Vorlesungsverzeichnis

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Lehrveranstaltungen

Cradle to cradle als transdisziplinäre Forschung (Projekt)

Dozent/in: Michael Braungart

Termin:
wöchentlich | Montag | 14:15 - 17:45 | 15.10.2018 - 22.10.2018 | W 123
Einzeltermin | Mo, 05.11.2018, 13:00 - Mo, 05.11.2018, 18:00 | C 5.124 Seminarraum
wöchentlich | Montag | 14:15 - 17:45 | 05.11.2018 - 01.02.2019 | W 123

Inhalt: In den letzten Jahrzehnten hat sich die wissenschaftliche, sozioökonomische und politische Landschaft in Bezug auf Nachhaltigkeit und reaktives Verhalten gegenüber den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen enorm verändert. 1989 wurde die heute gängige Definition des Nachhaltigkeitsbegriffes von der Weltkommission für Umwelt und Entwicklung (WCED), besser bekannt als Brundtland-Kommission, vorgelegt. Dreizehn Jahre später führte das Buch "Cradle to Cradle – Remaking the way we make things" zu einem radikaleren und positiv orientierten Ansatz. Zehn Jahre später, im Jahr 2012, veröffentlichte die Ellen MacArthur Foundation ihren ersten Bericht "Towards to the Circular Economy", der die Chancen einer neuen Wirtschaft auf Makroebene quantifizierte. Im Vergleich zu nationalen politischen Entwicklungen in europäischen Ländern war die Europäische Kommission ein „early adopter" und legte Ende 2015 ein Paket vor, um den Übergang zur Kreislaufwirtschaft in der EU zu unterstützen. Durch das Cradle to Cradle-Konzept hat sowohl die Industrie, als auch die Politik angefangen den Wandel zum zirkulären Denken zu gestalten. Auf den ersten Blick scheinen die Nachhaltigkeitskonzepte Cradle to Cradle (C2C) und Circular Economy (CE) nur marginale Unterschiede aufzuweisen. Bei genauerer Betrachtung ist allerdings das genaue Gegenteil der Fall. CE basiert auf den C2C-Prinzipien, allerdings sind strenge Prämissen und Rahmenbedingungen nicht klar definiert. Die Kreislaufwirtschaft kann sich maximal zu einer linearen, im Kreis laufenden Wirtschaft entwickeln, solange ihr keine Gründungsprinzipien zugrunde liegen. Daher könnten einige Entwicklungen in Richtung „Greenwashing“ gehen oder sogar die Biosphäre oder Technosphäre verunreinigen. Vor allem in CE-Fällen haben Unternehmen kaum Anreize Produkte neu zu entwerfen, Wiederbeschaffung oder Wiederverwertung/Recycling aller Materialien zu fördern. Viel mehr entstehen Partnerschaften die hauptsächlich dazu führen, dass produzierten Abfälle einen zusätzlichen Ertrag erzielen. Bei C2C geht es darum, qualitativ hochwertige, definierte Materialien in den am besten geeigneten Zyklen in dem jeweiligen Kontext und Verwendungsszenario zu halten: Ein intelligenteres Materialmanagement als die Einhaltung in der EU und auf der ganzen Welt erfordert. Dies ist wichtig, da es viele Schlupflöcher gibt und Gesetze zugunsten der Wirtschaft und nicht der Ökologie oder der Gleichheit (Gesellschaft) verzerrt sind. Um öko-effektive Lösungen zu finden, die für mittel- und langfristige Entwicklungen geeignet sind, ist echte Innovation, intelligentes Produktdesign und Qualität notwendig. Es sollte niemals unser Wunsch sein, die Dinge weniger schlecht zu machen, sondern sie von Anfang an, analog zum Design der Natur richtig und nützlich zu gestalten.

Local Living Economy - Innovationen im Kontext Lokales Wirtschaften (Projekt)

Dozent/in: Philip Bernert, Jacob Hörisch, Daniel J. Lang

Termin:
wöchentlich | Montag | 14:15 - 17:45 | 15.10.2018 - 01.02.2019 | W 122
Einzeltermin | Mo, 03.12.2018, 08:00 - Mo, 03.12.2018, 18:00 | C 7.320 Seminarraum

Inhalt: Das transdisziplinäre Forschungsprojekt "Local Living Economy - Innovationen im Kontext Lokales Wirtschaften" setzt sich mit aktuellen und zukünftigen Herausforderungen sowie Potentialen von lokalem Handel, im Zusammenspiel mit lokaler Produktion und lokalem Konsum, zur Beförderung einer Nachhaltigen Entwicklung auseinander. Gemeinsam mit Praxisakteur*innen wird im Sommersemester eine detaillierte Systemanalyse von Initiativen und Projekten mit einem Fokus auf den lokales wirtschaften durchgeführt. Daran anschließend sollen weitere Wissenslücken durch geeignete Untersuchungen geschlossen werden, sodass am Ende des ersten Forschungssemesters ein tiefgreifendes, systematisches Verständnis für Probleme, Herausforderungen und bereits erprobte Lösungsansätze besteht. Im Wintersemester werden die Ergebnisse dieser Systemanalyse dann weiterverwendet. Dabei besteht für die Seminarteilnehmerinnen die Gelegenheit einzelne Themen im Rahmen eines von der DBU geförderten Projektes individuell oder in Kleingruppen und in Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen zu Forschungsvorhaben für ihre Masterarbeiten zu entwickeln. Diese Masterarbeiten werden dann im Folgesemester gemeinsam mit den Unternehmen und weiteren Akteuren umgesetzt. Dieses innovative Lehrkonzept wird vom Wuppertal Institut begleitet und findet in Zusammenarbeit mit der Freien Universität Berlin statt. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit die im ersten Forschungssemester gewonnenen Erkenntnisse als Forschungsteam zu nutzen und in Fortsetzung an das Forschungsprojekt Zukunftsstadt Lüneburg 2030+ (www.lueneburg2030.de) im Rahmen einer Pilotstudie ein Realexperiment zum Thema lokale Wirtschaft zu entwickeln und anzustoßen.

Perspektiven für den Lüneburger Nachhaltigkeitsrat (Projekt)

Dozent/in: Ev Kirst, Daniel J. Lang, Thomas Schomerus

Termin:
wöchentlich | Montag | 14:15 - 17:45 | 15.10.2018 - 03.12.2018 | W 104
Einzeltermin | Mo, 10.12.2018, 14:00 - Mo, 10.12.2018, 17:00 | C 7.320 Seminarraum
wöchentlich | Montag | 14:15 - 17:45 | 17.12.2018 - 01.02.2019 | W 104

Inhalt: Im transdisziplinären Forschungsprojekt „Perspektiven für den Lüneburger Nachhaltigkeitsrat“ geht es um mögliche zukünftige Entwicklungen des Rats. Im vom BUND organisierten, seit 2005 bestehenden Lüneburger Nachhaltigkeitsrat engagieren sich Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, der Kirche und aus verschiedenen Verbänden für eine nachhaltige Entwicklung in Lüneburg. Nach über einem Jahrzehnt der Arbeit und zahlreichen lokalen (z.B. Projekt 2030+), nationalen (z.B. Nachhaltigkeitsstrategie) und internationalen (z.B. Verabschiedung der SDGs) Entwicklungen, erscheint es sinnvoll die Organisation und Arbeitsweise des Nachhaltigkeitsrates zu reflektieren und so auszurichten, dass der Rat optimal zu einer Nachhaltigen Entwicklung in der Hansestadt beiträgt. Im Rahmen des Projekts werden zunächst der gegenwärtige Zustand sowie die Entstehungsgeschichte des Rats analysiert und Beispiele von weiteren Nachhaltigkeitsräten außerhalb von Lüneburg betrachtet, um Herausforderungen und Potentiale zu identifizieren von möglichen Beiträgen von Nachhaltigkeitsräten zur Unterstützung einer nachhaltigen Entwicklung. Ziel ist es, gemeinsam mit den Mitgliedern des Nachhaltigkeitsrats mögliche Strategien zu erarbeiten, die beschreiben, wie der Rat in Lüneburg zukünftig arbeiten kann. Zudem werden die Ergebnisse des im März 2017 an der Leuphana Universität durchgeführten Workshops zu Nachhaltigkeitsräten aufbereitet und zusammen mit den Ergebnissen des Forschungsprojekts in eine Publikation einfließen. Das Sommersemester dient v.a. der Analyse des aktuellen Zustands und der Ziele des Rates wohingegen im Wintersemester 18/19 eine konkrete Strategie für den Nachhaltigkeitsrat entwickelt und ggf. teilweise auch bereit getestet werden soll. Die Ergebnisse der beiden Forschungssemester fließen in das Forschungsprojekt „Zukunftsstadt Lüneburg 2030+“ (www.lueneburg2030.de) ein.