Course Schedule

Veranstaltungen von Dr. Julian Ringwald-Osthues


Lehrveranstaltungen

Meet the Author - Gegenwartlisteratur im Gespräch (Seminar)

Dozent/in: Julian Ringwald-Osthues

Termin:
wöchentlich | Montag | 14:15 - 15:45 | 07.04.2025 - 11.07.2025 | C 1.005 Seminarraum
Einzeltermin | Do, 19.06.2025, 19:00 - Do, 19.06.2025, 20:30 | C HS 3 | Lesung mit Olga Grjasnowa
Einzeltermin | Fr, 20.06.2025, 10:00 - Fr, 20.06.2025, 18:00 | C 12.002 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 21.06.2025, 10:00 - Sa, 21.06.2025, 13:00 | C 12.107 Seminarraum

Inhalt: Seit 2009 wird in Kooperation zwischen der Leuphana Universität und dem Literaturbüro Lüneburg jährlich die Heinrich-Heine-Gastdozentur vergeben. Zu den bisherigen Preisträger:innen zählen wichtige literarische Stimmen der Gegenwartsliteratur, wie z.B. Saša Stanišić (2015), Raphaela Edelbauer (2024), Zsusza Bánk (2023), Abhas Khider (2016), Juli Zeh (2010) oder Uwe Timm (2009). Bei dem Seminar handelt es sich um das Begleitseminar zur Heinrich-Heine-Gastdozentur. Highlight des Seminars ist ein Workshop, der gemeinsam mit der Preisträgerin stattfindet und mit einer öffentlichen Lesung an der Leuphana abschließt. Der eineinhalbtägige Workshop bietet die einmalige Gelegenheit, mit der Autorin unmittelbar in Kontakt zu treten und Fragen zu ihren Texten oder der ihnen zugrunde liegenden Poetik zu diskutieren. Dabei sollen auch ganz allgemeine Fragen des Schreibens thematisiert werden (Wie entsteht eigentlich ein Text?). In diesem Jahr beschäftigt sich das Seminar mit dem Werk der jungen Gegenwartsautorin Olga Grjasnowa. Einem breiten Publikum wurde sie u.a. durch ihr Debüt Der Russe ist einer der Birken liebt (2012) bekannt, wofür sie 2012 den Anna-Seghers-Preis erhielt. Die 1984 in Baku (Aserbaidschan) geborene Autorin, die in den 1990er Jahren mit ihrer Familie als ‚jüdische Kontingentflüchtlinge‘ nach Deutschland kam, setzt sich in ihren Texten intensiv mit hochaktuellen Themen wie Identität, Herkunft und Migration auseinander. Sie thematisiert diese in einer Gesellschaft, die von gegenwärtigen Krisen wie Flucht, Vertreibung und Diskriminierung geprägt ist, und setzt sie in Bezug zu den historischen Fluchtbewegungen des 20. Jahrhunderts. Dabei reflektieren ihre Texte die komplexen Wechselwirkungen zwischen individuellen Lebensgeschichten und den größeren, oft traumatischen (historischen) Migrations-, Flucht- und Vertreibungserfahrungen. (vgl. „Privilegien“ in „Eure Heimat ist unser Albtraum“, hg. v. Fatma Aydemir und Hengameh Yaghoobifarah). In einer biographische Nähe steht auch ihr aktueller Roman Juli, August, September (2024) über eine jüdische Familiengeschichte in Berlin. Neben diesem Roman und ihrem Debüt soll es in dem Seminar ebenso um ihre sprachkritischen Reflexionen gehen, die bereits im Titel Die Macht der Mehrsprachigkeit. Über Herkunft und Vielfalt (2021) erkennen lassen, welchen Stellenwert in der Poetik der Autorin wohlmöglich interkulturelle Perspektiven auf Sprache und Herkunft zukommen.