Course Schedule

Veranstaltungen von Prof. Dr. Lynn Rother


Lehrveranstaltungen

Mining the Museum: Kunstgeschichten perspektivieren (Seminar)

Dozent/in: Lynn Rother

Termin:
Einzeltermin | Fr, 12.04.2024, 10:15 - Fr, 12.04.2024, 11:45 | Online-Veranstaltung | online
Einzeltermin | Fr, 03.05.2024, 10:15 - Fr, 03.05.2024, 11:45 | Online-Veranstaltung | online
Einzeltermin | Fr, 31.05.2024, 10:15 - Fr, 31.05.2024, 11:45 | Online-Veranstaltung | online
Einzeltermin | Fr, 21.06.2024, 10:15 - Fr, 21.06.2024, 11:45 | Online-Veranstaltung | online
Einzeltermin | Mi, 10.07.2024, 14:00 - Mi, 10.07.2024, 20:00 | extern | Ruhr-Universität Bochum
Einzeltermin | Do, 11.07.2024, 10:00 - Do, 11.07.2024, 18:00 | extern | Ruhr-Universität Bochum
Einzeltermin | Fr, 12.07.2024, 10:00 - Fr, 12.07.2024, 18:00 | extern | Ruhr-Universität Bochum

Inhalt: Künstler*innen wie Andrea Fraser, Louise Lawler oder Fred Wilson haben mit ihren Interventionen nicht nur die Wirkmacht von Labels und Schildern in Museen aufgezeigt, sondern auch ihre Starrheit und zuweilen Absurdität. Objektbeschriftungen, die jedes Exponat in einer Museumsausstellung ergänzen, folgen häufig einem festen Schema: Kurz, deskriptiv und meist eindeutig gehalten informieren sie zu den Urheber*innen, zu dem Entstehungszeitraum und -ort, dem Material, dem Bildgegenstand und dem Museumserwerb. Die Labels erscheinen als eine alternativlose Informationspraxis von wissenschaftlich abgesicherten Fakten, obgleich Auswahl, Inhalt und Sprache vor allem die Deutungs- und Inszenierungsmacht von Museen untermauern. Mit dem Titel “Mining the Museum” zitiert das Seminar die bahnbrechende Intervention des amerikanischen Künstlers Fred Wilson, der die Sammlung der Maryland Historical Society neu zusammenstellte und zum Beispiel durch die Manipulation von Ausstellungsetiketten das museale Narrativ der amerikanischen Gesellschaft durch unbequeme Aspekte wie die Geschichte der Sklaverei um neue Perspektiven erweiterte. Das Seminar setzt sich zum Ziel, die Kunstsammlungen der Ruhr-Universität Bochum (insbesondere Objekte im Museum unter Tage und der Situation Kunst) durch eine studentische Intervention zu perspektivieren und kontextualisieren. Dafür recherchieren Studierende Objekt- und Herkunftsangaben für selbst wählbare Kunstwerke aus den europäischen, afrikanischen und asiatischen Sammlungsbeständen und verfassen Kurztexte für Museumsbesucher*innen, die auch für die offizielle App der Kunstsammlung professionell eingesprochen werden können. Dabei werden insbesondere postkoloniale, provenienzwissenschaftliche, erinnerungskulturelle und gender sensible Perspektiven eingebunden. BITTE BEACHTEN: Das Seminar wird hauptsächlich im Museum unter Tage in Bochum stattfinden. Es werden Kosten für die Bahnfahrt entstehen und für die Übernachtung. Es ist ein Kooperationsseminar mit der Ruhr-Universität Bochum, deswegen stehen für Leuphana Studierende nur 10 Plätze zur Verfügung. ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ !!!! Bitte bewerben Sie sich bis 31. März mit einer kurzen Email zu Ihrer Motivation (3-5 Sätze) an teaching.rother@leuphana.de. !!!!! Sie bekommen eine Rückmeldung zur Annahme und ggf. Warteliste bis zum 10. April

Einführung in die Kunstgeschichte als Kulturwissenschaft (Vorlesung)

Dozent/in: Max Koß, Susanne Leeb, Sandra Neugärtner, Lynn Rother, Vera Schulz, Beate Söntgen, Jordan Troeller, Ulf Wuggenig

Termin:
wöchentlich | Donnerstag | 14:15 - 15:45 | 04.04.2024 - 02.05.2024 | C 40.256 Seminarraum
wöchentlich | Donnerstag | 14:15 - 15:45 | 16.05.2024 - 04.07.2024 | C 40.256 Seminarraum

Inhalt: Die Vorlesung vermittelt Grundlagen einer kulturwissenschaftlich ausgerichteten Kunstgeschichte der Moderne und der zeitgenössischen Kunst. Studierende werden vertraut gemacht mit Kunstwerken und Fragen, Themenfeldern und Diskussionen, die die Kunst seit der Moderne bis heute bestimmen. Im Zentrum steht dabei die Frage, wie Kunst an gesellschaftlichen Problemlagen beteiligt ist. Einerseits greift Kunst in gesellschaftliche Zusammenhänge ein oder verhält sich dazu. Wir verstehen Kunstwerke als materiell-intellektuelle Artikulationen und Einlassungen in eine zeithistorische wie künstlerische Problemstellung. Anderseits wird sie von einer jeweiligen historischen Situiertheit und einem sozialen Kontext mitbestimmt. In der Vorlesung tragen wir daher in der Diskussion einzelner Arbeiten nicht nur ihrer spezifischen Materialtiät, Ikonographie, möglichen Aussagen und der (Post-)Medialität Rechnung, sondern immer auch den Kontexten, in denen Kunstwerke stehen. Insofern sind die institutionellen Rahmenbedingungen ebenfalls Teil von Kunst und visueller Kultur. Diese Herangehensweise hat Einfluss auf die kunsthistorische Methodik. Der gesellschaftliche (institutionelle, soziale, geschlechtsspezifische, politische) Umgang mit Kunst und visueller Kultur wird ebenso thematisiert, wie die Fragen, die ein Kunstwerk oder ein Artefakt der visuellen Kultur aufwerfen. Die Vorlesung ist entsprechend eher nach Themen und Fragestellungen gegliedert, u.a. Genderfragen, ökonomische Rahmenbedingungen und Mechanismen des Kunstmarktes, Ausbildungsformen der Kunst, Raub und Restitution, Ökologie, Kunst und Arbeit u.v.a. Insgesamt richtet sich die Vorlesung aus an einer transkulturellen Kunstwissenschaft, die der Tatsache Rechnung trägt, dass gerade Kunst und visuelle Kultur auch Dokumente und Künstler*innen und Kulturproduzent*innen auch Akteure einer reichhaltigen Verflechtungsgeschichte sind, die sowohl emanzipatorisch (etwa der Internationalismus der 1920er Jahre, Migrationsgeschichten) als auch gewaltförmig sein kann (Kolonialismus, Weltkriege etc.).