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Lehrveranstaltungen

Sprachbilder des Krieges 1912-1929 (Seminar)

Dozent/in: Ulrike Steierwald

Termin:
wöchentlich | Dienstag | 10:15 - 11:45 | 03.04.2023 - 07.07.2023 | C 14.201 Seminarraum | ...
Einzeltermin | Di, 04.07.2023, 09:15 - Di, 04.07.2023, 12:15 | W HS 3 | Rotes Feld
Einzeltermin | Di, 04.07.2023, 13:00 - Di, 04.07.2023, 16:00 | W HS 3 | Rotes Feld

Inhalt: „Auferstanden ist er, welcher lange schlief,“ – so beginnt Georg Heyms Gedicht Der Krieg im Jahre 1912. Es wurde zu einer Ikone expressionistischer Lyrik und zu einer Vision des Ersten Weltkrieges „avant la lettre“, d.h. zu einem treffenden, nicht hintergehbaren Sprachbild der durch nationalistische, kolonialistischen wie ökonomische Interessen angetriebenen und lebensvernichtenden Exzesse der Gewalt. Die Denkfigur der Auferstehung und Reaktivierung einer im (aufgeklärten) Europa latent immer präsenten, systemisch wirksamen wie physisch-vitalen Zerstörungsmacht trifft auch das Phänomen des gegenwärtigen Krieges besser als das einer „Zeitenwende“. Die Logik des Angriffskrieges gegen die Ukraine reaktiviert sprachliche wie technologische Waffen-Bestände des 20. Jahrhunderts. In der kulturkritischen Reflexion des aktuellen Geschehens werden daher in diesem Seminar die vor hundert Jahren wirkmächtigen Sprachbilder aufgedeckt und analysiert. Dabei stehen die zwischen 1912 (Der Krieg, s.o.) und 1929 (Im Westen nichts Neues, Erich Maria Remarque) in der Literatur wirksam werdenden Diskurse im Fokus.