Projekte im Förderprogramm Freiraum

Im Rahmen von dem Förderprogramm "Freiraum” der Stiftung Innovation in der Hochschullehre können Ideen für die Lehre entwickelt und erprobt werden. Es gibt keinen thematischen oder fachlichen Schwerpunkt. In der jährlich wiederkehrenden Ausschreibung sucht die Stiftung Projekte, die durch ihr Innovationspotenzial überzeugen.

Vorstellung der Projekte der Ausschreibung 2023

Bei der Förderentscheidung "Freiraum 2023" waren zwei Leuphana-Projekte erfolgreich. Details zur Ausschreibung und den Förderbedingungen finden Sie auf der Webseite "Freiraum 2023" der Stiftung Innovation in der Hochschullehre. Die hochschulinterne Koordination der Anträge und die formale Prüfung der Unterlagen erfolgte mit Unterstützung des Lehrservice.

Interdisziplinäre Methodenlehre und Kompetenzen (IMUK)

Antragssteller:innen: Prof. Dr. Henrik von Wehrden, Dagmar Berg-Mölleken

Interdisziplinäre Kooperation erfordert ein Verständnis verschiedener Wissensformen, Wissenschaftskulturen und normativer Dimensionen diverser Forschungsansätze. Das Methodenzentrum der Leuphana und das darin eingebettete Sustainability Methods Wiki (sustainabilitymethods.org) dienen als Drehscheibe einer spiralcurricularen Methodenlehre, die den methodischen Kompetenzaufbau der Studierenden kontinuierlich begleitet. Das Methoden-Wiki wurde und wird in parallelen Projekten aufgebaut und soll im Rahmen des vorliegenden Projekts in die Lehre eingebettet und seine Wirksamkeit für den Kompetenzerwerb erforscht werden. Durch das Anlegen und Ausweiten eines experimentellen Vergleichs in der Lehre und einer Erhebungsinfrastruktur, die den Erwerb von Methodenkompetenzen longitudinal über das Studium nachverfolgt, kann die Wirkung des Wikis überprüft, und seine Anwendung anschließend in der
spiralcurricularen Methodenlehre an der Leuphana verankert werden. Neben der Bereitstellung von Lehrmaterial und Hinweisen zur didaktischen Herangehensweise für Lehrende, wird die Erzeugung von Evidenz angestrebt, die das Wiki und die damit zentral assoziierten Module kontinuierlich revidiert.

Spielbasierte Lehre an der Leuphana

Antragssteller:innen: Prof. Dr. Hannah Trittin / Dr. Johannes Katsarov

Mehrere Meta-Studien haben aufgezeigt, dass der Einsatz von spielbasierter Lehre (SBL) einen massiven Beitrag dazu leisten können, Lernende stärker zu motivieren und größere Lernerfolge zu erreichen (z.B. Clark et al., 2016). Mit Rollenspielen und digitalen Lernspielen ließen sich z.B. im Forschungsethik-Training binnen weniger Stunden größere Lerneffekte erzielen als in ganzsemestrigen Kursen, die konventionelle Methoden einsetzten (Katsarov et al., 2021). Ziel des Game-Didaktik-Projekts ist es daher, die Erschließung dieses immensen Potenzials für eine noch motivierendere und effektivere Lehre an der Leuphana universitätsweit anzustoßen. In sog. „Leuchtturm-Projekten“ sollen insgesamt 6-9 Kurse gamifiziert werden, um den Mehrwert der SBL hochschulweit aufzuzeigen. Die Lehrenden werden bei Konzeption, Umsetzung und Evaluation wissenschaftlich begleitet. Ein modularisiertes Fortbildungsangebot soll es Lehrenden an der Leuphana künftig ermöglichen, Schlüsselkompetenzen für die SBL zu entwickeln. Weiterhin soll ein Lernspiel-Wiki entstehen, um Lehrende auf Spiele aufmerksam zu machen, die ihre Lehre bereichern könnten. Durch eine Reihe von aufsuchenden Eat-&-Play Workshops an den Fakultäten sollen Lehrende eingeladen werden, SBL niederschwellig kennen und schätzen zu lernen. Regelmäßige Veranstaltungen dieser Art sowie eine Abschlusskonferenz sollen zum Community-Building beitragen und das Erreichte hochschulöffentlich zur Schau tragen.

Vorstellung der Projekte der Ausschreibung 2022

Bei der Förderentscheidung "Freiraum 2022" der Stiftung Innovation in der Hochschullehre waren vier Leuphana-Projekte erfolgreich. Die Laufzeit aller Projekte beträgt 12 Monate (07.2022-06.2023). Details zur Ausschreibung und den Förderbedingungen finden Sie auf der Webseite "Freiraum 2022" der Stiftung Innovation in der Hochschullehre. Die hochschulinterne Koordination der Anträge und die formale Prüfung der Unterlagen erfolgte mit Unterstützung des Lehrservice.

Eine Pressemeldung der Leuphana zur Bewilligung der vier Projekte erschien am 19. Mai 2022.

Reflexionsfähigkeiten Lehramtsstudierender im Profilstudium stärken (ReflexProfi-L)

Antragsteller*innen: Prof. Dr. Poldi Kuhl; Prof. Dr. Jessica Süßenbach
Kurzbeschreibung: Das Vorhaben zielt auf eine Stärkung der Reflexionsfähigkeit der Studierenden im Profilstudium der Lehramtsstudiengänge an der Leuphana durch gezielte Unterstützungsmaßnahmen (digital-gestützt und in Präsenzformaten). Das Vorhaben setzt dafür auf drei Maßnahmenbereiche: 1.) Konzeption und Umsetzung von Beratungs- und Unterstützungsangeboten zur Förderung der Reflexionsfähigkeit von Studierenden (Begleitmaterial für Reflexionsimpulse im ePortfolio; Reflexionswerkstatt; Profiltag); 2.) Aufbau eines Fallportals; 3.) Vernetzung der Expertise der Lehrenden zu Reflexionsfähigkeiten. Damit soll ein Beitrag zur Verbesserung der Reflexionsfähigkeit der Studierenden in den Profilstudiengängen in der Lehrkräftebildung geleistet und deren Wirksamkeit evaluiert werden.



Umfassende Data Literacy Education am College

Antragsteller*innen: Dr. Steffi Hobuß
Kurzbeschreibung: Das übergeordnete Ziel des Vorhabens ist es, eine Data Literacy Education für Erstsemesterstudierende in großem Umfang auszubauen, indem über die technischen Fähigkeiten zur Datenanalyse hinaus die philosophischen, gesellschaftlichen und politischen Aspekte der Digitalisierung und des algorithmischen Denkens adressiert werden. Ein neues Lehrangebot für einen aufklärerischen und kritisch-reflexiven Umgang mit Daten wird an der Leuphana fächer- und fakultätsübergreifend langfristig verankert und realisiert ein Best-Practice-Beispiel für andere mittelgroße Hochschulen. Während der beantragten einjährigen Förderdauer soll ein tragfähiger breiter Ansatz entwickelt werden, der dem übergeordneten Ziel und gleichzeitig der Studiensituation der Erstsemesterstudierenden in ihrer Studieneingangsphase Rechnung trägt. Danach ist eine weitere Antragstellung für die Förderung der curricularen Umsetzung vorgesehen. Zur Erreichung des übergeordneten Ziels verfolgt das Vorhaben 3 Teilziele: A) Forschungsbasierte Grundlagen: Erarbeitung eines Verständnisses der philosophischen, gesellschaftlichen und politischen Aspekte der digitalen Transformation auf dem aktuellen Stand der Forschung und Formulieren von für die Studieneingangsphase angemessenen Lernzielen; B) Curriculumsentwicklung; C) Dialog von Studierenden und Lehrenden.



Lehre innovieren – für Sprechsituationen sensibilisieren – Debattenkultur in Lehrveranstaltungen verbessern. (Kurz: Lehrinnovation durch Stärkung der Debattenkultur) (LSD)

Antragsteller*innen: Dr. Steffi Hobuß; Lena Eckert
Kurzbeschreibung: Ziel des Projekts ist es, sowohl Lehrende als auch Studierende für die Sprechsituationen in Lehrveranstaltungen und insbesondere in Seminaren zu sensibilisieren und eine aktive Teilnahme möglichst vieler Studierender an Diskussionen vor allem in Seminaren zu fördern. Zentral ist daher die starke Beteiligung einer diversen Gruppe Studierender am Projekt. Insgesamt soll das Thema der Sprechsituationen stärker als Teil der Lehre etabliert werden: Es gilt, das Sprechen über das Sprechen zu normalisieren und die Sensibilität für dieses Thema als notwendigen Bestandteil guter Lehre anzuerkennen. Auf dieses Ziel dezidiert hinzuarbeiten ist elementar, um dem Anspruch der Diversität und der Ermöglichung der gleichberechtigten Teilhabe an akademischen Debatten langfristig gerecht zu werden. Es beinhaltet folgende Maßnahmen: digitale Plattform für den anonymen, reflektierten, respektvollen und konstruktiven Austausch unter Studierenden über die Sprechsituation in Lehrveranstaltungen; ein analoger Raumes für den Austausch; Förderung einer studentischen Initiative, die als langfristige Schnittstelle zwischen beiden Gruppen fungieren und eine Art Gleichstellungsbüro von studentischer Seite darstellen wird; Evaluationstool, mit dem die Qualität der Sprechsituationen in Lehrveranstaltungen standardmäßig erfasst wird; Entwicklung von Materialien für Lehrende und Studierende.



Lehrer:innenbildung im Fach Deutsch: Weiterentwicklung von sprachbildendem Engagement durch Partizipation (LehrWEP)

Antragsteller*innen: Prof. Dr. Astrid Neumann; Inga Buhrfeind
Kurzbeschreibung: Ziel des Projekts ist es, dass Studierende sich durch eine zielgerichtete Seminargestaltung und aktive Einbindung im Modul „Sprachliche Diversität im Deutschunterricht“ in vielseitigen Aushandlungsprozessen als selbstwirksam erleben und sich daraus gesellschaftliches Engagement entfaltet. Für die Hochschullehre bedeutet dies, dass Studierende im Seminarkontext eigene Ziele entwickeln, Seminarinhalte mitbestimmen und ihren eigenen Lernprozess maßgeblich kreieren. Im Rahmen ihres Engagements modellieren sie dann sprachbildende Interaktionsräume für Schüler:innen, die das Deutsche als Zweitsprache erwerben. Folgende Projektmaßnahmen sind geplant: Weiterbildungen von Partizipation für alle Akteure; Weiterentwicklung von studentischer Partizipation; Erarbeitung eines Fahrplans als Strukturhilfe für Studierende; Ausbau des Netzwerkes von Praxispartner:innen, Aufbereitung der Anforderungen für Studierende; digital-analoge Vernetzung von Studierenden, Schulen und handelnden Akteur:innen im Feld der Sprachförderung zur Bereitstellung von Kontakten; Gestaltung additiver Reflexions- und (studentischer) Beratungsangebote im Arbeits- und Denkraum der Fachbibliothek Sprache; Evaluation des Engagements; Verstetigung des Service-learnings in Kooperation mit der Fachschaft Bildung. Die Wirksamkeit des Projekts wird an der individuellen Bedeutung des Engagements und der partizipativen Möglichkeit an der Seminargestaltung gemessen.