Bildungsforscher Pietsch an Schulleitungsmonitor Deutschland beteiligt

14.06.2023 Lüneburg/Düsseldorf. Professor Dr. Marcus Pietsch vom Institut für Bildungswissenschaften der Leuphana Universität Lüneburg ist Mitautor der repräsentativen Studie „Schulleitungsmonitor Deutschland“, für die 1.007 Schulleitungen an allgemeinbildenden Schulen aller Schulformen aus allen Bundesländern befragt wurden. Eines der Studienergebnisse: Jede vierte Schulleitung will ihre Schule verlassen.

Der „Schulleitungsmonitor Deutschland“ wurde von der Wübben Stiftung Bildung bei der Fachhochschule Nordwestschweiz in Auftrag gegeben. Er wird als Kooperationsprojekt mit der Leuphana Universität Lüneburg, der Universität Tübingen und der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg realisiert. Als Gründe für die Wechselabsichten nennen die Schulleitungen mangelnde Unterstützung (48 Prozent), eine nicht angemessene Bezahlung (41 Prozent) und den Wunsch nach beruflicher Entwicklung (40 Prozent). Etwa ein Drittel gibt als Wechselmotiv die schlechten Arbeitsbedingungen an.

Die Untersuchung zeigt auch, dass 88 Prozent der Schulleitungen für diese Tätigkeit keine beruflich relevante Qualifizierung an Universitäten oder Pädagogischen Hochschulen durchlaufen haben. Nur etwas mehr als die Hälfte (57 Prozent) der Befragten hat eine formale Qualifikation an einem Landesinstitut abgeschlossen. Professor Pietsch stimmt besonders nachdenklich, dass universitäre Angebote kaum genutzt werden, denn „verschiedene Studien zeigen, dass gerade die Qualifizierung schulischer Führungskräfte an Universitäten dabei hilft, Schulen fit für die Zukunft zu machen."

Negativ entwickelt hat sich dem „Schulleitungsmonitor Deutschland“ zufolge das Vertrauen, das Schulleitungen in Personen der Bildungsadministration haben. Es ist im Vergleich mit repräsentativen Vorläuferstudien aus den vergangenen drei Jahren gesunken. Insbesondere die Schulaufsicht bekommt hier schlechte Bewertungen: Rund 40 Prozent der befragten Schulleitungen vertreten den Standpunkt, dass man sich nicht immer auf die Schulaufsicht verlassen oder ihr vertrauen kann. Nur 39 Prozent stimmen der Aussage (eher) zu, dass die Schulaufsicht immer wohl überlegte Entscheidungen trifft.

Hintergrundinformationen zur Studie
Ziel des „Schulleitungsmonitor Deutschland“ ist es, die Arbeitssituation und das Handeln von Schulleitungen in Deutschland zu erfassen. Inhaltlich knüpft er an das Forschungsprojekt „Leadership in German Schools“ (LineS) an, in deren Rahmen zwischen 2019 und 2021 bereits Schulleitungen mit Blick auf ihre Karriereverläufe befragt wurden.

Links:
Zur Publikation: Schulleitungsmonitor Deutschland – Zentrale Ergebnisse der Erhebung 2022: www.wuebben-stiftung-bildung.org/schulleitungsmonitor-deutschland-2022/
Mehr Informationen zum Schulleitungsmonitor: www.fhnw.ch/plattformen/slmd/ueber-das-projekt/

Weitere Informationen zu Prof. Pietsch www.leuphana.de/institute/ibiwi/personen/marcus-pietsch.html