? In einem ersten Teil werden grundlegende Begriffe der Ökonomie kurz erörtert und diskutiert, um ein gemeinsames Verständnis des Zusammenhangs von Kultur, Arbeit und Wert zu erlangen. Im Folgenden werden verschiedene Kultursparten erforscht und diskutiert (vom Museum bis zum Playbour und Modding), immer mit Blick auf die obigen Fragen. Ein besonderer Fokus liegt dabei insgesamt darauf, wie digitale Medien – Plattformen, Algorithmen, Daten – die Ökonomien kultureller Felder verändern. Aufgrund der Corona-Pandemie und der Notwendigkeit, Lehre im Sommersemester online stattfinden zu lassen, wird das Seminar pädagogisch und formell umgestaltet, und inhaltlich angepasst. Die wöchentlichen Seminare werden ersetzt durch eine Mischung aus synchroner und asynchroner Online-Lehre. So wird für die Lektüre in jeder Woche eine kleine Einleitung als Audio-Aufnahme zur Verfügung gestellt; einige Fragen zum Text sollen als Orientierung für die individuelle Lektüre dienen; und Texte können in einem Online-Diskussionsforum gemeinsam besprochen werden. Wöchentlich finden dafür in der Regel auch zusätzlich kurze (ca. 30-minütige) Video-Treffen statt (auf Zoom), in der sich Studierende und Lehrender austauschen können. Der Kurs wird über Moodle koordiniert.