Konstantin Mitrokhov | Die Rückkehr der generalistischen Agenda in der KI-Forschung

04. Nov.

18:15 Uhr, C40.530

Die derzeitige Popularität von synthetischen Medien wie ChatGPT, Gemini und Claude hat das Konzept der künstlichen allgemeinen Intelligenz (AGI) in den Mainstream-Diskurs gebracht und es als Bedrohung im neuen Wettrüsten bezeichnet. Die generalistische Agenda in der grundlegenden KI-Forschung stellt jedoch kein neues Phänomen dar und lässt sich bis zu den symbolischen Systemen der 1960er Jahre zurückverfolgen, wie beispielsweise dem General Problem Solver. Es wird für die Kontinuität zwischen den frühen Arbeiten auf diesem Gebiet und der aktuellen AGI-Agenda plädiert, indem die bestehende Kritik an letzterer kontextualisiert und darauf aufgebaut wird. In der vorliegenden Arbeit werden mehrere Episoden in der Entwicklung der epistemischen Allgemeinheit und allgemeinen Anwendbarkeit in der KI-Forschung diskutiert. Dabei wird der langfristige technische und konzeptionelle Wandel hin zur Umweltrationalität verfolgt. Abschließend wird der Vorschlag formuliert, allgemeine KI-Systeme als eine Art der Berechnung im Sinne einer Radikalisierung dieser Umweltlogik zu verstehen. Das Problem der allgemeinen Weltdarstellung (das Rahmenproblem) wird nun unter den medienökologischen Begriffen subsumiert, und die Berechnung wird zum Rahmen.

Konstantin Mitrokhov ist Doktorand und Stipendiat an der Leuphana Universität. Nachdem er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am DFG-geförderten Projekt „Browser Art“ am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) tätig war, arbeitet er nun an seiner Doktorarbeit mit dem Titel „Games Agents Play: On Game-like Simulations and the Possibility of Generalist Artificial Intelligence“.


Sprache: Englisch

Eine Veranstaltung der Forschungsinitiative Die Disruptive Bedingung.

Kontakt: Nicolas Schneider (nicolas.schneider@leuphana.de)