Vorlesungsverzeichnis

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Lehrveranstaltungen

Beweisen-Wissen-Glauben (Seminar)

Dozent/in: Nils Ole Oermann, Johannes Soukup

Termin:
Einzeltermin | So, 23.10.2022, 10:00 - So, 23.10.2022, 17:00 | C 11.308 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 28.10.2022, 14:15 - Fr, 28.10.2022, 20:00 | C 11.308 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 29.10.2022, 10:00 - Sa, 29.10.2022, 17:00 | C 11.308 Seminarraum

Inhalt: Ich möchte den Studenten keine Antworten geben – schon gar nicht auf Fragen, die sie nicht haben. Vielmehr ist es mein Anliegen, auf die vielen Voraussetzungen und Widersprüche unseres Denkens in den exakten Wissenschaften aufmerksam zu machen und so zum eigenen Denken zu ermutigen. In einer Zeit der 1000 Angebote bildet das persönliche Urteilsvermögen eine grundlegende Voraussetzung sowohl für ein sinnvolles Leben als auch für den von der Demokratie als notwendig vorausgesetzte Deliberationsprozess. Was könnte auch ganz anders sein, als fast alle es behaupten? Woher wollen sie das wissen? Für die Lehrveranstaltungen setzen wir keine speziellen Vorkenntnisse voraus, wohl aber den Mut, – wenn es sein muss – auch gegen den Strich des Selbstverständlichen und Unhinterfragten zu denken. „Wenn es sein muss“ bedeutet hierbei, die Ergebnisse der exakten Wissenschaften des 20. Jahrhunderts ernstzunehmen; was könnten wir auch besser tun? Befinden wir uns mit den exakten Wissenschaften auf dem Weg zur Wahrheit? Erkennen wir die Wirklichkeit adäquat? Sind wir ihr näher und damit schlauer als alle anderen Kulturen und Zeiten? Wenn „ja“ – woraus resultieren dann die zahllosen Probleme, vor denen wir weltweit stehen? Löst noch mehr wissenschaftlich-technischer Fortschritt die Probleme, die uns dieser Fortschritt (leider heute noch) beschert? Was sind überhaupt „Wissenschaft“, „Technik“ und „Fortschritt“? Wer weiß das? Weiß das wer? Gibt es Experten, die uns und unsere Erde in eine gesicherte menschliche Zukunft steuern? Welche Funktion kommt dabei der Religion zu? Kommt ihr heute überhaupt noch eine zu? Oder wird die Bedeutung der Religion sogar noch viel größer werden – wie viele Denker annehmen, die sich ernsthaft mit der Frage beschäftigen? Welches Verhältnis besteht dann zwischen Glauben und Wissen? Kann man den Glauben verstehen? Oder müsste man ihn gar verstehen – wie das Negativbeispiel des Kreationismus zeigt? Was haben wir dann von den Neo-Atheisten wie Schmidt-Salomon, Dawkins oder Onfray zu halten? Sind sie weiter als wir – oder hinter uns zurückgeblieben?

FÄLLT AUS: Kulturwissenschaftliche Analysen ökonomischer Grundbegriffe (Profil OekonPlus, Modul 2) (Seminar)

Dozent/in: Armin Beverungen

Termin:
wöchentlich | Mittwoch | 12:15 - 13:45 | 17.10.2022 - 03.02.2023 | fällt aus ! | FÄLLT AUS!

Inhalt: In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich die Strömung der »cultural economy« herausgebildet, in dem kulturwissenschaftliche Ansätze zur Erforschung von Wirtschaft erarbeitet werden. Grundannahme ist, dass auch Wirtschaft kulturell geprägt, und demnach nicht ahistorisch oder akulturell ist. Studien, die diesem Ansatz folgen, zeigen auf, wie vielfältig und komplex Ökonomien heute kulturell geprägt sind und immer schon waren. Gleichzeitig zielen sie oft auch darauf ab, kapitalistische Verhältnisse zu hinterfragen und zu denaturalisieren. In diesem Seminar liegt das Augenmerk auf ökonomischen Grundbegriffen, die wir mit Hilfe von klassischen sowie aktuellen kulturwissenschaftlichen Methoden bzw. Zugängen analysieren und reflektieren.

In der äußeren Natur der inneren Natur begegnen. Begegnungen von Mensch und Natur in literarischen Rollenspielen erkunden (Seminar)

Dozent/in: Silja Schoett

Termin:
Einzeltermin | Fr, 11.11.2022, 14:15 - Fr, 11.11.2022, 18:15 | C 14.027 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 12.11.2022, 10:15 - Sa, 12.11.2022, 18:15 | C 14.027 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 09.12.2022, 14:15 - Fr, 09.12.2022, 18:15 | C 14.027 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 10.12.2022, 10:15 - Sa, 10.12.2022, 18:15 | C 14.027 Seminarraum

Inhalt: In dieser Veranstaltung beleuchten Sie Begegnungen von Mensch und Natur mit psychodramatischen Rollenspielen (vgl. griech. Psyche - Seele und Drama - Handlung) zu künstlerischen Text-Bild-Erzählungen. Damit „erspielen“ Sie sich Impulse für Ihre Perspektiven auf äußere und innere Natur. Zum einen erleben Sie Rollenspiele. (Schauspielerische Fähigkeiten sind nicht erforderlich.) Zum anderen erwerben Sie Fähigkeiten, Rollenspiele in verschiedenen Fächern/Gebieten zu planen, durchzuführen und zu reflektieren. Bilderbücher Im Seminar lesen wir aktuelle (in 2020 bis 2022 veröffentlichte) Bilderbücher, die uns Begegnungen von Mensch und Natur in ungewöhnlichen sprachlichen und visuellen Bildern erzählen. Sie regen uns dazu an, von der Natur ausgehend, über den Menschen als Natur nachzudenken: Den Protagonisten wird beispielsweise ein tosender Fluss, die fühlende Erde oder ein Jahr um Jahr zyklisch wachsender Baum zum Spiegel, zur Gesprächspartnerin oder zum Lebensmodell. Indem sie der Natur begegnen, erleben sich die Protagonisten selbst als „Naturwesen“ mit eigener „Natürlichkeit“, begegnen sie ihrer „inneren Natur“. Was entsteht? Zum Beispiel: Die Selbstannahme eines stotternden Jungen: „Ich bin wie der Fluss“ (im englischen Original: „I talk like a river“). (Selbst-)Mitgefühl. Eine Idee von „gesundem“ Wachsen. Diese Bilderbücher bieten uns an, Begegnungen mit der inneren Natur in der äußeren Natur zu erforschen, zu verstehen und zu gestalten. Diese Angebote können wir auf uns beziehen: Welcher äußeren Natur begegnen wir? Was erfahren wir dabei über unsere innere Natur? Wie wollen wir in und mit unserer äußeren und inneren Natur leben? Wir lesen Bilderbücher, die sich auch an Erwachsene richten, künstlerische und mediale Entwicklungen der Gegenwart aufgreifen sowie vielschichtig und mehrdeutig sind. Rollenspiele Gemeinsam lesen und betrachten wir ausgewählte Bilderbuch-Szenen, die Sie anschließend miteinander spielen. Dafür begeben Sie sich in eine selbst gewählte Rolle der beteiligten Figuren/Gegenstände, Naturelemente/Naturwesen oder Formen/Farben. Angeleitet übernehmen Sie deren körperliche Haltung und fühlen sich in sie ein. Aus Ihrer jeweiligen Rolle heraus können Sie intuitiv sprechen und mit anderen Rollen in Beziehung treten. Rollenspiele verbinden kognitive und emotionale sowie verbale, bildliche und körperliche Zugänge zur Literatur. Sie erweitern Worte um Körpersprache, Bildsprache und Tonsprache. Damit lassen sie zur Sprache kommen, was Worte allein nicht zur Sprache bringen können. Auf diese Weise erschließen Sie sich literarische Sichtweisen auf äußere und innere Natur. Diese können Sie zu Ihren eigenen Perspektiven in Bezug setzen. Vielleicht verändert sich dabei ein vertrauter Blick. Seminarstruktur Im Seminar lernen Sie also ein literaturdidaktisches Modell kennen, über äußere und innere Natur nachzudenken (in der Rolle der Spielenden). Dieses wenden Sie mit Bezug zu Ihren verschiedenen Studienfächern und Studiengebieten an (in der Rolle der Spielleitung). In Arbeitsgruppen planen, erproben und reflektieren Sie Rollenspielsequenzen zu Bilderbüchern und in Fächern/Gebieten Ihrer Wahl. 1. Einführung in Theorie und Praxis des psychodramatischen Rollenspiels zu Bilderbüchern 2. Rollenspieleinheit (Leitung durch die Dozentin) 3. Rollenspielsequenzen (Leitung durch die Arbeitsgruppen)

Multimodal language and cognition (FSL) (Seminar)

Dozent/in: Ahmed Elsayed

Termin:
wöchentlich | Mittwoch | 14:15 - 15:45 | 19.10.2022 - 03.02.2023 | C 12.111 Seminarraum

Inhalt: Multimodality is a stage of disciplinary development, i.e. one through which many fields naturally pass (Bateman, 2022). Indeed, linguistics is one of those disciplines that have entered into what Bateman calls “multimodal phases.” As observed by this scholar, “those expansions are beneficial for the respective field because they show how principles and explanations uncovered have broader application than originally believed” (p. 4). The term 'language' is extended to include, not just words and sentences, but all forms of symbolic interaction (gesture, sign language, art, architecture, dance, music, etc.). How do we produce and interpret multimodal language? By human brains. This means that for any enterprise that enhances human comprehension and knowledge, what goes on inside individuals’ heads must also be a prime concern. In this course, we will draw on sights and tools from cognitive science and cognitive psychology to explore the links between multimodal language and cognitive, social and political action. Among the topics we will discuss are multimodal metaphor theory, multimodal blending, multimodal mental models, nonverbal speech acts, nonverbal intertextuality, relevance theory, multimodal impoliteness, the discourse-knowledge interface, systems of the human mind, categorization, moral-political reasoning, cognitive grammar, contextualization, discourse (language use) and gender, the effect of language and images used in the media on cognition, power abuse and manipulation, and identity construction. The analysis is corpus-driven, not just corpus-based. That is, the corpus is treated as a body of evidence that needs to be scientifically and systematically examined, rather than as a quarry for instances to support one’s speculations (Hanks, 2013). The aim is to provide evidence for hypotheses about how multimodal language and communication operates as a system and about the potential of each word or semiotic mode to be employed to create meanings within that system. Importantly, our data sets consist of large-scale corpora of news reports, political cartoons and Op-Ed pieces by US, European, and Arab authors on a wide range of topics, including the coronavirus pandemic. References Bateman, John. 2022. Multimodality, where next? Some meta-methodological considerations. Multimodality and Society 2(1): 41-63. Hanks, Patrick. 2013. Lexical analysis: Norms and exploitations. Cambridge: MIT Press.

Rezensionen als Medien/Rezensionen über Medien (Seminar)

Dozent/in: Claus Pias

Termin:
wöchentlich | Mittwoch | 12:15 - 13:45 | 19.10.2022 - 01.02.2023 | C 11.308 Seminarraum

Inhalt: Gegenstand der Veranstaltung stellen wissenschaftliche Rezensionen dar. Diese werden als Formen verstanden, die ihre eigene Geschichte besitzen, auf bestimmte mediale Kontexte verweisen und selbst als mediale Kontexte wirken. Aus diesem Blickwinkel geht es sowohl darum, wie wissenschaftliche Werke in welchen Wissensbereichen jeweils zu rezensieren seien, als auch um die Bedeutung von Rezensionen für die Ausbildung institutionalisierten Wissens. Die Analyse von Gattungen und Wissensformen geht einher mit der Vermittlung der Fertigkeit, eine Rezension zu aktuellen Buch-Neuerscheinungen aus dem Bereich Medien- und Kulturwissenschaft zu verfassen. Gleichwohl eine Liste möglicher Bücher vorab auf MyStudy veröffentlicht wird, sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aufgefordert, eigene Titel zur Rezension zu recherchieren und im Seminar vorzuschlagen. Die Auswahl und Vergabe erfolgt dann in den ersten beiden Seminarsitzungen. Von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wird daher bereits *vor* Semesterbeginn die Lektüre der einschlägigen Verlagskataloge erwartet (Fink, Suhrkamp, Kadmos, UVK, diaphanes, Alexander, transcript, Fischer, Meson usw.), damit Ihre Vorschläge von Beginn an in die Seminargestaltung einfließen können. In »Redaktionssitzungen« sollen dann jeweils mehrere neu erschienene Bücher gemeinsam diskutiert werden. Grundlage der Diskussion ist ein von dem/der Referent/in zuvor bereitgestellter Textauszug des besprochenen Buches. Für diese Format haben sich längere Sitzungen (dann in 14-tägigem Rhythmus) als produktiv erwiesen.

Sozial engagierte Kunst. Ethnographische Annäherungen an ein zeitgenössisches Phänomen (Seminar)

Dozent/in: Anna Königshofer

Termin:
Einzeltermin | Fr, 28.10.2022, 14:15 - Fr, 28.10.2022, 15:45 | C 16.223 Seminarraum | Auftaktveranstaltung
Einzeltermin | Sa, 29.10.2022, 12:00 - Sa, 29.10.2022, 15:30 | C 16.109 /110 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 11.11.2022, 14:15 - Fr, 11.11.2022, 16:30 | C 16.222 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 03.12.2022, 12:00 - Sa, 03.12.2022, 15:30 | C 16.109 /110 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 16.12.2022, 14:15 - Fr, 16.12.2022, 16:00 | C 16.109 /110 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 17.12.2022, 10:00 - Sa, 17.12.2022, 13:30 | C 16.109 /110 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 13.01.2023, 14:15 - Fr, 13.01.2023, 15:45 | Online-Veranstaltung | Online Termin
Einzeltermin | Sa, 21.01.2023, 12:00 - Sa, 21.01.2023, 15:30 | C 16.109 /110 Seminarraum

Inhalt: Wo hört die Kunst auf und fängt die soziale Arbeit? Lassen sich solche Grenzen überhaupt noch ziehen? Seit den 1990er wird mit dem vermehrten Aufkommen künstlerischer Praxen, die sich als sozial engagiert, partizipativ, aktivistisch oder als Community-Building verstehen, vom social turn in der Kunstwelt gesprochen (Jackson 2011). Solche Formate setzen auf die Transformation aller Partizipanten durch prozessorientierte und kollaborativen Kunstprojekte. Oftmals stehen dabei minoritäre oder vom traditionellen Kunstsystem benachteiligte Gruppen und ihr situiertes Wissen im Fokus; wie Bürger:innen eines bestimmten Stadtteils, Jugendliche, Migrant:innen bzw. migrantisierte Personen oder Rentner:innen. Ziel der Projekte ist meist eine alternative Wissensproduktion, das performatives Ausloten sozialer Räume oder öffnen etablierter Institutionen sowie das Bilden kommunaler Kollektive. Gleichzeitig fällt social art practice auch unter den Verdacht politische Verantwortung in die Kunst auszulagern, die Partizipanten als künstlerisches Material zu instrumentalisieren oder – gerade im Falle von Kunst- und Kulturinstitutionen – Öffnungsformate „nur“ im Rahmen des Audiencedevelopments zu sehen. Im Rahmen des Seminars formulieren die Studierenden ein Forschungsinteresse, stellen einen Feldzugang zu einem passenden Projekt her und begleiten es punktuell als teilnehmende Beobachter:innen. Ziel ist es, einen kurzen ethnographischen Essay zu verfassen. Die Studierenden werden intensiv bei jedem Schritt der Forschung durch die Lehrperson begleitet.

Utopien, vom Rand her gedacht: Essayismus in Philosophie, Literatur und Film (Seminar)

Dozent/in: Gottfried Schnödl

Termin:
wöchentlich | Mittwoch | 12:15 - 13:45 | 17.10.2022 - 03.02.2023 | C 12.111 Seminarraum

Inhalt: Die Methode essayistischen Denkens bzw. der essayistischen Darstellung entwickelt sich im Humanismus und hat ihren ersten Höhepunkt in der europäischen Aufklärung. Die Literaturgeschichte kennt kurze Essays (Virginia Woolf, Paul Valéry u.a.) ebenso wie lange Essayromane (Robert Musil, Hermann Broch u.a.), die Filmgeschichte ist nicht ohne essayistische Filme zu erzählen (Walter Ruttmanns Berlin: Die Sinfonie der Großstadt, Harun Farocki: Arbeiter verlassen die Fabrik, Agnès Varda: Daguerréotypes u.a.) und die moderne Philosophie ist nicht nur an ihrem Anfang von essayistischen Versuchen durchsetzt, sondern wendet sich durch essayistische Zugänge auch immer wieder gegen die Macht des Systems. Das Seminar versucht, den Essay als eine Form bzw. Methode fassbar zu machen, die sich zwar gegen Systematik und Linearität stellt, dennoch aber alles andere als beliebig ist. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf das Über-sich-Hinausdrängen des Gedachten bzw. Dargestellten, also auf das utopische Moment des Essays gelegt. Im ersten Teil des Seminars werden einige grundsätzliche Fragen des Essayismus anhand von Texten und Filmen, aber auch von Sekundärliteratur zum Thema nachvollzogen und diskutiert. Im zweiten Teil des Seminars sind die Studierenden dazu angehalten, eigene Beispiele essayistischer Philosophie, Literatur oder Filmkunst auszuwählen, in Referaten vorzustellen und dann im Plenum zu diskutieren.

Wie sind Subjekte in einer objektiven Wirklichkeit möglich? (Seminar)

Dozent/in: Nils Ole Oermann, Johannes Soukup

Termin:
Einzeltermin | Fr, 21.10.2022, 14:15 - Fr, 21.10.2022, 20:00 | C 11.320 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 22.10.2022, 10:00 - Sa, 22.10.2022, 19:00 | C 11.320 Seminarraum
Einzeltermin | So, 30.10.2022, 10:00 - So, 30.10.2022, 18:00 | C 11.320 Seminarraum

Inhalt: Philosophie des Geistes Ich glaube, dass die Philosophie des Geistes heute das wichtigste Gebiet innerhalb der Philosophie darstellt. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen etwa folgende Fragen: Was verstehen wir unter Wirklichkeit? Müssen wie sie uns dualistisch oder monistisch vorstellen? Was bedeutet die Subjekt-Objekt-Spaltung? In welchem Sinne sind die Ergebnisse der exakten Wissenschaften objektiv? Sind sie wahr? Was macht ein Subjekt zum Subjekt? Sind Subjekte spezielle Objekte? Gibt es eine objektive Realität? Ist eine Ethik von Individuen nicht in sich widersprüchlich?. . . Von der Philosophie des Geistes führt ein unmittelbarer Weg zu den heute brennenden Fragen sowohl der Wirtschafts- und Medizinethik, als auch der Solidargemeinschaft und der Neurologie; deswegen scheint mir das Thema für einen einführenden Kurs sehr geeignet.

F'ÄLLT AUS: Ethik des Todes und des Sterbens (Seminar)

Dozent/in: Philipp Bode

Inhalt: Für die Lebenden hat der Tod eine moralische Dimension. Wenn wir in unserem eigenen Leben und im Leben anderer mit Tod und Sterben konfrontiert werden, stellen wir häufig Fragen danach, ob ein Leben, ein Sterben, ein Tod ‚gut‘ war, oder nicht vielmehr tragisch. Dies berührt fundamentale philosophische Fragen: Was ist ein ‚gutes Sterben‘, was ein ‚guter Tod‘? Ist der Tod wirklich die größtmögliche Schädigung? Was ist der Tod überhaupt? Ist er ein Gut, ein Übel oder beides? Und ist es vernünftig ihn zu fürchten? Das Seminar gliedert sich in fünf Teile, die methodisch und systematisch aufeinander aufbauen: (1) Der erste Teil dient der Einführung in ethische Grundbegriffe und ethisches Argumentieren, also der Einführung in Instrumentarien und Methoden ethischer Urteilsbildung. (2) Der zweite Teil wendet sich auf dieser Basis der Medizinethik zu, zunächst der Ethik am Lebensende. Die Ethik am Lebensende fragt nach Kriterien für ein ‚gutes‘ Leben und Sterben, nach der Autonomie des Menschen auch und gerade am Lebensende, nach Rechten und Pflichten der einzelnen Person sowie nach Wesen und Sinn der Heilberufe. Dies betrifft den großen Bereich der sog. Sterbehilfe (hier insbesondere den ärztlich assistierten Suizid) sowie den Themenkomplex Hirntod und Organspende. (3) Der dritte Teil widmet sich, nachdem der ärztlich assistierte Suizid bereits zur Sprache kam, dem Thema Suizid ganz grundsätzlich. Der Wunsch eines Menschen zu sterben, generiert einige sehr komplizierte ethische Schwierigkeiten, inkl. der Frage, ob ein Suizidwunsch überhaupt rational sein kann und damit rationalen ethischen Erwägungen zugänglich ist. (4) Der vierte Teil führt zurück in die Medizinethik, richtet seinen Blick aber auf die Ethik am Lebensanfang, auf das ungeborene Leben. Hier werden der Schwangerschaftsabbruch im Allgemeinen sowie Spätabbrüche im Speziellen Thema sein. (5) Der fünfte Teil schließlich nimmt Sterbe- und Todesformen in den Blick, die außerhalb medizinischer Kontexte liegen, dies betrifft vor allem den Krieg bzw. die Kriegsethik. Krieg ist eine der Haupttodesursachen in der heutigen Welt. Ist es möglich, einen gerechten Krieg zu führen, also für ‚die gute Sache‘ zu sterben? Und wenn ja, welche Kriterien müssen hierfür erfüllt sein? Sollte es die Zeit zulassen, kann, gleichsam als Unterbau, ein Blick auf die „Geschichte des Todes“ (Philippe Ariès) geworfen werden, auf unterschiedliche philosophische, historische und spirituelle Sterbe-, Trauer- und Bestattungsriten, in denen, und zwar aus ziemlich guten Gründen, sogar Vampire eine Rolle spielen.