Course Schedule


Lehrveranstaltungen

Tutorium - Wissenschaft und Universität: Die Ursprünge einer problematischen Verbindung / Lars Starke (Seminar)

Dozent/in: Jan Frercks

Termin:
wöchentlich | Freitag | 14:15 - 15:45 | 17.10.2008 - 24.10.2008 | C 12.006 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 31.10.2008, 14:15 - Fr, 31.10.2008, 15:45 | C 16.204 Seminarraum
wöchentlich | Freitag | 14:15 - 15:45 | 07.11.2008 - 28.11.2008 | C 12.006 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 05.12.2008, 14:15 - Fr, 05.12.2008, 15:45 | C 12.105 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 12.12.2008, 14:15 - Fr, 12.12.2008, 15:45 | C HS 5
Einzeltermin | Fr, 19.12.2008, 14:15 - Fr, 19.12.2008, 15:45 | C 12.001 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 09.01.2009, 14:15 - Fr, 09.01.2009, 15:45 | C 12.001 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 16.01.2009, 14:15 - Fr, 16.01.2009, 15:45 | C 12.105 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 23.01.2009, 14:15 - Fr, 23.01.2009, 15:45 | C 12.108 Seminarraum

Universität: Kaderschmiede der Fachidioten oder humanistische Bildungsanstalt? (Vormittagstermin) (Vorlesung)

Dozent/in: Christoph Jamme, Jörn Rüsen

Termin:
wöchentlich | Freitag | 10:15 - 11:45 | 10.10.2008 - 23.01.2009 | C HS 2
Einzeltermin | Fr, 23.01.2009, 18:00 - Fr, 23.01.2009, 20:00 | C HS 1 | Podiumsdiskussion
Einzeltermin | Fr, 23.01.2009, 18:00 - Fr, 23.01.2009, 20:00 | C HS 2 | Podiumsdiskussion

Inhalt: Die europäischen Bildungsanstalten sind in die Krise geraten, allen voran die Universitäten. Die Stimmen mehren sich, die in der Umgestaltung von Universitäten zu höheren Lernfabriken im Zuge des Bologna-Prozesses den eigentlichen Zweck der Universität, nämlich der Wissenschaft zu dienen, verloren gehen sehen. Diese Diskussion gibt es inzwischen auch an unserer Universität, wie etwa der Artikel von Otfried Hoppe in der LANDESZEITUNG vom 19.August eindrücklich zeigt. In der Diskussion geht es immer wieder um die Frage, ob die einzelnen Komponenten von Humboldts Universitätskonzept anachronistisch geworden sind. Mindestens wird man mit Gerd Roellecke sagen müssen, daß die Losung einer "Rückkehr zu Humboldt" die Problematik der Massenuniversität auf die Spitze treibt. Die Vorlesung will die Universitätsidee selbst zum Gegenstand universitärer Forschung machen, und zwar in historischer wie systematischer Hinsicht. Im Mittelpunkt stehen dabei die maßgeblichen Universitätsschriften seit dem 18.Jahrhundert, in denen sich sowohl Politikbegriff wie Wissenschaftsverständnis widerspiegeln. Anhand einer genauen Lektüre dieser Schriften soll sowohl die Entstehung der "klassischen" Universitätsidee als auch deren aktuelle Krise behandelt werden. Dies soll unter Mithilfe maßgeblicher auswärtiger Experten aus unterschiedlichen Geisteswissenschaften erarbeitet werden, wobei auch die antiken Ursprünge , die mittelalterliche Gründung und die reformatorische Modifikation der universitären Bildungsidee nicht ausgespart werden

Universität: Kaderschmiede der Fachidioten oder humanistische Bildungsanstalt? (Nachmittagstermin) (Vorlesung)

Dozent/in: Christoph Jamme, Jörn Rüsen

Termin:
wöchentlich | Freitag | 14:15 - 15:45 | 10.10.2008 - 23.01.2009 | C HS 2
Einzeltermin | Fr, 23.01.2009, 18:00 - Fr, 23.01.2009, 20:00 | C HS 2 | Podiumsdiskussion
Einzeltermin | Fr, 23.01.2009, 18:00 - Fr, 23.01.2009, 20:00 | C HS 1 | Podiumsdiskussion

Inhalt: Die europäischen Bildungsanstalten sind in die Krise geraten, allen voran die Universitäten. Die Stimmen mehren sich, die in der Umgestaltung von Universitäten zu höheren Lernfabriken im Zuge des Bologna-Prozesses den eigentlichen Zweck der Universität, nämlich der Wissenschaft zu dienen, verloren gehen sehen. Diese Diskussion gibt es inzwischen auch an unserer Universität, wie etwa der Artikel von Otfried Hoppe in der LANDESZEITUNG vom 19.August eindrücklich zeigt. In der Diskussion geht es immer wieder um die Frage, ob die einzelnen Komponenten von Humboldts Universitätskonzept anachronistisch geworden sind. Mindestens wird man mit Gerd Roellecke sagen müssen, daß die Losung einer "Rückkehr zu Humboldt" die Problematik der Massenuniversität auf die Spitze treibt. Die Vorlesung will die Universitätsidee selbst zum Gegenstand universitärer Forschung machen, und zwar in historischer wie systematischer Hinsicht. Im Mittelpunkt stehen dabei die maßgeblichen Universitätsschriften seit dem 18.Jahrhundert, in denen sich sowohl Politikbegriff wie Wissenschaftsverständnis widerspiegeln. Anhand einer genauen Lektüre dieser Schriften soll sowohl die Entstehung der "klassischen" Universitätsidee als auch deren aktuelle Krise behandelt werden. Dies soll unter Mithilfe maßgeblicher auswärtiger Experten aus unterschiedlichen Geisteswissenschaften erarbeitet werden, wobei auch die antiken Ursprünge , die mittelalterliche Gründung und die reformatorische Modifikation der universitären Bildungsidee nicht ausgespart werden

Informationen finden, beurteilen und verarbeiten - Teil 1 Basisveranstaltung Informationskompetenz für Studierende im Leuphana Semester (Studienbegleitende Veranstaltung)

Dozent/in: Tanja Brauer, Juliane Sommerfeld

Termin:
Einzeltermin | Fr, 17.10.2008, 10:15 - Fr, 17.10.2008, 11:45 | C HS 4
Einzeltermin | Fr, 17.10.2008, 12:15 - Fr, 17.10.2008, 13:45 | C HS 4
Einzeltermin | Fr, 17.10.2008, 14:15 - Fr, 17.10.2008, 15:45 | C HS 4
Einzeltermin | Fr, 17.10.2008, 16:15 - Fr, 17.10.2008, 17:45 | C HS 4
Einzeltermin | Fr, 17.10.2008, 18:15 - Fr, 17.10.2008, 19:45 | C HS 4
Einzeltermin | Fr, 24.10.2008, 10:15 - Fr, 24.10.2008, 11:45 | C HS 4
Einzeltermin | Fr, 24.10.2008, 12:15 - Fr, 24.10.2008, 13:45 | C HS 4
Einzeltermin | Fr, 24.10.2008, 14:15 - Fr, 24.10.2008, 15:45 | C HS 4
Einzeltermin | Fr, 24.10.2008, 16:15 - Fr, 24.10.2008, 17:45 | C HS 4
Einzeltermin | Fr, 24.10.2008, 18:15 - Fr, 24.10.2008, 19:45 | C HS 4

Inhalt: Als Teil der Lehrveranstaltungen im Modul „Wissenschaft macht Geschichte“ wird der Online-Katalog der Universitätsbibliothek als zentraler Zugang zu den vor Ort verfügbaren Informationsmaterialen – zu gedruckten und elektronischen Ressourcen – ausführlich anhand von Beispielen vorgestellt. Es wird erläutert, wie man sinnvoll und schnell Bücher, Zeitschriften und elektronische Dokumente vor Ort recherchiert und in den Regalen der Bibliothek auffindet. Thematisiert werden in diesem Zusammenhang auch das Vormerken bereits durch andere Nutzer entliehener Medien sowie die Verlängerung der Leihfrist über das Nutzerkonto. Das Verwalten von gefundener Literatur und der daraus entnommenen Zitate sowie das Erstellen von Literaturlisten ermöglicht das Literaturverwaltungsprogramm Citavi. Die Universitätsbibliothek Lüneburg stellt Mitarbeitern und Studierenden der Leuphana Universität Lüneburg dieses Programm durch eine Hochschullizenz kostenlos zur Verfügung. Das Programm bietet umfangreiche Unterstützung beim Schreiben wissenschaftlicher Arbeiten und wird an der Leuphana Universität Lüneburg durch Lehrende und Studierende bereits breit genutzt. Lernen Sie Citavi in dieser Veranstaltung kennen und entdecken Sie die Möglichkeiten.

Informationen finden, beurteilen und verarbeiten - Teil 2 Basisveranstaltung Informationskompetenz für Studierende im Leuphana Semester (Studienbegleitende Veranstaltung)

Dozent/in: Tanja Brauer, Juliane Sommerfeld

Termin:
Einzeltermin | Fr, 05.12.2008, 10:15 - Fr, 05.12.2008, 11:45 | C HS 4
Einzeltermin | Fr, 05.12.2008, 12:15 - Fr, 05.12.2008, 13:45 | C HS 4
Einzeltermin | Fr, 05.12.2008, 14:15 - Fr, 05.12.2008, 15:45 | C HS 4
Einzeltermin | Fr, 05.12.2008, 16:15 - Fr, 05.12.2008, 17:45 | C HS 4
Einzeltermin | Fr, 05.12.2008, 18:15 - Fr, 05.12.2008, 19:45 | C HS 4
Einzeltermin | Fr, 12.12.2008, 10:15 - Fr, 12.12.2008, 11:45 | C HS 4
Einzeltermin | Fr, 12.12.2008, 12:15 - Fr, 12.12.2008, 13:45 | C HS 4
Einzeltermin | Fr, 12.12.2008, 14:15 - Fr, 12.12.2008, 15:45 | C HS 4
Einzeltermin | Fr, 12.12.2008, 16:15 - Fr, 12.12.2008, 17:45 | C HS 4
Einzeltermin | Fr, 12.12.2008, 18:15 - Fr, 12.12.2008, 19:45 | C HS 4

Inhalt: Als Teil der Lehrveranstaltungen im Modul „Wissenschaft macht Geschichte“ wird die Recherche in den vor Ort verfügbaren Datenbanken am Beispiel des Gemeinsamen Verbundkataloges (GVK) demonstriert. Insbesondere wird auf die Möglichkeit der Fernleih-Bestellung von nicht in Lüneburg vorhandener Literatur eingegangen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Einführung in die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten von elektronischen Ressourcen aller Art: E-Books, E-Zeitschriften und fachbezogene Datenbanken.

'The empire writes back' - Wissen und die Universität im Kolonialismus. (Seminar)

Dozent/in: Ulrich Lölke

Termin:
wöchentlich | Montag | 08:15 - 09:45 | 06.10.2008 - 19.01.2009 | Raumangabe fehlt

Inhalt: Europa ist im Zuge seiner Expansion im Zeitalter von Kolonialismus und Imperialismus zu einem der erfolgreichsten Wissensimporteure geworden. Die Wissenschaftsentwicklung im 17. und 18. Jahrundert wurde bislang jedoch als ein von der Expanison unabhängiger Prozess wahrgenommen. Seit einigen Jahren betonen Wissenschaftshistoriker aus Indien, Australien und Afrika die Bedeutung der Wissensproduktion in der 'Peripherie'. Sie betreiben eine zunehmende Dezentrierung der Wissenschaften und bestreiten die Exklusivität der europäischen Wissenschaftsentwicklung.

A coffin for the king. Die Stuarts und der Englische Bürgerkrieg (1625-1660) (Seminar)

Dozent/in: Axel Flügel

Termin:
wöchentlich | Freitag | 08:15 - 09:45 | 06.10.2008 - 23.01.2009 | C 16.203 Seminarraum
Einzeltermin | Mi, 19.11.2008, 14:15 - Mi, 19.11.2008, 15:45 | C 16.203 Seminarraum | Tutorium
Einzeltermin | Fr, 28.11.2008, 10:15 - Fr, 28.11.2008, 11:45 | Raumangabe fehlt | Tutorium

Inhalt: Der Englische Bürgerkrieg Mitte des 17. Jahrhunderts zählt, wie der bei den Literaturhinweisen aufgeführte Sammelband von Peter Wende belegt, zu den „Großen Revolutionen der Geschichte“, jedenfalls in europäischer Sicht. Seit 1642 führte das englische Parlament Krieg gegen seinen legitimen König. Der Bürgerkrieg endete mit einer bis dahin unerhörten gerichtlichen Verurteilung von Charles I. und der Hinrichtung eines Königs. Darauf folgte das ebenso unerhörte Experiment einer modernen Republik, des Commonwealth, und der Militärdiktatur des Lord Protector Cromwell. Urteil und Hinrichtung wurden erst dadurch möglich, daß man dem König vorwerfen konnte, er habe eine „tyrannical power“ errichtet und die „rights and liberties of the people“ über den Haufen geworfen. Damit ist ein Thema angesprochen, daß ein wichtiges Kapitel der europäischen Bildungsgeschichte darstellt: Die Rezeption der Antike und die in ihr eingebettete Rhetorik von Freiheit und Despotie/Tyrannis, die dann später den Hintergrund für die uns vertraute Vorstellung von einer - manchmal missionarischen - „westlicher Freiheit“ bildete. Das Seminar fällt also in den Bereich der Kulturgeschichte und akzentuiert die europäische Vorstellung von Rechten und Freiheiten. Den Ausgangspunkt des Seminars bildet die intensive Lektüre eines Quellenstücks. In der Folge geht es darum, mit welchen Methoden und Hilfsmitteln des historischen Arbeitens sich die Quelle erschließen und in ihren historischen Kontext einordnen läßt. Darüber hinaus können sich die Studierenden ein Dossier "Geschichte" anlegen.

Aufklärung im Mittelalter. Philosophie und Theologie im Mittelalter (Seminar)

Dozent/in: Udo Reinhold Jeck

Termin:
Einzeltermin | Mo, 06.10.2008, 08:00 - Mo, 06.10.2008, 10:00 | C 4.215 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 08.11.2008, 09:00 - Sa, 08.11.2008, 17:00 | C 4.215 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 06.12.2008, 09:00 - Sa, 06.12.2008, 17:00 | C 4.215 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 10.01.2009, 09:00 - Sa, 10.01.2009, 17:00 | C 4.215 Seminarraum

Inhalt: Wer sich mit der Geschichte der Aufklärung befaßt, denkt zunächst nicht an das Mittelalter. Diese Epoche gilt als dunkel und finster. Viele glauben, daß eine rückständige Theologie damals das Licht der Vernunft erstickt habe. Wer genauer hinsieht, macht jedoch eine andere Erfahrung. Er erkennt, daß im Mittelalter entscheidende Bewegungen ihren Anfang genommen haben, die später zur Aufklärung und zur modernen Wissenschaft geführt haben. Allerdings ließ sich dieses Konzept nicht ohne Auseindersetzungen und Kämpfe verwirklichen, wobei die mittelalterliche Universität zur institutionellen Basis dieser Konflikte aufsteigt. Das Seminar wird wichtige Stationen auf diesem Weg vom Anfang bis zur Ende des Mittelalters verfolgen. Eine Exkursion zur Johanniskirche in Lüneburg soll der Veranschaulichung der Thematik dienen.

Aufklärung, Bildung und bürgerliche Öffentlichkeit (Seminar)

Dozent/in: Peter Dietrich

Termin:
wöchentlich | Freitag | 16:15 - 17:45 | 06.10.2008 - 23.01.2009 | C 16.222 Seminarraum

Inhalt: Das bildungshistorisch und geistesgeschichtlich orientierte Seminar „Aufklärung, Bildung und bürgerliche Öffentlichkeit“ eignet sich als Einführung in die Geschichte der Pädagogik und kann zur Einübung des wissenschaftlichen Arbeitens genutzt werden. Das 18. Jahrhundert und die Dekaden um die Epochenschwelle um 1800 gelten als Blütezeit der pädagogischen Ideengeschichte. Schlüsselbegriffe des zeitgenössischen pädagogischen Diskurses wie „Aufklärung“, „Kultur“ und „Bildung“ wurden damals im Deutschen in ihrem noch heute weitgehend gültigen, säkularisierten Verständnis geprägt. Gleichzeitig fand ein tiefgreifender Wandel der politischen, wirtschaftlichen und sozialen Strukturen statt, der den Aufbruch in die Moderne in das Spannungsfeld zwischen überkommener absolutistischer Machtentfaltung und bürgerlicher Emanzipation stellte. Zur überblicksartig angelegten Erörterung von ausgewählten „Klassikern der Pädagogik“ (z.B. Rousseau, Campe, Humboldt etc.) werden Primärschriften herangezogen, an denen zugleich die ersten Schritte zur hermeneutischen Textanalyse eingeübt werden können. Unter Heranziehung von Sekundärliteratur soll dann ein bildungshistorischer Bogen vom Pietismus über dem Philanthropismus zum Neuhumanismus geschlagen werden. Die Berücksichtigung des sozialgeschichtlichen Bedingungsgefüges von Bildung, Erziehung und Unterricht im 18. Jahrhundert ergänzt dabei den Blick auf die damaligen Bildungskonzeptionen. Die Frage, wie die neuen Bildungsvorstellungen von der Entstehung eines neuen Bürgertums und einer bürgerlichen Öffentlichkeit geprägt wurde, die nicht nur einen regen Austausch über philosophische Ideen und wissenschaftliche Erkenntnisse pflegte, sondern auch gesellschaftspolitische Forderungen erhob, soll zur weiterführenden Auseinandersetzung über den Zusammenhang von Bildungsfragen mit gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen führen.

Ausgewählte Aspekte der Wissenschaftsforschung in Geschichte und Gegenwart. Auftrag der Universität - Wissenschaft als Beruf - Reformen - Qualitätsmanagement (Seminar)

Dozent/in: Ursula Löffler

Termin:
14-täglich | Freitag | 14:15 - 17:45 | 17.10.2008 - 23.01.2009 | C 12.105 Seminarraum

Inhalt: Das Seminar wird die beiden Bereiche der Universitätsgeschichte und der aktuellen Debatte um die Rolle der Wissenschaft in der Gesellschaft vertiefen. Im historischen Teil des Seminars sollen beispielhaft folgende Fragen herausgearbeitet werden: Welche Funktion hatten die deutschen Universitäten für die Gesellschaft in der Geschichte? Gab es schon im Mittelalter, in der Frühen Neuzeit einen „staatlichen Auftrag“? Welche übergreifenden Konzepte von der Wissenschaft als Beruf lassen sich feststellen? Damit kontrastierend werden aktuelle Reformen des Hochschulbereichs und deren Folgen auf die Struktur und Funktionsweise von Universitäten besprochen. Die Beispiele sind hier der Bologna- Prozess mit seinem Ursprung, dem Verlauf und seinen Folgen für die deutsche Hochschullandschaft sowie die beinahe zeitgleich verlaufende Einführung der Neuen Verwaltungssteuerung (New Public Management). Auch hier werden generelle Fragen herausgearbeitet: Welche Funktion haben die deutschen Universitäten derzeit für die Gesellschaft? Hat sich der „staatliche Auftrag“ gewandelt? Wie wirken sich die Reformen auf die Strukturen der Selbstverwaltung und des Managements von Universitäten aus? Lassen sich andere übergreifende Konzepte von der Wissenschaft als Beruf feststellen?

Bildung führt zu Fortschritt? Lernen und Lehren im Islam durch die Jahrhunderte (Seminar)

Dozent/in: Jens Scheiner

Termin:
wöchentlich | Freitag | 12:15 - 13:45 | 06.10.2008 - 23.01.2009 | W 106

Inhalt: Das Seminar „Bildung führt zu Fortschritt? – Lernen und Lehren im Islam durch die Jahrhunderte“ soll die Vorstellungen und Institutionen zur Bildung in der islamischen Welt beleuchten. Neben den wichtigsten institutionellen Einrichtungen der klassischen und modernen Periode, sollen auch die verschiedenen Bereiche von Bildung, die Stellung der Bildung in der Gesellschaft und islamische pädagogische Ansätze behandelt werden. Darauf basierend bildet eine Diskussion den Abschluss des Seminars, welche die Frage beantworten soll, ob der zivilisatorische Vorsprung, den die islamische Welt bis in das hohe Mittelalter innehatte, bzw. der Niedergang in der Moderne mit dem Bildungssystem und seiner Ausformung im Zusammenhang steht.

Bildung. Die Geschichte der Geisteswissenschaften und die Arbeit des Historikers (Seminar)

Dozent/in: Friedrich Jaeger

Termin:
Einzeltermin | Sa, 18.10.2008, 09:00 - Sa, 18.10.2008, 18:30 | C 12.001 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 14.02.2009, 09:00 - Sa, 14.02.2009, 18:30 | C 12.001 Seminarraum
Einzeltermin | So, 15.02.2009, 09:00 - So, 15.02.2009, 18:30 | C 12.001 Seminarraum

Inhalt: Die drei geplanten Veranstaltungstermine 18. Oktober sowie 14. und 15. Februar (jeweils 9:00-18:30) sind drei Themenblöcken gewidmet: Der für den 18. Oktober vorgesehene Themenblock dient der wissenschaftspropädeutischen Einführung in die praktische Arbeit des Historikers. Hier stehen zum einen das Material sowie die Methoden, Theorien und Konzepte der historischen Forschung im Zentrum; zum anderen sollen aber auch die konkreten Verfahren der historischen Darstellung sowie der mündlichen Präsentation praktisch geübt und erprobt werden. Für den zweiten Themenblock am 14. Februar ist ein historischer Überblick über die Geschichte der Bildungsidee und der geisteswissenschaftlichen Disziplinen vorgesehen, der in einer Reflexion der kulturellen Bedeutung historischer Bildung münden soll. Der dritte Themenblock am 15. Februar ist schließlich der Frage nach der Internationalität und Aktualität der historischen Geistes- und Kulturwissenschaften gewidmet. Hier sollen internationale Entwicklungen, wichtige Kulturbegriffe und Forschungsthemen sowie abschließend praktische Arbeits- und Berufsfelder im Bereich der historischen Geisteswissenschaften erörtert werden. Unter methodischen Gesichtspunkten steht die gemeinsame Diskussion und Interpretation von Texten im Mittelpunkt. Ein begleitender Reader wird bis zum Beginn des Wintersemesters erstellt. Leistungsnachweise können in Form einer besonders intensiven Auseinandersetzung mit einzelnen Texten erbracht werden, - sei es in Form eines kritischen Kommentars oder einer pointierten, thesenförmigen Zuspitzung. Die Beiträge der Studierenden sollen die sich anschließende Seminardiskussion dabei einleiten, strukturieren und auf wesentliche Punkte ausrichten.

Bürgerliche Wissenschaft contra "wissenschaftlichen Sozialismus". Wissenschaft als Standpunktfrage. Zur Rolle universitärer Bildung in der DDR (Seminar)

Dozent/in: Bernd Wittek

Termin:
wöchentlich | Freitag | 16:15 - 17:45 | 06.10.2008 - 23.01.2009 | C 12.102 Seminarraum

Inhalt: Am Beispiel der Literaturwissenschaft in der DDR sowohl an der Humboldt-Universität als auch an der Karl-Marx-Universität Leipzig sollen die Methodendiskussionen und Forschungsschwerpunkte in den Gesellschaftswissenschaften der DDR dargestellt werden. Dabei wird eine Entwicklung deutlich, die am Anfang der Wissenschaftsdiskussion zunächst auf die Aufhebung des bürgerlichen Subjekts unter vermeintlichen gesellschaftlichen Gesetzmäßigkeiten zielte und schließlich in die Wiederfindung von Individualität als „humanistischer Grundidee“ des Sozialismus in den achtziger Jahren mündete. Einen Schwerpunkt des Seminars bildet die Erbe-Debatte in der DDR-Literaturwissenschaft mit Bezug auf die intendierte erzieherische Wirkung universitärer Bildung. Die Geisteswissenschaften werden in den Kontext der Konfrontationen zwischen Ost und West gestellt, wobei dem Seminargegenstand entsprechend, die Auseinandersetzung des Ostens mit den wissenschaftlichen Entwicklungen im Westen dominieren. Dennoch wird Wissenschaft in der DDR weniger in einem historisch-politischen Kontext betrachtet, sondern vielmehr in den Kontext von Wissenschaftsdiskursen gestellt.

Das Humboldtsche Bildungsideal, seine humanistischen Wurzeln sowie seine praktische Umsetzung und Folgewirkung (Seminar)

Dozent/in: Gerhard Straehle

Termin:
wöchentlich | Freitag | 16:15 - 17:45 | 06.10.2008 - 23.01.2009 | C 14.103 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 05.12.2008, 13:00 - Fr, 05.12.2008, 14:00 | C 14.006 Seminarraum | Tutorium
Einzeltermin | Fr, 16.01.2009, 13:00 - Fr, 16.01.2009, 14:00 | C 13.7 Labor | Tutorium
Einzeltermin | Fr, 23.01.2009, 13:00 - Fr, 23.01.2009, 14:00 | C 13.7 Labor | Tutorium

Inhalt: SEMINARPLAN (1) Geschichtliche Einführung in das Humboldtsche Bildungsideal - Vorstellung und Vergabe der Referatthemen (2) Wilhelm von Humboldt-Primärtexte I: Gemeinsame Lektüre und Interpretation des Textes: Ideen zu einem Versuch, die Grenzen der Wirksamkeit des Staats zu bestimmen (1792). In: Humboldt, ed. Weinstock 1957, S. 21-55. (3) Wilhelm von Humboldt-Primärtexte II (Referat 1 und 2): Referat 1: Theorie der Bildung des Menschen. In: Humboldt, ed. Flitner 1956, S. 27-32. [Zahlreiche weitere Veröffentlichungen, u.a. in: Humboldt, ed. Weinstock 1957, S. 56-59 und Humboldt, ed. Püllen 1964, S. 5-10.] Referat 2: Über das Studium des Alterthums, und des griechischen insbesondere (1793). In: Humboldt, ed. Flitner 1956, S. 12-27. (4) Wilhelm von Humboldt-Primärtexte III (Referat 3 und 4): Referat 3: Über den Geist der Menschheit (1797). In: Humboldt, ed. Weinstock 1957, S. 60-66. Referat 4: Plan einer vergleichenden Anthropologie (1797). In: Humboldt, ed. Flitner 1956, S. 32-59. (5) Wilhelm von Humboldt-Primärtexte IV (Referat 5 und 6): Referat 5: Über die Sprache als Ausdruck eigentümlicher Geistesform (1806). In: Humboldt, ed. Flitner 1956, S. 116-119. [Auszug aus ‚Latium und Hellas oder Betrachtungen über das classische Alterthum’ (1806)] Referat 6: Über den Charakter der Griechen, die idealische und historische Ansicht desselben (1806). In: Humboldt II, ed. Flitner/Giel 1961, S. 65-72. (6) Wilhelm von Humboldt-Primärtexte V (Referat 7 - 9): Referat 7: Antrittsrede in der Berliner Akademie der Wissenschaften (1809). In: Humboldt, ed. Flitner 1956, S. 68-69. Referat 8: Der Königsberger Schulplan (1809). In: Humboldt, ed. Flitner 1956, S. 69-76. Referat 9: Der Litauische Schulplan (1809). In: Humboldt, ed. Flitner 1956, S. 76-82. (7) Wilhelm von Humboldt-Primärtexte VI (Referat 10 - 12): Referat 10: Über die innere und äußere Organisation der höheren wissenschaftlichen Anstalten in Berlin (1810). In: Humboldt, ed. Flitner 1956, S. 82-90. Referat 11: Über die Bedingungen, unter denen Wissenschaft und Kunst in einem Volke gedeihen (Bruchstück) [1814] In: Humboldt, ed. Flitner 1956, S. 90-95. Referat 12: Über die Aufgabe des Geschichtschreibers [1821]. In: Humboldt, ed. Flitner 1956, S. 96-110. (8) Georg Wilhelm Friedrich Hegel-Primärtexte (Referat 13 - 15): Referat 13: Über den Unterricht in der Philosophie auf Gymnasien (1822). In: Hegel, Werke 11, 1970, S. 31-41. Referat 14: Einleitung zu den Vorlesungen über die Philosophie der Geschichte (1822/23 - 1830/31). In: Hegel, Werke 12, S. 11-105. Referat 15: Zweck der Kunst - Historische Deduktion des wahren Begriffs der Kunst (1820/21 - 1828/29). In: Hegel, Werke 13, S. 64-99. (9) Humboldt-Rezeption - Sekundärtexte I (Referat 16 - 18): Referat 16: Johann-Albrecht von Rantzau: Wilhelm von Humboldt. Der Weg seiner geistigen Entwicklung. München 1939. Referat 17: Andreas Flitner: Einführung zu Wilhelm von Humboldts Schriften zur Anthropologie und Bildungslehre. In: Humboldt, ed. Flitner 1956, S. 133-144. Referat 18: Heinrich Weinstock: Menschenbild und Menschenbildung. In: Humboldt, ed. Weinstock 1957, S. 7-20. (10) Humboldt-Rezeption - Sekundärtexte II (Referat 19 - 21): Referat 19 + 20: Eduard Spranger: Wilhelm von Humboldt und die Reform des Bildungswesens. Unveränderte Neuausgabe mit Nachträgen. Tübingen 1960. (Erstauflage 1910) Referat 21: Joachim Heinrich Knoll/Horst Siebert: Wilhelm von Humboldt. Politik und Bildung. Heidelberg 1969. (11) Humboldt-Rezeption - Sekundärtexte III (Referat 22 - 24): Referat 22: Dieter Heckelmann: Wilhelm von Humboldt und die Berliner Universität bis zur Freien Universität. In: Humboldt, ed. Schlerath 1986, S. 17-28. Referat 23: Bernfried Schlerath: Die Geschichtlichkeit der Sprache und Wilhelm von Humboldts Sprachphilosophie. In: Humboldt, ed. Schlerath 1986, S. 212-238. Referat 24: Hagen Schulze: Humboldt und das Paradox der Freiheit. In: Humboldt, ed. Schlerath 1986, S. 144-168. (12) Referat des Dozenten: Die Bildungskonzeptionen der Republikaner und Demokraten im amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf. (13) Das Humboldtsche Bildungsideal und die Reformkonzeptionen der Gegenwart - Resümee der Semesterergebnisse.

Die Anfänge der Universitäten in Europa im 12. Jahrhundert (Seminar)

Dozent/in: Annette Wiesheu

Termin:
Einzeltermin | Fr, 17.10.2008, 16:15 - Fr, 17.10.2008, 19:45 | C 12.006 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 08.11.2008, 09:30 - Sa, 08.11.2008, 17:00 | C 12.013 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 06.12.2008, 09:30 - Sa, 06.12.2008, 17:00 | C 12.013 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 10.01.2009, 09:30 - Sa, 10.01.2009, 17:00 | C 12.013 Seminarraum

Inhalt: Anknüpfend an die Vorlesung „Universitätsgeschichte seit dem Mittelalter“ ist dieses Seminar den Anfängen der Universitäten in Italien, Frankreich und England im Hochmittelalter (12. /13. Jahrhundert) gewidmet. Im Mittelpunkt stehen dabei die Wandlungen des 12. Jahrhunderts, die die Entstehung der neuen Bildungsinstitution „Universität“ förderten: die Entdeckung neuer Wissensgebiete und Methoden, vermittelt durch die Begegnung mit der islamischen Welt, die Rezeption der antiken Philosophie (v.a. Aristoteles), sowie die veränderten sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse wie die wachsende Bedeutung der Städte oder der zunehmende Bedarf an „Fachkräften“ im Umfeld des Königshofes (v.a. in Frankreich). Um die Neuartigkeit der Universität und ihrer Form der Wissensvermittlung zu erfassen, wird zunächst ein Blick zurück in die Bildungslandschaft der Kloster- und Domschulen des Frühmittelalters getan. Neben den wichtigsten Universitätsgründungen (Paris, Bologna, Oxford) werden u.a. die Lehrinhalte, die soziale Zusammensetzung von Universitätslehrern und Studenten sowie das Verhältnis von Lehrern und Studenten behandelt. In den Sitzungen lesen und diskutieren wir gemeinsam Quellentexte und Sekundärliteratur. Kurzreferate und Impulse der Dozentin ergänzen das Programm. Ein zweiter inhaltlicher Schwerpunkt liegt auf der Einführung in wissenschaftliche Arbeitstechniken. (Bibliographieren, Exzerpieren, Zitieren, Konzipieren einer Hausarbeit, Tips und Tricks zum wissenschaftlichen Schreiben etc.). Hierzu werden auch praktische Übungen durchgeführt.

Die Antike und das Bildungsideal von Wilhelm von Humboldt (Seminar)

Dozent/in: Sotera Fornaro

Termin:
Einzeltermin | Fr, 14.11.2008, 09:15 - Fr, 14.11.2008, 17:45 | Raumangabe fehlt
Einzeltermin | Sa, 15.11.2008, 09:15 - Sa, 15.11.2008, 15:45 | Raumangabe fehlt
Einzeltermin | Mo, 17.11.2008, 10:15 - Mo, 17.11.2008, 11:45 | C 7.215 b (Videokonferenzraum) | Tutorium
Einzeltermin | Mo, 15.12.2008, 10:15 - Mo, 15.12.2008, 11:45 | C 7.215 b (Videokonferenzraum) | Tutorium
Einzeltermin | Sa, 10.01.2009, 09:15 - Sa, 10.01.2009, 17:45 | Raumangabe fehlt
Einzeltermin | So, 11.01.2009, 09:15 - So, 11.01.2009, 15:45 | Raumangabe fehlt
Einzeltermin | Mo, 12.01.2009, 10:15 - Mo, 12.01.2009, 11:45 | C 7.215 b (Videokonferenzraum) | Tutorium

Inhalt: 1809 war die preußische Gegenwart grausam wie nie zuvor gewesen: Nach der Katastrophe von Jena war eine Reformierung des Staates unabwendbar geworden, und Wilhelm von Humboldt (1767-1835) war daraufhin aufgefordert worden, Rom zu verlassen, um Leiter der Sektion für Kultus und Unterricht im preußischen Staatministerium zu werden. Während seiner Amtszeit, die etwas über ein Jahr lang (20.2.1809–29.4.1810) dauern sollte, wird er die Berliner Universität gründen und die Grundlagen für eine Schulreform schaffen, wie sie von da an allen weiteren Reformversuchen als Modell zugrunde lag. Humboldts Aufgabe war nicht einfach: im politischen Sinne, weil Preußen mit dem Tilsiter Frieden fast alle seine Universitäten, darunter Halle, verloren hatte; im kulturellen Sinne, weil verschiedene, gegensätzliche Strömungen in dieser Zeit zusammentrafen: die Spätaufklärung mit ihrem utilitaristischen Denken, die mit Schiller und Goethe aufblühende Klassik, die in der Antike ein transhistorisches Ideal sehen wollte, und die aufkommende Romantik mit ihren irrationalistischen, um nicht zu sagen mystisch-religiösen Tendenzen. Zu einem politischen und kulturellen Problem war vor allem die Institution der Universität geworden, nachdem Immanuel Kant im Streit der Fakultäten (1798) darauf verwiesen hatte, daß die Philosophische Fakultät "als frei und nur unter der Gesetzgebung der Vernunft, nicht der der Regierung stehend gedacht werden" mußte. Das war nun gerade das Gegenteil von dem, was nur drei Jahre zuvor das preußische Allgemeine Landrecht vorgeschrieben hatte, daß nämlich alle Schulen und Universitäten Institutionen des Staates sein sollten, die jungen Menschen praktische Kenntnisse vermitteln. In diesem Kontext war es unabdingbar, sich deutlich darüber zu äußern, welche Rolle das Studium der Antike spielen sollte und inwiefern es innerhalb der reformierten Schule und Universität von Nutzen sein könnte. Hinzu kam, daß die Neuhumanisten in Bayern just zu dieser Zeit mit den Bestrebungen der Philanthropinisten zu kämpfen hatten, die in Schule und Universität nur diejenigen Fächer als Unterrichtsgegenstand akzeptieren wollten, aus denen sich ein Nutzen für das praktische Leben gewinnen läßt, und und infolgedessen dafür plädierten, das Studium der lateinischen Sprache abzuschaffen. Humboldts mutiger Versuch war es, alle diese Tendenzen zu einer neuen Bildungslaufbahn zu vereinen. In dem Seminar wird man behandeln: 1.) welche Idee Humboldt vom Studium der Antike gehabt hat, 2.) ob diese Idee als "Altertumswissenschaft" bezeichnet werden kann, und 3.) inwiefern diese Idee seine konkrete Tätigkeit als Schul- und Universitätsreformer beeinflußt hat.

Die Berliner Museen - von der preußischen Bildungsanstalt zum Humboldt-Forum der Weltkulturen (Seminar)

Dozent/in: Kirsten Krumeich

Termin:
Einzeltermin | Fr, 17.10.2008, 14:15 - Fr, 17.10.2008, 17:45 | C 12.111 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 14.11.2008, 14:15 - Fr, 14.11.2008, 17:45 | C 12.111 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 15.11.2008, 09:15 - Sa, 15.11.2008, 12:45 | C 12.111 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 12.12.2008, 14:15 - Fr, 12.12.2008, 17:45 | C 12.111 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 13.12.2008, 09:15 - Sa, 13.12.2008, 12:45 | C 12.111 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 16.01.2009, 14:15 - Fr, 16.01.2009, 17:45 | C 12.111 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 17.01.2009, 09:15 - Sa, 17.01.2009, 12:45 | C 12.111 Seminarraum

Inhalt: „Die Berliner Museen – von der preußischen Bildungsanstalt zum Humboldt-Forum der Weltkulturen“ „The National Museums in Berlin - from Prussia's Educational Establishments to the 'Humboldt Forum of World Civilizations' “ Die Geschichte der Berliner Museen spiegelt die Entwicklung des Bildungsideals vom 19. Jh. bis in die jüngste Zeit. Ziel des Seminars ist es, zunächst die geistesgeschichtlichen Wurzeln des Kunstmuseums im Gedankengut der Aufklärung zu verdeutlichen. Die Forderung des Bürgertums nach Teilhabe an den höfischen Kunstsammlungen findet in Berlin 1810 ihre Umsetzung: Der preußische König Friedrich Wilhelm III. verfügt den Aufbau eines Kunstmuseums für die Öffentlichkeit; sein Berater und Leiter der Museumskommission ist Wilhelm von Humboldt. 1830 wird bereits das so genannte „Alte Museum“ auf dem nördlichen Teil der Spree-Insel eröffnet, die heute als „Berliner Museumsinsel“ bekannt ist. Erst 100 Jahre später wird ihr Ausbau mit Eröffnung des „Pergamon-Museums“ zu einem vorläufigen Abschluss kommen. In diesem Zeitraum wandelt sich die Vorstellung von Zweck und Formensprache des Kunstmuseums: Das „Alte Museum“ war als Bildungsanstalt gedacht, in dem herausragende Kunstwerke den bürgerlichen Betrachtern das kulturelle Erbe aller Epochen vor Augen führen sollten. Es galt als „Freistätte für Kunst und Wissenschaft“, gemäß dem Humboldtschen Bildungsideal wurde das Sammeln und Präsentieren der Kunstwerke auf das Engste mit ihrer wissenschaftlichen Erforschung verbunden. Bis 1930 gelang es, einen umfassenden Überblick über die abendländische Kunstgeschichte von der Antike bis zum 19. Jh. auf der Museumsinsel zu bieten. Die Schauräume des „Pergamon-Museums“ aber lassen erkennen, dass an die Seite von Bildungsinteresse und ästhetischer Erziehung ein anderer Wert getreten war: das bürgerliche Freizeitvergnügen. Großzügige Raumfluchten und eindrucksvolle Präsentationen von Monumentalbauten steigerten den Erlebniswert des Museumsbesuches und besaßen zugleich politisch-repräsentativen Charakter. Es sollen im Rahmen des Seminars die Aussagen in zeitgenössischen Quellen zu Konzeption und Bildungsauftrag der Berliner Museen untersucht werden, ebenso wie die Veränderungen der Museumsarchitektur, von Raumdisposition und Fassadengestaltung. Abschließend wird der aktuelle Diskurs zur Rekonstruktion des Berliner Stadtschlosses, in dem die Museen ein „Humboldt-Forum“ für die Präsentation und Erforschung außereuropäischer Kulturen aufzubauen planen, kritisch erörtert und zum ursprünglichen Konzept der Berliner Museenlandschaft in Beziehung gesetzt.

Die Bildungsidee im Deutschen Idealismus (Seminar)

Dozent/in: Werner H. Preuß

Termin:
wöchentlich | Freitag | 10:15 - 11:45 | 06.10.2008 - 23.01.2009 | C 9.102 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 14.11.2008, 12:15 - Fr, 14.11.2008, 13:45 | C 7.320 Seminarraum

Inhalt: The conception of culture in the philosophy of the German Idealism „Bildung – Alles, was man wissen muss“, so lautet der Titel eines Bestsellers von Dietrich Schwanitz. Für den Deutschen Idealismus im 18. und 19. Jahrhundert war Wissen nicht alles. Sein Bildungsbegriff hat viele Facetten und erstreckt sich auf alle Lebensbereiche. Mit Bildung übersetzte man das lateinische Wort „cultura“, Kultur, das „sittliche Veredelung“ bedeutet. Ein selbstdenkender, aufrechter Charakter, emotionale Intelligenz, Kunstverständnis und Gemeinsinn gehören dazu. In diesem Seminar lesen und diskutieren wir unter anderem Texte von Lessing, Kant, Goethe, Schiller, Schelling, Hegel. Auch die materialistische Kritik am Idealismus und am „Bildungsbürgertum“ wird Gegenstand des Seminars sein. In jeder Sitzung versuchen wir, einen Begriff zu klären.

Eine Geschichte der Pädagogik. Zwischen akademischer Kunst und universitärer Disziplin (Seminar)

Dozent/in: Detlef Gaus

Termin:
wöchentlich | Freitag | 10:15 - 11:45 | 06.10.2008 - 23.01.2009 | C 12.111 Seminarraum

Inhalt: Die europäische Wissenschafts- und Universitätsgeschichte ist eingebettet in langfristige Prozesse der Zivilisation. Eines ihrer Kennzeichnen ist die fortschreitende Ausdifferenzierung in verschiedene Einzelwissenschaften. Eine der so sich ausdifferenzierenden Wissenschaften ist die Pädagogik. Ursprünglich ein Teilbereich der Theologie, der Phi-losophie oder der Staatslehre, wurde sie insbesondere seit dem 18. Jahrhundert zu einer eigenständigen Disziplin. Ihren Entste-hungsprozess zeichnet das anzubietende Seminar nach. Exempla-risch erhalten so die Studierenden einen Einblick in einen sie alle betreffenden Wissenschaftsbereich – schließlich haben alle schon einmal erzogen und ist jede/r schon einmal erzogen worden. Johann Friedrich Herbart, einer der Gründerväter der universitä-ren Pädagogik, konzipierte Pädagogik zur Zeit Wilhelm von Hum-boldts bis heute richtungweisend als Integration von Philoso-phie, Psychologie und Unterrichts- und Erziehungslehre. Bereits in diesem Ansatz ist die Frage nach der Wissenschaftlichkeit von Pädagogik grundgelegt. Die Vermittlung von Techniken des Unter-richtens und Erziehens gilt als universitäre ‚Kunstlehre’, die psychologisch-empirische Grundlegung des Lehrens und Lernens sowie die philosophisch-normative Festlegung von pädagogischen Handlungsprinzipien als universitäre ‚Disziplin’. Diese Unterscheidung von Kunstlehre und Disziplin begleitet die Geschichte erzieherischen Denkens bis heute. Ausdruck dessen ist die seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts vorgenommene begriffliche Trennung von Pädagogik und Erziehungswissenschaft. Pädagogik gilt als ‚Reflexionstheorie’ und ‚Kunstlehre’ des er-zieherischen Handelns und hat damit eine klare praxisanleitende, sinnauslegende und normative Grundausrichtung. Erziehungs-, neuerdings Bildungswissenschaft, intendiert hingegen die Gene-rierung empirisch abgesicherter und theoretisch-fundierter Aus-sagen zu dem Zweck, über die Erziehungswirklichkeit aufzuklären. Im pädagogischen Denken seit der Aufklärung überlagern sich al-lerdings pädagogische und erziehungswissenschaftliche Programma-tik, sodass die Geschichte der universitären Pädagogik sowohl als eine der ‚Kunst’ als auch eine der ‚Wissenschaft’ begriffen werden kann. Daher soll in diesem Seminar aus historisch-systematischer Perspektive der Frage nachgegangen werden, wie Pädagogik als universitäre ‚Disziplin’ in Abgrenzung zur ‚Kunst-lehre’ begründet und weiterentwickelt wurde. Das Seminar ist konzipiert als Vertiefungsperspektive für die Bereiche ‚Bildungskonzeptionen’ und ‚Universitätsgeschichte’ der Modulvorlesung von Herrn Prof. Dr. Christoph Jamme.

Eine Geschichte der Pädagogik. Zwischen akademischer Kunst und universitärer Disziplin (Seminar)

Dozent/in: Elmar Drieschner

Termin:
wöchentlich | Freitag | 10:15 - 11:45 | 06.10.2008 - 23.01.2009 | C 16.129 Seminarraum

Inhalt: Die europäische Wissenschafts- und Universitätsgeschichte ist eingebettet in langfristige Prozesse der Zivilisation. Eines ihrer Kennzeichnen ist die fortschreitende Ausdifferenzierung in verschiedene Einzelwissenschaften. Eine der so sich ausdifferenzierenden Wissenschaften ist die Pädagogik. Ursprünglich ein Teilbereich der Theologie, der Philosophie oder der Staatslehre, wurde sie insbesondere seit dem 18. Jahrhundert zu einer eigenständigen Disziplin. Ihren Entstehungsprozess zeichnet das Seminar nach. Exemplarisch erhalten die Studierenden einen Einblick in einen sie alle betreffenden Wissenschaftsbereich – schließlich haben alle schon einmal erzogen und ist jede/r schon einmal erzogen worden. Johann Friedrich Herbart, einer der Gründerväter der universitären Pädagogik, konzipierte Pädagogik zur Zeit Wilhelm von Humboldts bis heute richtungweisend als Integration von Philosophie, Psychologie und Unterrichts- und Erziehungslehre. Bereits in diesem Ansatz ist die Frage nach der Wissenschaftlichkeit von Pädagogik grundgelegt. Die Vermittlung von Techniken des Unterrichtens und Erziehens gilt als universitäre ‚Kunstlehre’, die psychologisch-empirische Grundlegung des Lehrens und Lernens sowie die philosophisch-normative Festlegung von pädagogischen Handlungsprinzipien als universitäre ‚Disziplin’. Diese Unterscheidung von Kunstlehre und Disziplin begleitet die Geschichte erzieherischen Denkens bis heute. Ausdruck dessen ist die seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts vorgenommene begriffliche Trennung von Pädagogik und Erziehungswissenschaft. Pädagogik gilt als ‚Reflexionstheorie’ und ‚Kunstlehre’ des erzieherischen Handelns und hat damit eine klare praxisanleitende, sinnauslegende und normative Grundausrichtung. Erziehungs-, neuerdings Bildungswissenschaft, intendiert hingegen die Generierung empirisch abgesicherter und theoretisc fundierter Aussagen zu dem Zweck, über die Erziehungswirklichkeit aufzuklären. Im pädagogischen Denken seit der Aufklärung überlagern sich allerdings pädagogische und erziehungswissenschaftliche Programmatik, sodass die Geschichte der universitären Pädagogik sowohl als eine der ‚Kunst’ als auch eine der ‚Wissenschaft’ begriffen werden kann. Daher soll in diesem Seminar aus historisch-systematischer Perspektive der Frage nachgegangen werden, wie Pädagogik als universitäre ‚Disziplin’ in Abgrenzung zur ‚Kunstlehre’ begründet und weiterentwickelt wurde.

Elfenbeintürme im Burgenzeitalter? Universitäten im Mittelalter (Seminar)

Dozent/in: Hiram Kümper

Termin:
wöchentlich | Freitag | 16:15 - 17:45 | 06.10.2008 - 23.01.2009 | C 14.006 Seminarraum

Inhalt: Die Geschichte der modernen europäischen Universität reicht zurück bis in das 11. Jahrhundert; manche Relikte des mittelalterlichen Universitätsbetriebs haben sich bis heute in Organisation und Nomenklatur erhalten. Diesen mittelalterlichen Wurzeln geht das Seminar nach, das in zwei Arbeitsschritten zunächst exemplarisch die Frühgeschichte der europäischen Universitäten im 11. (Bologna), 12. (Paris, Oxford) und 13. (Cambridge, Padua), sodann die spezifische Entwicklung im römisch-deutschen Reich seit dem 14. bis in das späte 16. Jahrhundert verfolgen möchte, wenn sich nicht nur wesentliche noch heute bestehende Institutionen des Universitätsbetriebs (z.B. der Senat) ausgebildet haben, sondern auch das Bildungssystem mit akademischen Gymnasien, Ritterakademien und ähnlichen Einrichtungen eine merkliche Ausdifferenzierung erfährt und zahlreiche neue Universitäten im Reich gegründet werden. Im Mittelpunkt des Seminars stehen Fragen nach der Organisation des Lehrbetriebs (Finanzierung, Bibliotheken, Nationen- und Kollegiensystem etc.), nach den Fächern und konkreten Studieninhalte, sowie nach typischen Formen des Studienverlaufs und der Universitätskarriere. Schließlich soll uns die Kulturgeschichte der Universität und ihre Einbindung in das städtische Sozialgefüge, vor allem das mit manchem romantisch verklärten Vorurteil behaftete Bild vom mittelalterlichen Studentenleben, interessieren.

Entwicklung vom Aberglauben über die Vernunft zur Wahrscheinlichkeit (Paradigemenwechsel zwischen dem 16. und 20. Jahrhundert) (Seminar)

Dozent/in: Ralf Schottke

Termin:
wöchentlich | Freitag | 10:15 - 11:45 | 06.10.2008 - 17.10.2008 | Raumangabe fehlt
wöchentlich | Freitag | 12:15 - 13:45 | 24.10.2008 - 23.01.2009 | W 202

Inhalt: Der Zeitraum vom 16. bis 20. Jahrhundert ist wissenschaftlich geprägt von der Dominanz der Ratio im Sinne "ich glaube nur was ich sehe und beweisen kann." Diese Sichtweise geht einher mit einer Dominanz der Rechengläubigkeit und der Überzeugung, dass die komplette Welt mit Mathematik beschreibbar ist. Seit ca. 70 Jahren beginnt diese Sichtweise sich zu ändern. Die Theorie globaler Ordnungen (Chaostheorie) ist hierbei Ausdruck neuer Denkweisen in der modernen Wissenschaft. Das Akzeptieren der Unbestimmtheit bzw. der Wahrscheinlichkeit ermöglicht neue Lösungsansätze. Es werden in diesem Seminar die Grundsätze der Chaostheorie, der Bezug der wissenschaftlichen Sichtweise zu der Geschichte und aktuelle Modelllbildungen verschiedener Fachgebiete gezeigt, die die Problematik verdeutlichen sollen. Es wird nicht gerechnet. Insbesondere soll die Veränderung der wissenschaftlichen Denkweisen (Paradigmenwechsel) in den letzten 4 Jahrhunderten deutlich gemacht werden.

Europäische Ideengeschichte von der klassischen Antike bis zum aufgeklärten Preußen mit interkulturellem Akzent (Seminar)

Dozent/in: Cordula Meyer-Mahnkopf

Termin:
wöchentlich | Freitag | 12:15 - 13:45 | 06.10.2008 - 23.01.2009 | C 3.121 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 12.12.2008, 12:15 - Fr, 12.12.2008, 15:45 | Raumangabe fehlt | Doppelsitzung, statt 28.11.08

Inhalt: Innerhalb des Rahmens eines klassischen historischen Seminars zur europäischen Ideengeschichte wird den Studierenden im Rahmen des Leuphana-Semesters das Fundament wissenschaftlichen Arbeitens vermittelt: Freiheit der Themenfindung, Konstruktion einer Fragestellung, kreative Literaturrecherche, systematischer Erwerb von Fachwissen, wissenschaftliches Lesen und Schreiben, Bibliographieren und Zitieren, attraktive Präsentation der Arbeitsresultate, Einhalten fairer Feedback-Regeln. Dies geschieht in interdisziplinärer Werkstattarbeit. Mittels unterschiedlicher Arbeitsweisen (teamwork, Kurzreferate, "Interviews", individuelle Thesenpräsentation) - erarbeiten sich die Studierenden einen Einblick in die Ideengeschichte des Westens. Sie werden gleichzeitig in die Methoden der Geschichtswissenschaft eingeführt, hauptsächlich in die klassisch-philologische und in die diskurstheoretische Quelleninterpretation. Aus der kulturwissenschaftlich geprägten Analyse-Trias "gender, race, and class" wird die Kategorie "gender" eine besondere Rolle spielen. Die erworbenen Fähigkeiten und Kenntnisse werden in gegenwartsbezogenen Diskussionen regelmäßig vertieft.

Friedrich Schiller über die historische und ästhetische Erziehung des Menschen (Seminar)

Dozent/in: Bernd Wittek

Termin:
wöchentlich | Freitag | 12:15 - 13:45 | 06.10.2008 - 23.01.2009 | C 12.111 Seminarraum

Inhalt: Dieses Seminar beschreibt die Beschäftigung Schillers mit dem Ideal einer Gesellschaft der Freiheit, die Schiller in „pädagogischer“ Umsetzung von Immanuel Kant in der Entwicklung des individuellen ästhetischen Vermögens sah. Das Seminar diskutiert Schillers Begriff von Ästhetik als ein autonomes Streben nach Schönheit und dazugehörend sein Verständnis von Bildung als Charakterformung. Dies schließt Schiller als Lehrer an der Universität Jena mit ein und dessen Interesse für Geschichte als Medium der Reflexion über die eigene Identität. Ein weiterer Schwerpunkt des Seminars liegt daher im methodischen Nachvollzug von Schillers wiederholter Beschäftigung mit dem Dreißigjährigen Krieg. Ausführlich wird der historische Kontext der Leistungen Schillers beleuchtet durch die Einbeziehung der zeitgenössischen Debatten und die Vorstellung der sich zeitgleich vollziehenden Diversifizierung der literarischen sowie politischen Programme.

Friedrich Schiller über die historische und ästhetische Erziehung des Menschen (Seminar)

Dozent/in: Bernd Wittek

Termin:
wöchentlich | Freitag | 18:15 - 19:45 | 06.10.2008 - 23.01.2009 | C 12.102 Seminarraum

Inhalt: Dieses Seminar beschreibt die Beschäftigung Schillers mit dem Ideal einer Gesellschaft der Freiheit, die Schiller in „pädagogischer“ Umsetzung von Immanuel Kant in der Entwicklung des individuellen ästhetischen Vermögens sah. Das Seminar diskutiert Schillers Begriff von Ästhetik als ein autonomes Streben nach Schönheit und dazugehörend sein Verständnis von Bildung als Charakterformung. Dies schließt Schiller als Lehrer an der Universität Jena mit ein und dessen Interesse für Geschichte als Medium der Reflexion über die eigene Identität. Ein weiterer Schwerpunkt des Seminars liegt daher im methodischen Nachvollzug von Schillers wiederholter Beschäftigung mit dem Dreißigjährigen Krieg. Ausführlich wird der historische Kontext der Leistungen Schillers beleuchtet durch die Einbeziehung der zeitgenössischen Debatten und die Vorstellung der sich zeitgleich vollziehenden Diversifizierung der literarischen sowie politischen Programme.

Geschichte der Philosophie des Gehirns (Seminar)

Dozent/in: Udo Reinhold Jeck

Termin:
wöchentlich | Freitag | 14:15 - 15:45 | 10.10.2008 - 23.01.2009 | C 3.121 Seminarraum

Inhalt: Der Aufschwung der Neurowissenschaften hat zu spektakulären Erkenntnissen über das Gehirn geführt. Neue Techniken ermöglichen bisher unbekannte Einblicke in die Tiefe der Gehirnprozesse. Das Bild vom Menschen verändert sich dadurch dramatisch. Dieser Prozeß läßt sich nur noch mit den großen historischen Erschütterungen des menschlichen Selbstverständnisses vergleichen. Diese Revolution steht daher in ihrer Bedeutung durchaus mit der Kopernikanischen Wende, der Evolutionslehre und der Psychoanalyse auf einer Stufe. Das moderne Wissen vom Gehirn ist jedoch das Ergebnis eines historischen Prozesses, an dem sich nicht nur Physiologen und Anatomen, sondern auch Philosophen beteiligt haben. Das Seminar zeichnet die Geschichte des philosophischen Nachdenkens über das Gehirn von der Antike bis zur Gegenwart an besonders markanten Punkten nach. Zudem soll der interdisziplinäre und fächerübergreifende Charakter der Hirnforschung, der sich in der historischen Entwicklung der Universitäten sukzessiv konstituierte, im Seminar besondere Beachtung finden.

Geschichte der Philosophie des Gehirns (Seminar)

Dozent/in: Udo Reinhold Jeck

Termin:
wöchentlich | Freitag | 16:15 - 17:45 | 10.10.2008 - 23.01.2009 | C 3.121 Seminarraum

Inhalt: Der Aufschwung der Neurowissenschaften hat zu spektakulären Erkenntnissen über das Gehirn geführt. Neue Techniken ermöglichen bisher unbekannte Einblicke in die Tiefe der Gehirnprozesse. Das Bild vom Menschen verändert sich dadurch dramatisch. Dieser Prozeß läßt sich nur noch mit den großen historischen Erschütterungen des menschlichen Selbstverständnisses vergleichen. Diese Revolution steht daher in ihrer Bedeutung durchaus mit der Kopernikanischen Wende, der Evolutionslehre und der Psychoanalyse auf einer Stufe. Das moderne Wissen vom Gehirn ist jedoch das Ergebnis eines historischen Prozesses, an dem sich nicht nur Physiologen und Anatomen, sondern auch Philosophen beteiligt haben. Das Seminar zeichnet die Geschichte des philosophischen Nachdenkens über das Gehirn von der Antike bis zur Gegenwart an besonders markanten Punkten nach. Zudem soll der interdisziplinäre und fächerübergreifende Charakter der Hirnforschung, der sich in der historischen Entwicklung der Universitäten sukzessiv konstituierte, im Seminar besondere Beachtung finden.

Geschichte der Philosophie. Zur Entstehung einer philosophischen Disziplin (Seminar)

Dozent/in: Udo Reinhold Jeck

Termin:
wöchentlich | Freitag | 08:15 - 09:45 | 10.10.2008 - 23.01.2009 | C 3.121 Seminarraum

Inhalt: In der Philosophie denkt der Mensch über den Sinn seines Daseins in der Welt nach. Aber die Welt verändert sich ständig. Es kann daher nicht immer die gleichen Fragen und Antworten geben, das heißt, auch die Philosophie hat eine Geschichte. Die Geschichte der Philosophie gehört sogar zu den wichtigsten Disziplinen der Philosophie, denn dort denkt der Philosoph über die Herkunft seiner Wissenschaft nach, gewinnt Einsicht in die historische Veränderlichkeit seines Fragens und holt sich dort Anregungen für das philosophische Verständnis der Gegenwart. Die Veranstaltung zeigt an signifikanten Beispielen, wie sich die Philosophen seit der Antike bemüht haben, ihre eigene Geschichte zu verstehen. Die Veranstaltung bietet zudem eine Einführung in das philosophische Denken und zeigt detailliert die sukzessive Integration der Geschichte der Philosophie in den Lehrplan der Universitäten.

Geschichte der Philosophie. Zur Entstehung einer philosophischen Disziplin (Seminar)

Dozent/in: Udo Reinhold Jeck

Termin:
wöchentlich | Freitag | 10:15 - 11:45 | 10.10.2008 - 23.01.2009 | C 3.121 Seminarraum

Inhalt: In der Philosophie denkt der Mensch über den Sinn seines Daseins in der Welt nach. Aber die Welt verändert sich ständig. Es kann daher nicht immer die gleichen Fragen und Antworten geben, das heißt, auch die Philosophie hat eine Geschichte. Die Geschichte der Philosophie gehört sogar zu den wichtigsten Disziplinen der Philosophie, denn dort denkt der Philosoph über die Herkunft seiner Wissenschaft nach, gewinnt Einsicht in die historische Veränderlichkeit seines Fragens und holt sich dort Anregungen für das philosophische Verständnis der Gegenwart. Die Veranstaltung zeigt an signifikanten Beispielen, wie sich die Philosophen seit der Antike bemüht haben, ihre eigene Geschichte zu verstehen. Die Veranstaltung bietet zudem eine Einführung in das philosophische Denken und zeigt detailliert die sukzessive Integration der Geschichte der Philosophie in den Lehrplan der Universitäten.

Gute Policey. Soziale Ordnungsvorstellungen in der Frühen Neuzeit (1500-1800) (Seminar)

Dozent/in: Axel Flügel

Termin:
wöchentlich | Freitag | 10:15 - 11:45 | 10.10.2008 - 23.01.2009 | C 16.203 Seminarraum

Inhalt: Die frühneuzeitlichen Vorstellungen über die sozialen, religiösen und politischen Verhältnisse, in denen die Zeitgenossen lebten, kreisten in weiten Teilen um die Einrichtung, Wiederherstellung, Erhaltung oder Erneuerung einer stabilen und guten Ordnung. Diese Sichtweise ist mit einem besonderen Tätigkeitsbereich verbunden, der in der neueren Forschung mit dem bewußt altertümlich geschriebenen Begriff der „Policey“ bezeichnet wird, um sie von unserer heutigen Polizei zu unterscheiden. Die Policey stellte sowohl eine spezifische Verwaltungspraxis wie einen besonderen Wissenszweig dar. Sie bildete eine frühneuzeitliche Form politischen Wissens und entwickelte eine auf das Politische gerichtete Wissenschaft. In Deutschland wurde sie seit dem Ende des 17. Jahrhunderts unter dem Titel der Kameralistik auch an den Universitäten gelehrt. Aus ihr gingen später die Universitätsfächer der Staatswissenschaften und der Wirtschaftswissenschaften hervor. Die Policey entfaltete sich in zahlreichen normierenden Ordnungen und einer erstaunlichen Vielzahl von Erlassen. Diese Erlasse und Ordnungen gaben nicht nur zahlreiche, oft kleinliche Vorschriften, sie entwerfen zugleich Weltbilder und Weltsichten. Das Seminar fällt also in den Bereich der Kulturgeschichte und thematisiert das vormoderne Ordnungsdenken. Das Seminar will diesen inzwischen fremdartigen Wissenszweig der Policey vorstellen und für ausgewählte Anwendungsfelder, wie z.B. das Gesundheitswesen, konkret vor Augen stellen. Die Studierenden sollen an diesem Beispiel auch die Unterscheidung von Moderne und Vormoderne an der Epochenschwelle um 1800 reflektieren. Anhand der Policey führt das Seminar zudem in die geschichtswissenschaftliche Arbeitsweise ein und behandelt Quellen, Methoden und Hilfsmittel des historischen Arbeitens.

Humanismus und bildende Kunst in der italienischen Frührenaissance (Seminar)

Dozent/in: Annett Röper-Steinhauer

Termin:
wöchentlich | Freitag | 08:15 - 09:45 | 06.10.2008 - 23.01.2009 | Raumangabe fehlt
Einzeltermin | Fr, 12.12.2008, 12:15 - Fr, 12.12.2008, 13:45 | Raumangabe fehlt | Tutorium

Inhalt: Die Humanisten des 14. und 15. Jahrhunderts strebten eine Wiederbelebung der Poesie, Beredsamkeit und der Künste an. Ihnen allen gemein war das Selbstverständnis, eine neue Epoche einzuleiten mit dem Ziel, Literatur und Kunst erneut zu einer Blüte wie in der Antike zu führen. Tatsächlich erkennt man bei der Betrachtung der bildenden Kunst der italienischen Frührenaissance eine Veränderung der Bildsprache, bedingt durch eine neuartige Raumdarstellung dank der Beherrschung der Zentralperspektive, eine veränderte Sicht auf die Natur und vor allem durch die Rückbesinnung auf die Antike im Hinblick auf Themen und Formgebung. Gemäß der Definition des Humanismus als der Bildungsbewegung, die dem umfassenden kulturellen und sozialen Wandel der Renaissance zugrunde lag, stellt sich die Frage, inwieweit die oben genannten Veränderungen eben dieser Bewegung verpflichtet sind. Ausgehend von beispielhaften Werken sowohl der Malerei als auch der Skulptur, sollen die oben genannten Neuerungen veranschaulicht und ihrem Ursprung nachgespürt werden. In diesem Zusammenhang wollen wir uns mit verschiedenen Quellentexten humanistischer Autoren der Frührenaissance auseinandersetzen und dem neuen Verständnis von Kunst im allgemeinen sowie den sich wandelnden Aufgaben und der damit einhergehenden veränderten Stellung des Künstlers nachgehen. Dabei richtet sich der Blick in erster Linie auf die Zentren Florenz, der Wirkungsstätte vieler Humanisten, und Padua, das bereits für den frühen Humanismus im 14. Jahrhundert von wesentlicher Bedeutung war. In diesen Städten wirkten einige Künstler - etwa Botticelli in Florenz und Mantegna in Padua -, deren Werke die Auswirkungen des Humanismus beispielhaft verdeutlichen.

Humanistische Wissenschaften (Seminar)

Dozent/in: Albert Schirrmeister

Termin:
wöchentlich | Montag | 08:15 - 09:45 | 06.10.2008 - 23.01.2009 | C 12.108 Seminarraum
Einzeltermin | Mo, 15.12.2008, 10:15 - Mo, 15.12.2008, 11:45 | C 12.009 Seminarraum

Inhalt: Wozu brauchen wir überhaupt Geschichtswissenschaften? Was soll eine Wissenschaftsgeschichte leisten? Das sind die leitenden Fragen für die Beschäftigung mit dem Renaissance-Humanismus, die während des gesamten Seminars präsent sein werden. Der Humanismus, der die weitere Bildungs- und Wissenschaftsgeschichte Europas bis ins 19. Jahrhundert prägte, nahm im 14. Jahrhundert seinen Ausgang von Italien, wo er in der höfischen und städtischen Kultur eingebunden wurde und die Konstruktion einer normativen Autorität der Antike entwickelte, speziell der römischen Antike. Dies spiegelte sich besonders in der Sprachvorstellung: Im Extremfall kann nur ein Latein nach der Art Ciceros eine sachgerechte Behandlung aller relevanten Fragen in den Wissenschaften, aber auch von Moral, Ethik und Politik garantieren. Damit verbunden sind die grundlegenden gelehrten Praktiken der Humanisten: Sogenannte antiquarische Interessen für Überreste römischer Kultur und vor allem eine ausgeprägte philologische Textkritik. Um 1500 verbreitete sich dieser Humanismus in massiver Form in den verschiedensten europäischen Ländern, wo er mit den vorgängigen gelehrten Kulturen in ein fruchtbares Austauschverhältnis tritt. Diese Kulturen sind national unterschiedlich, aber zugleich vom etablierten mittelalterlichen Wissenschaftssystem geprägt. Das Seminar soll ausgehend von diesem Befund 1. untersuchen, wie die humanistischen Praktiken in den gelehrten Kulturen der verschiedenen europäischen Länder integriert wurden und welche prägenden Einflüsse sie dabei veränderten. 2. soll geklärt werden, wie die humanistischen wissenschaftlichen Methoden die jeweiligen wissenschaftlichen Disziplinen umformten. 3. werden die institutionellen Probleme diskutiert, die sich den Humanisten stellen, die sich als Gelehrte mit neuartigen Qualifikationen in den mittelalterlichen Universitäten mit festen Curricula etablieren wollen: Im Vordergrund wird hier die Frage nach der Rolle der Akademien stehen, die neben den Universitäten in der Frühen Neuzeit zu wichtigen Orten der Gelehrsamkeit werden. Das Seminar wird diese Themen anhand von Quellentexten behandeln, die den Teilnehmern vom Seminarleiter in Übersetzungen zur Verfügung gestellt werden. Dabei werden einerseits humanistische Programmschriften wie die Rede des Conrad Celtis an der Ingolstädter Universität (1492) interpretiert werden, andererseits werden Vorlesungsmitschriften wie die des Studenten Baldasar Hessler, der in Bologna 1540 Andreas Vesalius hörte, mit den Aussagen in dessen De humanis corporis fabrica (1543) verglichen. Schließlich werden theoretische Grundlagentexte wie Synopsis politicae doctrinae (1637) des Späthumanisten Christoph Besold in Auszügen behandelt. Als Fallbeispiel für die Situation der Wissenschaften zwischen Hof und Universität soll Galileo Galilei dienen, der einerseits an der Florentiner Akademie, andererseits an der Universität von Padua wirkte.

Justitia und die Neun guten Helden (Seminar)

Dozent/in: Christian Lamschus

Termin:
wöchentlich | Freitag | 08:15 - 09:45 | 06.10.2008 - 23.01.2009 | C 12.009 Seminarraum

Inhalt: Das Seminar will in die Lebens- und Gedankenwelt nordalpiner Stadtgesellschaften des späten Mittelalters/ der Frühen Neuzeit einführen. Beispiel hierfür ist die Stadt Lüneburg. Lüneburg zählte nach zeitgenössischen Vorstellungen zu den „Großstädten“ des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Die Stadt wurde vom 14. bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts von einer kleinen Oligarchie, den durch das Salz reich gewordenen Sülfmeistern, regiert. Diese Oberschicht verfügte frühzeitig über eine herausragende Bildung. Die Söhne der Sülfmeister studierten in der Regel an deutschen, französischen und italienischen Universitäten. Sie verfügten über umfangreiche Kenntnisse des Kanons der antiken griechischen und römischen Autoren und waren mit den Dogmen der Scholastiker und später mit den Schriften der Reformatoren vertraut. Die Bildungs – und Gedankenwelt dieser kleinen Oberschicht hat in Lüneburg viele Spuren hinterlassen. Die Lüneburger Alte Ratsbücherei ist eine der bedeutendsten Kommunalbibliotheken Deutschlands. Zahlreiche historische, theologische, geographische und naturwissenschaftliche Werke, die als Schenkungen der Sülfmeister in den Besitz der Stadt kamen, zeugen von der hohen Bildung der damaligen bürgerlichen Oberschicht. Alle klassischen Autoren der Antike, die Scholastiker des Mittelalters und die Denker der Reformation sind dort vertreten. Das Lüneburger Rathaus verfügt über einen einmaligen Bestand an Bildprogrammen, welche die Gedankenwelt der Antike in der mittelalterlichen/frühneuzeitlichen Stadtgesellschaft widerspiegeln. Besonders die Gerechtigkeitsbilder der Gerichtslaube, der Großen Ratsstube, die zahlreichen Justitiadarstellungen im und am Rathaus und die sogenannten „Neun guten Helden sind hier zu nennen. Ebenfalls in die antike Gedankenwelt führen die zahlreichen allegorischen und biblischen Darstellungen, die allesamt Vorbildcharakter für das Handeln der damaligen politischen Führungsschicht darstellen sollten. Die bildliche Darstellung antiker und mittelalterlicher Autoren zog sich auch in den profanen Bereich der Lüneburger Oberschicht hinein. Viele Bilddarstellungen sind in situ in Lüneburger Bürgerhäusern erhalten. Das Seminar führt die Studierenden in die verschiedenen Formen historischen Arbeitens ein. Untersucht werden die unterschiedlichen Bildungsgänge der Menschen einer mittelalterlichen Stadtgesellschaft, die den verschiedenen Schichten der Stadtgesellschaft zuzuordnen sind. Sie reichen von der erzwungenen völligen Bildungsabstinenz der Unterschicht, über den Besuch von Elementar, - Kloster, - und Stadtschulen bis zum Universitätsbesuch der Oberschicht. Mit zahlreichen Winkelschulen, der Michaelisschule als Klosterschule, dem Johanneum als humanistische Stadtschule und dem nicht verwirklichten Privileg einer Universität im Jahre 1471 waren alle mittelalterlichen/frühneuzeitliche Bildungsträger in Lüneburg vorhanden. Hinzu kam das Nonnenkloster Lüne, das zumindest Mädchen der Oberschicht eine höhere Bildung ermöglichte. Darüber hinaus lernen die Studierenden durch Exkursionen in die Stadt und besonders das Lüneburger Rathaus die antike/mittelalterliche Bilderwelt kennen. Diese Befunde sollen auf ihre Rezeption mit den Werken der entsprechenden Autoren in der Ratsbücherei verglichen werden.

Krise der Bildung im 20. Jahrhundert? Zum problematischen Verhältnis von Bildung und Gesellschaft in der Gegenwart (Seminar)

Dozent/in: Roger Behrens

Termin:
wöchentlich | Freitag | 16:15 - 17:45 | 06.10.2008 - 23.01.2009 | C 14.001 Seminarraum

Inhalt: Bildungsprozesse im zwanzigsten Jahrhundert sind von einer eigentümlichen Dialektik gekennzeichnet, die Heinz Joachim Heydorn 1970 als Widerspruch von Bildung und Herrschaft fasst. Für eine kritische Analyse dieser Prozesse ist einerseits die Krise des neuhumanistischen Bildungsideals in den Blick zu nehmen (Georg Picht: Bildungskatastrophe), andererseits sind aber auch die Reformbestrebungen in ihren heterogenen Verläufen zu begreifen – das gilt sowohl für die klassische Reformpädagogik, als auch für die Bildungsreformen seit Ende der sechziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Im Zentrum steht allerdings die Geschichte der Gesellschaft selbst, auf die Bildung stets rekurriert und aus der sich erwächst: Ein kritischer Begriff der Bildung kommt auch heute nicht um die Dialektik der Aufklärung herum, die im zwanzigsten Jahrhundert in zwei Weltkriegen und im systematischen Massenmord kulminierte. – Hierbei lohnt eine Auseinandersetzung mit Adornos Theorie der Halbbildung und sein Entwurf einer Pädagogik nach Auschwitz. Darüber hinaus sind in diesem Seminar aber auch die aktuellen Entwicklungen von Bildungsprozessen im Widerschein der Globalisierung zu diskutieren.

Life, Liberty, and the pursuit of Happiness. Die amerikanische Unabhängigkeitserklärung von 1776 und die Erfindung der modernen Republik. (Seminar)

Dozent/in: Axel Flügel

Termin:
Einzeltermin | Fr, 10.10.2008, 16:00 - Fr, 10.10.2008, 18:00 | C 16.203 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 18.10.2008, 09:00 - Sa, 18.10.2008, 17:00 | C 16.203 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 06.12.2008, 09:00 - Sa, 06.12.2008, 17:00 | C 16.203 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 10.01.2009, 09:00 - Sa, 10.01.2009, 17:00 | C 16.203 Seminarraum

Inhalt: "We hold these truths to be self-evident, that all men are created equal, that they are endowed by their Creator with certain unalienable Rights, that among these are Life, Liberty and the pursuit of Happiness. That to secure these rights, Governments are instituted among Men, deriving their just powers from the consent of the governed." Diese Sätze aus der Declaration of Independence, 1776 entworfen von Thomas Jefferson, sind berühmt geworden und haben Epoche gemacht. Denn hier wird ein Programm der bürgerlichen Rechtsgleichheit, politischen Partizipation und Volkssouveränität entworfen, dass den Untergang der „feudalen“ alteuropäischen Sozialordnung ankündigt. Dieses zentrale Ereignis in der Bildungsgeschichte der modernen politischen Kultur der westlichen Welt – also die Unabhängigkeit der britischen Kolonien in Amerika und die Gründung der Republik der Vereinigten Staaten von Amerika – ist Gegenstand des Seminars. Es fällt somit in den Bereich der Kulturgeschichte und fragt nach der modernen (europäischen) Rechtskultur und ihrem Freiheitsverständnis. Der Politiker (und amerikanische Präsident) Jefferson hat sich im Jahr 1819 schließlich in der Gründung und in der architektonischen Gestaltung der University of Virginia (Weltkulturerbe der UNESCO) verewigt, deren klassizistischer Baustil ein weiteres Beispiel für die Rezeption der griechisch-römischen Antike ist. Ausgangspunkt des Seminars ist die intensive Lektüre eines Quellenstücks, der Declaration of Independence. In der Folge geht es darum, mit welchen Methoden und Hilfsmitteln des historischen Arbeitens sich die Quelle erschließen und in ihren historischen Kontext einordnen läßt. Die Studierenden werden sich den Ablauf der Ereignisse (in Gruppenarbeit) erarbeiten, mit zeitgenössischen Texten als Quellen umgehen lernen und in die Bedeutung von Forschungsgeschichte und Forschungskontroversen eingeführt. Sie können sich ein Dossier "Geschichte" anlegen.

Politische Bildung im Vormärz. Das Staatslexikon von Rotteck und Welcker (Seminar)

Dozent/in: Axel Flügel

Termin:
wöchentlich | Freitag | 14:15 - 15:45 | 10.10.2008 - 23.01.2009 | C 16.203 Seminarraum

Inhalt: Das 19. Jahrhundert war die hohe Zeit der vielbändigen Enzyklopädien und der großen enzyklopädischen Handbücher für die gebildete Öffentlichkeit. Auf ihre spezifische Weise zeigen diese Werke einen kulturellen Umbruch an, die Entfaltung einer bürgerlichen Gesellschaft. Am Beispiel des liberalen Staatslexikons von Carl Rotteck (Universitätsprofessor in Freiburgi.Br.!!) und Karl Theodor Welcker (ebenfalls Universitätsprofessor) soll dieses Phänomen im Seminar an ausgewählten Beispielen detailliert untersucht werden. Zu diesem Zweck werden im Seminar von den studentischen TeilnehmerInnen ausgewählte Artikel gelesen und ihre Inhalte einer genauen Lektüre und Auslegung unterworfen. Die Auswahl der Artikel wird sich um mehrere thematische Felder (Religion, Ökonomie, Sozialstruktur, Sozialpolitik, Gesundheitswesen) gruppieren und kann in Gruppenarbeit erfolgen. Im Mittelpunkt steht die Frage: welches Weltbild, welche soziale, kulturelle und historische Sichtweise ist im Staatslexikon aufbereitet und gespeichert. Wie wird in diesem Fall akademisches Wissen einem politischen Nutzen zugeführt? In diesem Zusammenhang wird auch die Bedeutung der Bildung für das Selbstverständnis des Bürgers zu diskutieren sein. Das Seminar fällt in den Bereich der Kulturgeschichte und fragt nach der Formierung der modernen, westlich-liberalen politischen Kultur. Zur Einordnung der Lexikonartikel in ihren historischen Kontext werden die Studierenden sich einen Überblick über die wichtigsten Ereignisse der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erarbeiten. Das Seminar führt ein in die Techniken geschichtswissenschaftlicher Arbeit, in die Recherche historischer Informationen und in die Benutzung der entsprechenden fachwissenschaftlichen Hilfsmittel. Das Seminar beschäftigt sich mit der Epochenschwelle um 1800, dem Übergang zwischen Früher Neuzeit und Moderne. Die Studierenden können sich ein Dossier "Geschichte" anlegen.

Preußen 1789 bis 1830. Der politische und gesellschaftliche Hintergrund der Humboldtschen Bildungsreformen (Seminar)

Dozent/in: Oliver Werner

Termin:
wöchentlich | Freitag | 12:15 - 13:45 | 06.10.2008 - 23.01.2009 | C 16.203 Seminarraum

Inhalt: Das Seminar bietet einen kompakten Überblick über die Geschichte Preußens zwischen 1789 und 1830, vor deren Hintergrund Grundlinien und spezielle Aspekte der preußischen Reformpolitik untersucht werden. Die demokratischen Forderungen der Französischen Revolution und das Herrschaftssystem Napoleons bilden den Ausgangspunkt. Im Vordergrund stehen die preußischen Reaktionen auf die revolutionären Umwälzungen in Frankreich sowie die politischen und gesellschaftlichen Impulse, die nach der militärischen Niederlage Preußens 1806 in die Reformen unter Stein und Hardenberg mündeten. Dabei wird Wilhelm von Humboldts Bildungspolitik im Kontext der preußischen Gesamtreformen gewichtet. Einen weiteren inhaltlichen Schwerpunkt bildet die widersprüchliche Fortführung der preußischen Reformpolitik nach dem Wiener Kongress 1815. Sowohl das uneingelöste Verfassungsversprechen als auch die Verschleppung der staatlichen Reformen werden als prägende Faktoren verdeutlicht. Wilhelm von Humboldts Vorstellungen zur Verfassungsfrage und zur föderalen Struktur des Deutschen Bundes werden dabei mit Originaltexten erschlossen. An der Frage, welche praktischen Folgen Humboldts Darlegungen für die preußische Politik tatsächlich zeitigten, wird schließlich das für das frühe 19. Jahrhundert charakteristische Verhältnis zwischen Gelehrtentätigkeit und politischem Engagement beispielhaft untersucht.

Strukturwandel der Wissenschaft um 1800 (Seminar)

Dozent/in: Sabine Ernst

Termin:
Einzeltermin | Fr, 24.10.2008, 16:15 - Fr, 24.10.2008, 17:45 | C 12.006 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 05.12.2008, 14:15 - Fr, 05.12.2008, 18:45 | C 12.006 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 06.12.2008, 09:00 - Sa, 06.12.2008, 13:00 | C 12.006 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 10.01.2009, 09:00 - Sa, 10.01.2009, 17:00 | C 12.006 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 17.01.2009, 09:00 - Sa, 17.01.2009, 17:00 | C 12.006 Seminarraum

Inhalt: WARUM WISSENSCHAFTSGESCHICHTE? Dieser Frage widmet sich der erste Teil unseres Seminars. Dabei werden wir uns mit verschiedenen ihrer methodischen Ansätze beschäftigen und herausarbeiten, inwiefern es für Studenten verschiedener Disziplinen lohnenswert ist, ein historisches Verständnis der disziplinären Verfasstheit des Wissenschaftssystems als solches zu haben und gleichzeitig anhand von Fallbeispielen aus der Geschichte der Wissenschaften um 1800 ein konkreteres Bild wissenschaftlicher Forschungspraxis und auch der Nebeneffekte von Professionalisierung und Ausdifferenzierung zu bekommen. Sich mit den NATURWISSENSCHAFTEN UM 1800 zu beschäftigen ist wissenschaftshistorisch besonders interessant, ändern sich doch in diesem Zeitraum Struktur, Selbstbild und Forschungs- und Bildungspraxis der Wissenschaften grundlegend. So ist für den Zeitraum zwischen 1770 und 1830 ist die Herausbildung des Systems naturwissenschaftlicher Disziplinen zu konstatieren; aus Naturlehre und Naturgeschichte entwickelten sich Biologie, Physik, Chemie und die Geowissenschaften. Dieser Prozess ging mit der Herausbildung neuer Kommunikationsstrukturen in den Wissenschaften und der Professionalisierung wissenschaftlicher Tätigkeit einher. Darunter ist zum einen die Etablierung eines Berufsbildes „Wissenschaftler“, vor allem aber die Einführung genereller Standards für Ausbildung und Praxis zu verstehen. Der parallel ablaufende Zerfall der im 18. Jh. noch prinzipiell europäisch gedachten wissenschaftlichen Welt in nationale Kulturen brachte aber auch hier Unterschiede in Bildungsvorstellungen und der Rezeption des „deutschen Universitätsmodells“ mit sich. So war in Deutschland die Grundlagenforschung, in Frankreich die konkrete Berufspropädeutik und in England das beibehaltene Universalideal von Bildung das Leitthema. Eng verzahnt mit der beginnenden Institutionalisierung experimenteller Forschung, welche mit intensiver Laborpraxis sowie veränderten und verschärften Genauigkeitsidealen verbunden ist, laufen Prozesse der Quantifizierung und Mathematisierung, verbunden mit neuen Methoden der Datenbewältigung und Einführung hierarchischer Strukturen im Messprozess. Im Zuge der im Laufe des 19. Jahrhunderts einsetzenden Professionalisierung, welche die Abgrenzung zwischen Experten und Laien zur Folge hatte, wandelte sich auch das Verhältnis von Wissenschaft und Öffentlichkeit. Es kam zur Popularisierung und seit Beginn des 20. Jahrhunderts zu einer verstärkten Politisierung des Wissenschaftlichen. WIE SOLL OBEN BESCHRIEBENES NUN IM SEMINAR VERMITTELT WERDEN? Neben den genannten Entwicklungen, welche zum Kanon wissenschaftsgeschichtlichen und –soziologischen Wissens gehören und durch teils starke Formalisierungen nicht nur historische Wissen vermitteln, sondern auch die theoretische und methodische Kompetenz der Teilnehmenden schulen, soll im Seminar versucht werden, die Transformationsvorgänge anhand von Fallbeispielen greifbar und die oft übersehenen, aber vorhandenen Probleme einer solchen Epoche und deren „Identitätsfindungsprozess“ verstehbar zu machen. So gibt es neben der institutionellen Perspektive auch noch diejenige der von den Entwicklungen betroffenen Wissenschaftler und deren Schwierigkeiten, im sich ändernden Gefüge institutioneller Strukturen zu behaupten sowie die Beobachtersicht wissenschaftlicher Laien auf die sich ändernde Wissenschaft. Mathematisierungsversuche heute eher nichtquantitativer Wissenschaften wie der Rechtswissenschaft oder die Situation der mit ihren unermüdlich zusammengetragenen aber mit damaligen mathematischen Mitteln nicht zu bewältigenden Datenmengen überforderten Meteorologen befremden bspw. aus heutiger Sicht, regen dafür aber umso deutlicher zum Nachdenken über Verbreitungslogik wissenschaftlicher Paradigmen an. Wissenschaftsgeschichte ist vielschichtig und gibt vor allem ein Bild wissenschaftlicher Praxis, ihrer Potentiale, Entwicklungen und Alltäglichkeiten, welches zum Verständnis von Wissenschaft und institutioneller Vorgänge im Allgemeinen grundlegend beiträgt. The transformation of science at the turn of the 19th century What makes an investigation of the history of science profitable? While focusing a very special epoch the course will deal with this question foremost. Grounding on the current ideas and methods of the discipline, we should find out, how far a historical understanding of science could be of interest for every scientist in general. To consider the institutional perspective as well as the viewpoint of the scientist and the amateur, the pretentious theories of professionalization and differentiation should be supplemented by “microscopic” case studies. In the history of science the period around 1800 is highly regarded due to a fundamental change in structure and self-perception as well as in practices of research and education. Between 1770 and 1830, emerging from the former “natural history” and “nature studies” a new system of scientific disciplines was arising, including physics, chemistry, geology and biology. Along with that came a professionalization of scientific activities and an evolution of new modes of scientific communication. According to the quantifying spirit of the 18th century general standards of training and research were established then, just as the occupational image of “the scientist” at all. On the other hand, a distinction between experts and amateurs was confirmed, and by that means the relation between science and the public sphere was characterized by a popular presentation of the topics. A segregation of the 18th century’s European World of Science into national scientific communities brought about differences in educational ideals and in the adaptation of the “German university model”. In Germany fundamental research became the centre of attention, whereas French science was focused on profession-based propaedeutics and the British were still following the idea of a universal education.

Universität in Niedersachsen - Entstehung und Entwicklung (Seminar)

Dozent/in: Ulrich Brohm, Sigrid Vierck

Termin:
wöchentlich | Freitag | 12:15 - 13:45 | 06.10.2008 - 23.01.2009 | C 12.108 Seminarraum
Einzeltermin | Mo, 15.12.2008, 08:15 - Mo, 15.12.2008, 09:45 | C 12.102 Seminarraum | statt Freitag, 12.12.08

Inhalt: Mit der Gründung der Universität Helmstedt 1576 als Volluniversität mit vier Fakultäten beginnt die Geschichte der Universität in Niedersachsen. Ein kaiserliches Gründungsprivileg für Lüneburg vom Jahre 1471 hingegen blieb ein Stück Pergament. Gegenstand des Seminars ist die Geschichte der Universität in Niedersachsen seit dem Mittelalter als Spiegel der politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Verhältnisse. Anhand des Wandels ihrer theologischen und politischen Bedeutung werden die Wechselbeziehungen von Universität und Staat beleuchtet. Die Geschichte der Institution Universität soll dabei als Teil der niedersächsischen Landesgeschichte untersucht werden. Die Entstehung und Entwicklung der Universität in Niedersachsen wird an ausgesuchten Beispielen betrachtet, beginnend mit den späthumanistischen Gründungen Helmstedt (1576) und Rinteln (1621). Im Zeitalter der Aufklärung folgte die Gründung der Georgia Augusta in Göttingen (1737). Beispielhaft für die Technischen Hochschulen des 19. Jahrhunderts stehen die Gründungen in Hannover (1831) und Braunschweig (1835). Den Schlusspunkt bildet die Leuphana mit ihren verschiedenen Vorgängerinstitutionen. Der Einführung in die historisch-philologische Quellenkritik und dem unmittelbaren Kontakt mit Quellen dienen mehrere Exkursionen (Stadtarchiv, Museum etc.) mit dem Ziel, den erkenntnistheoretischen Ansatz zu vermitteln. Darauf aufbauend werden in einzelnen Sitzungen des Seminars Methoden der Quelleninterpretation geübt und diskutiert. Die Dozenten kommen aus unterschiedlichen Fachrichtungen. Für den Historiker Ulrich Brohm bildet der landesgeschichtliche Aspekt den Ausgangspunkt, während die Archivarin der Leuphana Sigrid Vierck den institutionsgeschichtlichen Ansatz vertritt. Aus organisatorischen Gründen werden sie nicht immer alle Sitzungen gemeinsam halten können.

Universität in Niedersachsen - Entstehung und Entwicklung (Seminar)

Dozent/in: Ulrich Brohm, Sigrid Vierck

Termin:
wöchentlich | Freitag | 14:15 - 15:45 | 06.10.2008 - 23.01.2009 | Raumangabe fehlt
Einzeltermin | Mo, 15.12.2008, 08:15 - Mo, 15.12.2008, 09:45 | Raumangabe fehlt

Inhalt: Mit der Gründung der Universität Helmstedt 1576 als Volluniversität mit vier Fakultäten beginnt die Geschichte der Universität in Niedersachsen. Ein kaiserliches Gründungsprivileg für Lüneburg vom Jahre 1471 hingegen blieb ein Stück Pergament. Gegenstand des Seminars ist die Geschichte der Universität in Niedersachsen seit dem Mittelalter als Spiegel der politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Verhältnisse. Anhand des Wandels ihrer theologischen und politischen Bedeutung werden die Wechselbeziehungen von Universität und Staat beleuchtet. Die Geschichte der Institution Universität soll dabei als Teil der niedersächsischen Landesgeschichte untersucht werden. Die Entstehung und Entwicklung der Universität in Niedersachsen wird an ausgesuchten Beispielen betrachtet, beginnend mit den späthumanistischen Gründungen Helmstedt (1576) und Rinteln (1621). Im Zeitalter der Aufklärung folgte die Gründung der Georgia Augusta in Göttingen (1737). Beispielhaft für die Technischen Hochschulen des 19. Jahrhunderts stehen die Gründungen in Hannover (1831) und Braunschweig (1835). Den Schlusspunkt bildet die Leuphana mit ihren verschiedenen Vorgängerinstitutionen. Der Einführung in die historisch-philologische Quellenkritik und dem unmittelbaren Kontakt mit Quellen dienen mehrere Exkursionen (Stadtarchiv, Museum etc.) mit dem Ziel, den erkenntnistheoretischen Ansatz zu vermitteln. Darauf aufbauend werden in einzelnen Sitzungen des Seminars Methoden der Quelleninterpretation geübt und diskutiert. Die Dozenten kommen aus unterschiedlichen Fachrichtungen. Für den Historiker Ulrich Brohm bildet der landesgeschichtliche Aspekt den Ausgangspunkt, während die Archivarin der Leuphana Sigrid Vierck den institutionsgeschichtlichen Ansatz vertritt. Aus organisatorischen Gründen werden sie nicht immer alle Sitzungen gemeinsam halten können.

Universitäten als Orte des Bildungstransfers. Westeuropäische Einflüsse an osteuropäischen Universitäten, v. a. im Baltikum (Seminar)

Dozent/in: Anja Wilhelmi

Termin:
wöchentlich | Freitag | 14:15 - 15:45 | 06.10.2008 - 23.01.2009 | C 12.102 Seminarraum

Inhalt: Mit Aleksandr I. (1804 ff.) begann der Aufbau erster planmäßig organisierter Bildungsstruk-turen im Russischen Reich. Ein Prozess, der v.a. durch den Auf- bzw. Ausbau von sechs Uni-versitäten ausgelöst wurde, die neben ihrer Funktion als Lehrinstitutionen zugleich als Ver-waltungszentren für die sie umgebenden Lehrbezirke in den Bereichen Schulaufsicht und Zensur dienten. Diese Universitäten des Russischen Reichs sind – insbesondere im Zeitrahmen des 19. Jahr-hunderts – geprägt von einem Mangel an qualifiziertem Lehrpersonal, dem durch die Anwer-bung von Hochschullehrern an deutschen Universitäten begegnet wurde. Allein für die Dorpa-ter Universität als deutschsprachige Bildungsinstitution der Ostseeprovinzen lässt sich ein bis Ende des 19. Jahrhunderts Zulauf an deutschem Lehrpersonal ausmachen. Nicht selten fun-gierte die Dorpater Universität als Zwischenstation für Lehrende auf ihrer wissenschaftlichen Laufbahn, die nach St. Petersburg führte. Die zu untersuchende zentrale Fragestellung des Seminars basiert auf der Suche nach Defini-tionsmöglichkeiten von Bildungstransfer unter Berücksichtigung der Bestimmungsfaktoren: Bildungsinhalte, Akteure (Motivation und Zielsetzung), Bildungswege, Transferergebnisse, Reziprozität unter Berücksichtigung des Bildungsraumes Universität.

Universitäten, Studium und universitäres Leben aus historischer Perspektive (Seminar)

Dozent/in: Wolf-Reinhard Kemper

Termin:
Einzeltermin | Fr, 17.10.2008, 16:15 - Fr, 17.10.2008, 17:45 | Raumangabe fehlt
Einzeltermin | Fr, 07.11.2008, 12:30 - Fr, 07.11.2008, 18:15 | Raumangabe fehlt
Einzeltermin | Sa, 08.11.2008, 10:00 - Sa, 08.11.2008, 18:00 | Raumangabe fehlt
Einzeltermin | So, 09.11.2008, 10:00 - So, 09.11.2008, 16:30 | Raumangabe fehlt

Inhalt: „The cycle must be unbrocken“ Philosophie der Wissenschaft - Die Basis: Lehren des römischen Weltbildes und der griechischen Philosophen - Von den Klosterschulen zu Universitäten - Dialektik und Scholastik - Universitätsgründungen (Salerno, Bologna, Paris) -Universitätsgründungen in deutschsprachigen Raum ab 1348 (Prag, Wien, Heidelberg, Köln, Erfurt) - Das Gymnasium als Alternative - Leben und Lernen im universitären Alltag des späten Mittelalters - Die Sieben freien Künste - Von der Reformation zum Humanismus - Lehrmethoden - Genesis und Begriff der Aufklärung - Die Rolle der Universität Berlin zwischen Neu-Romantik und Liberalismus - Das Wartburgfest – Burschenschaft und Studentenorden - Rolle der Universitäten und Studenten in der Revolution von 1848 - Hegel und die Tübinger Schule.

Vom Latein zur Volkssprache. Reformation und Konfessionalisierung im 16. Jahrhundert (Seminar)

Dozent/in: Axel Flügel

Termin:
Einzeltermin | Mo, 06.10.2008, 08:00 - Mo, 06.10.2008, 10:00 | C 12.102 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 11.10.2008, 09:00 - Sa, 11.10.2008, 17:00 | C 12.102 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 22.11.2008, 09:00 - Sa, 22.11.2008, 17:00 | C 12.102 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 20.12.2008, 09:00 - Sa, 20.12.2008, 17:00 | C 12.102 Seminarraum

Inhalt: Das Seminar behandelt die Bildungsmacht Religion und beschäftigt sich mit der Epochenschwelle um 1500, dem Übergang zwischen Mittelalter und Neuzeit. Die von Martin Luther – einem Professor der Theologie an der Universität Wittenberg – eher unbeabsichtigt ausgelösten reformatorischen Ereignisse des 16. Jahrhunderts führten zu bedeutenden Veränderungen im kulturellen und im politischen Bereich. Sie gestalteten das Verhältnis der Religion bzw. der Kirchen zur Bildung und zur Politik in folgenreicher Weise um. Die Alltagssprache der Laien wurde deutlich aufgewertet zu Lasten des Lateins der Kleriker. Wissen und Bildung insgesamt durch Buchdruck und Flugschriften stärker verweltlicht oder säkularisiert. Die lateinische Bibel (vergleichbar dem arabischen Koran) in der Volkssprache gedruckt und damit für jeden Lesekundigen lesbar. Außerdem fand die neue Lehre in der durch Landgraf Philipp im Jahr 1527 gegründeten protestantischen Universität Marburg rasch ihre akademische (wissenschaftliche oder propagandistische?) Institution. Mit der evangelikalen Bewegung begann ein Weg, der in der Aufklärung des 18. Jahrhunderts, im Liberalismus und Laizismus des 19. Jahrhunderts und schließlich in der heutigen Trennung von öffentlicher politischer Sphäre und privatem religiösem Glauben weiter gegangen wurde. Er liegt auch der Untercheidung von Okzident und Orient zugrunde. Andererseits war die Konfession im 16. und 17. Jahrhundert ein wichtiger Hebel zur frühneuzeitlichen Staatsbildung. In der neueren historischen Forschung bilden „Reformation“ und „Konfessionalisierung“ daher grundlegende Merkmale und Prozesse der Frühen Neuzeit und definieren zahlreiche Elemente der europäischen Kultur. Das Seminar gehört daher dem Bereich Kulturgeschichte an. Ausgangspunkt des Seminars ist die intensive Lektüre eines Quellenstücks. In der Folge geht es darum, mit welchen Methoden und Hilfsmitteln des historischen Arbeitens sich die Quelle erschließen und in ihren historischen Kontext einordnen läßt. Die Studierenden werden sich den Ablauf der Ereignisse (in Gruppenarbeit) erarbeiten, mit zeitgenössischen Texten als Quellen umgehen lernen und in die Bedeutung von Forschungsgeschichte und Forschungskontroversen eingeführt. Sie können sich ein Dossier "Geschichte" anlegen.

"Vom geschlossenen Wissen zum unendliche Erforschbaren." Wissenskultur und Wissensgeschichte der Frühen Neuzeit (Seminar)

Dozent/in: Elke Stadelmann-Wenz

Termin:
wöchentlich | Freitag | 12:15 - 13:45 | 06.10.2008 - 23.01.2009 | C 12.105 Seminarraum

Inhalt: In der Frühen Neuzeit fand ein umfassender Wandel in den Methoden und Praktiken des Wissenserwerbs statt, der auch prägend bis in unsere heutige Zeit ist. Wenn in diesem Sinne in der historischen Forschung von einer "wissenschaftlichen Revolution" die Rede ist, dann meint dieser Begriff jedoch nicht einen plötzlichen Umbruch, sondern vielmehr einen langfristigen und durchaus auch widerspruchsvollen Prozess, der vom "geschlossenen Wissen" an den Universitäten des Mittelalters hin zum "unendlich Erforschbaren" führte. Dieser Prozess ist mit Namen wie Kopernikus, Kepler, Galilei, Newton oder etwa Bacon verknüpft. Zentrale Fragestellungen des Seminars beschäftigen sich neben der Rolle dieser Protagonisten innerhalb des Transformationsprozesses auch mit deren Selbstverständnis als Wissenschaftler oder Forscher. Die Untersuchung von Auszügen aus Originaltexten soll die Tragweite der Entdeckungen oder Erfindungen für das damalige Wissen und die Entwicklung der Wissenschaften verdeutlichen.

Was ist aus Humboldt geworden? Begründung, Rezeption und Transformation eines Universitätsmodells (Seminar)

Dozent/in: Marc Schalenberg

Termin:
Einzeltermin | Fr, 17.10.2008, 16:00 - Fr, 17.10.2008, 18:00 | W 106 | Tutorium
Einzeltermin | Fr, 24.10.2008, 16:00 - Fr, 24.10.2008, 18:00 | W 106 | Tutorium
Einzeltermin | Fr, 09.01.2009, 09:00 - Fr, 09.01.2009, 18:00 | W 216
Einzeltermin | Sa, 10.01.2009, 09:00 - Sa, 10.01.2009, 18:00 | W 216
Einzeltermin | So, 11.01.2009, 09:00 - So, 11.01.2009, 16:00 | W 216

Inhalt: Drei ganztägige Sitzungen (à 9 x 45 Minuten): 1.) Ideelle und institutionelle Grundlagen: Wilhelm von Humboldt und die Berliner Universität, 1809/1810 2.) Auf dem Weg zum „Humboldt-Mythos“: (Um-)Deutungen der deutschen Universität, ca. 1880-1990 3.) Die Rede vom „Humboldtschen Modell“ in den Reformdiskursen seit 1990 & Schlussdiskussion (auf der Grundlage aller gelesenen Texte): „Humboldt“ gestern, heute - und morgen?

Wissen und Bildung in der antiken Philosophie (Seminar)

Dozent/in: Andreas Grossmann

Termin:
wöchentlich | Freitag | 10:15 - 11:45 | 06.10.2008 - 23.01.2009 | C 12.102 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 07.11.2008, 12:15 - Fr, 07.11.2008, 13:45 | Raumangabe fehlt | Tutorium

Inhalt: Das Thema Bildung steht hoch im Kurs, Aufmerksamkeit ist ihm nicht erst sicher, seitdem die "Bildungsrepublik" ausgerufen wurde und allenthalben zu "Bildungsgipfeln" geladen wird. Was aber versteht man unter Bildung? Der Eindruck scheint nicht verfehlt, als werde Bildung in aktuellen Debatten von vornherein als Ausbildung begriffen - und damit mißverstanden. Eine Gesellschaft, die sich gern auch als "Wissensgesellschaft" deklariert, kennt und schätzt Wissen vor allem als anwendungstaugliches, technisches Wissen. Wissen und Bildung werden taxiert nach dem Grad ihrer Marktförmigkeit respektive Verwertbarkeit. Konzeptionen des Wissens und der Bildung in der antiken Philosophie von Sokrates und Platon bis hin zu Augustinus könnten den Blick für einen anderen, anspruchsvolleren Bildungsbegriff schärfen. Denn Wissen und Bildung, so lautet eine der Grundüberzeugungen, haben es immer auch mit Persönlichkeits- und Charakterbildung zu tun. Anhand einer Auswahl einschlägiger Texte sollen solche und andere Facetten des Bildungsbegriffs erörtert und profiliert werden. Nicht zuletzt geht es dabei auch um die der Philosophie und philosophischem Wissen zugewiesene Rolle. Griechisch- und Lateinkenntnisse sind willkommen, jedoch keine Teilnahmebedingung.

Wissen wird Macht – Bildungskonzepte und -institutionen im Mittelalter (Seminar)

Dozent/in: Catharina Banneck

Termin:
Einzeltermin | Fr, 10.10.2008, 14:15 - Fr, 10.10.2008, 15:45 | C 12.108 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 17.10.2008, 14:15 - Fr, 17.10.2008, 15:45 | C 3.120 Seminarraum
wöchentlich | Freitag | 14:15 - 15:45 | 24.10.2008 - 16.01.2009 | C 12.108 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 21.11.2008, 12:15 - Fr, 21.11.2008, 15:45 | C 3.120 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 12.12.2008, 12:15 - Fr, 12.12.2008, 15:45 | W 201
Einzeltermin | Fr, 09.01.2009, 12:15 - Fr, 09.01.2009, 15:45 | C 1.209 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 23.01.2009, 14:15 - Fr, 23.01.2009, 15:45 | C 3.120 Seminarraum

Inhalt: Die Geschichte des Wissens ist immer auch eine Geschichte der Macht bzw. Ausdruck vorherrschender gesellschaftlicher Kräfteverhältnisse. Diese manifestieren sich nicht allein in Fragen der Deutungshoheit kursierenden Wissens, sondern werden auch deutlich, wenn wir beobachten, was für eine Epoche und ihre Menschen als „wissenswert“ definiert wurde und wer in den Genuss von Bildung und Wissen kam. Im Mittelalter bestand über viele Jahrhunderte eine weitgehend stabile und konstante Trennung einer sehr kleinen gebildeten Schicht und der ungebildeten Masse. Den Literati, einer Gruppe klerikaler Gelehrter, die des Lesens, Schreibens und der lateinische Sprache kundig waren, stand das Gro der Bevölkerung – die Illiterati - gegenüber, die über keinerlei Kenntnisse der Schrift verfügten und deren Bildungsbereich sich fast ausschließlich auf mündliche Kommunikation beschränkte. Das Bildungsmonopol der geistlichen Elite, welche als Träger und Vermittler von Bildung und Wissen fungierte, begann jedoch ab dem 12. Jahrhundert zu „bröckeln“. Mit dem Aufkommen einer volkssprachigen im weitesten Sinne deutschen Schriftlichkeit konnten nun zuvor„bildungsferne(re)“ Stände erschlossen werden. Im Zuge zunehmender Bildung und einer Erschließung des Wissens durch breitere, jedoch immer noch privilegierte Schichten, veränderte sich die aus der Deutungshoheit des Wissens resultierende Machtstellung der Kirche und ihrer Institutionen; es entstanden neue Orte der Gelehrsamkeit an weltlichen Fürstenhöfen und später die neu gegründeten Universitäten.

Wissenschaft hinein ins Leben. Zur Popularisierung von Wissenschaft und Wissen gestern und heute (Seminar)

Dozent/in: Stefanie Samida

Termin:
Einzeltermin | Fr, 17.10.2008, 12:15 - Fr, 17.10.2008, 19:15 | Raumangabe fehlt
Einzeltermin | Fr, 12.12.2008, 12:15 - Fr, 12.12.2008, 19:15 | Raumangabe fehlt
Einzeltermin | Sa, 13.12.2008, 10:15 - Sa, 13.12.2008, 17:45 | Raumangabe fehlt
Einzeltermin | Sa, 10.01.2009, 10:15 - Sa, 10.01.2009, 17:15 | Raumangabe fehlt

Inhalt: Die Wissenschaft ist Teil unserer Gesellschaft und damit unseres Weltbildes. In der öffentlichen Meinung schwankt ihr Bild zum einen zwischen Akzeptanz und Ablehnung und zum anderen zwischen Attraktion und Langeweile. Je nach Disziplin wird von ihr – meist ökonomisch verwertbare – Nützlichkeit gefordert, Optimierung der Lebensverhältnisse erhofft, Hilfe und Orientierung in einer immer schwieriger zu verstehenden Welt eingefordert oder einfach nur Neues und Spektakuläres erwartet. So werden etwa die so genannten ‚Lebenswissenschaften‘ seit der Diskussion um die Stammzellenforschung Ende der 1990er Jahre eher skeptisch betrachtet, während von den geisteswissenschaftlichen Fächern, denen auch heute noch das Attribut der ‚brotlosen Kunst‘ anhaftet, immer häufiger Aufklärung und Orientierung verlangt wird. Wissenschaft wird also durchaus nicht als Ganzes wahrgenommen – die Öffentlichkeit macht sehr wohl Unterschiede zwischen den verschiedenen Wissenschaften. Seit einigen Jahren hat das Interesse an wissenschaftlichen Erkenntnissen in der Gesellschaft auffällig zugenommen – Wissenschaft und Technik bestimmen inzwischen so stark unseren Alltag, dass sogar von einer ‚Wissensgesellschaft’ gesprochen wird. Dabei stellt sich immer mehr die Frage, wie Wissenschaft präsentiert und deren komplexe Erkenntnisse vermittelt werden sollen. Um die vorhandene Verstehenslücke zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit – die so genannte ‚scientific illiteracy‘ – zu schließen, wurde im angelsächsischen Raum das Konzept des ‚Public Understanding of Science‘ (kurz: PUS) entwickelt. Dahinter verbirgt sich der Gedanke, wissenschaftliche Begriffe, Konzepte und Problemstellungen für ein breites Publikum verstehbar zu machen sowie ein Bewusstsein und eine Wertschätzung von Wissenschaft in der Öffentlichkeit zu wecken und auszubilden. Von Kritikern wurde diese Art der Popularisierung – nämlich von ‚oben nach unten‘ – bereits früh gerügt. Daher wird PUS mittlerweile durch andere Konzepte ersetzt, etwa durch solche, die den Dialog mit der Öffentlichkeit fordern.

Wissenschaft und Rassismus seit der Aufklärung: die Geschichte der Rassenanthropologie, Rassenhygiene und Eugenik (Seminar)

Dozent/in: Anna Bergmann

Termin:
Einzeltermin | Fr, 10.10.2008, 14:15 - Fr, 10.10.2008, 17:45 | C 12.111 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 24.10.2008, 14:15 - Fr, 24.10.2008, 17:45 | C 12.111 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 07.11.2008, 14:15 - Fr, 07.11.2008, 17:45 | C 12.111 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 21.11.2008, 14:15 - Fr, 21.11.2008, 17:45 | C 12.111 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 05.12.2008, 14:15 - Fr, 05.12.2008, 17:45 | C 12.111 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 19.12.2008, 14:15 - Fr, 19.12.2008, 17:45 | C 12.111 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 09.01.2009, 14:15 - Fr, 09.01.2009, 17:45 | C 12.111 Seminarraum

Inhalt: Das Seminar gibt einen Überblick über die seit der Aufklärung entwickelten naturwissenschaftlichen Theorien der „Minderwertigkeit und „Höherwertigkeit“, die an den Universitäten generiert und seit dem 19. Jahrhundert gelehrt wurden. Im Zuge des Aufstiegs neuer naturwissenschaftlicher Disziplinen brachten seit Ende des 18. Jahrhunderts die Anthropologie und Psychiatrie Stereotypien des Schönen und Hässlichen hervor. In Anlehnung an das antike Schönheitsideal und die Lebensform des aufsteigenden Bürgertums wurden die Hautfarbe sowie bestimmte geschlechtliche und soziale Normen zu den zentralen Parametern für polarisierende Klassifikationen von Menschen. Im 19. Jahrhundert erlebten naturwissenschaftliche Forschungen anhand von Schädel- und Hirnmessungen zur Beweisführung einer „Minderwertigkeit“ bzw. „Superiorität“ bestimmter Bevölkerungsgruppen sowie des weiblichen bzw. männlichen Geschlechts einen Aufschwung. Dabei legte auch die Psychiatrie einen theoretischen Grundstein für ein Krankheitskonzept der „Degeneration“, das durch die Einführung des Vererbungsparadigmas nicht nur die psychiatrische Lehre, sondern das vorherrschende Wahrnehmungsmuster bestimmter Gruppen unter dem Begriff „Entartung“ bis in das 20. Jahrhundert prägen sollte. Ob es um den von Medizinern behaupteten "physiologischen Schwachsinn des Weibes", um eine erbliche Disposition zu „sexuellen Perversionen“ (z.B. Homosexualität), Alkoholismus, „Arbeitsscheue“ oder zu Kriminalität (Gewalt- und Sexualdelikte) ging: Insassen von Irrenanstalten, Gefängnissen und staatlichen Fürsorge-Einrichtungen wurden in westeuropäischen Ländern zunehmend als eine gefährliche eigene Rasse naturwissenschaftlich stigmatisiert. „Degeneration“ avancierte seit der Jahrhundertwende zu einer Schlüsselkategorie der biopolitischen Forderungen nach Legalisierung der medizinischen Indikation für die Kastration und Sterilisation und wurde schließlich instruktiv für die Durchführung der Zwangssterilisation sowie den organisierten Mord von Patientinnen und Patienten („Euthanasie“) im Nationalsozialismus. In dem Seminar werden die Rassenanthropologie sowie die sich mit dem Darwinismus verbindende Eugenik und Rassenhygiene vorgestellt und deren universitäre Verankerung kennen gelernt. Auch bildet die Entwicklung hin zur politischen Realisierung rassenanthropologischer und rassenhygienischer Vorstellungen im Nationalsozialismus einen Schwerpunkt des Seminars. Die historische Analyse soll schließlich das Verstehen aktueller Entwicklungen und Debatten (z.B. "Euthanasie", Sterbehilfe, pränatale Diagnostik) erhellen helfen.

Wissenschaft und Universität in den USA seit dem 19. Jahrhundert (Seminar)

Dozent/in: Christoph Strupp

Termin:
wöchentlich | Freitag | 16:15 - 17:45 | 06.10.2008 - 23.01.2009 | C 12.009 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 12.12.2008, 12:00 - Fr, 12.12.2008, 14:00 | C 16.124 Seminarraum | Tutorium

Inhalt: Heute sind die USA in der Hochschulbildung und der wissenschaftlichen Forschung weltweit konkurrenzlos. Universitäten wie Harvard, Yale oder Stanford stehen für akademische Exzellenz. Aus aller Welt strömen Studierende und Forscher an amerikanische Universitäten, und wenn das schwedische Nobelpreiskomitee alljährlich seine Preisträger verkündet, ist nicht die Frage, ob Amerikaner zu den Gewinnern gehören, sondern wie viele es sein werden. Vor rund einhundert Jahren hingegen galten die USA in der höheren Bildung gegenüber Europa als rückständig. Die Forschungsmöglichkeiten waren begrenzt, und es entstanden kaum bedeutsame wissenschaftliche Veröffentlichungen. Im Lauf des 19. Jahrhunderts kamen deshalb etwa 10.000 Amerikaner zum Studium nach Deutschland. Bereits ab den 1850er Jahren gab es in den USA aber Initiativen, die kleinen Colleges aus der Kolonialzeit zu reformieren, staatliche Hochschulen im Mittleren Westen und Westen zu verbessern und das Universitätssystem durch die Gründung privater, von Mäzenen finanzierter Forschungsuniversitäten wie der Johns Hopkins University und der University of Chicago zu ergänzen. Die amerikanischen Bildungsreformer bezogen sich dabei auf deutsche Vorbilder, darunter Berlin, Göttingen und Heidelberg, um ihren eigenen Ideen zum Durchbruch zu verhelfen. Es entwickelte sich die noch heute bestehende Struktur der „Departments“ sowie die Einteilung des Studiums in eine „Undergraduate“- und eine „Graduate“-Phase. Für die Strukturreformen der amerikanischen Universitäten nach 1945 ― darunter die Öffnung des Systems durch die „GI Bill“, die Einführung von Community Colleges oder die Aufhebung der Rassendiskriminierung an den Colleges der Südstaaten in den 1960er Jahren ― spielten internationale Modelle dagegen keine große Rolle mehr, und am Anfang des 21. Jahrhunderts haben sich die Gewichte noch weiter verschoben. Heute blicken deutsche Akademiker, Politiker und die Medien nach Amerika und hoffen, ein „deutsches Harvard“ zu schaffen. Gleichzeitig geht aber auch in den USA selbst die Diskussion über die Hochschulbildung weiter ― dabei spielen so unterschiedliche Fragen eine Rolle wie die Weiterentwicklung des Curriculums, die Integration ethnischer Minderheiten und die Sicherung akademischer Lehrfreiheit im „War on Terror“. Das Seminar wird vor dem Hintergrund des Umschwungs in den transatlantischen Wissenschafts- und Hochschulbeziehungen im langen 20. Jahrhundert Grundzüge der Entwicklung der amerikanischen Universitäten und ihrer spezifischen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen thematisieren. Zeitliche Schwerpunkte werden im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert, in den beiden Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg und in der jüngsten Vergangenheit gesetzt. Das Seminar bietet Studierenden die Chance, die historischen Hintergründe der heutigen Vormachtstellung amerikanischer Wissenschaft kennenzulernen und sich kritisch mit der Idee eines transnationalen Modellcharakters von Bildungs- und Wissenschaftssystemen auseinanderzusetzen. Bei diesem Thema ist die Fähigkeit zur Lektüre englischsprachiger Quellentexte und Sekundärliteratur erforderlich! Zuordnung zu Vorlesungs-Oberthema 3: Universitätskonzepte im In- und Ausland

Wissenschaft und Universität: Die Ursprünge einer problematischen Verbindung (Seminar)

Dozent/in: Jan Frercks

Termin:
wöchentlich | Freitag | 12:15 - 13:45 | 06.10.2008 - 23.01.2009 | C 12.006 Seminarraum
Einzeltermin | Mo, 08.12.2008, 12:15 - Mo, 08.12.2008, 13:45 | C 12.006 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 27.02.2009, 09:00 - Fr, 27.02.2009, 16:00 | C 12.009 Seminarraum | Sprechstunde

Inhalt: Die uns heute geläufige enge Verbindung zwischen Wissenschaft und Universität ist keinesfalls selbstverständlich, sondern Resultat einer grundlegenden Weichenstellung um 1800. Zu dieser Zeit befanden sich sowohl die Wissenschaft, als auch die Universität jeweils in einer tiefen Legitimationskrise. Die Wissenschaft drohte durch den immensen Wissenszuwachs und zunehmende Spezialisierung ihre Einheit als Wissenschaft zu verlieren. Die Universität hingegen wurde als veraltete, ständische Institution gesehen, die für eine staatlich gelenkte bürgerliche Gesellschaft nicht mehr zeitgemäß sei und abgeschafft gehöre. In dieser Situation entstanden mehrere Programme, die Wissenschaft unter dem Dach der Philosophie neu zu begründen und gleichzeitig die Universität zu dem Ort dieser Wissenschaft zu machen. Konkreter Anlass war die Diskussion um eine neu zu gründende Universität in Berlin. Gefordert wurde, Forschung an den Universitäten zu etablieren, die Lehre an der Wissenschaft auszurichten und – über den Begriff der Bildung – das wissenschaftliche Denken mit der persönlichen Berufsausbildung zu verbinden. In dem Seminar sollen auf der einen Seite einige dieser Programmtexte gelesen und verglichen werden. Auf der anderen Seite sollen diese Konzepte anhand von Sekundärliteratur zu der tatsächlichen Situation der Wissenschaft und der Universität um 1800 in Beziehung gesetzt werden. Dies bietet den Rahmen, um über Aspekte zu diskutieren, die auch heute noch - oder wieder - relevant sind, wie zum Beispiel das Verhältnis zwischen Forschung und Lehre, Zwecke des Studiums, geeignete Lehrformen oder die Frage nach der Einheit der Wissenschaft.

Wissenschaftsforschung: Wie Wissenschaft hinter den Labortüren funktioniert (Seminar)

Dozent/in: Jan Frercks

Termin:
wöchentlich | Freitag | 10:15 - 11:45 | 06.10.2008 - 23.01.2009 | C 14.102 a Seminarraum
Einzeltermin | Mo, 08.12.2008, 10:15 - Mo, 08.12.2008, 11:45 | C 14.102 a Seminarraum
Einzeltermin | Do, 26.02.2009, 11:00 - Do, 26.02.2009, 18:00 | C 12.010 Seminarraum | Sprechstunde

Inhalt: Die Wissenschaft macht beinahe alles zu ihrem Untersuchungsgegenstand - auch die Wissenschaft selbst. So ist in den letzten dreißig Jahren ein innovatives und interdisziplinäres Projekt namens „Wissenschaftsforschung“ (sciences studies) entstanden. Die Wissenschaftsforschung versucht zu verstehen, wie Wissenschaft funktioniert. Ihr geht es dabei nicht um Idealbilder, sondern darum, wie Wissenschaft im Alltag tatsächlich praktiziert wird. Ganz bewusst werden dabei soziale, technische und erkenntnistheoretische Aspekte gemeinsam betrachtet. Trotz unterschiedlicher Fachzugehörigkeit der Wissenschaftsforscherinnen und –forscher (vor allem zur Soziologie, Philosophie, Wissen-schaftsgeschichte und Ethnographie) eint diese die Frage, wie es möglich ist, dass die Wissenschaft sich in ihrem Alltag nicht prinzipiell von anderen Bereichen der Kultur unterscheidet, es aber dennoch schafft, eine Sicherheit ihrer Ergebnisse zu erreichen, die es so für andere kulturelle Bereiche nicht gibt. Die Wissenschaftsforschung fragt also, worin die Besonderheit von Wissenschaft besteht. Sie fragt aber auch, wie es kommt, dass der Wissenschaft in der Gesellschaft eine so hohe Wertschätzung zukommt. Beides sind für den politischen und gesellschaftlichen Umgang mit Wissenschaft zentrale Fragen, wenngleich die Wissenschaftsforschung selbst sich nicht in die Wissenschaftspolitik einmischt, sondern ihrerseits dem Ideal der Wissenschaftlichkeit zu entsprechen versucht. Bevorzugte Methoden der Wissenschaftsforschung sind Fallstudien zu vergangener und heutiger Wissenschaft, zum Teil ergänzt durch ethnographisch geprägte, sogenannte Laborstudien vor Ort. In der Regel werden spezielle, lokale Fälle untersucht, was die einzelnen Studien auch für Außenstehende verstehbar macht. Aus der Fülle des Materials sind verschiedene neuere Wissenschaftstheorien entstanden, die kontrovers diskutiert werden. Im Zentrum des Seminars steht die Lektüre eines Klassikers der Wissenschaftsforschung: Bruno Latours und Steve Woolgars Laboratory Life. The Construction of Scientific Facts.Daneben sollen in Referaten unterschiedliche Ansätze und Interpretationen maßgeblicher Autorinnen und Autoren (z.B. David Bloor, Harry Collins, Steven Shapin, Michel Callon, Bruno Latour, Karin Knorr-Cetina, Hans-Jörg Rheinberger, Sharon Traweek) präsentiert und diskutiert werden.

Ästhetik-Ökologie-Ökonomie: Geisteswissenschaftliche Grundlagen moderner Naturschutzpolitik (Seminar)

Dozent/in: Nils M. Franke

Termin:
Einzeltermin | Fr, 17.10.2008, 14:15 - Fr, 17.10.2008, 17:45 | C 12.001 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 31.10.2008, 14:15 - Fr, 31.10.2008, 17:45 | C 12.001 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 14.11.2008, 14:15 - Fr, 14.11.2008, 17:45 | C 12.001 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 28.11.2008, 14:15 - Fr, 28.11.2008, 17:45 | C 12.001 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 12.12.2008, 14:15 - Fr, 12.12.2008, 17:45 | C 12.001 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 16.01.2009, 14:15 - Fr, 16.01.2009, 17:45 | C 12.001 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 23.01.2009, 14:15 - Fr, 23.01.2009, 17:45 | C 12.001 Seminarraum

Inhalt: Ästhetik-Ökologie-Ökonomie: Geisteswissenschaftliche Grundlagen moderner Naturschutzpolitik. Naturschutz entsteht zu Beginn des 19. Jahrhunderts auf der Grundlage ästhetischer und ethischer Werturteile. Es gelingt, eine weitgehend bürgerlich bürgerliche Bewegung zu initiieren, die bis zur Weimarer Republik erfolgreich in den zivilgesellschaftlichen Dialog eindringt und erste Schritte zur Institutionalisierung unternehmen kann. Dabei argumentiert er in erster Linie geisteswissenschaftlich. Die Verbindung zur gleichzeitig sich entwickelnden Ökologie bleibt lose. Die Prädominanz des ästhetischen (Z. B. Schutz einer schönen Landschaft) verstärkt sich im Nationalsozialismus. Dazu trug auch der Erlass eines Tierschutzgesetzes (1933) bei, von dem sich das Reichsnaturschutzgesetz (1935) klar abgrenzt. Nach 1949 firmierte der Naturschutz in erster Linie unter den Kultusministerien der Länder. Aufgrund der umfangreichen Eingriffe in die Landschaft im Verlauf des Wirtschaftswunders und seiner nur begrenzten Abwehrkräfte, begannen führende Protagonisten des Naturschutzes um 1970 die Argumentationslinien zu verändern und angesichts der neuen Leitwissenschaft der Umweltbewegung, der Ökologie naturwissenschaftlich zu argumentieren. Es wurde nun versucht, die ureigenen Positionen, z. B. der Eigenwert der Natur, die Schönheit der Landschaft, die Ablehnung von fremden Pflanzen und Tieren (Neophyten), die Bedeutung von ästhetisch sehr geschätzten „Flagschiffarten“ wie dem Falken naturwissenschaftlich zu untermauern. Dieser sogenannte „Naturalistische Fehlschluß“ zeitigte einerseits große Erfolge in der Umsetzung von Schutzanstrengungen und der eigenen Institutionalisierung (Umweltministerien, Aufbau eigener professioneller Verwaltungen), andererseits blieben viele Ergebnisse leicht angreifbar. Darunter litt der Naturschutz in seinen Anstrengungen zur Umsetzung seiner Interessen, so dass in jüngster Zeit eine deutliche Tendenz zur Ökonomisierung festzustellen ist. Der Klimabericht von Sir Nikolas Stern oder die Ergebnisse der gerade in Bonn zu Ende gegangenen Artenschutzkonferenz (Ökonomische Bedeutung der Biodiversität) zeigen dies deutlich.