Course Schedule


Lehrveranstaltungen

Einführung in die qualitative Sozialforschung (Seminar)

Dozent/in: Christian Papilloud

Termin:
Einzeltermin | Do, 23.04.2009, 14:00 - Do, 23.04.2009, 20:00 | C 3.121 Seminarraum
Einzeltermin | Do, 14.05.2009, 14:00 - Do, 14.05.2009, 20:00 | C 3.121 Seminarraum
Einzeltermin | Do, 11.06.2009, 14:00 - Do, 11.06.2009, 20:00 | C 3.120 Seminarraum

Risikokultur. Empirische Zugänge zu neuen Herausforderungen in der Zivilgesellschaft (Projektseminar)

Dozent/in: Günter Burkart, Maischatz Maischatz, Tanja Müller, Nadine Sander

Termin:
wöchentlich | Dienstag | 16:15 - 17:45 | 30.03.2009 - 03.07.2009 | C 14.027 Seminarraum

Inhalt: Moderne Gesellschaften sind komplexe Systeme, deren Funktionsfähigkeit nicht nur von sozialer Integration abhängt, sondern auch von einer funktionierenden Infrastruktur, zu der großtechnische Systeme gehören. Diese sind in gewissem Sinne Voraussetzung eines stabilen, umfassenden Infrastrukturnetzes. Eines dieser zentralen Systeme ist die Energieversorgung, speziell die Versorgung mit Elektrizität. Strom ist heute auf allen Ebenen unverzichtbar, auch das private Alltagsleben wird immer stärker davon abhängig. Ein Stromausfall – wodurch auch immer ausgelöst (Naturkatastrophe, technischer Defekt, Terrorangriff) – hätte gravierende Folgen für das soziale Leben. Er ist gleichzeitig auch ein zentrales Beispiel für das, was in der Soziologie unter dem Stichwort „Risikogesellschaft“ diskutiert wird – die Abhängigkeit moderner Gesellschaften von komplexen Technologien und die riskanten Nebenfolgen des wissenschaftlich-technischen Fortschritts. Am sinnfälligsten wurde diese Problematik am Fall der Atomkrafttechnik. Spätestens die schwere Katastrophe in Tschernobyl (1986) hat dazu geführt, über alternative Formen der Energieversorgung nachzudenken. Während das „Umweltbewusstsein“ in der Kultur inzwischen gut verankert ist („Nachhaltigkeit“, erneuerbare Energien, Wissen um die sozialen Ursachen von „Naturkatastrophen“), hat sich das Szenario eines Stromausfalls noch nicht im kollektiven Gedächtnis festgesetzt. Ein solches Szenario wirft eine Fülle von Fragen auf. Wie steht es generell mit dem Risikobewusstsein und dem Wissen um potentielle Gefahren? Wie würden die Menschen mit einer solchen Notfallsituation umgehen? Welche präventiven Maßnahmen sind sinnvoll? Wie groß wäre die Solidarität im Notfall? Fragen dieser Art sollen im Seminar behandelt werden. Da es dazu noch vergleichsweise wenig Forschung gibt, ist die Lehrveranstaltung als Projektseminar konzipiert. Das heißt, dass die Teilnehmer solche Fragen in eigenen kleinen Forschungsprojekten bearbeiten sollen. Dabei kommen qualitative Methoden der Sozialforschung zum Einsatz, d.h. in erster Linie verschiedene Formen von Interviews. Die ersten beiden Sitzungen dienen der thematischen Einführung, gefolgt von zwei Sitzungen, die sich auf die empirisch zu bearbeitenden Forschungsfragen sowie auf methodologisch-methodische Grundlagen beziehen. Danach arbeiten die Studierenden in kleinen Arbeitsgruppen an ihren jeweiligen Fragen.

Soziale Netzwerkanalyse von Musikstätten im Raum Lüneburg (Projektseminar)

Dozent/in: Volker Kirchberg

Termin:
wöchentlich | Donnerstag | 10:15 - 11:45 | 30.03.2009 - 03.07.2009 | C 13.7 Labor

Inhalt: Dieses Seminar führt in die Netzwerkanalyse als ein wichtiges Instrument des Verständnisses der Einbettung von Organisationen (und ihrer Personen) in ihr Umfeld ein. Dabei untersucht sie über die Deskription dieser Einbettung hinaus Macht- und Einflussbeziehungen und kann somit auch die Stärken und Schwächen aktueller Vernetzungen verdeutlichen. Nach der theoretischen Einführung wird das Seminar unmittelbar in die empirische Phase treten, in der Musikstätten im Raum Lüneburg und ihre Vernetzung betrachtet und analysiert werden. Mit dem Ziel der Netzwerkerfassung werden neben qualifizierten Interviews mit den Projektleitern der jeweiligen Institution auch Exkursionen zu deren Musikprojekten durchgeführt. Dabei wird unterstützend das Netzwerkprogramm PAJEK angewandt, welches die Visualisierung der erarbeiteten Netzwerke ermöglicht. Im letzten Teil des Seminars werden die Studenten ihre empirischen Ergebnisse präsentieren und Hinweise auf Stärken und Schwächen der jeweiligen Netzwerkkonstellationen geben. Die Ergebnisse werden weiter mit den Repräsentanten der Kulturstätten diskutiert, auch unter dem Gesichtspunkt einer verbesserten Vernetzung.