Vorlesungsverzeichnis

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Lehrveranstaltungen

Algorithmische Kunst & Digitale Medien (Seminar)

Dozent/in: Frieder Nake

Termin:
Einzeltermin | Do, 07.11.2019, 18:15 - Do, 07.11.2019, 19:45 | C 5.326 (ICAM)
Einzeltermin | Fr, 08.11.2019, 10:00 - Fr, 08.11.2019, 17:00 | C 5.326 (ICAM)
Einzeltermin | Sa, 09.11.2019, 10:00 - Sa, 09.11.2019, 17:00 | C 5.326 (ICAM)
Einzeltermin | Fr, 22.11.2019, 10:00 - Fr, 22.11.2019, 17:00 | C 5.326 (ICAM)
Einzeltermin | Sa, 23.11.2019, 10:00 - Sa, 23.11.2019, 17:00 | C 5.326 (ICAM)
Einzeltermin | Fr, 06.12.2019, 10:00 - Fr, 06.12.2019, 17:00 | C 5.326 (ICAM)
Einzeltermin | Sa, 07.12.2019, 10:00 - Sa, 07.12.2019, 17:00 | C 5.326 (ICAM)
Einzeltermin | Fr, 17.01.2020, 10:00 - Fr, 17.01.2020, 17:00 | C 5.326 (ICAM)
Einzeltermin | Sa, 18.01.2020, 10:00 - Sa, 18.01.2020, 17:00 | C 5.326 (ICAM)

Inhalt: Ausgangspunkt für den Workshop ist die Behauptung, dass alle Dinge und Prozesse, die dem Computer verfallen, eine verdoppelte Existenz aufweisen. Sie werden in ihrer gewöhnlichen, stofflichen, uns vertrauten, jedenfalls prinzipiell zugänglichen Form begleitet von einer zweiten Form. In dieser zweiten Form erscheinen Dinge und Prozesse als berechenbare Zeichen. So sind sie "algorithmische Zeichen", die – wie ich sage – eine Oberfläche und eine Unterfläche aufweisen. Die Oberfläche ist für den Menschen sichtbar (oder, allgemeiner: sinnlich wahrnehmbar); der Mensch interpretiert sie. Die Unterfläche ist für den Computer berechenbar; er determiniert ihre Bedeutung im Kontext der Berechenbarkeit. Fünfmal hat die Veranstaltung in den letzten Wintersemestern stattgefunden. Ihr generelles Format hat sich bewährt. Es wird jedoch in diesem Winter etwas zugespitzt. Drei Themen werden anklingen und unsere Bemühungen kennzeichnen:die algorithmische Kunst – das algorithmische Denken – die digitalen Medien. Die beiden äußeren Themen klammern das mittlere ein und setzen ihm den Kontext. Der umfassende Kontext ist die seit den 1960ern Jahren in Wellen spürbare Algorithmische Revolution. Sie wälzt in wachsender Geschwindigkeit sämtliche technische Grundlagen der Gesellschaft in einer nie dagewesenen globalen Kulturrevolution um und um. Marx und Engels hatten schon 1848 im Kommunistischen Manifest geschrieben (in schöner englischer Übersetzung): "All that is solid melts into air." Diese Ahnung über den gnadenlos alles freisetzenden Gang des Kapitalismus erweist ich heute als stattfindende Wirklichkeit. Wir erlauben uns nun einen Blick aus harmlos erscheinender Distanz, indem wir ein wenig die Geschichte der in den 1960er Jahren aufkommenden Algorithmischen Kunst befragen (damals "Computerkunst" genannt) und Erscheinungen jetziger medialer Transformationen betrachten. Beide sind, wie alle derzeitigen gesellschaftlichen Prozesse, vor allem durch das algorithmische Prinzip gekennzeichnet, das ihnen unterliegt. Und das heißt: durch die Berechenbarkeit aller Prozesse. Zugegeben, das verlangt auch nach der Digitalität. Doch die digitale Form der Dinge ist notwendige Begleitung ihrer Algorithmisierung, ihrer Reduktion auf Berechenbares; sie ist nicht deren Kern. Wenn wir das in Ansätzen verstehen wollen, wenn wir der Umwälzung der Welt begegnen und von ihr nicht nur mitgerissen werden wollen, dann ist es notwendig, dass wir Grundkenntnisse dessen erlangen, was beim Programmieren geschieht. Deswegen ist der Kern des Workshop dem algorithmischen Denken gewidmet. Ihm werden z.B. in den USA und der Schweiz derzeit große Anstrengungen hin auf die Schulen erwiesen. Dort wird meist von computational thinking gesprochen. Das wird uns zu eng erscheinen. Wir nehmen die Mathematik zum Ausgangspunkt, nicht den Computer. In der oben angesprochenen Verdoppelung liegt die Besonderheit aller Computerdinge, nahezu aller Dinge also, die als Dinge heute relevant sind. In der Verdoppelung liegt das, worüber wir als digitale Kultur, digitale Gesellschaft, Digital Humanities etc. lesen. Diese Verdoppelung steht auch hinter dem, was Big Data genannt wird und allerlei mystische Nebelschwaden erzeugt. Die Verdoppelung ist einfach zu begreifen und doch von beliebiger Spekulation umwabert. Sie ist wesentliches Ergebnis der algorithmischen Revolution. Zumuten werde ich Euch, dass Ihr Euch auf die Ebene dessen aufschwingt, was heute Kultur ausmacht, oder, sagen wir es etwas bescheidener: was heute in kulturellen Prozessen wichtig ist.

Chinese Documentary and Cultural Identity - from Traditional to Digital Media (Seminar)

Dozent/in: Le Cao

Termin:
wöchentlich | Mittwoch | 10:15 - 11:45 | 14.10.2019 - 31.01.2020 | C 40.254 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 07.12.2019, 10:00 - Sa, 07.12.2019, 14:30 | C 40.254 Seminarraum | Screening of Documentarys / Social Media Practice

Inhalt: This course will discuss the current phenomena and issues of Chinese documentaries in a rapidly changing global media environment and the upcoming digital culture. Combining cultural, digital media, ethnography and economic approaches, the course is designed to provide students with necessary knowledge of the history, practice, connotations and new forms of Chinese documentaries. We'll also explore a number of other important areas that are central in Chinese documentary, including: The 'outsider' documentary filmmaker and the concept of the interventionist gaze, the politics of authenticity and nationalism; excess and fragmentation in Chinese documentary practice, globalization and modernity of Chinese documentaries; cultural appropriation and identity.

Virtual Reality – Zur Geschichte einer Vision (Seminar)

Dozent/in: Martin Warnke, Anna-Lena Wiechern

Termin:
wöchentlich | Mittwoch | 09:15 - 10:45 | 16.10.2019 - 31.01.2020 | C 16.129 Seminarraum

Inhalt: Das Seminar verfolgt die Entwicklungsgeschichte der Virtual Reality (VR) sowie jener Interessen, die die technische Umsetzung dieser Idee vorangetrieben haben. Wenngleich VR heute größtenteils als Entertainment-Produkt bekannt ist, so verrät eine genauere Untersuchung seiner Geschichte, dass u. a. Bestreben aus naturwissenschaftlicher Forschung, Militär und Medizin großen Anteil an der Entwicklung ihrer Technologien getragen haben. Aus diesem Grund liegt der Schwerpunkt des Seminars gerade nicht auf der Verwertung und Vermarktung von VR durch die Unterhaltungsindustrie, sondern auf Beiträgen aus den genannten Bereichen. Um das Feld weiter einzugrenzen, wird sich im Rahmen des Seminars insbesondere jenen Interface-Systemen gewidmet, welche sich nicht allein auf visuelle Simulationen konzentrieren sondern den menschlichen Körper als ganzes involvieren. Besonders relevant sind daher virtuelle oder virtuell unterstützte Umgebungen, die mit haptischem Feedback arbeiten und den Körper so bilateral integrieren.