Vorlesungsverzeichnis

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Lehrveranstaltungen

außer|ordentlich - populäre Repräsentationen von Außenseiter*innen in Fernsehserien (Deu 201) (Seminar)

Dozent/in: Jessica Tartas

Termin:
wöchentlich | Donnerstag | 18:15 - 19:45 | 12.10.2020 - 29.01.2021 | Online-Veranstaltung

Inhalt: Außenseiter*innenfiguren in Fernsehserien waren und sind ein Hinweis darauf, wie eine Gesellschaft die Relationen von Dazugehören und Nicht-Dazugehören innerhalb bestimmter sozialer Kontexte reproduziert und mitbestimmt. Die im Serienformat selbst angelegte Unabgeschlossenheit bietet sich an, um Geschichten weiter- und auszuerzählen und dabei immer wieder auf aktuelle gesellschaftliche Themen Bezug zu nehmen. Wir sehen uns entlang verschiedener Themenschwerpunkte Serienformate an, die sowohl einen Querschnitt der Geschichte des (deutschen) TV-Serienformats abbilden, sowie die Möglichkeit bieten, die Darstellungen von Außenseiter*innen kritisch zu reflexieren.

Die Ambiguität des "Ich" in der deutschen Literatur (Deu 201) (Seminar)

Dozent/in: Christine von Müller

Termin:
14-täglich | Mittwoch | 14:00 - 17:00 | 21.10.2020 - 29.01.2021 | Online-Veranstaltung | Beginnt in der 2. Semesterwoche

Inhalt: Mit dem Blick durch ein Kaleidoskop der literarischen Figurenrede (direkte, indirekte, erlebte Rede, Innerer Monolog und Bewusstseinsstrom, Stream of Consciousness) eröffnen sich auch unterschiedliche Blicke auf eine weit in die Vergangenheit und über die deutschsprachigen Grenzen hinaus reichende reale und fiktive Literatur. Und um genauere Untersuchungen dieser Literatur der realen und fiktiven Selbstzeugnisse soll es gehen: Da wir mit dem „Ich“ direkte fortwährende Erfahrungen haben – unsere Wahrnehmung wird dominant vom Ich geprägt - befragen wir zunächst die vorliterarischen, realen Ich-Schriften(Tagebuch, Brief, Autobiographie, Erinnerungen), um dann in die Analyse der deutschsprachigen fiktional- literarischen Beispiele zu gehen.

Die Moderne(n) der deutschsprachigen Literaturgeschichte (Deu 201) (Vorlesung)

Dozent/in: Ulrike Steierwald

Termin:
wöchentlich | Mittwoch | 12:15 - 13:45 | 12.10.2020 - 29.01.2021 | Online-Veranstaltung | online

Inhalt: Heute, am Ende der kulturgeschichtlich so überschaubaren "Gutenberggalaxis", in der absehbaren Endlichkeit des Anthropozän und nach der unhintergehbaren Grenzziehung des säkularisierten Bewusstseins, ist die als "Moderne" sich verstehende Geschichte eines der besten systematisch-wissenschaftlichen Beschreibungsinstrumente des europäischen, neuzeitlichen Denkens. In dieser Vorlesung werden dabei die Entstehungs- und Rezeptionsbedingungen deutschsprachiger Literatur in der Kulturgeschichte des 16. bis 19. Jahrhunderts anhand einzelner Geschichten veranschaulicht und dabei insbesondere Fragen nach dem Anspruch des Innovativen, Neuen, Progressiven und Revolutionären reflektiert.

Experimentelle Poesie (Deu 201) (Seminar)

Dozent/in: Marlene Meuer

Termin:
wöchentlich | Dienstag | 12:15 - 13:45 | 12.10.2020 - 29.01.2021 | Online-Veranstaltung

Inhalt: Der Begriff der ‚Experimentellen Literatur‘ bezieht sich auf die europäischen Neo-Avantgarden der Nachkriegszeit, die darauf zielten, ästhetische Grenzen zu sprengen und literarische Normen zu erweitern. In einem weiteren Sinne wurde jedoch bereits seitdem literarisch geschrieben wurde, auch literarisch experimentiert. – Wir widmen uns der ‚Experimentellen Literatur‘ unter beiden Gesichtspunkten. Das heißt: Wir fragen einerseits danach, zu welchen Zeiten und unter welchen Voraussetzungen Literatur besonders reich an Innovationen und besonders experimentierfreudig ist und in welchen Formen sich diese Experimente artikulieren. Und wir legen andererseits einen ausgeprägten Schwerpunkt auf die typischerweise mit dem Begriff der Experimentellen Poesie assoziierte Zeit, also auf die Zeit seit den 1950er Jahren. In diesen Jahren setzen Vertreter der Experimentellen Poesie Konventionen der literarischen Produktion und Rezeption in Frage. Zusammenhänge von Subjekt und Material, von Kunst und Gesellschaft werden neu gedacht; Gewohnheiten von optischer und akustischer Rezeption werden literarisch durchbrochen; mediale Grenzen aufgehoben. – Das Seminar fächert das Thema anhand von diesen drei Dimensionen auf: Wir widmen uns zunächst den optischen, dann den akustischen und schließlich den medialen Dimensionen und Ausprägungsformen von Experimenteller Poesie. Im dritten Teil des Seminars kommen auch aktuelle literarische Experimente der digitalen Medienkunst zur Sprache.

Geschichte(n) der Zukunft (Deu 201) (Seminar)

Dozent/in: Nadine Wisotzki

Termin:
wöchentlich | Dienstag | 10:15 - 11:45 | 12.10.2020 - 29.01.2021 | Online-Veranstaltung

Inhalt: Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft: Ein Dreiklang unserer alltäglichen Zeitstruktur, aber was passiert wenn in der Literatur über Zeit nachgedacht wird? Während die Vergangenheit als Vorgeschichte der Gegenwart und die Gegenwart als Augenblick der Umarbeitung gesehen wird, dominiert die Vorstellung, dass die Zukunft sich qualitativ von Vergangenheit und Gegenwart unterscheidet. Die Zukunft trägt den besonderen Reiz des Ungewissen, der Imagination und Fantasie herausfordert. In diesem Seminar wollen wir uns der Frage widmen, wie in der Literatur über die Zukunft nachgedacht wird. Welche Geschichten der Zukunft wurden und werden in der Literatur erzählt? Und wo pendeln sich die literarischen Fiktionen zwischen Prophezeiung und Vorhersagen ein? Wir werden in den Sitzungen darauf eingehen, wie sich das Narrativ der nahen Zukunft zum Genre der klassischen Utopie bzw. Dystopie verhält und welches Wissen Literatur über die Komplexität der Zukunft zu konstruieren vermag.

Poetik & Hermeneutik - Paul Celan: Dichtung als poetische Hermeneutik von verlorener Zeit und Ort (Deu 201) (Seminar)

Dozent/in: Eveline Goodman-Thau

Termin:
Einzeltermin | Mi, 06.01.2021, 14:15 - Mi, 06.01.2021, 19:45 | Online-Veranstaltung
Einzeltermin | Do, 07.01.2021, 08:15 - Do, 07.01.2021, 09:45 | Online-Veranstaltung
Einzeltermin | Mi, 13.01.2021, 14:15 - Mi, 13.01.2021, 19:45 | Online-Veranstaltung
Einzeltermin | Mi, 20.01.2021, 14:15 - Mi, 20.01.2021, 19:45 | Online-Veranstaltung
Einzeltermin | Mi, 27.01.2021, 14:15 - Mi, 27.01.2021, 19:45 | Online-Veranstaltung
Einzeltermin | Do, 28.01.2021, 08:15 - Do, 28.01.2021, 09:45 | Online-Veranstaltung

Inhalt: „Wer zeugt für die Zeugen“ - Paul Celan Paul Celan (1920-1970), ein preisgekrönter jüdischer deutschsprachiger Lyriker, wurde in Czernowitz (Bukowina, damals Rumänien) geboren und ist leider im Alter von 49 Jahren aus dem Leben ausgeschieden. Anlässlich seines 100. Geburtstag und 50. Todestag wollen wir unser Seminar seiner Dichtung widmen, die unter den Zeichen einer Poetik von verlorener Zeit und verlorenem Ort steht. Die Lektüre seiner Gedichte erlaubt uns eine Zeitreise in die zerstörte jüdische Heimat in Rumänien, die Celan in eine poetische Hermeneutik der Erinnerung von Zeit und Ort verarbeitet. In seiner Dichtung befinden wir uns in einer Textlandschaft wo Steine Grabsteine sind, ein Sprachgelände in dem Tod und Trauer aufgehoben sind aber zugleich wieder zum Leben erweckt werden. Zeit und Ort gewinnen so nicht nur ihre Sprache wieder zurück, sondern sind auch Erinnerungsweisungen, die der Dichter uns als Leser auf den Weg gibt. In unserer Lektüre entfaltet sich eine poetische Realität die keiner Wirklichkeit mehr folgt, sondern sich selbst als Realität entwirft und begründet. „Der Jetztpunkt hat für das Bewusstsein wieder einen Zeithof, der sich in einer Kontinuität von Erinnerungsauffassungen vollzieht“ Edmund Husserl Zum weiteren Verständnis von Paul Celan dienen uns auch die Lektüre seiner bekannten Reden anlässlich der Entgegennahme zahlreicher Literaturpreise. Im Seminar werden wir Gelegenheit haben, Paul Celans Stimme bei Lesungen zu hören und einen Dokumentarfilm ansehen „Dichter ist, wer menschlich spricht“ 2014 (https://www.youtube.com/watch?v=oKpKmNBJnIc)

Weibliche Literaturgeschichten des 19. Jahrhunderts (Deu 201) (Seminar)

Dozent/in: Valerie Ahlfeld

Termin:
wöchentlich | Donnerstag | 10:15 - 11:45 | 12.10.2020 - 29.01.2021 | Online-Veranstaltung

Inhalt: Deutschsprachige, von Männern verfasste Werke sind als Pflichtlektüren in universitären und schulischen Leselisten, Curricula oder auch einem mehr oder minder festgeschriebenen Kanon zahlreich vertreten. Erinnern wir uns an unsere eigenen Erfahrungen mit solchen Zusammenstellungen (zum Beispiel in der Schulzeit) zurück, könnte nahezu der Eindruck entstehen, Frauen hätten (fast) keine Literatur produziert. In diesem Seminar werden wir für den Zeitraum des 19. Jahrhunderts gemeinsam zeigen, dass dieser Eindruck ein gänzlicher Trugschluss wäre. Wir lernen ausgewählte weibliche Literaturgeschichten gemeinsam kennen und untersuchen, unter welchen Bedingungen und worüber die Frauen schrieben. Darüber hinaus wagen wir einen Blick auf systemische Fragen und versuchen zu erklären, weshalb wir nur wenige bis gar keine weiblichen Literaturgeschichten des 19. Jahrhunderts kennen.