DFG-Forschungsprojekt: Nachhaltige Landbewirtschaftung fördern

24.01.2024 Prof. Dr. Berta Martín-López untersucht das Wertesystem hinter den Entscheidungen von Landbesitzer*innen und Landbewirtschafter*innen in den Biodiversitäts Exploratorien.

DFG-Forschungsprojekt: Nachhaltige Landbewirtschaftung fördern ©Leuphana/Teresa Halbreiter
DFG-Forschungsprojekt: Nachhaltige Landbewirtschaftung fördern ©Leuphana/Teresa Halbreiter
DFG-Forschungsprojekt: Nachhaltige Landbewirtschaftung fördern ©Leuphana/Teresa Halbreiter

Die Natur unterstützt das menschliche Wohlergehen auf vielfältige Weise: Sie ernährt uns, Pflanzen enthalten Arzneistoffe oder wir erholen uns in der Natur. Die Beiträge der Natur für die Menschen (NCP) können aber durch Menschen beeinflusst werden – positiv wie negativ. Intensive Landnutzung beispielsweise basiert auf der Zufuhr von Pestiziden oder Düngemitteln welche die Nahrungsmitteproduktion steigern, aber unter Umständen zum Verlust von Habitaten führen können. „Um eine nachhaltige Landbewirtschaftung zu fördern, bedarf es einem Verständnis der gesellschaftlichen Triebkräfte hinter den Entscheidungen von Landbesitzer*innen und Landbewirtschafter*innen, welche die Bereitstellung von Beiträgen der Natur für die Menschen (Nature’s contributions to people, NCP) beeinflussen“, erklärt Prof. Dr. Berta Martín-López.

Die Professorin für Internationale nachhaltige Entwicklung und Planung untersucht gemeinsam mit Forscher*innen der Leuphana, des Pyrenäischen Instituts für Ökologie (IPE-CSIC) und der Universität Wien die derzeit unbekannten Wechselwirkungen zwischen zwei der wichtigsten gesellschaftlichen Triebkräfte der Landbewirtschaftung: die Wertvorstellungen von Landbesitzer*innen und Manager*innen bezüglich der Natur und NCP sowie die Telekopplung der NCP-Koproduktion. Während Werte der Natur Aufschluss darüber geben in welcher Beziehung Menschen zur Natur stehen, zeigt das Konzept der Telekopplung die sozio-ökonomischen und ökologischen Auswirkungen in der Ko-produktion von NCP über große Entfernungen hinweg auf. Das dreijährige Projekt „Entschlüsselung der Beziehung zwischen Naturwerten und Telekopplung (VaNaTe)“ wird mit 399 000 Euro von der DFG gefördert.

VaNaTe ist in das von der DFG geförderte Langzeitprojekt Biodiversitäts Exploratorien eingebettet und basiert auf einem Folgeantrag. In der vorangegangenen Phase hatte das Forschungsprojekt „Auswirkungen des Landmanagements auf die Bereitstellung und Verteilung von Ökosystemleistungen (ESuDis)" den Grad der Landnutzungsintensität in den drei Untersuchungsgebieten der Biodiversitäts Exploratorien mit der Produktion von NCP verknüpft. Die Untersuchungsgebiete umfassen Wälder und Grünland in Brandenburg, Thüringen und Baden-Württemberg. Forscher*innen untersuchen dort beispielsweise, wie sich unterschiedliche Formen der Landnutzung auf die Insekten-Vielfalt oder unterschiedliche Pflanzenarten auswirken.

Durch die Beforschung der sozialen Triebkräfte, welche die verschiedenen Formen der Landnutzung und -bewirtschaftung beeinflussen, trägt das VaNaTe Projekt dazu bei den Fokus der Biodiversitäts Exploratorien zu erweitern. „Uns interessiert unter anderem die Beziehung zwischen den Entscheidungen der Landeigentümer*innen hinsichtlich der Landbewirtschaftung und ihren Wertesystemen in Bezug auf Natur und NCP“, erklärt der PostDoc des Projekts Roman Isaac. Die Forschungsergebnisse sollen die bestehenden Daten der Biodiversitäts Exploratorien um das Verständnis ergänzen, weshalb sich Landeigentümer*innen und Manager*innen für bestimmte Landmanagementstrategien entscheiden.

Kontakt

  • Prof. Dr. Berta Martín-López