Vorlesungsverzeichnis

Suchen Sie hier über ein Suchformular im Vorlesungsverzeichnis der Leuphana.


Lehrveranstaltungen

Bildlichkeit (Deu 350) (Seminar)

Dozent/in: Katrin Dammann-Thedens

Termin:
wöchentlich | Mittwoch | 16:15 - 17:45 | 14.10.2024 - 31.01.2025 | C 7.013 Seminarraum

Inhalt: Ein Blick in die schulische Praxis zeigt, dass sich der aktuelle Literaturunterricht auf (schrift)sprachliche Artefakte konzentriert, die im Sinne des Kompetenzparadigmas angemessen verstanden werden sollen. Verdrängt wird durch diese Engführung insbesondere zweierlei: Erstens ist Literatur keinesfalls nur Schrift und Sprache, zweitens gehen literarästhetisches Erleben und Erfahren im ‚angemessenen literarischen Verstehen‘ nicht auf. Die skizzierte Verengung des Literaturunterrichts wird in dieser Veranstaltung in folgenden Schritten hinterfragt und erweitert: Erstens werden fachwissenschaftliche Erkenntnisse zur Bildlichkeit in literarischen Kontexten erarbeitet, zweitens rezeptionsbezogenes Wissen zum Erleben, Erfahren und Verstehen von Bildlichkeit aufgebaut sowie drittens auf dieser Basis literaturdidaktische Perspektiven auf Bildlichkeit ausgewertet und reflektiert. Diese drei Schritte werden in der Übung jeweils um eigene ästhetische Erfahrungen, Rezeptionsanalysen und reflexive Bezugnahmen auf die Einschätzung der eigenen Rolle im schulischen Literaturunterricht ergänzt.

Real Humans and KI: Tier-Mensch-Maschine (2) (Deu 350) (Seminar)

Dozent/in: Ulrike Steierwald

Termin:
wöchentlich | Mittwoch | 10:15 - 11:45 | 14.10.2024 - 31.01.2025 | C 5.325 Seminarraum

Inhalt: Künstliche Intelligenz ist in aller Munde. Sie ist hundertprozentig durch Sprache bestimmt und kommunizierbar. Selbst bilderkennende und –gebende Verfahren sind sprachlich programmiert. Diese, nur scheinbar einfache, Tatsache wird in den aktuellen Diskussionen meist übersehen oder verdrängt. Sie drehen sich um Spekulationen über die weiteren technischen Entwicklungen und ihre kritischen oder affirmativen Bewertungen. Vermeintlich geklärt scheint dabei auch die Frage nach dem spezifisch „Menschlichen“ im Vergleich zum „Künstlichen“ – man gebe nur die Frage „Was ist spezifisch für den Menschen im Vergleich zur KI?“ in ChatGPT ein, und das System sichert dem:der Fragenden sofort seine Einzigartigkeit zu ;-) In diesem Seminar stehen Fragen nach den grundlegenden sprachlich-anthropologischen Aspekten der hochleistungsstarken, maschinell- digitalen Intelligenz im Mittelpunkt. Denn das Interessante ihrer Entwicklung liegt insbesondere in der Interaktion wie Spiegelung zum „Menschlichen“, das in keiner Weise als ein gesicherter, ethischer Maßstab angenommen werden kann. In der Kulturgeschichte der Künste wurde das Phänomen der künstlichen „Real Humans“ bereits seit Beginn der europäischen Neuzeit verhandelt, ja diese vielleicht wirklich anthropologisch zu nennende Grundproblematik findet sich auch und anders realisiert in vormodernen und außereuropäischen Kulturen. Was lässt sich heute aus der Qualität und sich verselbständigenden Produktivität der KI für die Phänomene des Bewusstseins, des Denkens, Erlebens, leiblichen Empfindens, insbesondere aber für den (historischen?) Anspruch des Menschen auf Selbständigkeit, Kreativität und den Begriff der Freiheit ableiten? Sind die Leistungs- und auch Bildungsziele in den gegenwärtigen gesellschaftlichen Systemen, die die Optimierungsprozesse der KI ja hervorgebracht haben, vielleicht zu überdenken? In drei Diskursfeldern (1. Das ANDERE: Sinne – Situierung – Intraaktion / 2. HELL / HAL 9000: Wahrheit – Lüge – Macht / 3. KÖRPER: Maschinen – Digits – Leiblichkeit) werden wir uns anhand von literarischen Texte und Filmen aus Geschichte und Gegenwart mit der Künstlichen Intelligenz im wahrsten Sinne des Wortes auseinandersetzen. Diese Seminarankündigung wurde nicht durch KI produziert ...

Real Humans und KI: Tier-Mensch-Maschine (1) (Deu 350) (Seminar)

Dozent/in: Ulrike Steierwald

Termin:
wöchentlich | Dienstag | 10:15 - 11:45 | 14.10.2024 - 31.01.2025 | C 5.325 Seminarraum

Inhalt: Künstliche Intelligenz ist in aller Munde. Sie ist hundertprozentig durch Sprache bestimmt und kommunizierbar. Selbst bilderkennende und –gebende Verfahren sind sprachlich programmiert. Diese, nur scheinbar einfache, Tatsache wird in den aktuellen Diskussionen meist übersehen oder verdrängt. Sie drehen sich um Spekulationen über die weiteren technischen Entwicklungen und ihre kritischen oder affirmativen Bewertungen. Vermeintlich geklärt scheint dabei auch die Frage nach dem spezifisch „Menschlichen“ im Vergleich zum „Künstlichen“ – man gebe nur die Frage „Was ist spezifisch für den Menschen im Vergleich zur KI?“ in ChatGPT ein, und das System sichert dem:der Fragenden sofort seine Einzigartigkeit zu ;-) In diesem Seminar stehen Fragen nach den grundlegenden sprachlich-anthropologischen Aspekten der hochleistungsstarken, maschinell- digitalen Intelligenz im Mittelpunkt. Denn das Interessante ihrer Entwicklung liegt insbesondere in der Interaktion wie Spiegelung zum „Menschlichen“, das in keiner Weise als ein gesicherter, ethischer Maßstab angenommen werden kann. In der Kulturgeschichte der Künste wurde das Phänomen der künstlichen „Real Humans“ bereits seit Beginn der europäischen Neuzeit verhandelt, ja diese vielleicht wirklich anthropologisch zu nennende Grundproblematik findet sich auch und anders realisiert in vormodernen und außereuropäischen Kulturen. Was lässt sich heute aus der Qualität und sich verselbständigenden Produktivität der KI für die Phänomene des Bewusstseins, des Denkens, Erlebens, leiblichen Empfindens, insbesondere aber für den (historischen?) Anspruch des Menschen auf Selbständigkeit, Kreativität und den Begriff der Freiheit ableiten? Sind die Leistungs- und auch Bildungsziele in den gegenwärtigen gesellschaftlichen Systemen, die die Optimierungsprozesse der KI ja hervorgebracht haben, vielleicht zu überdenken? In drei Diskursfeldern (1. Das ANDERE: Sinne – Situierung – Intraaktion / 2. HELL / HAL 9000: Wahrheit – Lüge – Macht / 3. KÖRPER: Maschinen – Digits – Leiblichkeit) werden wir uns anhand von literarischen Texte und Filmen aus Geschichte und Gegenwart mit der Künstlichen Intelligenz im wahrsten Sinne des Wortes auseinandersetzen. Diese Seminarankündigung wurde nicht durch KI produziert ...

Real Humans und KI: Tier-Mensch-Maschine (2) (Deu 350) (Übung)

Dozent/in: Ulrike Steierwald

Termin:
wöchentlich | Mittwoch | 09:00 - 09:45 | 14.10.2024 - 31.01.2025 | C 12.015 Seminarraum

Inhalt: Künstliche Intelligenz ist in aller Munde. Sie ist hundertprozentig durch Sprache bestimmt und kommunizierbar. Selbst bilderkennende und –gebende Verfahren sind sprachlich programmiert. Diese, nur scheinbar einfache, Tatsache wird in den aktuellen Diskussionen meist übersehen oder verdrängt. Sie drehen sich um Spekulationen über die weiteren technischen Entwicklungen und ihre kritischen oder affirmativen Bewertungen. Vermeintlich geklärt scheint dabei auch die Frage nach dem spezifisch „Menschlichen“ im Vergleich zum „Künstlichen“ – man gebe nur die Frage „Was ist spezifisch für den Menschen im Vergleich zur KI?“ in ChatGPT ein, und das System sichert dem:der Fragenden sofort seine Einzigartigkeit zu ;-) In diesem Seminar stehen Fragen nach den grundlegenden sprachlich-anthropologischen Aspekten der hochleistungsstarken, maschinell- digitalen Intelligenz im Mittelpunkt. Denn das Interessante ihrer Entwicklung liegt insbesondere in der Interaktion wie Spiegelung zum „Menschlichen“, das in keiner Weise als ein gesicherter, ethischer Maßstab angenommen werden kann. In der Kulturgeschichte der Künste wurde das Phänomen der künstlichen „Real Humans“ bereits seit Beginn der europäischen Neuzeit verhandelt, ja diese vielleicht wirklich anthropologisch zu nennende Grundproblematik findet sich auch und anders realisiert in vormodernen und außereuropäischen Kulturen. Was lässt sich heute aus der Qualität und sich verselbständigenden Produktivität der KI für die Phänomene des Bewusstseins, des Denkens, Erlebens, leiblichen Empfindens, insbesondere aber für den (historischen?) Anspruch des Menschen auf Selbständigkeit, Kreativität und den Begriff der Freiheit ableiten? Sind die Leistungs- und auch Bildungsziele in den gegenwärtigen gesellschaftlichen Systemen, die die Optimierungsprozesse der KI ja hervorgebracht haben, vielleicht zu überdenken? In drei Diskursfeldern (1. Das ANDERE: Sinne – Situierung – Intraaktion / 2. HELL / HAL 9000: Wahrheit – Lüge – Macht / 3. KÖRPER: Maschinen – Digits – Leiblichkeit) werden wir uns anhand von literarischen Texte und Filmen aus Geschichte und Gegenwart mit der Künstlichen Intelligenz im wahrsten Sinne des Wortes auseinandersetzen. Diese Seminarankündigung wurde nicht durch KI produziert ...

Vom Abbild in die Abstraktion (1) (Deu 350) (Seminar)

Dozent/in: Svenja Frank

Termin:
wöchentlich | Montag | 12:15 - 13:45 | 14.10.2024 - 31.01.2025 | C 12.002 Seminarraum

Inhalt: Vom Abbild in die Abstraktion „Man muß Benns Prosa lesen wie man ein Bild Picassos betrachtet“ sagt der Philosoph und Schriftsteller Max Bense. Durs Grünbein nennt den kurzen Roman Nämlich (1915) des erst wieder entdeckten deutsch-jüdischen Autors Paul Adler „das kleine Schwarze Quadrat deutscher Prosa“. Die Versuche, in den bildenden Künsten und der Literatur der Klassischen Moderne die scheinbar gesetzten Grenzen ihres Mediums zu verschieben, sind zahlreich. Im Seminar widmen wir uns diesen Wechselwirkungen anhand des zentralen ästhetischen Umbruchs vom Abbild in die Abstraktion zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Entscheidende Impulse für diese revolutionäre Entwicklung erhielten Malerei und Skulptur dabei auch aus der Begegnung mit der außereuropäischen Kunst. Der parallele Blick auf literarischen Text und Kunstwerk ermöglicht einerseits Erkenntnisse über direkte Einflüsse und wirft anderseits die Frage nach strukturellen Analogien auf. So knüpfen sich an die Analyse von Einzelwerken übergreifende medientheoretische Überlegungen: Welchen spezifischen Bedingungen unterliegen literarische Texte im Vergleich zur visuellen Kunst? Inwiefern lässt sich – in Analogie zur Kunst – in der Literatur mit ihrem per se bedeutungstragenden Wortmaterial von abstrakten oder gegenstandslosen Texten sprechen? Über welche Abstraktionsstufen entfernen sich die beiden Ausdrucksformen jeweils vom Abbild? Welche Rolle spielt die Wirklichkeitsähnlichkeit in der ästhetischen Bewertung und ihrer Ideologisierung? Den Fragen wollen wir anhand zentraler Vertreter dieser ästhetischen Entwicklungen in Kunst (u.a. af Klint, Kandinsky, Münter, Picasso) und Literatur (u.a. Benn, Kafka, Joyce) nachgehen. Der intermediale Zugriff soll jedoch auch an der noch nicht umfänglich erforschten „absoluten Prosa“ Paul Adlers sowie an Maren Kames Hasenprosa (Longlist Deutscher Buchpreis 2024) erprobt werden und neue Zugänge zum Text schaffen.

Vom Abbild in die Abstraktion (2) (Deu 350) (Seminar)

Dozent/in: Svenja Frank

Termin:
wöchentlich | Donnerstag | 14:15 - 15:45 | 14.10.2024 - 31.01.2025 | C 5.325 Seminarraum

Inhalt: Vom Abbild in die Abstraktion „Man muß Benns Prosa lesen wie man ein Bild Picassos betrachtet“ sagt der Philosoph und Schriftsteller Max Bense. Durs Grünbein nennt den kurzen Roman Nämlich (1915) des erst wieder entdeckten deutsch-jüdischen Autors Paul Adler „das kleine Schwarze Quadrat deutscher Prosa“. Die Versuche, in den bildenden Künsten und der Literatur der Klassischen Moderne die scheinbar gesetzten Grenzen ihres Mediums zu verschieben, sind zahlreich. Im Seminar widmen wir uns diesen Wechselwirkungen anhand des zentralen ästhetischen Umbruchs vom Abbild in die Abstraktion zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Entscheidende Impulse für diese revolutionäre Entwicklung erhielten Malerei und Skulptur dabei auch aus der Begegnung mit der außereuropäischen Kunst. Der parallele Blick auf literarischen Text und Kunstwerk ermöglicht einerseits Erkenntnisse über direkte Einflüsse und wirft anderseits die Frage nach strukturellen Analogien auf. So knüpfen sich an die Analyse von Einzelwerken übergreifende medientheoretische Überlegungen: Welchen spezifischen Bedingungen unterliegen literarische Texte im Vergleich zur visuellen Kunst? Inwiefern lässt sich – in Analogie zur Kunst – in der Literatur mit ihrem per se bedeutungstragenden Wortmaterial von abstrakten oder gegenstandslosen Texten sprechen? Über welche Abstraktionsstufen entfernen sich die beiden Ausdrucksformen jeweils vom Abbild? Welche Rolle spielt die Wirklichkeitsähnlichkeit in der ästhetischen Bewertung und ihrer Ideologisierung? Den Fragen wollen wir anhand zentraler Vertreter dieser ästhetischen Entwicklungen in Kunst (u.a. af Klint, Kandinsky, Münter, Picasso) und Literatur (u.a. Benn, Kafka, Joyce) nachgehen. Der intermediale Zugriff soll jedoch auch an der noch nicht umfänglich erforschten „absoluten Prosa“ Paul Adlers sowie an Maren Kames Hasenprosa (Longlist Deutscher Buchpreis 2024) erprobt werden und neue Zugänge zum Text schaffen.