Lehre

Das Thema Digitale Transformation wird an der Leuphana Universität Lüneburg in verschiedenen Studiengängen der Fakultät Wirtschaftswissenschaften aufgegriffen.

Im Bachelorstudiengang Wirtschaftsinformatik und dem Masterstudiengang Management & Data Science stehen vor allem die technischen und methodischen Aspekte im Mittelpunkt. In den betriebswirtschaftlichen Bachelor- und Masterstudiengängen wird die digitale Transformation von Unternehmen als Querschnittsthema in verschiedenen Modulen aufgegriffen. In den ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen steht die gestaltungsorientierte technische Dimension im Mittelpunkt. Mit Angeboten zum Thema Industrie 4.0 werden in diesen Studiengängen auch Brücken zur Betriebswirtschaftslehre und zur Informatik gebaut. Mit dem Minor (Nebenfach) Digital Business werden Kernthemen der digitalen Transformation auch für Studierende anderer Studienfächer zugänglich gemacht. Das innovative Studienmodell der Leuphana ermöglicht insbesondere auch im Komplementärstudium fachübergreifende Lehrangebote für Studierende unterschiedlicher Studienfächer. Auf diese Weise wird die Notwendigkeit zur inter- und transdisziplinären Zusammenarbeit bei der Bearbeitung komplexer Herausforderungen der Gesellschaft anhand des Themas Digitale Transformation erfahrbar gemacht.

Die Mitglieder des Forschungszentrums Digitale Transformation haben sich der Entwicklung neuer Lehrformate und -inhalte verschrieben.

Neue Erkenntnisse aus der Forschung werden unmittelbar in die Lehre eingebunden und finden dort Berücksichtigung. In neuen Lehr-Lernformaten kommen Studierende unmittelbar in Kontakt mit neuen Technologien und können diese erproben. In den Lehrveranstaltungen wird diese Erfahrung mit theoretischen und methodischen Grundlagen verknüpft. Die Studierenden werden ermutigt, über wirtschaftliche und gesellschaftliche Implikationen der digitalen Transformation zu reflektieren. 

Die folgenden drei Beispiele verdeutlichen, wie das Thema Digitale Transformation in der Lehre behandelt wird.

Leuphana Lernfabrik - Erleben. Optimieren. Umsetzen.

Mit der Leuphana Lernfabrik wird Studierenden die Möglichkeit geboten, Fabriken neu zu erleben, zu optimieren und innovative Ansätze umzusetzen. Die Teilnehmenden lernen moderne Produktions- und Logistiksysteme kennen und verstehen. Ausgehend von ineffizienten und ineffektiven Prozessen entwickeln die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf der Basis der Lean Production-Methoden in den Bereichen Fertigung, Montage und Logistik Lösungsansätze zur Optimierung. Die Lernfabrik ermöglicht es darüber hinaus, Konzepte der Industrie 4.0 zu testen und deren Nutzen zu evaluieren. Neue Technologien wie die kontaktlose Produktidentifizierung auf Basis der RFID-Technologie, Smart Labels und Echtzeitauswertungen werden in die Lösungen integriert. Des weiteren wird das Anwendungspotenzial von Augmented Reality, 3D-Druck und selbstlernender Qualitätskontrolle demonstriert.

Ansprechpartner: Dr. Ing. Carsten Wagner, Prof. Dr.-Ing. Jens Heger

Digital Innovation Lab - Exploring Transdisciplinary Design

Die digitale Transformation betrifft unser tägliches Leben, Unternehmen und die Gesellschaft. Unter Berücksichtigung der sich schnell weiterentwickelnden Potenziale der Informationstechnik (IT) werden neue Artefakte, Dienstleistungen und Produkte entwickelt. In dieser Veranstaltung kommen Studierende in Kontakt mit Theorien und Methoden der gestaltungsorientierten Forschung und aus dem transdisziplinären Design. Die Methoden werden angewendet, kombiniert und hinterfragt, um reale Herausforderungen anzugehen. Für diese Herausforderungen werden auf dem Weg zu neuen Lösungsansätzen Ideen und Prototypen entwickelt. Die Studierenden können in der Veranstaltung innovative IT-Artefakte (Virtual Reality, RFID, Microsoft Surface Hub, Voice Interfaces, Sensoren) selbst ausprobieren und erleben, um diese als Inspirationsquelle in den Problemlösungsprozess einzubeziehen. Zusätzlich werden Kreativitätsmethoden (wie Lego Play Serious). In der Veranstaltung wird in disziplinübergreifenden Gruppen gearbeitet. Die Veranstaltung wird in englischer Sprache im Komplementärstudium für Studierende verschiedener Fachrichtungen angeboten.

Ansprechpartner: Prof. Dr. Paul Drews

Crowd-based platforms: Inquiring into mobilizing and organizing processes

Crowd-basierte Organisationsformen gewinnen zunehmend an Bedeutung in der digitalen Ökonomie. Die Mobilisierung einer großen Anzahl verteilter Akteure und die Koordination der Zusammenarbeit werden dabei über das Internet organisiert. Die Akteure strukturieren ihre Handlungen dabei in Hinblick auf ein gemeinsames Ziel. Plattform-basierte Crowds sind inzwischen verschiedenen Branchen anzutreffen. Bekannte Beispiele finden sich unter anderem im Bereich der Transportdienstleistungen (Uber, Lyft) und dem Übernachtungsgewerbe (Airbnb, HomeAway). Auch im Business-to-Business-Bereich gibt es bekannte Beispiele für Crowd-basierte Plattformen in den Bereichen Grafikdesign (99designs, DesignCrowd) und Stock-Fotos (iStock, Shutterstock). Die Crowd trägt mit Kapital und Arbeitskraft zu diesen Plattformen bei. Bisher sind diese Plattformen wenig erforscht. So gibt es kaum vergleichende Studien zu den Plattformen und Erkenntnisse über deren Betrieb. Ziel dieses Forschungsseminars ist es, dass sich die Studierenden in einem gemeinsamen Forschungsprojekt dieser Forschungslücke widmen. Für diese gemeinschaftlichen Forschungsvorhaben machen sich die Studierenden zunächst mit der relevanten theoretischen und methodischen Literatur vertraut. Die Studierenden wählen anschließend eine Plattform aus, um diese und ihr Ökosystem intensiv zu untersuchen.

Ansprechpartner: Prof. Dr. Thomas Gegenhuber