Vorlesungsverzeichnis

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Veranstaltungen von Prof. Dr. rer. nat. Michael Braungart


Lehrveranstaltungen

Garten der Zukunft - Die Welt als Garten (Projekt)

Dozent/in: Michael Braungart

Termin:
wöchentlich | Montag | 12:15 - 13:45 | 03.04.2023 - 07.07.2023 | C 14.102b

Inhalt: Die Unzufriedenheit mit der jetzigen Form der Landwirtschaft wird immer größer. Einstige Allheilversprechen wie die biologische Landwirtschaft stoßen angesichts des Bevölkerungswachstums und des global immer noch ansteigenden Fleischkonsums an ihre Grenzen. Deshalb gilt es über diese Formen der Landwirtschaft hinaus zu denken. Wir sollten anfangen unsere Welt als einen einzigen, großen Garten zu betrachten. Es gilt Lösungen zu finden. Wie können wir eine gartengebundene Landwirtschaft schaffen, die produktiver ist als unsere jetzigen Systeme und die zusätzlich den Boden wieder aufbaut? Wie können wir Abfall aus dem landwirtschaftlichen System verbannen? Wie können wir die Artenvielfalt erhöhen? Neben diesen Fragen soll im Seminar das oftmals große Interesse von Studierenden an natürlichen Prozessen und der praktischen Arbeit in der Natur aufgefangen werden. Deshalb besteht die Möglichkeit, Strategien nicht nur theoretisch zu erarbeiten, sondern auch praktisch in die Tat umzusetzen. Es steht ein 2500 qm großes Modellgrundstück in Lüneburg zur Verfügung, auf welchem Konzepte ausgetestet werden können. Ein drängendes Problem unserer Zeit sind beispielsweise die Importe von Futtermitteln, die auf Gebieten des früheren Regenwaldes angebaut werden und den dortigen Boden nachhaltig zerstören. Im Seminar könnte an einem Konzept für einen klimapositiven Anbau von Futtermitteln in Deutschland gearbeitet werden, bei welchem sogar CO2 im Boden gespeichert wird. Seit dem Start des Projektes der Cradle-to-Cradle Modellregion im Landkreis Lüneburg im November 2021, ergibt sich außerdem die Möglichkeit, vielversprechende Projekte im größeren Maßstab zusammen mit Praxispartnern weiterzuführen, um so eine tatsächliche Änderung der Landwirtschaft herbeizuführen. Bei der gemeinsamen Arbeit können darüber hinaus soziale Prozesse eingeübt werden und gleichzeitig demokratische Entscheidungsabläufe und die Interaktion mit den anderen Pächtern von Kleingartenparzellen erprobt werden, sodass die Sichtweisen von mehreren Generationen in das Projekt einbezogen werden können. Auf die Art entsteht ein interaktives Lernprojekt, welches sowohl wirtschaftliche, soziale und ökologische Aspekte der Nachhaltigkeit berücksichtigt.

Grüne Geldanlagen (Seminar)

Dozent/in: Michael Braungart, Maximilian Gege

Termin:
14-täglich | Mittwoch | 14:15 - 17:45 | 12.04.2023 - 07.07.2023 | C 12.101

Inhalt: „Ich investiere jetzt auch in nachhaltige ETFs“ diesen und ähnliche Sätze hört man heutzutage zuhauf. Nachhaltiges Investieren erfreut sich in den letzten Jahren immer größerer Beliebtheit. Doch was ist mit den Schattenseiten dieses milliardenschweren Geschäfts? Kann überhaupt bewertet werden, wie nachhaltig ein Unternehmen ist, wenn eine einheitliche Definition von Nachhaltigkeit fehlt? Wie sind die umstrittenen ESG-Kriterien zur Beuurteilung der Nachhaltigkeit eines Unternehmens zu bewerten, wenn diese als intransparent kritisiert werden und Unternehmen nur branchenweise verglichen werden? Aber auch positiv gedacht, wie kann Investieren zu einem Hebel werden, um eine nachhaltige Entwicklung tatsächlich zu fördern? Wie können Anleger ihre Macht als Shareholder nutzen um Innovationen, Soziale Gerechtigkeit und Klimapositivität voranzutreiben? Könnten nachhaltige Fonds die Lösung darstellen? Diesen und ähnlichen Fragen möchten Prof. Dr. Braungart, C2C-Pionier und Klima Positivität Vordenker und Prof. Dr. Gege, Kämpfer für betrieblichen Umweltschutz und Mitbegründer und bis 2020 Vorstandsvorsitzender des Netzwerkes für nachhaltiges Wirtschaften B.A.U.M e.V. im Seminar Grüne Geldanlagen nachgehen. Es sollen verschieden Formen des nachhaltigen Investierens kennen gelernt und im Anschluss verglichen und kritisch hinterfragt werden. Schließlich sollen eigene Visionen entstehen, wie wirkliche grüne Geldanlagen aussehen und gestaltet werden können.

Komplexe Systeme transformieren I - Cradle to Cradle und Life Cycle Assessment (Seminar)

Dozent/in: Michael Braungart, Andreas Möller

Termin:
wöchentlich | Mittwoch | 08:15 - 11:45 | 03.04.2023 - 07.07.2023 | C 11.307

Inhalt: Fortsetzung des Seminars im Wintersemester 2022 zum Thema C2C & LCA, Beginn mit der Projektarbeit in größeren Gruppen, d.h. auch Integration verschiedener Aspekte in Projekte.Die inhaltliche Ausgestaltung ist maßgeblich davon abhängig, dass sich die Student:innen einbringen und die Projekte aktiv mitgestalten.

Komplexe Systeme transformieren II - Cradle to Cradle und Life Cycle Assessment (Seminar)

Dozent/in: Michael Braungart, Andreas Möller

Termin:
wöchentlich | Mittwoch | 12:15 - 13:45 | 03.04.2023 - 07.07.2023 | C 11.307

Inhalt: Siehe Komplexe Systeme transformieren I - Cradle to Cradle and Life Cycle Assessment

Cradle to Cradle - New Business Models (Projekt)

Dozent/in: Michael Braungart

Termin:
wöchentlich | Montag | 14:15 - 17:45 | 03.04.2023 - 07.07.2023 | C 16.222

Inhalt: Through 3D printing and digitization, every machine and every product can be copied within a few months. Thus, you compete with your own product and medium-sized companies will lose their business base. Mechanical engineering will no longer take place in Europe in a few years. So it is necessary to change business models. Instead of selling products, the performance of these products must be offered. Nobody needs the machines, only their performance is needed. This allows that the best and highest quality materials can be used and the product stays competitive. Who needs a washing machine? Instead, it needs the service of washing. Who needs desk chairs? Instead, it needs healthy sitting. Who needs carpeting? Instead, it needs a floor packing insurance. All things that can't be composted or otherwise used as a biological nutrient need to go back to the person who created the product. So it's not about a different form of waste management. It's about new business models in which no waste is generated in the first place. Actual recycling currently takes place only in exceptional cases. Up to now, no window glass has been recycled back into window glass. No car to car. No cell phone to cell phone. Valuable materials are lost to large extent via downcycling processes. Rare non-ferrous metals in particular are "recycled" into primitive products. For example, 46 steel alloys from a Mercedes are subsequently turned into primitive concrete-steel mats. In this seminar we will work on this type of new Business Models. We will analyze the current Business Models, create new ones and turn them together with other companies into reality.

Die Welt als Klimasenke - Den Treibhausgasgehalt im Jahre 2100 auf den Stand von 1900 zurückbringen? (Seminar)

Dozent/in: Michael Braungart, Christine Lemaitre

Termin:
14-täglich | Mittwoch | 14:15 - 17:45 | 03.04.2023 - 07.07.2023 | C 12.111

Inhalt: Um den Klimawandel zu begrenzen ist drastische Reduktion von Treibhausgasemissionen – insbesondere CO2 – mittlerweile im Fokus von Unternehmen, Kommunen, Bauschaffenden und den politisch handelnden Akteuren angekommen. Leider werden in diesem Kontext Maßnahmen zur CO2-Entnahme oder negative Emissionen in den meisten Strategien übersehen. Diese Ansätze sollten jedoch dringend Bestandteil jeder Gesamtstrategie werden. So besteht beispielsweise im Bausektor viel Potential für CO2-Senken im Gebäude bzw. im städtischen Kontext. Hier besitzen Sanierungen und die notwendigen Neubauten das Potenzial mehr CO2 in unseren Gebäuden zu binden, als diese verbrauchen bzw. ausstoßen. In diesem Seminar sollen bestehende und zukünftige Ansätze wie negative Emissionen durch Carbon Capture Removal (CDR) (CO2 Entfernung) identifiziert und im Rahmen von Kleinprojekten auf ihre wirtschaftliche und technische Umsetzbarkeit an konkreten Produkten untersucht werden können, behandelt werden. Das Seminar ermöglicht den aus verschiedenen Disziplinen kommenden Studierenden, ihre Kompetenzen im Bereich der Wissensproduktion und Wissensanwendung zu vertiefen. Besonders in Bezug auf das omnipräsente Thema der Erderwärmung gilt es zudem für die Studierenden, ein wissenschafts- sowie praxiskritisches Bewusstsein zu entwickeln.

Rethink Plastic – Analyse, Vergleich und Lösungswege zur Kunststoffverschmutzung (Seminar)

Dozent/in: Michael Braungart

Termin:
wöchentlich | Montag | 09:50 - 12:05 | 03.04.2023 - 07.07.2023 | C 12.010

Inhalt: Die Erfahrungen der letzten Glasgow Klimakonferenz zeigt, ein echtes Umdenken im Klimaschutz ist weiterhin nicht zu erwarten. Das Bestehende wird optimiert. Da das Bestehende aber zerstörerisch ist, wird es nur noch zerstörerischer. Etwas weniger schädlich zu sein, hilft auch nicht. Es ist notwendig nützlich zu sein. Das Kohlendioxid muss aus der Atmosphäre zurückgeholt werden, denn der jetzige Gehalt zerstört den Planeten. Die Gletscher tauen ab, der Permafrostboden taut auf, das Polareis verschwindet, das Grönlandeis löst sich auf. Dies wird zum deutlichen Anstieg des Meeresspiegels von etwa 20 Metern in Hamburg führen. Es ist also notwendig andere Strategien zu verfolgen. Wie wäre es, das Kohlendioxid aus der Atmosphäre zurück zu gewinnen und daraus Kunststoffe herzustellen? Wie wäre es, wenn die Bundesrepublik dieses Ziel aufgreifen und in 10 Jahren nur noch Plastik aus dem CO2 der Atmosphäre herstellen würde? Wie wäre es, dass Mikroplastikproblem tatsächlich zu lösen, indem beispielsweise biologisch abbaubare Fahrbahnmarkierungen, die fast 10 % zum Mikroplastik im Meer beitragen, entwickelt werden? Wie wäre es, wenn Mikroplastik von Reifenabrieb, Schuhsohlen und Textilien so gestaltet würde, dass es einen Lebensraum für Mikroorganismen darstellt, anstelle einer Umweltbelastung? Wie wäre es, das Polypropylen in Masken zu ersetzen? Inzwischen sind über 2 Millionen dieser Masken in die Weltmeere gelangt und werden da über 300 Jahre verbleiben. Im Seminar Rethink Plastik steht die Betrachtung der Kunststoffverschmutzung aus soziokulturellen, gesundheitlichen, ökologischen, rechtlichen und technischen Perspektiven im Vordergrund. Gleichzeitig erfolgt die Auseinandersetzung mit dem Cradle to Cradle Design Konzept und den damit verbundenen Prinzipien, der Philosophie und Theorie sowie der praktischen Umsetzung in nationaler und internationaler Industrie. Es wird dem Materialfluss und der Produktion in der Kunststoffbranche auf den Grund gegangen, um Probleme und Ansätze zur Kreislaufführung herauszuarbeiten. Um schließlich Cradle to Cradle inspirierte Lösungsansätze für das Plastikproblem zu erarbeiten.