Vorlesungsverzeichnis

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Lehrveranstaltungen

Algorithmische Kunst & Digitale Medien (Seminar)

Dozent/in: Frieder Nake

Termin:
Einzeltermin | Fr, 06.11.2020, 14:00 - Fr, 06.11.2020, 18:00 | C 40.256 Seminarraum | Präsenz
Einzeltermin | Sa, 07.11.2020, 10:00 - Sa, 07.11.2020, 17:00 | C 40.256 Seminarraum | Präsenz
Einzeltermin | Sa, 14.11.2020, 10:00 - Sa, 14.11.2020, 17:00 | C 40.606 Seminarraum | Präsenz
Einzeltermin | So, 15.11.2020, 10:00 - So, 15.11.2020, 14:00 | C 40.606 Seminarraum | Präsenz
Einzeltermin | Fr, 04.12.2020, 14:00 - Fr, 04.12.2020, 18:00 | C HS 2 | Präsenz
Einzeltermin | Sa, 05.12.2020, 10:00 - Sa, 05.12.2020, 17:00 | C 40.256 Seminarraum | Präsenz
Einzeltermin | Fr, 18.12.2020, 14:00 - Fr, 18.12.2020, 18:00 | C 40.256 Seminarraum | Präsenz
Einzeltermin | Sa, 19.12.2020, 10:00 - Sa, 19.12.2020, 17:00 | C 40.256 Seminarraum | Präsenz

Inhalt: Ausgangspunkt für den Workshop ist die Behauptung, dass alle Dinge und Prozesse, die dem Computer verfallen, eine verdoppelte Existenz aufweisen. Sie werden in ihrer gewöhnlichen, stofflichen, uns vertrauten, jedenfalls prinzipiell zugänglichen Form begleitet von einer zweiten Form. In dieser zweiten Form erscheinen Dinge und Prozesse als berechenbare Zeichen. So sind sie "algorithmische Zeichen", die – wie ich sage – eine Oberfläche und eine Unterfläche aufweisen. Die Oberfläche ist für den Menschen sichtbar (oder, allgemeiner: sinnlich wahrnehmbar); der Mensch interpretiert sie. Die Unterfläche ist für den Computer berechenbar; er determiniert ihre Bedeutung im Kontext der Berechenbarkeit. Fünfmal hat die Veranstaltung in den letzten Wintersemestern stattgefunden. Ihr generelles Format hat sich bewährt. Es wird jedoch in diesem Winter etwas zugespitzt. Drei Themen werden anklingen und unsere Bemühungen kennzeichnen:die algorithmische Kunst – das algorithmische Denken – die digitalen Medien. Die beiden äußeren Themen klammern das mittlere ein und setzen ihm den Kontext. Der umfassende Kontext ist die seit den 1960ern Jahren in Wellen spürbare Algorithmische Revolution. Sie wälzt in wachsender Geschwindigkeit sämtliche technische Grundlagen der Gesellschaft in einer nie dagewesenen globalen Kulturrevolution um und um. Marx und Engels hatten schon 1848 im Kommunistischen Manifest geschrieben (in schöner englischer Übersetzung): "All that is solid melts into air." Diese Ahnung über den gnadenlos alles freisetzenden Gang des Kapitalismus erweist ich heute als stattfindende Wirklichkeit. Wir erlauben uns nun einen Blick aus harmlos erscheinender Distanz, indem wir ein wenig die Geschichte der in den 1960er Jahren aufkommenden Algorithmischen Kunst befragen (damals "Computerkunst" genannt) und Erscheinungen jetziger medialer Transformationen betrachten. Beide sind, wie alle derzeitigen gesellschaftlichen Prozesse, vor allem durch das algorithmische Prinzip gekennzeichnet, das ihnen unterliegt. Und das heißt: durch die Berechenbarkeit aller Prozesse. Zugegeben, das verlangt auch nach der Digitalität. Doch die digitale Form der Dinge ist notwendige Begleitung ihrer Algorithmisierung, ihrer Reduktion auf Berechenbares; sie ist nicht deren Kern. Wenn wir das in Ansätzen verstehen wollen, wenn wir der Umwälzung der Welt begegnen und von ihr nicht nur mitgerissen werden wollen, dann ist es notwendig, dass wir Grundkenntnisse dessen erlangen, was beim Programmieren geschieht. Deswegen ist der Kern des Workshop dem algorithmischen Denken gewidmet. Ihm werden z.B. in den USA und der Schweiz derzeit große Anstrengungen hin auf die Schulen erwiesen. Dort wird meist von computational thinking gesprochen. Das wird uns zu eng erscheinen. Wir nehmen die Mathematik zum Ausgangspunkt, nicht den Computer. In der oben angesprochenen Verdoppelung liegt die Besonderheit aller Computerdinge, nahezu aller Dinge also, die als Dinge heute relevant sind. In der Verdoppelung liegt das, worüber wir als digitale Kultur, digitale Gesellschaft, Digital Humanities etc. lesen. Diese Verdoppelung steht auch hinter dem, was Big Data genannt wird und allerlei mystische Nebelschwaden erzeugt. Die Verdoppelung ist einfach zu begreifen und doch von beliebiger Spekulation umwabert. Sie ist wesentliches Ergebnis der algorithmischen Revolution. Zumuten werde ich Euch, dass Ihr Euch auf die Ebene dessen aufschwingt, was heute Kultur ausmacht, oder, sagen wir es etwas bescheidener: was heute in kulturellen Prozessen wichtig ist.

Beating Time. Zeitdiskretheit in Geschichte und Ästhetik der Rhythmus-Maschine (Seminar)

Dozent/in: Malte Pelleter

Termin:
wöchentlich | Mittwoch | 00:00 - 00:00 | 14.10.2020 - 27.01.2021 | Online-Veranstaltung | (fiktiver Termin) Neben den u.g. Terminen finden weitere Termine online und nach Absprache statt
Einzeltermin | Mi, 14.10.2020, 12:45 - Mi, 14.10.2020, 13:45 | C 7.320 Seminarraum
Einzeltermin | Mi, 18.11.2020, 12:15 - Mi, 18.11.2020, 13:45 | C 7.320 Seminarraum
Einzeltermin | Mi, 16.12.2020, 12:15 - Mi, 16.12.2020, 13:45 | C 7.320 Seminarraum
Einzeltermin | Mi, 27.01.2021, 12:15 - Mi, 27.01.2021, 13:45 | C 7.320 Seminarraum

Inhalt: Eins – Zwei – Drei – Vier. Den Takt schlagen heißt: die eben noch so kontinuierlich dahinfließende Zeit abzuzählen, zu diskretisieren. Rhythmus-Maschinen und Drum-Machines, die uns heute aus jedem Radio und jeder Playlist entgegen trommeln, fangen im Laufe des 20. Jahrhunderts an, genau das technisch umzusetzen. Damit bilden sie eine spannende Parallele zur Geschichte des Digital-Computers, der ja Zeit auch nur als Folge diskjunkter Maschinen-Zustände kennt. Im Unterschied zur Computertaktung aber, lässt sich das Schalten der Rhythmus-Maschinen anhören: In klackernden Elektro-Orgeln, im Maschinen-Funk von Sly Stone oder George Clinton, im 808/909-Wahnsinn von House und Techno, in der Sampledelia des HipHop.

Contemporary Chinese media: media system, culture and transformation (Seminar)

Dozent/in: Le Cao

Termin:
wöchentlich | Freitag | 10:15 - 12:00 | 12.10.2020 - 29.01.2021 | C 5.326 (ICAM)
Einzeltermin | Sa, 05.12.2020, 10:00 - Sa, 05.12.2020, 16:00 | C 5.326 (ICAM) | (Media Practice, Raum 5.326)

Inhalt: Through studying a range of media formats concerning media policies and media production, media convergence and media consumption, the course provides an overview of the contemporary media in China, examines the development and transformation of media and communication practices in both the contemporary Chinese and global context. During the first studying period, a general introduction will be made from different angles and perspectives, including Chinese television, films and digital media. After acquiring the basic knowledge of Chinese media system, various topics related to media will be analyzed and discussed, such as media control, public opinion, global communication and china’s internet development. Attention is also paid to case studies dealing with questions of media development and transformation.

Programmierte Hardware / Hardware Programmieren - Zur Geschichte von Computern (Seminar)

Dozent/in: Philipp Macele

Termin:
wöchentlich | Montag | 13:50 - 16:05 | 12.10.2020 - 25.01.2021 | Online-Veranstaltung

Inhalt: Einerseits rücken die Geschichte der Software und Forschungsfelder wie Software Studies im Zuge der Digitalisierung immer stärker in den Fokus der Betrachtung von Computern, vernachlässigen dabei aber häufig dessen materielle Grundlage. Andererseits lassen sich innerhalb der geisteswissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Computern und Programmierung Aussagen wie „There is no Software“ (Kittler 1993: S. 225) finden. Dieser Dualismus aus Hard- und Software, aus Materialität und Immaterialität und deren vielfältige analytischen Perspektiven im geisteswissenschaftlichen Feld macht den Computer zu einem interessanten aber auch komplexen Forschungsgegenstand für die Medien- und Kulturwissenschaft. Um Computer und Programmierung umfänglich zu analysieren, müssen beide Seiten betrachtet werden, denn erst in dem Zusammenspiel aus Hard- und Software, aus symbolischer Konfiguration und physikalischen Prozessen ergibt sich das, was uns als Computer und Programmierung gegenüber tritt. Folglich wird sich innerhalb des Seminars den Forschungsgegenständen archäologisch genährt. Ausgehend von den Oberflächen der Interfaces hin zu den medientechnischen und epistemologischen Fundamenten des Computers und der Programmierung.