Krypto-Populismus: Modernisierungsversprechen und autoritäre Wiederverzauberung der Finanz in El Salvador – Tobias Boos

15. Mai

18:00 - 20:00 Uhr, Raum C5.311

„Disruption der globalen Finanzmärkte“, „Währungsrebellion von unten“, „technologische Revolution“. Mit diesen Verheißungen werden sogenannte Kryptowährungen und Blockchain-Technologien seit vielen Jahre angepriesen. Im Jahr 2021 machte dann das kleine zentralamerikanische Land El Salvador von sich reden. Präsident Nayib Bukele hatte verkündet Bitcoin zum gesetzlichen Zahlungsmittel des Landes zu machen. Aus Perspektive der Populismusforschung ist der Fall interessant. Große Teile der Forschung charakterisieren den Populismus als rückwärtsgewandte und nostalgisch. Bukeles „Krypto-Populismus“ stellt hingegen eine Innovation im Repertoire populistischer Führungsfiguren dar. Bukeles Populismus enthält klassische Entwicklungsversprechen. Gleichzeitig ermöglicht es ihm der Rekurs auf ‚Kryptowährungen‘, Blockchain und neue Finanztechnologien diese zu aktualisieren, und verbindet so Autoritarismus, Technologieglaube und futuristische Ästhetik zu einem Modernisierungsversprechen.  

Sprache der Veranstaltung: deutsch
Organisation: Benjamin Opratko (ISKO)
Kontaktinformationen: benjamin.opratko@leuphana.de

Weblink für weitere Informationen: Tobias Boos wird über sein Forschungsprojekt zu "The Cultural Political Economy of Bitcoin in the Global South" sprechen. Nähere Informationen dazu unter: https://bitelsa.univie.ac.at/