Benedikt Kuhn | Automatische Ästhetik. Zum Verhältnis von Leben und Technik bei Marx
20. Jan.
18:15 Uhr, C40.530
Subjektive Erfahrung im ersten Drittel des 21. Jahrhunderts – sei es im Kontext intimster Selbst- und Fremdwahrnehmung oder in der Teilhabe an makrologischen Ereignissen globaler Politik – ist vermittelt in einem komplexen Netzwerk von Medientechnologien. Wenn es wahr ist, dass die „Bildung der fünf Sinne“ eine „Arbeit der ganzen bisherigen Weltgeschichte“ darstellt, wie es Marx formuliert, stellt sich die Frage, wie diese These zu verstehen ist – sowohl begrifflich als auch in Hinblick auf den aktuellen Nexus von Technik und Kapital. Durch eine Interpretation der Beziehung von Entäußerung und Entfremdung, die sich vom frühen zum späten Marx durch dessen Werk zieht, wird dieser Vortrag die begriffliche Beziehung von Teleologie, Leben und Technik entwickeln. Im Anschluss soll gezeigt werden, welche Potenziale dieses begriffliche Model für eine kritische Ästhetik der Gegenwart bietet und wo zugleich seine Grenzen liegen.
Benedikt Kuhn arbeitet an einer kritischen Theorie des Verhältnisses von Technik und Sinnlichkeit. Er ist Promotionsstipendiat der Forschungsinitiative „Die Disruptive Bedingung“ an der Leuphana Universität Lüneburg und aktuell Visiting Scholar am Program in Literature der Duke University.
Sprache: Englisch
Eine Veranstaltung der Forschungsinitiative Die Disruptive Bedingung.
Kontakt: Nicolas Schneider (nicolas.schneider@leuphana.de)