Beteiligte universitäre Einrichtungen

Die unten aufgeführten Institutionen befinden sich innerhalb des Center for Critical Studies. Sie alle tragen - auf unterschiedliche Weise - zu den kritischen Theorien, Analysen und Praktiken bei, die die kulturwissenschaftliche Forschung in Lüneburg prägen.

ArchipelagoLab

Das ArchipelagoLab ist ein experimenteller Raum zwischen Theorie und Praxis mit Fokus auf transformative Potentiale künstlerischer, kultureller und soziopolitischer Prozesse. Es ist ein Ort für Projekte und Initiativen, die kulturwissenschaftliche Zugänge mit kritischen Perspektiven verbinden und eine Brücke zwischen Universität und Gesellschaft schlagen. Das Lab befasst sich insbesondere mit der Rolle geisteswissenschaftlicher Zugänge und deren gesellschaftlicher Relevanz sowie ihren impliziten Machtstrukturen. Diese zu befragen und neue Formate des „miteinander Problematisierens“ als Teil kollektiver Praxis zu erkunden, bilden zentrale Anliegen des Labs. Affektbasierte, diversitätssensible, antirassistische und dekoloniale sowie sorgetragende Ansätze bilden oft den Ausgangspunkt für die inhaltliche Gestaltung. Durch Gastvorträge, Künstler*innen-Residenzen, Workshops und in Kooperation mit lokalen und translokalen Partner:innen arbeitet das Lab an neuen Formen des gemeinsamen (Ver-)Lernens und der kollektiven Wissensproduktion jenseits disziplinärer Grenzen.

Website: ARCHIPELAGO LAB
Kontakt:  archipelagolab@leuphana.de

Kunstraum der Leuphana Universität Lüneburg

Der Kunstraum der Leuphana Universität Lüneburg ist ein Projektraum für Ausstellungen, Vorträge, Workshops, Symposien, Filmvorführungen und Performances. Er eröffnet Studierenden die Möglichkeit, zusammen mit Künstler*innen und Kurator*innen Ausstellungen zu erarbeiten, künstlerische Denkprozesse kennen zu lernen und sich mit aktuellen Fragen der Gegenwartskunst zu befassen. Die Leuphana Universität ist eine der wenigen Universitäten im deutschsprachigen Raum, die über einen eigenen Kunstraum verfügen, in dem sich Wissenschaftspraxis mit künstlerischem Arbeiten trifft. Der Kunstraum wurde 1993 von Beatrice von Bismarck, Diethelm Stoller und Ulf Wuggenig gegründert. Nach den Gründungsjahren, ausgehend von künstlerischen Praktiken der Institutionskritik mit Andrea Fraser, Renee Green und Christian Boltanski, haben in den Folgejahren Künstler*innen und Kurator*innen wie Marion von Osten, Ruth Noack, Roger Buergel, Joshua Simon, Alice Creischer, Andreas Siekmann u.v.a. das Profil des Kunstraums als experimenteller Lehr- und Ausstellungsort weiter geprägt. Seit 2022 ist Christopher Weickenmeier für die Kuration des Kunstraum verantwortlich. Die Programmlinie des Kunstraums widmet sich in den nächsten Jahren der Rekonfiguration von Institutionskritik als eine verwilderte Form der institutionellen Praxis. Durch die Arbeit am und im Raum befragen zeitgenössische Künstler*innen die sowohl materiellen als auch ideellen Bedingungen von Kunstinstitutionen und künstlerischer Praxis - und damit des Kunstraums selbst.

Website: KUNSTRAUM
Kontakt:  kunstraum@uni.leuphana.de

Arbeitsgespräche für Kritische Theorie (LAKT)

Die Lüneburger Arbeitsgespräche für Kritische Theorie finden seit 2014 in zwangloser Folge statt. Das Format reicht von Abendvorträgen bis zu mehrtägigen Konferenzen und hat sich der Pflege der klassischen Kritischen Theorie in Lüneburg verpflichtet. Die Arbeitsgespräche knüpfen damit an eine reiche, auf die 1970er Jahre zurückgehende Tradition der Kritischen Theorie in Lüneburg an und versuchen, diese fortzuführen. Themen bisheriger Gespräche waren etwa: Neapolitanische Moderne, Schmerzverwandtschaften. Die Tiere in der Kritischen Theorie, Im Vorraum des Denkens. Lebenswelten Kritischer Theorie, Die Dialektik der Aufklärung in der Musik, Der Intellektuelle als Unruhestifter, Erotik des Ohrs, Die Lehre in der Kritischen Theorie, Krankheit als Kränkung. Die Ergebnisse der Gespräche werden regelmäßig in Form von Sammelbänden oder Themenschwerpunkten in der Zeitschrift für Kritsiche Theorie publiziert. 

Kontakt:  christian.voller@leuphana.de

 

LAKT Konferenzen

Provenance Lab

Das Provenance Lab an der Leuphana Universität Lüneburg ist ein interdisziplinäres Forschungszentrum für experimentelle Wissensproduktion auf dem Gebiet der Provenienzforschung. Gegründet und geleitet wird das am Institut für Philosophie und Kunstwissenschaft angesiedelte Lab von Prof. Dr. Lynn Rother, die über ein Jahrzehnt Erfahrung in der Provenienzforschung und Museumspraxis einbringt. 

Hier im Lab verstehen wir Provenienzinformationen nicht nur als individuelle Objektbiografien, sondern auch als empirische Belege für kulturelle und soziale Phänomene über Zeit und Raum. Das Lab arbeitet an der Schnittstelle von Provenienzforschung und Data Science und erprobt neue Methoden, verfeinert bestehende Datenmodelle und entwickelt zentrale Standards für groß angelegte Analysen von digitalen Provenienzinformationen. Dieser Ansatz ermöglicht es, das ungenutzte wissenschaftliche Potenzial der Provenienzforschung zu erschließen, wie sie von Forscher*innen weltweit täglich betrieben wird.

Das Provenance Lab wird von der VolkswagenStiftung und der Leuphana Universität gefördert.
Wenn Sie mehr über das Lab, die beteiligten Personen und die aktuellen Projekte erfahren möchten, besuchen Sie unseren Blog auf Hypotheses.

Website:  PROVENANCE LAB
Kontakt:   Lynn Rother

 

 

Lesekreis „Gender und Queer Studies“

Der Lesekreis „Gender und Queer Studies“ trifft sich seit 2016 dreimal pro Semester und beschäftigt sich vor allem mit neuer kritischer Literatur und Forschung zum Thema. Der Lesekreis ist offen für alle Mitglieder der Universität und wird von Ben Trott organisiert. Jede Sitzung beginnt mit einem kurzen, informellen Input (ca. 10 Minuten). Die daran anschließenden Diskussionen finden in der Regel in einer Mischung aus Englisch und Deutsch statt, je nach Bedarf und Wunsch der Teilnehmer*innen.

Zu den bisher besprochenen Texten gehören (in Auszügen):
José Esteban Muñoz The Sense of Brown; Jules Joanne Gleeson and Elle O'Rourke Transgender Marxism; Jack Halberstam Wild Things: The Disorder of Desire; Christopher Chitty Sexual Hegemony: Statecraft, Sodomy, and Capital in the Rise of the World System; Saidiya Hartman Wayward Lives, Beautiful Experiments: Intimate Histories of Riotous Black Girls, Troublesome Women, and Queer Radicals; Sophie Lewis Full Surrogacy Now: Feminism Against the Family; Judith Butler Force of Non-Violence: An Ethico-Political Bind; Tommy Orange There There; Nancy Fraser The Old Is Dying and the New Cannot Be Born; Helen Hester Xenofeminism; Louise Toupin Wages for Housework: A History of an International Feminist Movement; Asad Haider Mistaken Identity: Race and Class in the Age of Trump; Keeanga-Yamahtta Taylor How We Get Free: Black Feminism and the Combahee River Collective; Combahee River Collective A Black Feminist Statement; Jack Halberstam Trans*: A Quick and Quirky Guide to Gender Variability; Gabriele Winker Care Revolution. Schritte in eine solidarische Gesellschaft; Negar Mottahedeh #iranelection: Hashtag Solidarity and the Transformation of Online Life; Sara Ahmed On Being Included: Racism and Diversity in Institutional Life; Keeanga-Yamahtta Taylor From #BlackLivesMatter to Black Liberation; Judith Butler Notes Toward a Performative Theory of Assembly; Silvia Federici Revolution at Point Zero. Housework, Reproduction, and Feminist Struggle; Silvia Federici Caliban and the Witch: Women, the Body, and Primitive Accumulation; Laboria Cuboniks Xenofeminism: A Politics for Alienation; Didier Eribon Returning to Reims.

Einen vollständigen Überblick der bisherigen Treffen und Details zu den zukünftigen Treffen des Lesekreises finden Sie auf der Webseite der "Gender und Queer Studies Lesegruppe".

Kontakt:  ben.trott@leuphana.de