Miguel Vatter: "Progress or Return? Capitalism, Entropy and Eternal Recurrence"

Lecture Series on the Disruptive Condition

29. Apr.

18:00 Uhr, C40.704 

Mit dem Anthropozän ist unser historisches Bewusstsein in eine „planetarische“ Phase eingetreten. Damit meint Miguel Vatter, dass sich unsere Auffassung von Geschichte und Politik verändert, um die menschliche Spezies als „unpersönliche und unbewusste geophysikalische Kraft“ zu berücksichtigen. In dem Vortrag erörtert Vatter, wie die Gaia-Hypothese jede auf Fortschritt basierende Geschichtsphilosophie in Frage stellt. Vatter stellt die Behauptung auf, dass eine auf dem Entropieprinzip basierende Auffassung der kosmischen Zeit uns dazu zwingt, die Idee und das Ideal der ewigen Wiederkehr aufzugreifen, die gleichzeitig als mathematisch-wissenschaftliches und als politisch-theologisches Prinzip verstanden werden muss. Abschließend verbindet er diese kosmopolitische Diskussion der Entropie mit dem Kapitalismus und der Frage der Revolution in Anlehnung an die Gedanken von Benjamin und Bataille.

Miguel Vatter ist Professor für Politik an der Deakin University, Australien, und Leverhulme-Gastprofessor 2024-2025 an der Lancaster University. Seine Forschungsgebiete sind die Geschichte des politischen Denkens, Biopolitik und politische Theologie. Sein aktuellstes Buch ist „Living Law. Jewish Political Theology from Hermann Cohen to Hannah Arendt“ (Oxford 2021) und sein neuester Band, herausgegeben mit Vanessa Lemm, ist ‚The Viral Politics of COVID-19: Nature, Home and Planetary Health‘ (Palgrave 2022).

Sprache: Englisch

Die Veranstaltung ist eine Kooperation zwischen dem Center for Critical Studies (CCS) und der Forschungsinitiative „Disruptive Bedingung“

Kontakt: Nicolas Schneider (nicolas.schneider@leuphana.de)