FFB-Diskussionspapier Nr. 45

 

Wer arbeitet wann? – Arbeitszeitarrangements von Selbständigen und abhängig Beschäftigten: Eine mikroökonometrische Analyse deutscher Zeitbudgetdaten


Zusammenfassung

Mit der zeitlichen Flexibilisierung der Arbeitsmärkte und dem damit verbundenen Rückzug des Normalarbeitstages treten neue Muster von Arbeitszeit auf. Auf Basis der deutschen Zeitbudgeterhebung 1991/92 sollen Arbeitszeiten von Selbständigen und abhängig Beschäftigten untersucht werden. Zunächst systematisiert der vorliegende Beitrag verschiedene Verläufe des Arbeitstages. Dabei werden bilden sich vier Kategorien von Arbeitszeitmustern heraus. Danach stellt sich die Frage, ob sich zwischen Selbständigen und abhängig Beschäftigten Unterschiede in der Gestaltung des Arbeitstages feststellen lassen. Nach einer deskriptiven Analyse der Kategorien, wird in einem Multinomialen Logit Modell neben dem Berufsstatus der Einfluss sozio-ökonomischer Hintergrundvariablen auf die Entscheidung für eine der Kategorien von Arbeitszeit geschätzt. Wir kontrollieren dabei u. a. für Variablen, die der Humankapitaltheorie, den ‚new home economics’ und der Zeitverwendungsforschung entliehen sind. Es zeigt sich, dass insbesondere Selbständige ohne Angestellte zu einem atypischen Verhalten am neigen, das durch Arbeitszeiten am frühen Morgen und späten Abend sowie Unterbrechungen kennzeichnet.JEL: J22, J23, J24, J30Schlagwörter: Arbeitszeitarrangements, Arbeitsangebot, Zeitverwendung, Humankapital, Selbständige, abhängig Beschäftigte, Multinomiales Logit, Zeittagebücher, Zeitbudgeterhebung 1991/92


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Summary

In recent years new patterns of working time have appeared along with an increased flexibility concerning timing of work and the decay of the regular working day. We analyze the timing of working time for both self-employed and employees based on the German time budget study 1991/92. In the first step we systematise different courses of the working day. Thereby, four categories of working time patterns emerged. After that the question is raised if differences between self-employed and employees can be found concerning their daily working times. After a descriptive analysis of the categories a multinomial logit model is employed in order to find out if the occupational background of a person can be used to explain the decision which working time pattern to choose. We control for variables stemming from human capital theory led explanations from ‚new home economics’ and from time use research. It can be shown that particularly self-employed without any employee tend to work at non-core times such as early in the morning and/or late in the evening or in multiple episodes with at least one longer interruption.

JEL: J22, J23, J24, J30
Keywords: Working hour arrangements, labour supply, time allocation, human capital, self-employed, employees, multinomial logit, time use diaries, German Time Budget Survey 1991/92


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