Concert Lab

Das Leuphana Concert Lab ist ein transdisziplinäres Projektvorhaben in Zusammenarbeit mit Wissenschafts- und Praxispartnern. Es verfolgt das Ziel, Studierende aller Fakultäten über das Medium der klassischen Musik zur Reflexion gesellschaftlich relevanter Themen anzuregen und in die Region hineinzutragen: Durch die Musik kann etwas hör- und spürbar gemacht werden, was ansonsten nur intellektuell begreifbar ist.

Pianistin Josefa Schmidt ©Ariane Evertz
Konzert "Overload" ©Ariane Evertz
Publikumsdialog ©Ariane Evertz

Auf didaktischer Ebene werden künstlerische Ausdrucksmöglichkeiten mit den Herangehensweisen anderer Disziplinen verknüpft und die aktuellen gesellschaftlichen „Grand Challenges“ co-kreativ zwischen Musiker:innen und Studierenden sowie Lehrenden aller Fakultäten bearbeitet.

Im Bereich der Lehre werden ab dem WiSe 23/24 neue didaktische Formate erprobt. Ziel ist es, mehrere Module zu entwickeln, im Komplementärstudium zu implementieren und zu einem festen Angebot, bspw. als Zertifikat, zu bündeln. In der Zusammenarbeit mit jungen Künstler:innen greifen die Studierenden bspw. aktuelle Diskurse auf und erarbeiten mithilfe von künstlerischen Methoden, diese zu vermitteln.

In der Forschung entwickelt das Projekt mit Mitgliedern verschiedener Fakultäten interdisziplinäre Ansätze zu klassischer Musik im Spannungsfeld aktueller gesellschaftlicher Themen. Durch die Zusammenarbeit der Beteiligten aller Fakultäten sollen neue Strukturen innerhalb der Universität geschaffen und mit Künstler:innen und Praxispartner:innen zu einer lebendigen Community erweitert werden.

Neben dem Strukturaufbau in Forschung und Lehre werden unterschiedliche Transferaktivitäten wie Konzerte, Workshops und Konferenzen an der Universität durchgeführt und ein Partizipationsangebot für die Region geschaffen.

Laborkonzerte

Erste Erfahrungswerte: Testkonzert im SoSe 2023

„Konzerte können viel mehr als Leistung/Perfektion bedeuten. Die können uns was erzählen, die können uns zum Nachdenken und Austauschen bringen. Danke Euch!” (Publikumsfeedback)

Im Rahmen eines kulturwissenschaftlichen Seminars wurde im Sommersemester 2023 ein Testkonzert – unterstützt aus den kulturpolitischen Zuwendungen der GVL – durchgeführt: Rund 20 Studierende wurden mit der jungen Pianistin Josefa Schmidt zusammengebracht und bekamen eine Carte Blanche. Der Arbeitsauftrag: Ein relevantes Thema auswählen und co-kreativ ein Konzert hierzu konzipieren. Unter dem Titel „Overload – (k)ein klassisches Klavierkonzert“ wurden die Ideen zu Semesterende in einem geschützten Rahmen vor rund 100 Gästen im Auditorium präsentiert: Im Mittelpunkt stand das Thema der Überforderung, das für alle gesellschaftlichen Gruppen unabhängig von Alter oder Status relevant und greifbar ist, und der individuelle Umgang mit Überforderung und Zukunftsängsten. Das Thema wurde in verschiedenen Konzertparametern behandelt – von der Musikauswahl und Raumgestaltung über Interventionen anderer Kunstformen (Poetry, Voice Overs, Improvisationstanz) sowie partizipative Elemente (u.a. Reflexionsfragen, die durch das Konzert leiteten sowie ein Gallery Walk mit eigenen Gedanken). Gezielt wurden für das Konzert überwiegend Erstbesucher:innen aus dem Bekanntenkreis der Studierenden sowie ausgewählte Stakeholder aus der Region und der Universität eingeladen. Die unterschiedlichen Besucher:innengruppen wurden bei von den Studierenden moderierten Kleingruppendiskussionen in den Austausch gebracht und im Anschluss um das Ausfüllen eines Evaluationsbogens gebeten.