Die Hausfrau und der Drache: die Visualisierung von Ungehorsam in Operaismus und Autonomia – Jacopo Galimberti
Vortrag
09. Mai
18:15 Uhr. Raum C 40.606
In den 1960er und 1970er Jahren waren Operaismo und Autonomia wichtige marxistische Strömungen in Italien. Es wird bislang selten anerkannt, dass diese sozialen Bewegungen zahlreiche bildende Künstlerinnen und Künstler inspiriert haben. Tatsächlich entwickelten sich der Operaismus und die Autonomia auch zu komplexen kulturellen Richtungen, die eine Vielzahl von ästhetischen Ansätzen, eine ausgeprägte Ikonografie, eine Epistemologie und eine Kulturtheorie umfassten. Auf der Grundlage umfangreicher Archivforschungen wird dieser Vortrag zwei thematische Stränge vom Band Images of Class. Operaismo, Autonomia and the Visual Arts (1962-1988) erörtern: Die politische Ikonographie der Arbeiter*innen als Ungeheuer und die Hausfrau als widerspenstiges Subjekt, das sowohl die soziale Reproduktion als auch die Prinzipien des Marxismus in Frage stellt.
Jacopo Galimberti ist Kunsthistoriker und Junior Professor an der IUAV (Venedig). Er ist der Autor von Individuals against Individualism. Western European Art Collectives (1956-1969) (Liverpool University Press, 2017), Détournement & Kitsch. Die Postkarten von Hans Peter Zimmer/Les cartes postales de Hans Peter Zimmer (Les Presses Universitaires de Nanterre, 2021) und von Images of Class: Operaismo, Autonomia and the Visual Arts (1962-1988) (Verso Books, 2022). Außerdem ist er Mitherausgeber mehrerer Bücher, darunter Art, Global Maoism and the Chinese Cultural Revolution (Manchester, 2020) und der jüngsten Sonderausausgabe von The Oxford Art Journal, die sich mit der Darstellung sozialer Klassen in der zeitgenössischen Kunst befasst.
Der Vortrag wird auf Englisch gehalten. Die anschließende Diskussion wird mehrsprachig sein. Fragen können auf Deutsch gestellt werden.
Kontakt: ccs@leuphana.de