Course Schedule


Lehrveranstaltungen

Positionen zeitgenössischer Medienphilosophie (Seminar)

Dozent/in: Sybille Krämer

Termin:
Einzeltermin | Mi, 19.10.2022, 14:00 - Mi, 19.10.2022, 16:00 | C 14.201 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 25.11.2022, 14:00 - Fr, 25.11.2022, 17:00 | C 14.201 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 26.11.2022, 10:00 - Sa, 26.11.2022, 16:00 | C 14.201 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 09.12.2022, 14:00 - Fr, 09.12.2022, 17:00 | C 14.201 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 10.12.2022, 10:00 - Sa, 10.12.2022, 16:00 | C 14.201 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 13.01.2023, 14:00 - Fr, 13.01.2023, 17:00 | C 14.201 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 14.01.2023, 10:00 - Sa, 14.01.2023, 16:00 | C 14.201 Seminarraum

Inhalt: Das Nachdenken über die Medien von Kommunikation, Erfahrung, Erkenntnis und Wissen führt immer noch ein Schattendasein innerhalb der Philosophie. Und dies obwohl die Entstehung der alteuropäischen Philosophie eng mit der Erfindung und Verbreitung der Schrift im antiken Griechenland zusammenhängt, also zumindest das Medium des Alphabets eine zentrale Rolle spielt für die Entstehung von Philosophie in Europa. Das Seminar gibt einen Überblick zum Stand der zeitgenössischen Medienphilosophie. Die Teilnehmer*innen erarbeiten sich ausgewählte Positionen dieser Medienphilosophien. Das geschieht in gemeinsamer Lektüre und Diskussion von einschlägigen Aufsätzen sowie durch kollektiv erarbeitete Referate, die im Seminar vorgestellt und debattiert werden. Die Auswahl der Texte bezieht phänomenologische, systemtheoretische, technikdeterministische, kulturkritische und feministische Medienphilosophien ein. Die Liste der Autor*innen umfasst: Lorenz Engell, Vilem Flusser, Alexander Galloway, Donna Haraway, Katherine Hayles, Erich Hörl, Friedrich Kittler, Niklas Luhmann, Dieter Mersch, Stefan Münker, Martin Seel. Diese Texte setzen sich zumeist mit einzelnen Medien auseinander (Schrift, Television, Computer, Digitalität…), reflektieren zugleich jedoch die Rolle von Medien für unsere Lebensform und erörtern methodisch die Bedeutung einer Medienperspektive für die Form des Philosophierens selbst.

Technik und Zeit (Seminar)

Dozent/in: Christoph Görlich

Termin:
wöchentlich | Donnerstag | 14:15 - 15:45 | 17.10.2022 - 03.02.2023 | C 6.320 Seminarraum

Inhalt: In der Moderne wird der Zeitbegriff virulent: zunächst tritt er aus Metaphysik und naturwissenschaftlichem Postulat heraus (»absolute, wahre und mathematische Zeit« bei Newton) und wird bei Kant zu einer alle Erfahrung mit-konstituierenden Kategorie (Raum und Zeit), zu einem bewusstseinsphilosophischen Grundbegriff, der dann mit Hegel in den Begriff der geschichtlichen Erfahrung eingeht. Doch dieser Erfahrungsbegriff wird ebenso brüchig wie der Begriff der Geschichte, in dem er aufgefangen war. So kommt es im zwanzigsten Jahrhundert zu erneuten Befragungen der Grundstruktur der Zeit, die teils metaphysisch, teils phänomenologisch, teils geschichtstheoretisch oder gesellschaftstheoretisch grundiert sind. Betrachtet man den Gang der entsprechenden Krise der Zeit im zwanzigsten Jahrhundert, die auf dem philosophischen Terrain mit der Postmoderne weiteren Lauf bekam, dann sollte mit beachtet werden, dass der Zeitbegriff in der philosophischen Reflexion wie kaum ein anderer durch seine technischen Bedingungen geprägt ist: Lange bevor Zeit als ein natürliches Phänomen der Bewegung bzw. der Wiederkehr betrachtet wurde – wofür insbesondere die Astronomie von Bedeutung war –, betrachtete man es, im alten Ägypten bis hin zu Aristoteles, als Effekt künstlicher Vorrichtungen (hier ist besonders die Sanduhr in ihren verschiedenen Variationen zu nennen, paradoxerweise auch die Sonnenuhr). Das änderte sich erst später, mit der neuzeitlichen Naturwissenschaft bis hin zu Newton und dessen Postulat einer absoluten Zeit. Betrachtet man den modernen Zeitbegriff so scheint es daher unabdingbar, dabei immer zugleich nach der technisch-mediale Bedingung zu fragen – zumal hier u.a. in puncto Bewegung (Stichwort »Beschleunigung«) und ‚Zeitnutzung‘ große Veränderungen vonstatten gingen. Dies soll im Seminar geschehen, indem kanonische Texte zum Zeitbegriff in der Philosophie des zwanzigsten Jahrhunderts vor dem Hintergrund ihrer technischen, medialen und nicht zuletzt auch politisch-ökonomischen Bedingung (was freilich nicht allein die Techniken der Zeitmessung meint) diskutiert werden. Thematische Fluchtlinie dessen wird die technisch-mediale Bedingtheit der Zeitform in den digitalen Kulturen der Gegenwart sein, welche auf der Basis der Seminarlektüren und -diskussionen in ihrer Genese, heutigen Geltung und weiterreichenden Bedeutung kritisch beleuchtet werden soll.