Course Schedule


Lehrveranstaltungen

"Your Restroom is a Battleground" - eine kulturwissenschaftliche Studie zu öffentlichen Toiletten (Seminar)

Dozent/in: Ursula Kirschner

Termin:
wöchentlich | Dienstag | 12:15 - 13:45 | 18.10.2022 - 31.01.2023 | C 40.152 Seminarraum

Inhalt: Jeder benutzt es und doch redet man nicht gerne darüber: das Klo. In diesem Seminar werden wir uns mit öffentlichen Toiletten weltweit auseinandersetzen. Toiletten werden oft als neutrale Einrichtungen oder als rein utilitaristische Infrastrukturen wahrgenommen, die die universellen Bedürfnisse des Einzelnen erfüllen. Sie sind jedoch umkämpfte Räume. Toiletten sind Architekturen, in denen Geschlecht, Religion, Rasse, gesellschaftliche Ordnungssysteme, Hygiene, Gesundheit, Umweltbelange und auch die Wirtschaft sich kulturell und materiell artikulieren. Toiletten sind kein isoliertes Gestaltungsproblem, sondern vielmehr Ausdruck größerer Auseinandersetzungen, die durch architektonische Mittel vermittelt werden. „Toiletten sind politische Architekturen, sie sind Schlachtfelder“, so beschreiben die Kurator:innen ihren Beitrag „The Restroom is your Battleground“ auf der Architekturbiennale in Venedig 2021. Seit 2013 gibt es offiziell bei den Vereinten Nationen (UN) den weltweiten Aktionstag, den Welttoilettentag. Jährlich wird am 19. November darauf aufmerksam gemacht, dass laut der Weltgesundheitsorganisation WHO 2,3 Milliarden Menschen ohne sanitäre Grundversorgung leben. Laut Charity WaterAid ist Äthiopien am schlechtesten mit Toiletten versorgt: Demnach haben 93 Prozent der Menschen dort keinen Zugang zu sauberen oder abgeschlossenen Toiletten. (Stand: November 2018). Themen, denen wir nachgehen werden, sind: die Kulturgeschichte der Toilette; die städtische Versorgung mit öffentlichen Toiletten auch weltweit; die Zugänglichkeit der öffentlichen Toiletten; die heteronormativen Strukturen von Damen- und Herrentoiletten; die Berufstätigkeit des „Toilettenwärters“ , der „Klofrau“; die wirtschaftliche Komponente zum Trend zur „Netten Toilette“; Kunst in öffentlichen Toiletten oder Toiletten als Kunstobjekt, z.B. "The Tokyo Toilet"; Graffiti und Klosprüche; die „Klappen“ als Treffpunkt der schwulen Szene und weiteren.

Kunstinterventionen im öffentlichen Raum: ein Versuch der Annäherung jenseits einer dominanten (Kunst-)Debatte (Seminar)

Dozent/in: Alia Rayyan

Termin:
Einzeltermin | Fr, 18.11.2022, 14:15 - Fr, 18.11.2022, 15:45 | C 16.222 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 09.12.2022, 14:15 - Fr, 09.12.2022, 18:45 | C 40.254 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 10.12.2022, 09:30 - Sa, 10.12.2022, 15:45 | C 40.254 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 27.01.2023, 14:15 - Fr, 27.01.2023, 18:45 | C 40.152 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 28.01.2023, 09:30 - Sa, 28.01.2023, 15:45 | C 40.152 Seminarraum

Inhalt: Agieren im öffentlichen Raum ist eine Kunstpraxis mit langer Tradition, die im Zuge von neuen Protestbewegungen in der Welt (Occupy, Arab spring revolution) und Kunstbiennalen (documenta 14 +15; Istanbul Biennale, Manifesta) im letzten Jahrzehnt zunehmen im Fokus von kunsttheoretischen Diskussion und Debatten stand und steht. Da dieser noch vorwiegend über die europäisch-geprägte Begriffsdefinition von "Öffentlichkeit" verläuft, greift er nur unzureichend die Herausforderungen dieser Praxis jenseits von westlich geprägten Gesellschaften auf. Über das Einbeziehen von theoretischen Überlegungen zur Erinnerungskultur, Raum-Körper Verhalten und politischer Ideengeschichte und einem Erproben des Erarbeiteten anhand praktischer Beispiele, sollen eigene Verhaltensweisen, Perspektiven und Annahmen hinsichtlich der Begriffe "Öffentlichkeit", und "Raum" überprüft und besprochen werden. Acting in public space is an art practice with a long tradition, which in the course of new protest movements in the world (Occupy, Arab spring revolution) has increasingly been the focus of art-theoretical discussion and debate in the last decade. Since this is still predominantly conducted via the European-influenced conceptual definition of "public sphere," it only insufficiently addresses the challenges of this practice beyond Western-influenced societies. By including theoretical reflections on memory culture, space-body behavior, and the history of political ideas, and by experimenting with practical examples, the participants will examine and discuss their individual (space) practices, perspectives, and assumptions regarding the concepts of "public sphere" and "space"