Vorlesungsverzeichnis
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Lehrveranstaltungen
Allgemeine zivil- und vertragsrechtliche Grundlagen des Medienrechts (Seminar)
Dozent/in: Hartwig Ahlberg, Hermann Lindhorst
Termin:
14-täglich | Montag | 09:00 - 12:30 | 12.10.2015 - 29.01.2016 | Raumangabe fehlt
Inhalt: Die Teilnehmer sollen in dieser Veranstaltung lernen, wie ein Gesetz, vor allem aus dem Bereich des Medienrechs, systematisch richtig angewendet wird. Nach wie vor befindet sich die Medienlandschaft in einem Umbruch: Zeitungen und Zeitschriften, Rundfunk und Fernsehen konvergieren mit dem Internet, das über mobile Smartphones und günstige Flatrates einfacher und schneller zugänglich ist als je zuvor. Jedermann kann publizieren, wobei zuweilen der Eindruck entsteht, dass journalistische Sorgfalt und die Beachtung von Rechten Dritter, insbesondere von Urheber- und Persönlichkeitsrechten, nicht immer gewährleistet sind. Die Veranstaltung soll die Studierenden in die Lage versetzen, rechtliche Fälle mit Internetbezug richtig und vor allem systematisch einordnen zu können. Entsprechend werden die verfassungsrechtlichen Grundlagen, wie z.B. das „Allgemeine Persönlichkeitsrecht“, ebenso dargestellt wie die zivil- und strafrechtlichen Konsequenzen bei Persönlichkeits- und Urheberrechtsverletzungen.
Kulturpolitik (Seminar)
Dozent/in: Christoph Behnke
Termin:
wöchentlich | Dienstag | 14:15 - 15:45 | 12.10.2015 - 29.01.2016 | C 5.109 Seminarraum
Inhalt: Kulturpolitik wird verstanden als eine Praxis, die wissenschaftlich unterschiedliche Interessen hervorgerufen hat. Zum einen wird sie diskutiert als ein dem politischen Feld zugehöriger Bereich, in dem Programmatiken zu unterscheiden sind, die jeweils bestimmten Traditionen zuzuordnen sind. Zugleich gehört Kulturpolitik in einem erweiterten Sinn dem Bereich der Generierung von „Lebensweisen“ an, die auf dominante Orientierungen in der Gesellschaft verweisen. Kulturpolitische Konzepte im internationalen Vergleich bringen in diesem Sinne nicht nur formal-bürokratisch unterscheidbare Handlungsstrategien zum Ausdruck, sondern zeigen auch gesellschaftliche Differenzen auf, die durch Kulturpolitik mit hervorgebracht werden. Schwerpunktmäßig wird es im europäischen Kontext um die Länder Deutschland, Frankreich und Großbritannien gehen, ausführlich soll die Kulturpolitik in den USA vorgestellt werden. Zugleich sollen solche Länder kommentiert werden, die ohne „Kulturpolitik“ agieren. Literaturauswahl: Ahearne, Jeremy (2011): Questions of religion and cultural policy in France. In: International Journal of Cultural Policy Vol 17, No. 2, March 2011, 153-169 Tröndle, Martin und Markus Rhomberg (2011): The creation of cultural policy in the media: a field research of cultural discourses in Germany. In: International Journal of Cultural Policy Vol 17, No. 2, November 2011, 538-554 Dubois, Vincent (2011): Cultural Capital Theory vs. cultural policy beliefs: How Pierre Bourdieu could have become a cultural policy advisor and why he did not. In: Poetics 39 (2011) 491- 506. Haselbach, Dieter / Klein, Armin / Knüsel, Pius / Optiz, Stephan: Der Kulturinfarkt. Von Allem zu viel und überall das Gleiche, Eine Polemik über Kulturpolitik, Kulturstaat, Kultursubvention, München: Knaus 2012, 288 p. Kulturpolitische Gesellschaft e.V. (Hrsg.): Von allem zu viel und überall das Gleiche?. Positionen zum "Kulturinfarkt", Bonn: Selbstverlag (Kulturpolitische Mitteilungen, Beiheft 5) 2012, 82 p Fuchs, Max: Kulturpolitik, Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2007, 133 p Deutscher Bundestag (Hrsg.): Schlussbericht der Enquete-Kommission "Kultur in Deutschland". Berlin: Bundestags-Drucksache 16/7000, 2007, 500 p. Klamer, Arjo, Lyudmilla Petrova und Anna Mignosa: Financing the Arts and Culture in the EU [Finanzierung der Kunst und Kultur in der EU]. Europäischen Parlament, November 2006. Compendium: Cultural Policies in Europe. Struktur, Einzeldarstellung und Vergleich europäischer Länder . http://www.culturalpolicies.net/ Roodhouse, Simon 2006: The Creative Industries: Definitions, Quantification and Practice. In Eisenberg, Christiane et al. (eds.) Cultural Industries: The British Experience in International Perspective. Garnham, Nicholas (2005): From cultural to creative Industries. In: International Journal of Cultural Policy, 11:1, S. 15-29. Hesmondhalgh, David, Melissa Nisbett, Kate Oakley and David Lee (2014): Were New Labour’s Cultural Policies Neo-liberal? : International Journal of Cultural Policy Miller, Toby & George Yúdice (2002): Cultural Policy. London: SAGE Publications Ltd. Im Bund mit der Kultur : Kultur- und Medienpolitik der Bundesregierung / Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien Bundesregierung [Monika Grütters]
Populäre Musikproduktion im Zeitalter von Digitalisierung und Neoliberalismus (Seminar)
Dozent/in: Robin Kuchar
Termin:
wöchentlich | Dienstag | 16:15 - 17:45 | 12.10.2015 - 29.01.2016 | C 12.102 Seminarraum
Inhalt: Im aktuellen Diskurs um die Entwicklung der Produktion und der künstlerischen Praxis im Bereich der (populären) Musikproduktion spielen folgende Faktoren eine tragende Rolle: Die Digitalisierung von Produktions- und Distributionsmitteln, der damit einhergehende fundamentale Wandel der Wertschöpfung von Musik sowie die Verschiebung von notwendigen Wissensbeständen und Kompetenzen seitens der Musikschaffenden bzw. veränderte gesellschaftliche Erwartungen und Rollenverständnisse an 'Kreativite' und Künstler. Im Seminar werden wir uns ausgehend von einer organisations-/kunstsoziologischen Perspektive den komplexen Faktoren und deren (interdisziplinären) Zusammenhängen annähern. Wir werden uns intensiv mit ausgewählten, teils von den Studierenden selbst zu erarbeitenden Themen und Fragestellungen zu Herausforderungen der Musikproduktion beschäftigen und die hierzu notwendigen theoretischen Grundlagen sowie anwendungsorientierte Zusammenhänge erarbeiten.
Rezeption, Publikum und Audience Development in unterschiedlichen Musikgenres (Seminar)
Dozent/in: Alenka Barber-Kersovan
Termin:
wöchentlich | Dienstag | 18:15 - 19:45 | 12.10.2015 - 29.01.2016 | C 16.207 Musik
Inhalt: Das Thema dieses Seminars bildet die Erforschung der komplexen Zusammenhänge zwischen der Musikrezeption, den Charakteristika diverser Musikpublika, der Programmgestaltung und den Möglichkeiten der Audience Development in unterschiedlichen Musikgenres. Konkret werden zunächst die Fragen der musikalischen Sozialisation, der jugendlichen Identitätskonstruktion durch Musik sowie der Charakteristika der Musikrezeption Erwachsener behandelt. Danach werden musikalische Rezeptionsstrategien in einer Abhängigkeit von soziographischen Merkmalen (Alter, Bildung, Gender) und situativen Zusammenhängen diskutiert. Es wird nach den Motiven für das Musikhören gefragt, und es werden unterschiedliche Funktionen der musikalischen Rezeption (Unterhaltung, Mood Management, Gruppenbildung) erläutert. Da einen wichtigen Aspekt der Musikrezeption unser Verhältnis zu bestimmten Musikstücken, Musikgenres oder musikalischen Epochen bildet, betrifft ein weiterer Fragenkatalog diverse Aspekte des Musikgeschmacks. Wie entsteht überhaupt Musikgeschmack? Welche soziale Relevanz hat der Musikgeschmack? Gibt es genderspezifische Merkmale des Musikgeschmacks? Welche demographischen Merkmale wirken sich auf die Ausbildung des Musikgeschmacks aus? Welche Rolle spielen für die Ausbildung des Musikgeschmacks die Eltern, die Schule und die Peer-group? Welche Rolle spielt der Musikgeschmack für die Definition des Selbstkonzeptes und die soziale Identitätskonstruktion? Was sagt der Musikgeschmack über die Persönlichkeit eines Individuums aus? Was sagt der Musikgeschmack über unseren Lebensstil aus? Ändert sich der Musikgeschmack im Laufe der Geschichte? Ferner finden unterschiedliche Geschmackskoalitionen in Live-Events als Publika zusammen, die eine musikalische Darbietung in Form von genrespezifischen Verhaltensritualen rezepieren. Wie setzen sich unterschiedliche Publika zusammen und welche Konzertrituale sind für welche musikalische Stilrichtungen typisch? Welche Rolle spielt die gemeinsame Musikrezeption für die Bildung von sozio-musikalischen Communities? Was zeichnet die Erlebniswelt Festival aus? Warum hat die klassische Musik wenig junges Publikum? Liegt das an der unzureichenden musikalischen Bildung, an der Programmgestaltung oder an unzureichenden Werbestrategien? Welche Möglichkeiten der Steuerung des rezeptiven Verhaltens verspricht Audience Development? Wie gestaltet sich die Musikrezeption im Rahmen des Kulturtourismus? Um der Komplexität der behandelten Materie gerecht zu werden, werden einerseits ausgewählte theoretische Abhandlungen und andererseits die wichtigsten empirischen Studien aus dem thematischen Spektrum des Seminars gelesen und kritisch ausgelegt. Ferner sollen im Sinne des forschenden Lernens die behandelten theoretischen Konzepte durch eigene empirische Untersuchungen bestätigt oder widerlegt werden. Die Wissensvermittlung erfolgt durch die einführenden Einheiten seitens der Dozentin sowie Einzel- und Gruppenreferate von Studierenden. Das Besprochene wird durch Musik- und andere Praxisbeispiele veranschaulicht.