Das kulturwissenschaftliche Graduiertenkolleg „Kulturen der Kritik“ unternimmt eine produktive Revision der Voraussetzungen, Funktionen und Geltungsansprüche von Kritik. Einerseits ist durch neue Technologien und Distributionswege eine Fülle von unerwarteten kritischen oder kritikförmigen Praktiken entstanden. Andererseits haben postkoloniale, dekoloniale und transkulturelle Perspektiven grundlegende, in der Aufklärung wurzelnde Annahmen über Kritik in Frage gestellt. Was als kritischer Akt gelten kann und welche Akteure, Erwartungen und Kriterien dabei eine Rolle spielen, steht derzeit grundlegend zur Disposition.

Den programmatischen Ausgangspunkt des Kollegs bildet die Analyse kritischer Praktiken – ihrer Formen, Medien und Effekte. Die formale und materielle Gestalt von kritischen Praktiken, ihre mediale wie technologische Bedingtheit, die sozialen Voraussetzungen eines kritischen Aktes sowie die Funktionen, Wirkweisen und Bestimmungen von Kritik werden im Kolleg an konkreten Fällen beschrieben. Kritik wird dabei als eine kulturell situierte Praxis verstanden, die gleichwohl umfassende Geltung und Verbindlichkeit beansprucht, um wirksam sein zu können. 

Ziel des Kollegs ist es, anhand konkreter Fälle der Kunst-, Medien- und Sozialkritik den Zusammenhang von Kritik und Kultur in der Geschichte der Moderne bis zur Gegenwart neu zu erfassen und ein aktualisiertes, kulturwissenschaftlich fundiertes Kritikverständnis zu entwickeln.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Kollegs. Bitte richten Sie Fragen und Anfragen an Beate Söntgen (Sprecherin) oder Erich Hörl (Stellvertretender Sprecher). 

Website:                                  Graduiertenkolleg „Kulturen der Kritik
Sprecherin:                             beate.söntgen@leuphana.de
Stellvertretender Sprecher:  erich.hörl@leuphana.de

Logo der Deutschen Forschungsgemeinschaft ©Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Logo des Graduiertenkollegs Kulturen der Kritik ©Leuphana Universität Lüneburg