Course Schedule

Veranstaltungen von Prof. Dr. Christina Schües


Lehrveranstaltungen

Ignoranz und Nichtwissen (Seminar)

Dozent/in: Christina Schües

Termin:
Einzeltermin | Mo, 14.04.2025, 10:15 - Mo, 14.04.2025, 15:00 | C 14.201 Seminarraum
Einzeltermin | Mo, 28.04.2025, 10:15 - Mo, 28.04.2025, 15:00 | C 14.201 Seminarraum
Einzeltermin | Mo, 05.05.2025, 10:15 - Mo, 05.05.2025, 15:00 | C 4.111 Seminarraum
Einzeltermin | Mo, 12.05.2025, 10:15 - Mo, 12.05.2025, 15:00 | C 4.111 Seminarraum
Einzeltermin | Mo, 23.06.2025, 10:15 - Mo, 23.06.2025, 15:00 | C 4.111 Seminarraum
Einzeltermin | Mo, 30.06.2025, 10:15 - Mo, 30.06.2025, 13:34 | C 4.111 Seminarraum

Inhalt: Im fortschritts- und aufklärungsorientierten Diskurs westlichen Denkens ist Wissen höher angesetzt als das Nichtwissen. Deklariert und szientistisch untermauert wurde diese Vormachtstellung des Wissens spätestens mit dem Einzug der modernen Naturwissenschaften. "Wissen ist Macht" hatte schon der Begründer der Moderne, Francis Bacon Ende des 16. Jh.s., deklariert. So ist es nicht verwunderlich, dass "white ignorance" gegenwärtig im Zusammenhang "weißer Vormachtstellung" diskutiert wird. Nichtwissen scheint historisch und gesellschaftlich in jeglicher Hinsicht dem Wissen unterlegen, doch was als Wissen zählt und was nicht, das wiederum unterliegt auch wissenschaftstheoretischen und machtpolitischen Strategien. Nicht nach Wissen streben, erscheint in vielen Zusammenhängen abwegig. In einer Gesellschaft, die wie die unsere beansprucht, eine "Wissensgesellschaft" zu sein, erscheint die Wahl 'etwas' nicht wissen zu wollen, erklärungs- und legitimationsbedürftig. Gleichwohl gibt es ein "Recht auf Nichtwissen", das zum Beispiel im Kontext genetischer Diagnostik und Prädiktion Element eines jeden Aufklärungsgespräches ist bzw. sein sollte. Die Seminargespräche beanspruchen, den Status und die unterschiedlichen Rollen von Nichtwissen und Ignoranz vor dem Horizont der Philosophiegeschichte sowie in derzeitig relevanten Wissensfelder zu diskutieren. Nichtwissen und Ignoranz als eigenständige Phänomene zu verstehen, lässt unterschiedliche Wissensordnungen und -formen epistemologisch und gesellschaftlich klarer hervortreten. Seminargestaltung: Alle Teilnehmenden bereiten jeweils ein im Seminarplan vorgeschlagenen Themenblock und die dazugehörigen Texte ggf. auch weiteres von Ihnen recherchiertes Material für die angegebene Stunde vor. Hierbei sollten explizit Fragen herausgearbeitet werden, die für die für Ordnungen des Wissens im Allgemeinen und unsere Seminardiskussion konkret relevant und interessant sind. Die Seminargespräche profitieren davon, wenn alle Teilnehmenden alle Texte gelesen haben. Kurze schriftliche Arbeiten, Gruppenarbeit etc. sind darüber hinaus Teil der Seminargestaltung.