Vorlesungsverzeichnis
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Lehrveranstaltungen
Controlling, Kundenorientierung, Digitalisierung, Agilität – Zur Übernahme von Organisationstrends im Theater (Seminar)
Dozent/in: Thomas Heskia
Termin:
Einzeltermin | Fr, 20.10.2023, 14:00 - Fr, 20.10.2023, 17:00 | Online-Veranstaltung | online Kick-off
Einzeltermin | Fr, 08.12.2023, 14:00 - Sa, 09.12.2023, 18:00 | C 14.204 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 16.12.2023, 10:00 - Sa, 16.12.2023, 17:00 | C 14.204 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 26.01.2024, 14:00 - Fr, 26.01.2024, 18:00 | C 14.102 a Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 27.01.2024, 10:00 - Sa, 27.01.2024, 17:00 | C 14.102 a Seminarraum
Inhalt: Im Lauf der letzten Jahre haben eine Reihe von modernen Organisationsprinzipien und -trends auch im Bereich der öffentlichen Theater Fuß gefasst. Als Beispiele wären hier jedenfalls Controlling, Kundenorientierung, Digitalisierung oder Agilität zu nennen. Ausgelöst wurden sie von verbreiteteten Managementmoden wie auch von übergeordneten Steuerungsprinzipien wie dem Kulturmanagement oder dem New Public Management, verstärkt von gesellschaftlichen Veränderungen wie im Verlauf der Corona Pandemie oder dem demographischen Wandel. Das Seminar soll sich einer kritischen Analyse der Übernahme und Anwendung dieser Methoden widmen. Dabei sollen die Teilnehmer:innen, nicht nur die Chancen, sondern auch die Herausforderungen und möglichen Risiken bei der Anwendung dieser Trends im Theatersektor untersuchen: - Wann und in welchem Zusammenhang kamen neuartige Organisations- und Managementmethoden im Theaterbereich auf? - Wie konnten sie zu einer Verbesserungen in Bezug auf die Erfüllung des gesellschaftlichen Auftrags des Theaters beitragen? - Führten sie tatsächlich zu einer Steigerung von Steuerbarkeit und Effizienz? - Inwiefern besteht bei den Organisationstrends die Gefahr, dass Kreativität und künstlerische Freiheit eingeschränkt werden? - Inwiefern kann man – mit einer neoinstitutionalistischen Brille – sagen, dass es vorwiegend externe Erwartungen von Trägern, Förderern und Sponsoren waren, die hier zu einer zögerlichen bis widerwilligen Übernahme führten? Lassen sich Hinweise dafür finden, dass oftmals reine Legitimationsfassaden aufgezogen wurden? - Wie reagieren Mitarbeiter auf diese Trends, wie haben sich Mitarbeiterstrukturen verändert, wie die Anforderungen und Stellenbeschreibungen? - Wie haben dies Organisationstrends bestehende Machtstrukturen herausgefordert? Entgegen der oft von Intendanten, Kulturmanagern und Kulturpolitikern vertretenen Meinung, lässt sich eine vollkommene Trennung von künstlerischen und organisatorischen Aspekten des Theaters nicht konsequent durchziehen. Es soll daher in diesem Seminar vor allem um potentielle und tatsächliche Auswirkungen auf die künstlerische Integrität und die kulturelle Bedeutung des Theaters gehen. Die Teilnehmer:innen werden ermutigt, eine ausgewogene und informierte Meinung zu Managementm(-eth-)oden zu entwickeln, aber auch Ansätze für ihren sinnvollen und akzeptierten Einsatz.
Das musikalische Erbe im digitalen Zeitalter (Seminar)
Dozent/in: Alenka Barber-Kersovan
Termin:
Einzeltermin | Fr, 20.10.2023, 14:15 - Fr, 20.10.2023, 15:45 | C 14.103 Seminarraum | Einführung
Einzeltermin | Fr, 27.10.2023, 14:15 - Fr, 27.10.2023, 15:45 | C 14.103 Seminarraum | Einführung
Einzeltermin | Sa, 25.11.2023, 10:15 - Sa, 25.11.2023, 15:45 | C 14.103 Seminarraum
Einzeltermin | So, 26.11.2023, 10:15 - So, 26.11.2023, 15:45 | C 14.103 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 20.01.2024, 10:15 - Sa, 20.01.2024, 15:45 | C 14.103 Seminarraum
Einzeltermin | So, 21.01.2024, 10:15 - So, 21.01.2024, 15:45 | C 14.103 Seminarraum
Inhalt: Die Geschichte hat zurzeit Konjunktur. Sie begegnet uns popkulturell recycled in unterschiedlichen medialen Formaten (Unterhaltungsliteratur, Film, Comic, Video, Computerspiel, Musik), publikumsfreundlich aufgearbeitet in Ausstellungen und Themenparks oder lebensnah inszeniert auf den Mittelaltermärkten. Sie begegnet uns aber auch als die zunehmende Sorge um das sogenannte „Kulturerbe“ mit zahlreichen politischen Implikationen. Mit diesem „Geschichtsboom“ befassen sich die „Heritage Studies“, die im Gegensatz zu klassischer Historiographie, deren Zielsetzung eine „objektive“ Rekonstruktion des Vergangenen („historische Wahrheit“) sein sollte, die Anpassung der jeweiligen Geschichtsinterpretationen (ästhetische Artefakte, Erinnerungspraktiken, wissenschaftlicher Diskurs) an aktuelle Gegebenheiten thematisieren. Heritage Studies sind inter- bzw. transdisziplinär angelegt und tangieren Literaturwissenschaft, Kunstwissenschaft, Ethnologie, Anthropologie, Archäologie, Soziologie, Theologie, Cultural Studies und manches mehr. Der Umgang mit dem musikalischen Erbe wurde allerdings bislang nur spärlich beleuchtet, obwohl man auch im Musikbereich eine Zunahme von nostalgischen Zugriffen auf Altes und bereits Gehörtes, die Musealisierung der Musikgeschichte und eine regelrechte „Retro-Mania“ im Popmusikbereich verzeichnet. In diesem Seminar wird deshalb der Versuch unternommen, die grundlegenden Axiome der Heritage Studies auf den Musikbereich zu übertragen und durch praktische Beispiele zu veranschaulichen. Die vorgesehenen thematischen Schwerpunkte betreffen die Rolle der Erinnerung und die Funktion des kulturellen/musikalischen Gedächtnisses, die Konstruktion von „großen Erzählungen“ zwischen Affirmation und Revision, die Fragen der Authentizität und der individuellen/kollektiven Identität, die Rolle der (digitalen) Medien, die globale Verbreitung der Sorge um das jeweilige Kulturerbe (UNESCO) und dessen politische Instrumentalisierung, die Musealisierung des Alltags, die Vermarktung/Kommerzialisierung (History Marketing, Kulturtourismus) des geschichtlichen Kapitals sowie die nicht zu verkennende Unterhaltungsfunktion historischer Ereignisse und Artefakte (Histotainment). Multiperspektivisch beleuchtet und kritisch hinterfragt soll allerdings auch der gesellschaftliche Gesamtkontext werden, in dem die Orientierung an der Vergangenheit und mit ihr diverse (musikalische) Retro-Trends einen fruchtbaren Boden fanden. Die Wissensvermittlung erfolgt durch die einführenden Einheiten seitens der Dozentin sowie Einzel- und Gruppenreferate von Studierenden. Das Besprochene wird durch konkrete Beispiele veranschaulicht und kritisch ausgelegt.