Course Schedule

Veranstaltungen von Dr. Szilvia Gellai


Lehrveranstaltungen

Von Experiementen, anders zu leben (Seminar)

Dozent/in: Szilvia Gellai

Termin:
 wöchentlich | Dienstag | 14:15 - 15:45 | 13.10.2025 - 30.01.2026 | C 14.102 a Seminarraum

Inhalt: Lebensformen können heute und vor allem in westlich-liberalen Gesellschaften vielfältig ausfallen: von Intimität jenseits von Ehe und Familie über gender-nonkonforme Identitäten und Partnerschaften bis hin zu Beziehungen quer zu biologischer Verwandtschaft. Zum Verständnis dieser Freiheit und ihrer Prekarität gehört auch das Wissen um ihre historische Gewordenheit, um die gleichermaßen gefährlichen wie schönen Experimente, die sie überhaupt erst denkbar und lebbar werden ließen. Das Seminar unternimmt komparatistische Streifzüge in die Geschichte, Politik und Poesie moderner Lebensformen, die – teils aus größter Not, teils auch aus enormen Privilegien heraus – gegen bürgerliche Konventionen verstießen und Neues erprobten. Der Parcours setzt im frühen 20. Jahrhundert an und führt vom sozialen Leben von Schwarzen in US-amerikanischen Großstädten nach London, Berlin, Paris, Wien und wieder zurück. Auf der Lektüreliste stehen Autor:innen wie Nella Larsen, W.E.B. Du Bois, James Baldwin, Else Jerusalem, Walter Benjamin, Virginia Woolf, Anaïs Nin, Saidiya Hartman u.a.

Grenzbewegungen: Kulturtheoretische und literarische Verhandlungen des Liminalen (Seminar)

Dozent/in: Szilvia Gellai

Termin:
 wöchentlich | Mittwoch | 12:15 - 13:45 | 13.10.2025 - 30.01.2026 | C 40.146 Seminarraum

Inhalt: Ob im ökologischen oder ökonomischen, im geopolitischen oder kulturellen Kontext, aktuelle Theorien des Liminalen denken Grenzen weder als binäre Strukturen der Ein- und Ausschließung noch als Demarkationslinien ohne Ausdehnung. Stattdessen geht die Grenzforschung von einem prozessualen Verständnis ihres Gegenstandes aus, also von der sozialen Gemachtheit, historischen Kontingenz und kontinuierlichen Aushandlung von Grenzen, die Beständigkeit allenfalls in der Bewegung erlangen. Im Seminar befassen wir uns mit vielfältigen Praktiken und Dynamiken des Liminalen, die Kernkonzepte westlich-hegemonialer Grenzregime (wie Identität, Sesshaftigkeit, Arbeit, Zeit, Territorium, Nation u.a.) kritisch zu befragen erlauben. Neben Texten von Donna Haraway, Anna Tsing, Gloria Meynen, Bruno Latour und Eyal Weizman beschäftigen wir uns eingehend auch mit Science-Fiction und Medienkunst – von Margaret Atwood bis Ida Kammerloch.