Course Schedule

Veranstaltungen von Uwe Heidenreich


Lehrveranstaltungen

Feuer, Wasser, Luft und Erde: Natur im Anthropozän (Seminar)

Dozent/in: Uwe Heidenreich, Sybille Heidenreich

Termin:
Einzeltermin | Sa, 18.10.2025, 10:00 - Sa, 18.10.2025, 15:15 | C 5.325 Seminarraum
Einzeltermin | So, 19.10.2025, 10:00 - So, 19.10.2025, 15:15 | C 9.102 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 25.10.2025, 10:00 - Sa, 25.10.2025, 15:15 | C 9.102 Seminarraum
Einzeltermin | So, 26.10.2025, 10:00 - So, 26.10.2025, 15:15 | C 9.102 Seminarraum

Inhalt: Ist der Begriff „Natur“ im Anthropozän überhaupt noch aussagekräftig? Kann ein Leben in vielfältiger Natur und lebensfreundlichem Klima ein plausibles Ziel sein? Diesen und anderen Fragen aus dem aktuellen Diskurs um eine Neudefinition unserer Beziehungen zur Natur gehen wir im Seminar nach. Wir verfolgen die Entwicklung von Bildern der Natur anhand der seit der Antike überlieferten Lehre von den vier Elementen. Damit wird eine systemische Sicht möglich, wie sie heute in den Erdsystemwissenschaften präsent ist. Der Ansatz erlaubt Einblicke in die Kulturgeschichte der Natur, die zugleich überraschende Perspektiven auf aktuelle Fragestellungen eröffnen. So hat sich der Gebrauch des prometheischen Elements Feuer in Gestalt der fossilen Brennstoffe eng mit der Kultur einer heroischen Moderne verknüpft, die in der aktuellen Diskussion um KI eine Renaissance erlebt. Das Wasser ist zur Lebensmetapher schlechthin geworden, positiv wie negativ. Mit Dürre und Überschwemmungen kehrt die archaische Macht des Elements zurück. Die Luft als Reich der Freiheit über den Wolken lässt die Kausalverknüpfung ihrer fortschreitenden Erwärmung mit menschlichem Handeln als quasi nicht vorgesehen erscheinen. Die Klimaerwärmung ist folglich zum Schauplatz eines heftigen Kulturkampfes geworden. Das Narrativ von der gabenspendenden Erde schließlich wurde vom Anspruch auf Überfluss durch selbst erzeugte Güter überlagert, der Grenzen ausblendet. Vielfalt ist der Monotonie industrialisierter Landnutzungen gewichen. Das Verständnis dieser Zusammenhänge soll helfen, Wege zum Umgang mit Klima- und Biodiversitätskrise im Rahmen planetarer Grenzen zu erkunden.