Sensometrie
Forschungsbereich experimentelle Sensometrie und Phänometrie
„Miß alles, was sich messen lässt und mach messbar, was sich nicht messen lässt“ (Galileo Galilei)
Wissenschaften definieren sich aus Gegenstand, Methode und Maß. Für die exakten Wissenschaften setzte Galilei Galileo die Standards für genaue Messung und der experimentellen Methode als „Königsweg zur Erkenntnis“.
Bis in die Mitte des 19. Jhdts bestand Einigkeit unter Wissenschaftlern, dass die Psychologie, deren Gegenstand das Erleben und Verhalten von Menschen ist, keine Wissenschaft werden kann, weil man keine Möglichkeit sah, das Experiment als Methode zu nutzen und menschliches Erleben zu messen.
Das änderte sich 1860 mit Erscheinen der „Elemente der Psychophysik“ des Leipziger Physikers Gustav Theodor Fechner. Am Morgen des 22. Oktober 1850 hatte er die Idee, den „ebenmerklichen Empfindungsunterschied“ als Maßeinheit zur Messung der Erlebensstärke zu nutzen. In den folgenden Jahren konnte er belegen, dass man psychologische Gegenstände experimentell untersuchen und messen kann. Damit legte er den Grundstein für die wissenschaftliche Psychologie wie sie bis heute gelehrt wird. Zum Andenken zelebrieren Psychologen aus aller Welt jeweils am 22. Oktober den Fechner Day.
Heute lassen sich Art und Intensität des menschlichen Erlebens mit ausgereiften psychophysischen und phänometrischen Methoden qualitativ und quantitativ erfassen. Exakte Messungen bilden die Grundlage des human engineering. Sie dienen der Anpassung der kulturellen und technischen Umwelt an die Möglichkeiten und Bedürfnisse der Menschen.
Gemeinsames Ziel unserer Forschungsarbeit ist es, die Grundlagen und Bedingungen für wirklichkeitstreue psychologische Messung zu ermitteln, daraus Messanweisungen abzuleiten und die Messverfahren für angewandte Fragestellungen nutzbar zu machen. In Forschungsprojekten, die idealerweise Grundlagen- und angewandte Forschung miteinander verbinden.
Gegenwärtige anwendungsnahe Forschungsbereiche sind
- die Untersuchung der Geruchswahrnehmung
- die quantitative Erfassung körperlicher und kognitiver Beanspruchungen und Beanspruchungsfolgen