Leuphana weiter auf Wachstumskurs

Mehr als 7.000 Studierende – 30 Prozent mehr Erstsemester – Betreuungsqualität unverändert hoch

Lüneburg. Die Zahl der Studierenden an der Leuphana Universität Lüneburg steigt. Im laufenden Wintersemester sind 7.323 junge Akademiker immatrikuliert, rund 350 mehr als im Vorjahr. Die Leuphana hatte angesichts des doppelten Abiturjahrgangs und der Aussetzung der Wehrpflicht in diesem Jahr fast 400 Studienanfängerplätze mehr zur Verfügung gestellt und eine Rekordnachfrage verzeichnet. Die Universität rechnet mit einer weiteren Zunahme der Studierendenzahl in den kommenden Jahren. 

Die Leuphana konnte im Zuge des sogenannten Hochschulpakts von Bund und Ländern die Zahl der Plätze für Studienanfänger in diesem Jahr um 30 Prozent erhöhen. Sie erhielt dafür zusätzliche Finanzmittel. Schon im vergangenen Jahr hatte sie neun Prozent mehr Studienanfänger aufgenommen und damit weit über dem Bundesdurchschnitt gelegen. Uni-Präsident Sascha Spoun sieht die Entwicklung positiv: „Mit dem Anstieg unserer Studienanfängerzahlen gehören wir in Niedersachsen zur Spitzengruppe. Damit leisten wir unseren Beitrag zur Sicherstellung der Zukunftschancen für die jungen Menschen, die jetzt und in den kommenden Jahren an die Hochschulen kommen.“  Spoun weist darauf hin, dass diese Entwicklung nicht zu Qualitätseinbußen führe. Die in den vergangenen Jahren erreichte gute Betreuungsrelation werde auch in Zukunft Bestand haben.

Der Blick auf die Verteilung der Studierenden nach Schools zeigt das folgende Bild: Im College absolvieren 4.872 junge Akademiker ihr Erststudium und streben einen Bachelor-Abschluss an. In der Graduate School sind 1.605 Master- und Promotionsstudierende immatrikuliert. Die Professional School verzeichnet 411 Studierende in ihren Weiterbildungsstudiengängen. In allen drei Einrichtungen werden die Studierendenzahlen voraussichtlich weiter steigen. 435 Studierende sind noch in auslaufenden Studiengängen immatrikuliert. Der Frauenanteil unter den Studierenden liegt bei rund 60 Prozent. 

Besonders stark nachgefragt waren bei den Erstsemester-Studierenden die Fächer Umweltwissenschaften, Betriebswirtschaftslehre, Kulturwissenschaften und Wirtschaftspsychologie. Das neu eingeführte politikwissenschaftliche Studium an der Leuphana konnte gleich zum Start einen großen Erfolg verbuchen: Die Nachfrage nach den Studienplätzen überstieg das Angebot um das Siebenfache. Auch die Graduate School der Leuphana wächst weiter. Um fast 30 Prozent hat dort die Zahl der Studierenden in den Masterprogrammen zugenommen. Das Master-Studium an der Leuphana ist bei den Bachelor-Absolventen anderer Universitäten sehr beliebt. Ihr Anteil an den Studierenden ist mit über 60 Prozent im Bundesvergleich überdurchschnittlich hoch. Die Professional School konnte ebenfalls zulegen. Dort stieg die Zahl der Studierenden um fast 25 Prozent.

Wachstum sei aber nicht nur eine Frage von Studierendenzahlen, betont Uni-Präsident Spoun. Wichtige Indikatoren für qualitatives Wachstum der Universität seien vielmehr die Forschungsleistung und die Anzahl der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Die Forschungsleistung lässt sich u.a. an der Anzahl wissenschaftlicher Publikationen und Zitationen messen. Laut internationalem Publikationsindex des Web of Science ist etwa die Zahl der Zitationen in den vergangenen drei Jahren um rund 50 Prozent angestiegen. 

Die Leuphana Universität Lüneburg will ihre Forschungsleistung auch durch die Berufung neuer Professoren steigern. Seit dem August 2009 konnten bereits 40 Professuren besetzt werden. Das wirkt sich positiv auf die Betreuungsrelation zwischen Lehrenden und Studierenden aus. Derzeit kommen auf eine Professur rund 45 Studierende, vor fünf Jahren waren es noch 60. Die Zahl der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat sich in diesem Zeitraum ebenfalls positiv entwickelt. Die Steigerungsrate in diesem Bereich liegt bei rund 40 Prozent.