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Lehrveranstaltungen

Urban Change. Künstlerische Interventionen in der partizipativen Stadtentwicklung (Seminar)

Dozent/in: Belinda Grace Gardner, Ursula Kirschner

Termin:
wöchentlich | Dienstag | 12:15 - 13:45 | 04.04.2023 - 04.07.2023 | C 40.255 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 21.04.2023, 14:00 - Fr, 21.04.2023, 19:00 | C 40.255 Seminarraum | Workshop
Einzeltermin | Sa, 06.05.2023, 10:00 - Sa, 06.05.2023, 18:00 | extern | Workshop
Einzeltermin | So, 07.05.2023, 11:00 - So, 07.05.2023, 16:00 | extern | Workshop
Einzeltermin | Di, 13.06.2023, 12:15 - Di, 13.06.2023, 13:45 | C 6.317 Seminarraum
Einzeltermin | Mi, 05.07.2023, 14:00 - Mi, 05.07.2023, 19:00 | C 12.013 Seminarraum

Inhalt: Unsere Städte stecken in der Krise. Der schnelle Wechsel globaler Ladenketten, überhöhte Mieten und daraus resultierender Leerstand lassen die Zentren zunehmend veröden. An die Stelle von Wirtschaftsinteressen setzen neue Ansätze urbaner Planung auf gemeinschaftliche Konzepte und Nachhaltigkeit. Unter der Devise „Recht auf Stadt” (Henri Lefebvre) entwickeln aktuell insbesondere Kunst- und Kulturschaffende Initiativen und neue Ideen für die kreative, nachhaltige (Neu-)Belebung unserer Städte. Kollektive prozessorientierte und interaktive ästhetische Eingriffe treten vorübergehend als Störfaktoren und langfristig als Anstoß für gesellschaftliche und städtische Transformation auf. Daraus ziehen heute auch die offiziellen politischen Verwaltungsapparate Inspiration. Welche Rolle spielen kollektive ästhetische Interventionen als Auslöser von gesellschaftlichen und urbanen Prozessen? Was können sie im Sinne eines urbanen Wandels bewegen? Und wie nachhaltig sind sie? Das Seminar untersucht verschiedene Modelle und Manifestationen künstlerischer, kollektiver und partizipativer Projekte im Stadtraum mit Fokus auf Lüneburg und Hamburg. Ausgehend von einem Rückblick auf zentrale Protagonist*innen gesellschaftskritischer und -verändernder Kunst im urbanen Raum (u. a. Joesph Beuys' Baumpflanz-Aktion in Kassel) stehen im Mittelpunkt des Seminars neben gegenwärtigen raumtheoretischen Fragestellungen Begegnungen mit Künstler*innen, Aktivist*innen und anderen Urheber*innen urbaner Transformation durch ästhetische Energien: u. a. mit den Initiator*innen des Projekts Park Fiction im Hamburger Stadtteil St. Pauli und des Gängeviertels in der Hamburger Innenstadt. Die transformierten urbanen Räume sollen ganzheitlich (materielles und soziales Gut) unter Anwendung empirischer Feldforschungsmethoden aus der Stadtethnografie, sei es in Form von Texten, Skizzen, Plänen, Fotos, animierten Bildern oder Film- und Audioaufnahmen, erforscht werden. "Wie der Historiker James Clifford ausführt, stellen diese Aufzeichnungen keine objektiven Dokumentationen mit absolutem Wahrheitscharakter dar. Eine Interpretation schreibt sich, ob bewusst oder unbewusst, stets mit ein. Ethnografische Aufzeichnungen sind somit ein schöpferischer Akt, eine Form der poiesis (griech. für herstellen, hervorbringen)." Yuko Hasegawa: „Die Kraft der Allegorie“, in: ARCH+ 238 Architekturethnografie (März 2020) S. 168–177, S. 168