Course Schedule

Veranstaltungen von Prof. Dr. Andreas Bernard


Lehrveranstaltungen

Der Flipperautomat als kulturelles Objekt in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts (Seminar)

Dozent/in: Andreas Bernard

Termin:
wöchentlich | Mittwoch | 14:15 - 15:45 | 12.04.2023 - 28.06.2023 | C 11.307

Inhalt: Der Flipperautomat ist seit etwa zwanzig Jahren weitgehend aus der Öffentlichkeit verschwunden. Zwischen den 1960er und 1990er Jahren war er nicht nur allgegenwärtiges Element der Kneipen, Bars und Spielhallen, sondern auch prominentes Objekt in Literatur, Kino, Kunst und Kulturkritik. Unser Seminar möchte den Flipper als Gegenstand von Romanen, Filmen, Fotoserien, Kunstwerken, soziologischen Essays und philosophischen Abhandlungen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aufspüren und ihn in verschiedener Hinsicht befragen. Es wird unter anderem um Aspekte des öffentlichen Raums jenseits und diesseits der Digitalisierung gehen, um das Verhältnis von Arbeit und Freizeit, um Theorien des Spiels, um den Flipper als urbanes Kommunikationsmedium und um den Münzspielautomaten als Signatur eines vergangenen Industriezeitalters.

Narrative der Epidemie (Seminar)

Dozent/in: Andreas Bernard

Termin:
wöchentlich | Mittwoch | 12:15 - 13:45 | 12.04.2023 - 07.07.2023 | C 11.320

Inhalt: Das Seminar geht von der Überlegung aus, dass die Bekämpfung von Epidemien nicht nur medizinische Erkenntnisse umfasst, also das Wissen um Impfstoffe oder Prozesse der Immunität, sondern auch darstellende und narrative Verfahren. In den drei Jahren der Corona-Pandemie etwa wurde klar, dass das über Statistiken, Messungen und Grenzwerte regulierte "Infektionsgeschehen" vor allem wirksame Strategien der Abbildung und Erzählung erfordert. Unser Seminar möchte diesen Zusammenhang auf die Geschichte der Seuchen seit dem frühen 18. Jahrhundert übertragen. Wir werden uns dem Kampf gegen die Pocken, gegen Cholera, Typhus, Influenza, Polio und Aids aus erzähltheoretischer Perspektive nähern und die grundlegenden Hypothesen prüfen, dass das Wuchern der Infektionen in Zeiten der Epidemie immer auch mit einem Wuchern der Diskurse einhergeht und umgekehrt die Eindämmung der Seuche gleichbedeutend mit einer Eindämmung der Darstellungen über die Krankheit ist.