Course Schedule

Veranstaltungen von Katharina Tchelidze


Lehrveranstaltungen

Räume der Kunst: Institutionen und ihre Kritik (Seminar)

Dozent/in: Katharina Tchelidze

Termin:
wöchentlich | Dienstag | 14:15 - 15:45 | 13.10.2025 - 30.01.2026 | C 12.013 Seminarraum

Inhalt: Das Seminar bietet eine Auseinandersetzung mit der institutionellen Verfasstheit von Kunst. Untersucht wird die tatsächliche örtliche und logistische Rahmung von Kunst, aber auch Möglichkeitsräume, in der künstlerische Praktiken der Interventionen eröffnet werden. Im Seminar werden wir uns sowohl mit Texten zur Institutionskritik von Andrea Fraser, bell hooks oder Griselda Pollock auseinandersetzen, als auch tatsächliche Ausstellungen und Vermittlungsformate im Hamburger Umfeld besuchen. Zunächst wird eine Ausstellung im Hamburger Kunsthaus besucht: 1. „Utopia – Dystopia“ des Hamburger Künstlers Nicholas Odhiambo Mboya https://kunsthaushamburg.de/nicholas-odhiambo-mboya/ 2. Das Hafenmuseum in Hamburg wird das nächste Ziel sein: https://www.shmh.de/deutsches-hafenmuseum/deutsches-hafenmuseum-besuchen/ 3. Am 13.01.2026 ist die letzte Station wieder in der Hamburger Kunsthaus bei der Ausstellung: „Future Continuous“, die die Ergebnisse eines Jahresstipendiums für Künstler*innen zeigt. https://kunsthaushamburg.de/arbeitsstipendium-fuer-bildende-kunst-2025/ Im Hamburger Kunsthaus werden wir die Gelegenheit haben mit der Kuratorin oder der kuratorischen Assistenz über die Ausstellung zu sprechen, die uns auch die Ausstellung präsentieren wird. Im Gespräch können wir einen näheren Einblick in Fragen der Produktion, Organisation, Distribution, Vermittlung und Rezeption des Hauses kriegen. Die drei Ausstellungen sind für das Seminar obligatorisch. Vorbereitend auf und begleitend zu den Exkursionen werden historische Praktiken innerhalb der Avantgarde untersucht, die das Aufkommen einer Institutionskritik ins Zentrum des Kunstschaffens stellten. Im Seminar selbst werden wir nah an künstlerischen Arbeiten/ Objekten arbeiten.

Osteuropäische Avantgarden: Praktiken, Medien, Akteur*innen (Seminar)

Dozent/in: Katharina Tchelidze

Termin:
wöchentlich | Dienstag | 10:15 - 11:45 | 13.10.2025 - 30.01.2026 | C 16.109 /110 Seminarraum

Inhalt: Die Notwendigkeit künstlerischen Widerstands in immer autoritärer werdenden Systemen zeigt sich insbesondere in gegenwärtigen Konfliktlagen in Post-Sowjetstaaten. Das Seminar spürt künstlerischen Bewegungen nach, die zeitweise den Charakter einer sozialen Bewegung erprobten und künstlerische Widerstandsformen entwickelten. Diese finden sich insbesondere in der Avantgarde, die bisher durchaus politisch verharmlost wurde, wobei die künstlerischen Verfahren als Stil oder Periode gedeutet wurden und nicht zugleich als eine Haltung. Das Seminar untersucht die Entwicklung avantgardistischer Praktiken im frühen sowjetischen Einflussbereich von 1909-1932 bis zu den Anfängen des sozialistischen Realismus als Staatskunst. Gearbeitet wird nah an einzelnen künstlerischen Arbeiten. Betont werden soll dabei die Vielfalt und Vielstimmigkeit avantgardistischer Bewegungen und Strategien unter der einsetzenden sowjetischen Imperialpolitik, die von der Ukraine über Georgien bis nach Turkmenistan reichten. Viele Avantgarde-Bewegungen in den sowjetischen Republiken wurden lange übersehen oder fälschlicherweise als „russisch“ deklariert, obwohl die Kunstpraxis der Avantgarde von ihren globalen Einflüssen getragen wurde. Richtungen des Konstruktivismus, Suprematismus, Futurismus und Dadaismus werden daher in einer transkulturellen Perspektive in den Blick genommen. Im Seminar orientieren wir uns östlich von Europa oder westlich von Asien. Für den spezifisch sowjetischen Kontext werden die verschiedenen künstlerischen Arbeiten danach befragt, inwiefern sie nicht nur einen Frei- sondern auch einen Handlungsraum schaffen konnten, der sich gegen die später dominierende Kunstform des sozialistischen Realismus behauptete. Eine transkulturelle Perspektive auf Avantgarde im Sowjetimperium soll die Wechselwirkung zwischen Kunsttheorie und gesellschaftlichen Umbrüchen deutlich machen. Da sich die Eingrenzung auf ehemalige Sowjetstaaten auf eine riesige und heterogene Region bezieht, sind Fragen nach Grenzziehungen und Nationalitätenpolitiken der Sowjetunion ebenfalls relevant, da nicht selten die Territorialisierung von nomadisch lebenden Menschen die Konsequenz sowjetischer Grenzziehungen war.