Kooperationen

Das Leuphana Concert Lab zeichnet sich seit seiner Gründung durch eine enge Zusammenarbeit mit renommierten künstlerischen Partnern aus. Gemeinsam werden die Seminare und Konzerte umgesetzt und andere Weiterbildungsformate mit Exkursionen, Spring Schools und Workshops geplant. Für ein universitäres Projekt wie das Concert Lab bieten diese Praxiskooperationen die Möglichkeit, Transdisziplinarität in Lehre und Forschung zu leben. Die Studierenden können mit spannenden künstlerischen Partnern an aktuellen Fragestellungen arbeiten und Einblicke in die Praxis gewinnen.

Steinway & Sons

Steinway hat 2007 gemeinsam mit dem Gewandhaus zu Leipzig das Netzwerk Steinway Prize Winner Concerts ins Leben gerufen, das Klavierwettbewerbe, Konzertveranstalter, Festivals und Radiosender auf internationaler Ebene zusammenbringt.

Bei diesen Konzerten werden Pianist:innen vorgestellt, die speziell ausgewählt und von Steinway in einem frühen Stadium ihrer Karriere empfohlen wurden. Der Grundgedanke des Netzwerks ist die Förderung junger Pianist:innen: In der Konzertpraxis lässt sich beobachten, dass das Publikum zurückhaltend auf Newcomer reagiert und stattdessen Konzerte mit namhaften Künstler:innen bevorzugt. Dabei sind es gerade die weniger bekannten Künstler:innen, die zu Beginn ihrer Karriere eine Bühne und ein Publikum brauchen!

Die Leuphana Universität ist mit dem Concert Lab seit 2023 Teil des Steinway Prize Winner Concert Networks und der erste akademische Partner. Jedes Wintersemester findet im Rahmen der Kooperation ein Seminar als Co-Teaching mit einem Steinway Prize Winner – einem jungen Pianisten oder einer jungen Pianistin – statt. Pianist:in und Studierende bekommen den Auftrag, ein vorgegebenes Thema aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten und gemeinsam einen Konzertabend dazu zu gestalten. Ein öffentliches Konzert im Auditorium der Leuphana markiert den Abschluss dieser Zusammenarbeit.

©2024 beyond portrait, all rights reserved.
Arash Rokni spielt am Konzertflügel von Steinway & Sons.

Mahler Chamber Orchestra

Seit seiner Gründung auf Initiative Claudio Abbados im Jahr 1997 hat sich das Mahler Chamber Orchestra (MCO) als eines der weltweit besten Kammerorchester etabliert. Das Orchester funktioniert als „globales Kollektiv“, das von seinen Mitgliedern gemeinsam mit dem in Berlin ansässigen Managementbüro geleitet wird. Zu ihren zahlreichen Projekten kommen die Musiker:innen aus rund 25 Nationen zusammen, um gemeinsam Musik zu machen. Mit seinen Programmen und Formaten betritt das MCO regelmäßig musikalisches und gesellschaftliches Neuland.

Das Mahler Chamber Orchestra (MCO) und die Leuphana Universität Lüneburg kooperieren ab Oktober 2024 für mehrere Semester im Rahmen des Leuphana Concert Labs. Gegenstand der Kooperation ist die Musikwoche Hitzacker, deren künstlerische Leitung das MCO von 2024 bis 2028 innehat.

„Wir sehen die Kooperation als große Chance, uns im Rahmen unserer Künstlerischen Leitung der Musikwoche Hitzacker mit Institutionen in der Region zu vernetzen und uns mit Studierenden der Leuphana auszutauschen. Indem wir sie in die Konzeption für die Musikwoche Hitzacker 2026 einbinden, wollen wir die Relevanz des Festivals insbesondere für junge Menschen erhöhen“, so Janina Rinck, Development Manager des MCO.

©Geoffroy Schied
Mahler Chamber Orchestra im Vaduzer-Saal (2017)

TONALiSTEN

Die TONALiSTEN sind eine gemeinnützige Agentur für künstlerisch-soziale Konzertprojekte. Sie fördert herausragende Nachwuchsmusiker:innen, die sich als Mitgestalter:innen eines zukünftigen Kultur- und Konzertlebens engagieren möchten.

Das Leuphana Concert Lab und die TONALiSTEN kooperieren seit 2023 im Rahmen von verschiedenen Aktivitäten: In jedem Sommersemester findet ein gemeinsames Seminar statt. Die Partnermusiker:innen und Studierenden beschäftigen sich mit einem aktuellen Thema, beleuchten dieses aus verschiedenen Perspektiven und arbeiten intensiv im Rahmen von Workshops mit dem Team der TONALiSTENzusammen. Im Laufe des Semesters entwickeln sie einen interdisziplinären Konzertabend, der sowohl an der Leuphana Universität, als auch im TONALi-Saal in Hamburg aufgeführt wird. 

Darüber hinaus unternehmen die Concert Lab-Seminare regelmäßig Konzertexkursionen zu den Veranstaltungen der TONALiSTEN in Hamburg. Die Studierenden üben dort u.a. die teilnehmende Beobachtung, sowie das Moderieren von Publikumsgesprächen und lernen unterschiedliche Herangehensweisen an die Konzertgestaltung kennen. 

Im Herbst 2024 wurde mit den TONALiSTEN der begleitende Online-Kurs „Gesellschaftsorientierte Konzertgestaltung – eine Einführung“ entwickelt, der sich an die Studierenden der Leuphana und die Musiker:innen in der TONALi Bühnenakademie richtet. 

„Wir bei TONALi sind davon überzeugt, dass eine zukunftsfähige Ausbildung für Musiker:innen mit der intensiven Auseinandersetzung des eigenen gesellschaftlichen Auftrags und Impacts einhergehen muss. Wir erleben hier nach wie vor eine große Lücke in der Ausbildung an Musikhochschulen: Aktuelle Themen und Fragestellungen finden kaum Einzug in die Curricula und Konzertpraxis; eine Auseinandersetzung mit dem Publikum bzw. Nichtbesucher:innen und Communities findet quasi nicht statt. 

Aus diesem Grund haben wir unsere dreijährige Teilzeitausbildung – die TONALi Bühnenakademie – entwickelt. Hier wollen und sollen sich unsere Akademist:innen genau damit beschäftigen: Wie kann ich als Musiker:in gesellschaftlich relevante Projekte und Formate entwickeln? Welche Rolle kann Kunst und Musik für die Fragen unserer Zeit spielen? Welche beruflichen Bilder und Kompetenzen braucht es heute und morgen?  […] Kooperationen wie diejenige mit dem Leuphana Concert Lab sind für uns beispielhaft für den Weg in die Zukunft: Gemeinsam mit Akteur:innen aus verschiedenen Bereichen in forschenden und experimentellen Settings Zukünfte einer gesellschafts- und impact-orientierten Musik- und Kunstpraxis zu entwerfen.“, sagt Jonathan Pengl, Geschäftsführer der TONALiSTEN.

©Lukas Dall'Omo
Jorma Marggraf - TONALiSTEN-Künstler und Ensemble chaos|cadence-Mitglied - beim Projekt "Artificial Resonance" im TONALi Saal in Hamburg.

Ensemble Reflektor

Das norddeutsche Kammerorchester ensemble reflektor sieht sich als Botschafter einer Musikkultur ohne Grenzen. Die Musiker:innen von ensemble reflektor entwickeln gemeinsam Konzertprogramme, in denen sich unterschiedliche Werke jenseits ihrer Genres miteinander verbinden. Ob in Clubs oder Industriehallen, als Orchester oder in Kammermusikbesetzung – die Musiker:innen schaffen mit ihren kreativen Formaten immer wieder eine besondere Nähe zum Publikum und ermöglichen einen neuen Zugang zur Musik.

2019 gründete ensemble reflektor in Lüneburg sein eigenes Festival: ultraBACH. Im Rahmen des Festivals holt das Ensemble Bach mit interdisziplinären Produktionen, mit Hausmusik und Auftragswerken ins 21. Jahrhundert und bindet die Lüneburger Stadtgemeinschaft in die Konzerte mit ein.

Schon beim ultraBACH 2023 hat das ensemble reflektor mit einem Seminar der Leuphana zusammengearbeitet. In der Festivalausgabe 2025 wird die Kooperation im Rahmen des Concert Labs fortgeführt und ausgebaut: Ein Komplementärseminar wird einen Programmpunkt des Festivals selbst gestalten. Im Zentrum werden die Themen Veränderung, Demokratie und Austausch stehen, die das Ensemble auch in seinem einjährigen Großprojekt, dem „FÜNFSPARTENHAUS DER EINHEIT“, behandelt.

©Sophia Hegewald
Ensemble Reflektor