Vorlesungsverzeichnis

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Lehrveranstaltungen

"1968" - soziologische Perspektiven auf einen epochalen kulturellen Wandel (Seminar)

Dozent/in: Günter Burkart

Termin:
wöchentlich | Donnerstag | 14:15 - 15:45 | 15.10.2018 - 01.02.2019 | C 12.015 Seminarraum

Inhalt: Der Rechtspopulismus, so heißt es manchmal, habe in einer bestimmten Weise das Erbe der „Achtundsechziger“ angetreten. Zum einen durch die Kritik an den bestehenden Verhältnissen (die heute maßgeblich durch die 68er geprägt seien), zum anderen durch Übernahme von Protest- und Aktionsformen. Um diese These beurteilen zu können, ist es erst einmal notwendig zu klären, was „1968“ war und um welches „Erbe“ es geht, also welche Folgen von den 68er-Ereignissen bzw. der 68er-Generation ausgingen. Gingen von dieser Zeit Impulse aus, die unsere Gesellschaft grundlegend und nachhaltig veränderten? Haben die Entwicklungen der „langen 1960er Jahre“ zu einer Verschiebung der westlichen Gesellschaften nach links bzw. zu einer „Fundamentalliberalisierung“ geführt – aber vielleicht auch dem Neoliberalismus zum Durchbruch verholfen? Die heutige Studierenden-Generation (geb. in den späten 1990er Jahren bzw. um 2000) ist die Enkel-Generation der 68er (geb. 1938-48). Können die Enkelkinder etwas von der Geschichte ihrer Großväter und Großmütter lernen?

1968 (Vorlesung)

Dozent/in: Roberto Nigro, Ben Trott

Termin:
wöchentlich | Donnerstag | 12:15 - 13:45 | 18.10.2018 - 31.01.2019 | C HS 1

Inhalt: This lecture series examines the contested nature, history, meanings and legacies of “1968” as a way of introducing a series of topics and problems that have always been central to Cultural Studies. These include issues of power and resistance, conjunctures and ruptures, lifestyles and counter-cultures, youth-cultures and sub-cultures, hegemony and identity, difference and class, truth and protest, cultural production and capital accumulation. 1968 was an event calling for "all power to the imagination". Indeed, it was a multiplicity of global events: in Germany, Italy, France, Vietnam, Mexico, Czechoslovakia, Yugoslavia, Brazil, Japan, and beyond. 1968 was a singular plurality, a chain of events that continues to introduce difference into the present. It was also a conjuncture characterized by a new intellectual climate: the debate around the human sciences, the question of structuralism, the development of the "nouveau roman", the diffusion of the cinematographic "nouvelle vague", the first signs of the emergence of a new working class, the rise of new social and political movements, the beginning of new political and existential experimentations, the crisis of old ideologies... 1968 was the backdrop against which new forms of thinking and living took shape. Each lecture in this series will be delivered by a different member of the Faculty of Cultural Studies (and occasionally by a guest speaker), allowing students to encounter a range of different disciplinary as well as inter- and trans-disciplinary perspectives. DATES Do. 18.10.18. Roberto Nigro & Ben Trott. Introduction Do. 25.10.18. Roberto Nigro. „1968: eine Revolte für die Zukunft“ Do. 01.11.18. Sven Kramer. „Christian Geissler – Literatur und Kampf vor, während und nach 1968“ Do. 08.11.18. Sabine Schulze. „68: Design für eine bessere Welt?“ Do. 15.11.18. Christian Voller. „Kritische Theorie 1968“ Do. 22.11.18. Steffi Hobuß. „1968 und Erinnerungskultur“ Do. 29.11.18. ============ Do. 06.12.18. Susanne Leeb. „Die Bedeutung der Dekolonisierung für 1968 in Kunst und Film“ Do. 13.12.18. Christoph Brunner. „Differenz - ein Kampfbegriff zwischen Widerstand und Aneignung“ Do. 20.12.18. Timon Beyes. „Selbstorganisation und das Recht auf Stadt“ Do. 10.01.19. Eva Kuhn. „Widerständige Zeit-Bilder. 1968 und das Kino“ Do. 17.01.19. Manuela Bojadžijev. „„Ihr Kampf ist auch unser Kampf“. 1968 aus der Perspektive der Migration“ Do. 24.01.19. Ulf Wuggenig. „Mai 1968 - Vorspiel, Nachspiel und globale Aspekte“ Do. 31.01.19. Ben Trott. „After ’68: From Class to ‘Identity Politics’?“

1968. Politik, Protest und Phantasie (Seminar)

Dozent/in: Sabine Schulze

Termin:
Einzeltermin | Do, 25.10.2018, 17:00 - Do, 25.10.2018, 21:00 | extern | Termin im MKG, Hamburg
Einzeltermin | Fr, 26.10.2018, 14:00 - Fr, 26.10.2018, 18:00 | extern | Termin im MKG, Hamburg
Einzeltermin | Fr, 02.11.2018, 14:00 - Fr, 02.11.2018, 18:00 | extern | Termin im MKG, Hamburg
Einzeltermin | Fr, 09.11.2018, 14:00 - Fr, 09.11.2018, 18:00 | extern | Termin im MKG, Hamburg
Einzeltermin | Fr, 11.01.2019, 14:00 - Fr, 11.01.2019, 18:00 | extern | Termin im MKG, Hamburg
Einzeltermin | Fr, 18.01.2019, 14:00 - Fr, 18.01.2019, 18:00 | extern | Termin im MKG, Hamburg

Inhalt: Im Frühjahr 1968 beauftragt der SPIEGEL Verlag den dänischen Architekten Verner Panton mit der Ausstattung des Verlagsgebäudes. Berühmt wurde vor allem die in verschiedenen Rottönen changierende Kantine, die bis heute ein Gefühl von Aufbegehren, Phantasie und Zukunftshoffnung ausstrahlt. Die farbenfroh optimistische Atmosphäre des Designs kontrastiert mit den Themen, die dort verhandelt wurden: Krieg in Vietnam, Maos Kulturrevolution, die Panzer in Prag, Benno Ohnesorg in seinem Blut, Martin Luther Kings erstorbener Traum. In einer Ausstellung („68. Pop und Protest“) versuchen wir die seit 2012 im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg fest installierte Kantine in den Kontext der Visionen und Ideale zu stellen, die in dieser Zeit entwickelt und erstritten wurden. Bilder, Filme Texte und der Sound dieser Epoche sollen zu einem komplexen Stimmungsbild zusammenfinden. Nicht nostalgisch, sondern kritisch: Was ist geblieben? Einzelne Themen möchte ich mit Ihnen in dem Seminar vertiefen. Gleichzeitig sollen Sie eine Vorstellungen von den komplexen Abläufen erhalten, die zu so einem Projekt gehören.

Die Situationistische Internationale und der Mai '68. Kritikbegriff, Methoden, Theorie(tradition) (Seminar)

Dozent/in: Tania Martini

Termin:
Einzeltermin | Sa, 10.11.2018, 13:00 - Sa, 10.11.2018, 15:00 | C 12.006 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 24.11.2018, 13:00 - Sa, 24.11.2018, 17:00 | C 12.006 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 08.12.2018, 13:00 - Sa, 08.12.2018, 17:00 | C 12.006 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 12.01.2019, 13:00 - Sa, 12.01.2019, 17:00 | C 12.006 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 26.01.2019, 13:00 - Sa, 26.01.2019, 17:00 | C 12.006 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 02.02.2019, 13:00 - Sa, 02.02.2019, 18:00 | C 12.006 Seminarraum

Inhalt: Als 1968 in Paris die Barrikaden brannten und ein fast einmonatiger Generalstreik Frankreich lahm legte, hatten die Situationisten ihr erklärtes Ziel erreicht: Sie waren erfolgreich zum Katalysator der Begierden einer Epoche geworden. 1957 von Künstlern und Intellektuellen der künstlerischen Avantgarden gegründet, gehörten der Situationistischen Internationale (S.I.) bis zu ihrer Auflösung im Jahr 1972 etwa 79 Personen an. Dass die Geschichte der S.I. weder mit 1968 noch mit 1972 zu Ende war, dafür gibt es zahlreiche Belege in der Popkultur und in der Kunst. Auch auf die poststrukturalistischen Theorien von Derrida bis Baudrillard hatte die S.I. großen Einfluss. Die S.I. wollte mit „hyperkünstlerischen und hyperpolitischen“ Taktiken die kapitalistische Vergesellschaftungsweise attackieren. Die zunächst spielerischen und künstlerischen Interventionen zielten auf die Veränderungen im Alltagsleben, wie sie sich durch den Konsum, die Formen staatsbürokratischer Fürsorge, die Technisierung der Haushalte und die funktionalistische Architektur ergaben. 1962 kam es zum Bruch mit der Kunst und zum Ausschluss jener Mitglieder, die primär an einer künstlerischen Praxis festhielten. Den spielerischen Interventionen im urbanen Raum und der künstlerischen Produktion folgte eine Phase der (theorie-)politischen Auseinandersetzungen, der so genannten „Verwirklichung der Politik“, in der auch die bekannteste Schrift des theoretischen Kopfes der S.I., Guy Debord, entstand: „Die Gesellschaft des Spektakels“. Im Seminar soll die theoretische und praktische Kritik der S.I. hinsichtlich der gesellschaftlichen Formation des Fordismus untersucht werden. Die für ihre erste Phase (bis 1962, „Revolutionierung des Alltags“) deutlich erkennbaren Bezüge auf Henri Lefèbvre, Friedrich Nietzsche, Marquis de Sade, Martin Heidegger etc. sollen herausgearbeitet werden, die Selbstbeschreibungen, die in Auseinandersetzung mit dem Existenzialismus und den avantgardistischen Vorläufern entstanden, sollen kritisch untersucht werden. Ein weiterer Schwerpunkt unserer Untersuchung ist die Spektakeltheorie Guy Debords und deren hegelmarxistische Tradition. Hierfür sollen neben Auszügen aus der „Gesellschaft des Spektakels“ auch Texte von Hegel, Marx und Georg Lukács herangezogen werden, um den situationistischen Subjekt-, den Ideologie- und den Entfremdungsbegriff zu verstehen. Schließlich soll die S.I. im Zusammenhang mit dem Mai '68 untersucht werden: Welche politisch-intellektuellen Gruppierungen betreten die historische Bühne in Auseinandersetzung mit der S.I., welche Rolle spielen die Parteien und Gewerkschaften und wie kommt in der situationistischen Kritik der Politik der Argwohn gegenüber jeder Form von Repräsentation zum Tragen?

Kritische Theorie und 1968 (Seminar)

Dozent/in: Christian Voller

Termin:
wöchentlich | Donnerstag | 14:15 - 15:45 | 18.10.2018 - 31.01.2019 | C 12.108 Seminarraum

Inhalt: Das Jahr 1968 stellt einen folgenreichen Wendepunkt für die Entwicklung der Kritischen Theorie dar. Während sich jene Vertreter der ‚ersten Generation‘, die nach Deutschland zurückgekehrt waren, allmählich aus dem universitären Betrieb zurückzogen, wobei insbesondere Adorno in seinen letzten Lebensjahren intensiv damit beschäftigt war, sein philosophisches Werk zu einem ‚Abschluß‘ zu bringen, versuchte die ‚Studentenbewegung‘ kritische Theorie in befreiende Praxis umzusetzen und bezog sich dabei emphatisch auf Marx, Freud und den Korpus der Kritischen Theorie. Das Verhältnis zwischen den alternden Theoretikern der Befreiung und den jugendlichen Aktivisten und Aktivistinnen erwies sich allerdings bald schon als spannungsreich und es kam zu einer Reihe von Verwerfungen. Hier wäre nicht nur an die Auseinandersetzungen zwischen Adorno und den protestierenden Studierenden in Frankfurt oder seinen ‚Streit‘ mit dem in den USA verbliebenen Herbert Marcuse zu denken, sondern auch an die ‚Emanzipation‘ Jürgen Habermas‘ von der ‚orthodoxen‘ Kritischen Theorie, die sich 1968 in zwei wegweisenden Büchern („Erkenntnis und Interesse“, „Wissenschaft und Technik als ‚Ideologie‘“) anbahnte und schließlich zu einer Reformierung des Projekts Kritische Theorie führen sollte, die das „Feuer jener ergreifenden Kritik des Kapitalismus“ (Ulrich Ruschig), die Kritische Theorie einmal gewesen ist, sukzessive zum erlöschen brachte. 1968 ist jedoch auch das Jahr, in dem der französische Poststrukturalismus seinen Siegeszug in den Geistes- und Kulturwissenschaften antrat. Von konservativer Seite zunächst als ‚68er Denken‘ belächelt, wurde er rasch zu einer paradigmatischen Denkform, die sich als ausgesprochen durchsetzungsstark erwies. Der Kritischen Theorie, die für die 60er und 70er Jahre eine gewisse Hegemonie im Bereich der linken Theoriebildung zumindest an deutschen Hochschulen behauptet hatte, erwuchs damit eine starke institutionelle Konkurrenz, gegen die sie sich spätestens mit der Konsolidierung der ‚Kulturwissenschaften‘ in den 1990er Jahren nicht mehr behaupten konnte. Gegenüber dem ‚postmodernen‘ Theorieangebot und der durch Habermas reformierten kritischen Theorie fristet die Kritische Theorie heute jedenfalls nur mehr eine Schattenexistenz im Bereich von kulturwissenschaftlichen Forschung und Lehre. Nehmen wir das 68er-Jubiläum also zum Anlass, einen Blick zurück zu werfen und uns anhand paradigmatischer Texte einen Begriff vom theoretischen Reichtum und der diagnostischen Schärfe der Kritischen Theorie zu erarbeiten.

Literatur in der Revolte (Seminar)

Dozent/in: Sven Kramer

Termin:
wöchentlich | Donnerstag | 16:15 - 17:45 | 15.10.2018 - 01.02.2019 | C 12.101 Seminarraum

Inhalt: Immer wieder gab es Autorinnen und Autoren, die ihre Kunst als eine direkte Intervention in politische Prozesse verstanden haben. Das Seminar thematisiert unterschiedliche Ausprägungen, die die engagierte Literatur im deutschsprachigen Bereich angenommen hat. Es beschränkt sich auf das linke politische Spektrum. Durch die Analyse literarischer Texte und theoretischer Einlassungen soll das jeweilige Verständnis von Kunst und Politik herausgearbeitet werden. Die Spannbreite reicht von sozial- und kulturrevolutionären bis zu sozialreformerischen Positionen, von unterschiedlichen Kunstpraktiken innerhalb der kommunistischen Bewegung bis zum Surrealismus und der Kommunikationsguerilla, von den 1920er Jahren über 1968 bis heute.

Medien 68 (Seminar)

Dozent/in: Daniela Wentz

Termin:
wöchentlich | Donnerstag | 10:15 - 11:45 | 25.10.2018 - 31.01.2019 | C 14.102 a Seminarraum
Einzeltermin | Do, 06.12.2018, 18:15 - Do, 06.12.2018, 20:00 | C 14.102 a Seminarraum

Inhalt: Die 68er-Bewegung war eine auf politische und gesellschaftliche Veränderungen abzielende Protestbewegung, die auch neue Demonstrationsformen entstehen ließ, die vor allem performativer Natur waren. Sit-Ins, Love-ins, Teach-ins, Happenings, Straßenperformances und andere Aktionen waren beides: neue künstlerische Ausdrucksfomen und politische Meinungsäußerung, die mit den Traditionen, Werten und Normen der bürgerlichen Nachkriegsgesellschaft radikal brechen sollten. Die große mediale Aufmerksamkeit den Protesten und Protestformen gegenüber wirkte als Katalysator der Bewegung und brachte umgekehrt selbst neue ästhetische Ausdrucksformen hervor. Die medientechnologischen Innovationen schließlich, die erst bewusst machten, in einer globalen Welt zu leben und vor diesem Hintergrund auch handeln zu können, machten die Bewegung zu einem fast globalen Phänomen.

Projekt Zukunft. Geschichte, Heterotopie und Kritik in der Philosophie Michel Foucaults (Seminar)

Dozent/in: Marita Rainsborough

Termin:
wöchentlich | Dienstag | 14:15 - 16:00 | 23.10.2018 - 01.02.2019 | C 12.102 Seminarraum | beginnt in der 2. Semesterwoche

Inhalt: Foucault geht es darum „neue Modi der Kritik, neue Modi der Infragestellung zu erarbeiten, etwas anderes zu versuchen.“ (Foucault 2005: 927) Im Unterschied zur Archäologie, die dem Auffinden der Wissen formierenden Episteme und Diskursregeln dient, untersucht die Genealogie das Geworden-Sein von Prinzipien des Denkens, Machtformen, Subjektivierungsweisen und deren Zusammenwirken, um im Rahmen einer Analyse der aktuellen Gesellschaft Kritik üben zu können. Foucault fordert eine Haltung der Kritik, die „die Kunst der freiwilligen Unknechtschaft, der reflektierten Unfügsamkeit“ darstellt und sich auf die Analyse der aktuellen Gesellschaft bezieht. „In dem Spiel, das man die Politik der Wahrheit nennen könnte, hätte die Kritik die Funktion der Entunterwerfung.“ (Foucault 1992: 15) Die Vernachlässigung des Kantischen Aufklärungsappells konstatierend formuliert Foucault sein Programm der Untersuchung von Macht: „anstatt über das Problem der Erkenntnis könnte diese über das Problem der Macht in die Frage der Aufklärung einsteigen; sie würde nicht als Legitimitätsprüfung vorgehen, sondern als Ereignishaftigkeitsprüfung oder Ereignishaftmachung.“ (Foucault 1992: 30f.) Foucault möchte dabei „den Nexus von Macht-Wissen“ untersuchen. (Foucault 1992: 33) Diese Verschiebung seines Schwerpunkts steht im Kontext mit seinen gesellschaftspolitischen Erfahrungen in den 68er Jahren. Er sagt: „Ohne die politische Öffnung dieser Jahre hätte ich wahrscheinlich nicht den Mut gehabt, den Faden dieser Probleme wiederaufzunehmen und meine Untersuchungen des Strafsystems, der Gefängnisse, der Disziplinierungen fortzusetzen“ (Foucault 1978: 24). Dabei sieht er sich im Unterschied zu Sartre in der Rolle des ‚spezifischen Intellektuellen’, der im Unterschied zum ‚universellen Intellektuellen’ keine bestimmte, universal gültige Geschichtskonzeption vorlegt und nicht im Besitz einer universellen Wahrheit ist. Geschichte wird bei Foucault als ein Archiv aus Monumenten und Ereignissen betrachtet. Eine vorgegebene Entwicklungsrichtung im Sinne eines Fortschritts wie z.B. bei Kant ist in Foucaults Philosophie zwar nicht vorgesehen, aber dennoch ist die Gestaltung des menschlichen Lebens als Individuum und im Zusammenleben in den verschiedenen Kontexten der menschlichen Verantwortung unterstellt und somit Projekt menschlicher Gestaltung und Emanzipation. Bei Foucault stellt Geschichte eine menschliche Aufgabe dar, in der es um die Gestaltung von Welt, sozialer Gemeinschaft und Selbst geht, die menschliche Freiheit voraussetzt. Mit diesem Prozess verbindet Foucault die Hoffnung auf eine freiheitlichere Gesellschaft, die dem Individuum Entfaltungsmöglichkeiten bietet. Ausgehend von seinem Theorem der Heterotopie lässt sich Foucaults Zukunftsvision als Heterotopie im geschichtlichen Werden bezeichnen.

Radical Psychiatry, Social Movements and 1968 (Seminar)

Dozent/in: Hannah Proctor

Termin:
Einzeltermin | Fr, 16.11.2018, 14:00 - Fr, 16.11.2018, 18:00 | C 14.202 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 17.11.2018, 10:00 - Sa, 17.11.2018, 17:00 | C 40.152 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 30.11.2018, 14:00 - Fr, 30.11.2018, 18:00 | C 40.154 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 01.12.2018, 10:00 - Sa, 01.12.2018, 17:00 | C 40.154 Seminarraum

Inhalt: In the late 1960s and early 1970s mainstream psychiatric institutions, treatments and diagnostic categories came under attack. Ideas about madness and sanity were also central to the profusion on social movements that erupted around 1968 - how is madness defined? who creates definitions of mental illness and in whose interests? what models of normality, sanity or mental health is mental illness understood in relation to? if existing forms of psychiatric treatment are understood to be oppressive what alternative methods can be used? This course will explore the centrality of radical and anti-psychiatric theories and practices to other social movements of the era. Challenging normative ideas about mental health necessarily involved challenging normative ideas about race, gender and sexuality. This course will focus on primary materials from the period including: core theoretical texts (including works by RD Laing, Félix Guattari and Juliet Mitchell), films documenting radical psychiatric practices and counter-institutions, and pamphlets and other ephemera produced by activist groups engaged with radical psychiatric ideas and practices.